Gaming-Benchmarks: Gaming-Benchmarks mit RTX 3090 Ti, Taktraten und Leistungsaufnahme

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Wolfgang Andermahr
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Der Einfluss des Testparcours

Selten zeichnete sich die Diskussion über den wahren neuen Spitzenreiter in Spielen beim Testen so deutlich ab wie im Duell Ryzen 7 5800X3D gegen Core i9-12900K(S), denn selten zuvor kam es so deutlich auf die Auswahl der Titel im Testparcours an. Wenn der 3D-Cache einen Effekt hat, dann ist er oft sehr groß, aber es gibt auch Spiele, in denen der Effekt sehr klein ist.

Erwähnt werden muss: ComputerBase hatte den Parcours schon vor der Zustellung des Ryzen 7 5800X3D festgelegt und im Laufe der Arbeiten an dem Artikel auch nicht mehr angepasst. Doch schon kleine Wechsel am Parcours könnten das durchschnittliche Endergebnisse in die eine oder auch in die andere Richtung kippen. Mit einer gezielten Auswahl an 3D-V-Cache- oder Alder-Lake-Lieblingen könnten sich sogar klare Siege für beide Lager darstellen.

Das Leistungsrating lässt sich anpassen

ComputerBase-Leser können das nicht nur anhand der einzeln aufgeführten Spiele-Benchmarks nachvollziehen, sondern auch einfach in den Leistungsratings abbilden, indem die darin berücksichtigten Spiele über die graue Schaltfläche „Bearbeiten“ angepasst werden.

Benchmarks in Spielen in 720p

Im Testparcours der Redaktion in 720p mit einer GeForce RTX 3090 Ti gewinnt der Ryzen 7 5800X3D genau die 15 Prozent FPS gegenüber dem Ryzen 7 5800X, die AMD in Aussicht gestellt hatte. Diesen Leistungszuwachs erzielt der Prozessor, obwohl er im Durchschnitt gut 300 MHz niedriger taktet. Es gibt keinen Titel, in dem die neue CPU nicht schneller ist.

Damit geht der Ryzen 7 5800X3D auf Tuchfühlung mit dem Core i9-12900K, der schlussendlich im Durchschnitt noch einen knappen Prozentpunkt schneller bleibt. Der Core i9-12900KS ist 3 Prozent flotter. Bei den Perzentil-FPS rückt der Ryzen 7 5800X3D nicht ganz so nahe an die Konkurrenz heran, bleibt aber in Reichweite. Bei der Messreihe liegt der Core i9-12900K 3 Prozent vorne, der Core i9-12900KS 6 Prozent.

Performancerating
Performancerating – Rasterizer, AVG-FPS
    • Intel Core 9-12900KS
      193,5
    • Intel Core 9-12900K
      189,3
    • AMD Ryzen 7 5800X3D
      188,2
    • AMD Ryzen 9 5950X
      165,9
    • AMD Ryzen 7 5800X
      164,1
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

In den einzelnen Spielen zeigen sich dann teils massive Unterschiede zwischen den Prozessoren. In Battlefield 2042, Call of Duty: Vanguard, Guardians of the Galaxy und Tiny Tina's Wonderlands arbeiten der Ryzen 7 5800X3D und der Core i9-12900K vergleichbar schnell. In anderen Titeln gibt es hingegen große Differenzen.

In Age of Empires IV ist der Ryzen 7 5800X3D zum Beispiel nur verhältnismäßig geringe 8 Prozent performanter als der Ryzen 7 5800X, sodass der Core i9-12900K um 11 Prozent vorne liegt. In Cyberpunk 2077 ist der Core i9-12900K dann 16 Prozent schneller (+12 Prozent zum 5800X). In Death Stranding gibt es mit 18 Prozent (+14 Prozent zum 5800X) den größten Vorsprung zu Gunsten Intels.

Aber der AMD-Prozessor kann genauso gut die Führung übernehmen. In Dying Light 2 ist der Ryzen 7 5800X3D zwar nur 10 Prozent flotter als der Ryzen 7 5800X, doch reicht das, um 6 Prozent mehr FPS als der Core i9-12900K zu liefern. Auch in Guardians of the Galaxy ist der Ryzen 7 5800X3D durch einen großen Sprung von 24 Prozent zum Ryzen 7 5800X knapp vor dem Core i9-12900K, aber die richtigen Paradebeispiele kommen erst noch.

1.280 × 720
Age of Empire 4 – 1.280 × 720
  • FPS, Durchschnitt:
    • Intel Core 9-12900KS
      217,5
    • Intel Core 9-12900K
      211,8
    • AMD Ryzen 7 5800X3D
      190,8
    • AMD Ryzen 7 5800X
      177,0
    • AMD Ryzen 9 5950X
      172,6
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Intel Core 9-12900KS
      175,4
    • Intel Core 9-12900K
      173,2
    • AMD Ryzen 7 5800X3D
      143,7
    • AMD Ryzen 7 5800X
      129,7
    • AMD Ryzen 9 5950X
      128,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Knapp bis zu 40 Prozent mehr FPS dank 3D V-Cache

So liefert der Ryzen 7 5800X3D 28 Prozent mehr FPS in Resident Evil Village. Und weil das Gruselspiel den Ryzen-CPUs ohnehin gut liegt, arbeitet das AMD-Produkt dann mal eben 26 Prozent schneller als der Core i9-12900K. In Ghostwire: Tokyo ist der Ryzen 7 5800X3D zwar „nur“ 14 Prozent performanter als der Core i9-12900K, das Leistungsplus zum Ryzen 7 5800X liegt aber bei spektakulären 39 Prozent.

Leistungszuwachs Ryzen 7 5800X3D (FPS, 720p)
Spiel vs. 5800X vs 12900K
Age of Empires IV +8 Prozent -10 Prozent
Battlefield 2042 +19 Prozent -4 Prozent
Call of Duty: Vanguard +2 Prozent -1 Prozent
Cyberpunk 2077 +12 Prozent -14 Prozent
Death Stranding Director's Cut +14 Prozent -15 Prozent
Dying Light 2 Stay Human +12 Prozent +6 Prozent
Far Cry 6 +22 Prozent –8 Prozent
Ghostwire: Tokyo +39 Prozent +14 Prozent
God of War +0 Prozent +1 Prozent
Marvel's Guardians of the Galaxy +24 Prozent +2 Prozent
Resident Evil Village +28 Prozent +26 Prozent
Tiny Tina's Wonderlands +5 Prozent +3 Prozent
Durchschnitt +15 Prozent -1 Prozent

Benchmarks in Spielen mit Raytracing (720p)

Mit aktiviertem Raytracing bleibt der Abstand vom Ryzen 7 5800X3D zum Core i9-12900K eigentlich genau gleich. Doch da die Spiele-Auswahl minimal mehr zu Gunsten Intels ausfällt (weil Raytracing in manchen Spielen, in denen AMD gut abschneidet, nicht unterstützt wird), ändert sich der Abstand leicht und der Core i9-12900K liegt 2 Prozent vorne. Passt man die Spiele-Auswahl an, liegt die Differenz wieder bei 1 Prozent. Der Vorsprung vom Ryzen 7 5800X3D zum Ryzen 7 5800X wächst derweil auf 18 Prozent an, doch auch das liegt nur in der Spiele-Auswahl begründet.

Performancerating
Performancerating – Raytracing, AVG-FPS
    • Intel Core 9-12900KS
      143,3
    • Intel Core 9-12900K
      140,8
    • AMD Ryzen 7 5800X3D
      138,0
    • AMD Ryzen 9 5950X
      118,6
    • AMD Ryzen 7 5800X
      117,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Auch in den einzelnen Games gibt es nur geringe Unterschiede. Cyberpunk 2077 reagiert mit Raytracing aber ein wenig anders als ohne die Strahlen. In der reinen Rasterizer-Version liefert der Ryzen 7 5800X3D 12 Prozent mehr FPS als der Ryzen 7 5800X, während der Core i9-12900K 16 Prozent schneller ist. Raytracing erhöht die CPU-Last in dem Spiel dagegen massiv und der 3D-Cache-Prozessor setzt sich mit plus 19 Prozent ein gutes Stück vom Ryzen 7 5800X ab. Der Abstand zum Core i9-12900K bleibt dagegen bei 16 Prozent.

1.280 × 720
Battlefield 2042 + RT – 1.280 × 720
  • FPS, Durchschnitt:
    • Intel Core 9-12900K
      130,4
    • Intel Core 9-12900KS
      130,4
    • AMD Ryzen 7 5800X3D
      125,2
    • AMD Ryzen 7 5800X
      103,5
    • AMD Ryzen 9 5950X
      98,5
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Intel Core 9-12900KS
      104,0
    • Intel Core 9-12900K
      103,3
    • AMD Ryzen 7 5800X3D
      95,6
    • AMD Ryzen 7 5800X
      81,0
    • AMD Ryzen 9 5950X
      76,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Auch die anderen Titel reagieren etwas anders – mal zu Gunsten von AMD, mal zu Gunsten von Intel. Im Endeffekt landen die Prozessoren aber in der Regel wieder da, wo sie ohne Raytracing liegen. Aus der Reihe fällt lediglich Resident Evil Village: Hier legt der X3D mit aktivem RT nicht mehr wesentlich gegenüber 5800X und 12900K(S) zu, während der Zugewinn ohne RT deutlicher war. Möglich, dass die CPU hier die maximal 8 Kerne hemmen.

Leistungszuwachs Ryzen 7 5800X3D (FPS, 720p, RT)
Spiel vs. 5800X vs 12900K
Battlefield 2042 RT +21 Prozent -4 Prozent
Cyberpunk 2077 RT +19 Prozent -14 Prozent
Dying Light 2 Stay Human RT +11 Prozent +1 Prozent
Far Cry 6 RT +26 Prozent –3 Prozent
Ghostwire: Tokyo RT +28 Prozent +6 Prozent
Marvel's Guardians of the Galaxy RT +20 Prozent +1 Prozent
Resident Evil Village RT +3 Prozent +1 Prozent
Durchschnitt +18 Prozent -2 Prozent

Benchmarks in Spielen in FHD und WQHD

Weitere Spiele-Benchmarks in FHD und UHD finden sich im separat veröffentlichten Artikel AMD Ryzen 7 5800X3D im Test: Effizienter Gaming-Spezialist.

Benchmarks in Anwendungen

Die Benchmarks in Anwendungen sowie weitere Messwerte zu Leistungsaufnahme, Temperaturen und OC finden sich im separat veröffentlichten Artikel AMD Ryzen 7 5800X3D im Test: Effizienter Gaming-Spezialist.

Die Leistungsaufnahme in Spielen

Bei der Leistungsaufnahme hat die Redaktion nicht schlecht gestaunt, als die Diagnostik-Tools beim Ryzen 7 5800X3D durchweg eine deutlich geringere Package-Power als beim Ryzen 7 5800X ausgelesen haben, obwohl AMD dies so gar nicht kommuniziert. Aber eine Kontrolle mit Hilfe eines Energiemessgerätes und der Messung des gesamten PCs bestätigen die Angaben: Der komplette PC benötigt mit dem Ryzen 7 5800X3D weniger Energie als mit dem Ryzen 7 5800X – obwohl die GeForce RTX 3090 Ti aufgrund der höheren Frameraten mit dem neuen Prozessor mehr Energie zieht.

Ryzen 7 5800X
Package-Power (AVG/Max)
Ryzen 7 5800X3D
Package-Power (AVG/Max)
Core i9-12900K
Package-Power (AVG/Max)
Core i9-12900KS
Package-Power (AVG/Max)
Age of Empires IV 66/70 Watt 42/61 Watt 62/64 Watt 94/97 Watt
Battlefield 2042 86/95 Watt 57/64 Watt 108/120 Watt 153/162 Watt
CoD: Vanguard 92/96 Watt 66/72 Watt 110/124 Watt 154/169 Watt
Cyberpunk 2077 84/88 Watt 59/63 Watt 133/141 Watt 191/203 Watt
Death Stranding 84/94 Watt 58/69 Watt 135/145 Watt 199/205 Watt
Dying Light 2 91/95 Watt 69/73 Watt 114/118 Watt 166/172 Watt
Far Cry 6 77/81 Watt 52/56 Watt 98/102 Watt 141/148 Watt
Ghostwire: Tokyo 86/91 Watt 67/70 Watt 114/120 Watt 165/179 Watt
God of War 76/86 Watt 49/65 Watt 91/110 Watt 126/160 Watt
Guardians of the Galaxy 84/88 Watt 59/63 Watt 103/109 Watt 146/160 Watt
Resident Evil Village 84/92 Watt 62/66 Watt 106/112 Watt 152/161 Watt
Tiny Tina's Wonderlands 77/82 Watt 56/57 Watt 84/100 Watt 123/138 Watt
Durchschnitt 82/88 Watt 58/65 Watt 105/114 Watt 151/163 Watt

Und was genau bedeutet das in Zahlen? Während der Ryzen 7 5800X im Durchschnitt aller zwölf von ComputerBase getesteten Spielen auf eine Package-Power von 82 Watt mit maximal 88 Watt kam, begnügte sich der Ryzen 7 5800X3D mit durchschnittlich 58 Watt respektive maximal 65 Watt. Das sind 24 und 23 Watt weniger respektive 29 und 26 Prozent. Auch in Anwendungen, die kein AVX nutzen, sind die 20 Watt sichtbar.

Das dürfte zwei Ursachen haben. Erstens sind die niedrigeren Taktraten des Ryzen 7 5800X3D (4,5 GHz Boost zu 4,7 GHz) hilfreich, die AMD deshalb fährt, damit die VCore den 3D V-Cache nicht gefährdet. Zweitens kosten Datentransfers auf allen Chips, seien es CPUs oder GPUs, immer viel Energie. Der größere Cache könnte hier einen eigenen positiven Effekt mit sich bringen.

Diagramme
CPU Package Power (Blender Benchmark)
04080120160200Watt (W) 150100150200250300350400Sekunden

Warum AMD die positive Eigenschaft nicht auch bei dem Prozessor kommuniziert? Darauf hat ComputerBase keine Antwort.

Intels Alder Lake spielt in einer gänzlich anderen Liga

Schon im Vergleich zu Intels Core i9-12900K trumpft der Ryzen 7 5800X3D mit einer deutlich geringeren Leistungsaufnahme beim Spielen auf. Mit 105 Watt im Durchschnitt benötigt der Core i9-12900K mal eben 47 Watt mehr als der Ryzen 7 5800X3D. Doch richtig extrem wird es dann im Vergleich zum Core i9-12900KS. Dessen Package-Power beträgt in Spielen massive 151 Watt – 93 Watt mehr als beim neuen 3D-Cache-Ryzen. Selbst die Differenz ist deutlich größer als die Leistungsaufnahme, die der Ryzen 7 5800X3D überhaupt benötigt.

Die Taktraten in Spielen

Über die Taktraten des Ryzen 7 5800X3D gibt es wenig Spannendes zu berichten, denn in allen zwölf Spielen arbeitet die CPU mit dem gleichen Takt von 4.450 MHz. Mehr ist bei dem Prozessor und einer Auslastung von mehr als einem Kern einfach nicht möglich. Und da die CPU für diesen Takt offenbar in keine Limits läuft, sind die vollen 4.450 MHz dauerhaft möglich.

Damit unterscheidet sich das Taktverhalten doch recht deutlich vom Ryzen 7 5800X, der ganz bewusst häufig in ein gesetztes Limit läuft und dann den Takt absenkt, um diese Limits nicht zu überschreiten. Mit durchschnittlich 4.753 MHz taktet der Ryzen 7 5800X 303 MHz höher als der Ryzen 7 5800X3D, beim durchschnittlichen Maximaltakt beträgt der Unterschied gar 365 MHz.

Ryzen 7 5800X
AVG/Max
Ryzen 7 5800X3D
AVG/Max
Core i9-12900K
AVG/Max
Core i9-12900KS
AVG/Max
Age of Empires IV 4.843/4.850 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Battlefield 2042 4.730/4.800 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
CoD: Vanguard 4.683/4.750 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Cyberpunk 2077 4.743/4.800 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Death Stranding 4.733/4.775 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Dying Light 2 4.674/4.800 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Far Cry 6 4.797/4.850 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Ghostwire: Tokyo 4.744/4.800 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
God of War 4.781/4.850 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/5.000 MHz 5.200/5.200 MHz
Guardians of the Galaxy 4.744/4.825 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Resident Evil Village 4.744/4.825 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Tiny Tina's Wonderlands 4.821/4.850 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.900 MHz 5.200/5.200 MHz
Durchschnitt 4.753/4.815 MHz 4.450/4.450 MHz 4.900/4.908 MHz 5.200/5.200 MHz
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.