Eve Aqua und Motion im Test: Smarte Bewässerung mit Home­Kit kann Wasser sparen

Frank Hüber
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Eve Aqua und Motion im Test: Smarte Bewässerung mit Home­Kit kann Wasser sparen

Das smarte Bewässerungssystem Eve Aqua für HomeKit erlaubt eine Bewässerung anhand individueller Zeitpläne und Automationen, die mit Bodenfeuchtesensor oder der Wettervorhersage gekoppelt werden können. Eve Motion ist hingegen ein Bewegungs- und Lichtsensor mit Thread. Im Test arbeiten beide zuverlässig – bald auch mit Matter.

Eve Systems baut das eigene Smart-Home-Portfolio mit den überarbeiteten Eve Aqua und Eve Motion weiter aus und schafft mit der Thread-Unterstützung eine breite Basis für den bevorstehenden herstellerübergreifenden Smart-Home-Standard Matter.

Bei Eve Aqua handelt es sich um eine smarte Bewässerungssteuerung für den Garten, die jetzt in dritter Generation erschienen ist. Eve Motion ist hingegen ein kabelloser Bewegungssensor in nunmehr zweiter Generation.

Die dritte Generation von Eve Aqua ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 149,95 Euro bei Eve und Amazon erhältlich*. Der Licht- und Bewegungssensor Eve Motion kostet hingegen 39,95 Euro*.

Details zu Eve Aqua

Aufgabe von Eve Aqua ist es, die Gartenbewässerung etwa des Rasensprengers über iPhone, Siri, die integrierte Taste oder Zeitpläne zu steuern. Zustände anderer Smart-Home-Geräte, die als Auslöser für die Bewässerung dienen, können auf Wunsch ebenfalls berücksichtigt werden. Eve Aqua ersetzt somit die in vielen Gärten beispielsweise für den Urlaub eingesetzten Bewässerungscomputer und -uhren von Gardena, die je nach Einstellung täglich oder an bestimmten Wochentagen das Wasser für einen vorgegebenen Zeitraum einschalten, und ist mit den handelsüblichen Anschlüssen kompatibel. Vorhandene Gartenschläuche oder Adapter lassen sich so mit Eve Aqua weiterhin einsetzen.

Eve Aqua kann somit je nachdem, welche anderen Geräte im Haus zum Einsatz kommen, mehr als ein herkömmlicher, nicht vernetzter Bewässerungscomputer. Nicht nur, da die Bewässerung per App und beim Einsatz eines Border-Routers bei Bedarf aus der Ferne möglich ist, sondern auch, weil es sich über Apple HomeKit mit anderen smarten Geräten abstimmen kann. So kann der Mähroboter pausieren, wenn gewässert wird, oder nur gewässert werden, wenn jemand/niemand zuhause ist.

Eve Aqua

Ein Bewässerungssystem kann dabei aus unterschiedlichen Gründen eingesetzt werden. Einerseits, um sich nicht selbst immer wieder um die Bewässerung kümmern zu müssen, was dann unter Umständen vergessen wird. Andererseits, weil man sich selbst gar nicht vor Ort befindet, etwa bei einem Ferienhaus oder einem Schrebergarten. Oder aber, weil man körperlich eingeschränkt ist und die Bewässerung gänzlich ohne eigenes Eingreifen vonstattengehen soll.

Technische Daten von Eve Aqua:
  • Gewinde: 26,5 mm
  • Umgebungsbedingungen: 4–50 °C
  • Druck: min. 1 bar / max. 5 bar
  • IPX4-Wasserbeständigkeit
  • UV-beständig
  • Stromversorgung: Zwei austauschbare AA-Batterien
  • Funkverbindung: Bluetooth Low Energy, Thread
  • Maße: 77 × 95 × 128 mm

Neues Magnetventil im Inneren

Die smarte Bewässerungssteuerung Eve Aqua fällt robuster und leiser als der Vorgänger aus, wofür Eve Systems das Design und die Ausstattung vollständig überarbeitet hat. Äußerlich setzt Eve Aqua auf ein neues Design mit mattschwarzer Front, im Inneren kommt laut Hersteller ein neues Magnetventil zum Einsatz, das langlebiger und besser gegen Undichtigkeiten abgesichert sein und dabei leiser zu Werke gehen soll. Für den Anschluss an den Wasserhahn verfügt Eve Aqua im neuen Modell zudem über einen Verbinder mit Metallgewinde, der obendrein einen Filter integriert. Am Auslass ist ein 1/2-Zoll-Gewinde und Eve legt einen Click-Anschluss bei, der zum direkten Anschluss eines Gartenschlauchs angeschraubt werden kann. Auch am Auslass lassen sich folglich problemlos alle gängigen Schlauchsysteme und Mehrfach-Verteiler wie beispielsweise von Gardena oder Kärcher nutzen.

Eve Aqua: Magnetventil und Steuerung sind getrennt
Eve Aqua: Magnetventil und Steuerung sind getrennt
Eve Aqua: Steuereinheit mit Batteriefach
Eve Aqua: Steuereinheit mit Batteriefach
Eve Aqua: Magnetventil
Eve Aqua: Magnetventil

Thread für die interne Kommunikation

Eve Aqua nutzt Apple HomeKit und erfordert somit ein iPhone oder iPad zur Inbetriebnahme und Steuerung. Für Android-Nutzer ist das System derzeit noch uninteressant. Eve Aqua integriert sich mit der neuen Version in das Portfolio der Thread-kompatiblen Smart-Home-Geräte von Eve Systems und fügt sich somit in das Thread-Netzwerk ein. Für die Steuerung und Kontrolle von unterwegs und HomeKit-Automationen wird ein HomePod (mini) oder Apple TV (4. Generation oder neuer) als Steuerzentrale benötigt, um Eve Aqua in das lokale IP-Netzwerk zu integrieren und eine Verbindung nach außen herzustellen. In direkter Nähe zum Gerät kann man die Bewässerung mit dem Smartphone aber auch rein über Bluetooth steuern. Ist Eve Aqua so einmal den eigenen Bedürfnissen entsprechend eingerichtet, benötigt es theoretisch keine Internetverbindung und keine Steuerzentrale, sondern funktioniert komplett autonom. Uneingeschränkten Zugriff auf den Status und eine Steuerung von unterwegs sind dann aber nicht möglich.

Bei Eve Aqua handelt es sich um ein „Minimal Thread Device“ (MTD), da es mit zwei AA-Batterien betrieben wird. Es leitet Signale anderer Geräte im Thread-Netzwerk nicht weiter, dient also nicht als Knotenpunkt („Full Thread Device“) und vergrößert das Netzwerk auch nicht. Am Eve Aqua endet das ausschließlich für das Produkt bestimmte Signal.

Eve Aqua mit Metallgewinde
Eve Aqua mit Metallgewinde
Eve Aqua
Eve Aqua
Eve Aqua
Eve Aqua

Matter-Unterstützung per Firmware-Update

Mit Thread ist Eve Aqua außerdem für den kommenden herstellerübergreifenden Smart-Home-Standard Matter gerüstet. Eve-Produkte mit Thread werden ein kostenloses Firmware-Update erhalten, um bei Verfügbarkeit von Matter neben Apple HomeKit auch in Smart-Home-Systeme wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Samsung SmartThings eingebunden werden zu können. Dies gilt ebenso für den Bewegungssensor Eve Motion.

Anschluss und Inbetriebnahme

Bevor Eve Aqua an den Wasseranschluss geschraubt wird, müssen zwei AA-Batterien eingesetzt werden. Das Gehäuse von Eve Aqua wird hierfür einfach auseinandergezogen. Obschon das Gehäuse im Alltag zusammenhält, bieten die Clips beim Testmodell hier etwas wenig Halt und rasten nicht ein. Das Gehäuse kann so jederzeit sehr einfach geöffnet werden. Allerdings führte dieser lockere Halt ohne klares Einrasten anfänglich dazu, dass der Kontakt zwischen Ventil und Steuerungseinheit nicht bestand und Eve Aqua auf unsere Aktionen nicht reagierte. Nach einem erneuten Öffnen und Schließen war dieses Problem jedoch behoben.

Sind die Batterien eingesetzt, geht es an die Montage am 3/4-Zoll-Gewinde und den Anschluss eines Gartenschlauchs oder Verteilers. Wie immer sollte hier nach Möglichkeit ohne Zange eine dichte Verbindung hergestellt werden, um die Bauteile nicht zu beschädigen – im Test kein Problem.

Wichtig für die Montage ist, dass Eve Aqua für einen Wasserdruck zwischen 1 und 5 bar ausgelegt ist – in Berlin beträgt er je nach Höhenlage und baulichen Gegebenheiten zwischen 4 und 5 bar. Jeder Wasserversorger stellt einen Mindestdruck zur Verfügung, in der Regel zwischen 3 und 4 bar. Mit 1 bar Druck werden circa 10 m überwunden. Zudem darf Eve Aqua keinem Frost ausgesetzt werden. Die Umgebungstemperatur muss zwischen 4 und 50 °C liegen. Im Winter muss Eve Aqua, wie andere Bewässerungsuhren auch, an denen man länger Freude haben möchte, somit demontiert und im Haus gelagert werden.

Einrichtung von Eve Aqua über HomeKit

Nach der Montage folgt die Verbindung mit dem Smartphone über die Eve-App. Wer die App bereits nutzt, muss nur ein neues Gerät hinzufügen und hierfür, wie bei HomeKit üblich, lediglich den Code, der auf dem Gerät und in der Anleitung steht, scannen. Eve verlangt weder ein Benutzerkonto noch persönliche Daten vom Nutzer. Die App führt den Anwender durch die grundlegende Einrichtung, bei der neben einem Namen auch der Raum bzw. Ort ausgewählt wird, in bzw. an dem das Eve Aqua installiert wurde.

Eve-App und/oder Apple Home

Nachdem Eve Aqua mit der App konfiguriert wurde, kann das Bewässerungssystem wie die anderen Komponenten des Herstellers sowohl über die Eve-App als auch die Home-App von Apple gesteuert werden. Einstellungen, Zustände und Regeln werden zwischen beiden Systemen ausgetauscht und sind stets synchron.

Die Eve-App bietet so einerseits nicht alle Optionen, denn Benachrichtigungen und Gastzugriffe müssen über Home konfiguriert werden, andererseits aber mehr Optionen als die Home-App. Denn neben der einfachen Steuerung kann in der Eve-App eine Kindersicherung aktiviert, Firmware-Updates durchgeführt, Zeitpläne ohne Steuerzentrale erstellt oder der Wasserverbrauch überwacht werden.

Eve Aqua in der Eve-App

An/Aus per Smartphone

Die grundlegende Steuerung von Eve Aqua über die App oder Apple Home bezieht sich einzig auf den Zustand des Magnetventils. Es kann geöffnet oder geschlossen werden. Die Durchflussmenge kann dabei aber – wie bei Wasseruhren üblich – nicht eingestellt werden. Sofern nicht der maximale Druck am Gartenschlauch anliegen soll, muss dies entweder über den Hahn vor dem Eve Aqua oder über ein Ventil hinter dem Eve Aqua gesteuert werden. In den Apps lässt sich eine „Aktivzeit“ einstellen, die angibt, wie lange das Ventil nach dem Einschalten geöffnet bleibt, bevor es automatisch wieder geschlossen wird. Bei vielen herkömmlichen Zeitschaltuhren beträgt dieser Zeitraum 30 Minuten, bei Eve Aqua kann zwischen 5 Minuten und 4 Stunden in 5-Minuten-Intervallen gewählt werden – die Standardeinstellung sind 10 Minuten. Damit wird auch verhindert, dass aus Versehen die Bewässerung eingeschaltet bleibt und weiterläuft, bis sie bemerkt wird.

Zeitpläne in der App

Über Zeitpläne kann die Bewässerung regelmäßig zu einem festgelegten Zeitpunkt und für eine definierte Zeitspanne gestartet werden. Da die Zeitpläne direkt auf Eve Aqua gespeichert werden, können sie jederzeit auch ohne Internetzugriff, Steuerzentrale oder Smartphone in der unmittelbaren Umgebung ausgeführt werden. Eve Aqua unterstützt bis zu sieben Bewässerungszeiten pro Tag, die sich auf Wunsch jeden Tag unterscheiden können. So lässt sich eine regelmäßige Bewässerung bei Abwesenheit, etwa im Urlaub, gewährleisten – der Haupteinsatzzweck vieler Bewässerungsuhren.

Zeitpläne für Eve Aqua

Unter „Zeitplan pausieren“ kann eingestellt werden, dass ein Siri-Kurzbefehl erstellt wird, über den man die Bewässerung für heute oder heute und morgen pausieren kann, wenn es regnet oder regnen soll. Dieser Kurzbefehl prüft – für heute und nachmittags, wenn er vor 12 Uhr ausgeführt wird; für den nächsten Tag, wenn er nach 12 Uhr ausgeführt wird – die Regenwahrscheinlichkeit und vergleicht das mit dem eingestellten Schwellenwert (Standard 50 % Regenwahrscheinlichkeit). Liegt die Wahrscheinlichkeit höher, wird die Bewässerung pausiert. Liegt sie niedriger, wird nichts am Bewässerungsplan verändert. Zusätzlich kann man passende Szenen erstellen lassen, um die Bewässerung per Smartphone zu pausieren.

Einziger Haken: Der Nutzer muss den Kurzbefehl jeden Tag selbst ausführen, was gerade im Urlaub und bei etwaiger Zeitverschiebung wenig praktikabel ist. Wie es mit einem Kurzbefehl noch besser geht, wird im Folgenden noch genauer beschrieben.

Bewässerung in Abhängigkeit vom Wetter und von der Bodenfeuchte

Über feste Zeitpläne erfolgt aber immer eine Bewässerung, unabhängig vom Wetter. Der Nutzer kann zwar von unterwegs manuell eingreifen und die Bewässerung stoppen oder den Zeitplan anpassen, wenn sich das Wetter ändert. Viel interessanter und ein echter Vorteil gegenüber herkömmlichen Bewässerungsuhren ist jedoch eine Steuerung in Abhängigkeit vom Wetter und von Faktoren wie der Bodenfeuchte, der Sonneneinstrahlung und der Temperatur. Gardena bietet beispielsweise ein geschlossenes, smartes System mit Wasseruhr, einem Sensor für die Bodenfeuchte und einem Sensor für die Sonneneinstrahlung. Eve Aqua integriert derartige Faktoren selbst nicht, der Nutzer ist also auf zusätzliche Sensoren angewiesen, die HomeKit unterstützen und sich so integrieren lassen. Einen Sensor für die Bodenfeuchte bietet Eve selbst nämlich beispielsweise nicht.

Mit einem Bodenfeuchtesensor

Über einen HomeKit-fähigen Regensensor etwa von Netatmo oder Gardena lässt sich jedoch einrichten, dass die Bewässerung nicht startet, wenn es regnet. Je nach Standort kann auch ein Sensor zur Messung der Bodenfeuchtigkeit sehr nützlich sein. Entscheidend ist, dass man die fest geplante Bewässerung des Gartens oder Balkons dann beispielsweise an die Bodenfeuchtigkeit koppelt. Das bedeutet, man sagt dem System über eine Automation, dass es immer montags um 6 Uhr morgens bewässern soll – aber nur dann, wenn die Bodenfeuchtigkeit bei weniger als 50 Prozent liegt oder es nicht regnet. Ist der Boden vom Regen in der Nacht (oder weil es gerade noch regnet) also feucht, wird die Automation ausgesetzt und nicht bewässert.

Allerdings kann die Home-App von Apple keine gemessenen Sensorwerte in Automationen einfließen lassen, weshalb die Automation über die Eve-App erstellt wird. Über den Reiter „Automationen“ in der Eve-App wählt man „Regeln“ und „Regeln hinzufügen“. Nun muss ein Auslöser definiert werden, in diesem Fall eine fixe Tageszeit – analog zu oben 6 Uhr morgens. Man könnte auch dynamisch nach Sonnenauf- und -untergang bewässern, in der Regel ist eine Bewässerung morgens aber allein wegen der dann weniger auftretenden Schnecken die bessere Wahl. Zusätzlich müssen die Tage eingestellt werden, an denen bewässert werden soll. An den blau markierten Tagen in der App wird bewässert. Nach dem Hinzufügen des Auslösers geht es weiter zu den „Bedingungen“ für die Bewässerung.

Unter „Wert-Bedingung hinzufügen“ muss nun der Sensor gewählt werden, dessen Wert als zu prüfende Bedingung genutzt werden soll. Bei einem Feuchtesensor wird also die Bodenfeuchtigkeit ausgewählt, wobei HomeKit dies bei solchen Sensoren auch immer als Luftfeuchtigkeit bezeichnet. Als Bedingung dient dann die Feuchtigkeit als Prozentwert, wobei dies die Marke darstellt, wann bewässert werden soll. Wird hier folglich „kleiner, gleich 50 %“ gewählt, wird immer dann bewässert, wenn die Bodenfeuchtigkeit unter 50 Prozent liegt. Hat es geregnet und wird dadurch der Wert überschritten, wird nicht bewässert.

Für die Automation muss im nächsten Schritt noch eine Szene angelegt werden. Bei „Aktion hinzufügen“ wird Eve Aqua ausgewählt und aktiviert. Die Standarddauer entspricht der in der App vorausgewählten Bewässerungszeit, kann jedoch auch individuell angepasst werden. Nach Ablauf dieser Zeit wird Eve Aqua automatisch geschlossen und die Bewässerung ist beendet. Im Folgenden werden der so angelegten Szene und Automation jeweils noch ein Name gegeben.

Innerhalb weniger Minuten ist so – die passenden Sensoren vorausgesetzt – eine Automation erstellt, die immer dann für Bewässerung sorgt, wenn sie auch benötigt wird, nicht aber, wenn gerade ein Wolkenguss ohnehin für genug Wasser sorgt. In diesem Punkt hat Eve Aqua folglich einen echten Mehrwert gegenüber „dummen“ Bewässerungscomputern und kann auch während des Urlaubs zuhause Wasser sparen.

Mit Eve Weather und dem Wettertrend

Sind weder ein Regensensor noch ein Bodenfeuchtesensor im Smart Home installiert, kann man sich unter Umständen über andere Umwege aushelfen. Eve selbst bietet mit Eve Weather einen Sensor, der Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftdruck misst und hieraus einen Wettertrend für die nächsten zwölf Stunden ermittelt. Koppelt man die Temperatur und den Wettertrend an eine Automation, so kann man auch für diesen Fall eine halbwegs an das Wetter angepasste Automation erstellen, bei der man sich aber zunächst für einen Trend entscheiden muss. Man kann eine Bewässerung nicht beim Trend „Sonne“ und „Sonne/Wolken“ zugleich ausführen lassen, sondern nur bei einer von beiden Optionen, da Automationen immer eine Und-Verknüpfung zwischen den Bedingungen schaffen. Hier fehlt es sowohl der Eve-App als auch Home an der Möglichkeit, eine einfache Oder-Verknüpfung zweier Bedingungen zu schaffen. Ein umständlicher, aber effektiver Ausweg: Man legt doppelte Regeln für beide Trends mit ansonsten identischen Werten und Auslösern an – dem Informatiker blutet zu Recht das Herz. Alternativ dazu muss eine andere App für das Erstellen der Regeln genutzt werden, etwa Eve Controller Home3, Nuanco oder Hesperus, wobei die beiden letzteren auch das Vermengen von Und- und Oder-Verknüpfungen ermöglichen.

Eve Aqua: Automation mit Eve Weather

Mit der Wettervorhersage aus der Wetter-App

Wer Eve Aqua hingegen ganz ohne zusätzliche Sensoren – die durchaus teuer sein können, wenn man etwa das System von Gardena mit Sensor und Gateway erwirbt – um eine smarte Steuerung erweitern will, bei der das Wetter berücksichtigt wird, kann sich mit Kurzbefehlen in der Home-App von Apple weiterhelfen.

Für eine wetterabhängige HomeKit-Automation anhand der Wettervorhersage wird zunächst eine Szene in der Eve-App erstellt, die die Bewässerung für die gewünschte Zeitspanne über Eve Aqua aktiviert. Sie wird aber nicht in eine Automation in der Eve-App eingebunden, sondern letztere wird nun wiederum in der Home-App von Apple erstellt.

In der Home-App wird eine neue Automation gestartet, deren Auslöser eine Uhrzeit oder der Sonnenauf- oder -untergang ist. Im Beispiel wird die Bewässerung immer um 8 Uhr morgens durchgeführt. Im nächsten Schritt wird keine Szene und kein Gerät ausgewählt, das gesteuert werden soll, sondern am Ende der Seite wird „In Kurzbefehl konvertieren“ ausgewählt. Die Aktion „Szenen und Geräte festlegen“ im nächsten Schritt wird über das x gelöscht und unter „Apps und Aktionen suchen“ wird „Wetter“ eingegeben.

HomeKit-Bewässerung mit Eve Aqua wetterabhängig steuern

Nachdem „Wettervorhersage abrufen“ ausgewählt wurde, kann der „Aktuelle Ort“ auf den Standort von Eve Aqua gesetzt werden, schließlich soll sich die Bewässerung nach dem Wetter zuhause und nicht etwa im Urlaub richten. Unter „Apps und Aktionen suchen“ nun „Wenn“ eintragen, um eine Prüfung für die Wettervorhersage zu bauen, denn die Automation soll nur dann die Bewässerung starten, „Wenn es nicht regnen soll“ – letztgenannte Abfrage wird nun gebaut. Dazu in den Suchergebnissen „Wenn“ auswählen und unter „Eingabe“ im nächsten Schritt „Wetterbedingung“. Nach der Auswahl noch einmal auf „Wetterbedingung“ klicken, um diese auf „Niederschlagswahrscheinlichkeit“ umzustellen.

HomeKit-Bewässerung mit Eve Aqua wetterabhängig steuern

Bei „Bedingung“ wird jetzt eingetragen, wann die Bewässerung aktiviert werden soll. Im Beispiel wird immer dann bewässert, wenn die „Niederschlagswahrscheinlichkeit kleiner gleich 50 %“ ist. Als Bedingung wird deshalb „ist kleiner als“ und als Zahl „50“ eingetragen.

Nun im Suchfeld „Haus steuern“ eingeben und auswählen, um daraufhin die in der Eve-App zuvor erstellte Szene „Bewässerung“ auszuwählen.

HomeKit-Bewässerung mit Eve Aqua wetterabhängig steuern

Über den Play-Button unten rechts kann man die Automation ablaufen lassen und, sollte kein Regen vorhergesagt werden, prüfen, ob Eve Aqua sich wie gewünscht einschaltet.

Die Automation sorgt nun jeden Morgen um 8 Uhr dafür, dass in der Wettervorhersage geprüft wird, ob die Niederschlagswahrscheinlichkeit bei unter 50 Prozent liegt. Ist dies der Fall, wird Eve Aqua für die in der Szene eingestellte Dauer aktiviert und die Bewässerung gestartet. Soll es mit mehr als 50 Prozent Wahrscheinlichkeit regnen, bleibt die Bewässerung hingegen ausgeschaltet.

Wer als zusätzliche Sicherheit noch darüber informiert werden möchte, ob Eve Aqua nun bewässert oder nicht, kann der Automation auch noch eine Benachrichtigung hinzufügen, was aber wiederum nicht direkt in der Home-App möglich ist, sondern zusätzliche Apps wie Pushcut benötigt. So kann man gegebenenfalls noch selbst eingreifen, etwa wenn es erst vor Kurzem geregnet hat, die Wettervorhersage aber keinen weiteren Regen vorhersagt. Perfekt ist nämlich auch diese, nur in die Zukunft gerichtete Automation alleine nicht, weshalb man sie im Idealfall mit einem Bodenfeuchtesensor kombiniert.

Mit Homebridge und externen Wetterdaten

Wer sich dabei nicht auf die Wettervorhersage aus der Wetter-App von Apple verlassen möchte, kann für eine solche Automation auf Homebridge zurückgreifen und die dort verfügbaren Wetter-Plugins nutzen, die dann auch in HomeKit bzw. der Eve-App bereitstehen. Eine ausführliche Erläuterung zu Homebridge sprengt an dieser Stelle jedoch den Rahmen.

Bei beiden Varianten muss man darauf hoffen, dass die Vorhersagen zutreffend sind – was zumindest in Berlin bei vorhergesagtem Regen in diesem Sommer häufig nicht der Fall war – und auch eine Internetverbindung besteht, wenn die Daten abgerufen werden.

Daten von Eve Aqua für andere Geräte nutzen

Die Zustände und Werte von Eve Aqua lassen sich in Automation aber auch zur Steuerung anderer Geräte nutzen. Soll die Steuerung eines anderen Geräts etwa an Eve Aqua geknüpft werden, können als Bedingungen für die Automation folgende Werte von Eve Aqua genutzt werden: „Bewässerung“, „Standarddauer“, „In Verwendung“, „Verbleibend“. Bei „Standarddauer“ und „Verbleibend“ wird jeweils eine Zeitspanne gewählt, die als gleich, größer gleich oder kleiner gleich gewählt werden kann. Als Auslöser für ein anderes Gerät steht hingegen der Zustand der Bewässerung zur Verfügung. Startet die Bewässerung, kann so gegebenenfalls ein anderes Gerät ein- oder ausgeschaltet werden. Ein kompatibler Mähroboter kann etwa in seine Ladestation geschickt werden, damit er nicht den nassen Rasen mäht.

Eve Aqua als Auslöser in Automationen
Eve Aqua als Auslöser in Automationen

Manuelle Steuerung per Knopf oder Siri

Eve Aqua lässt sich jederzeit auch manuell per Knopf am Gerät steuern. Wird die Taste betätigt und ist keine Kindersicherung aktiviert, startet die Bewässerung für den in der App definierten Zeitraum und schaltet sich dann automatisch aus, sofern sie nicht vorher durch ein erneutes Drücken auf die Taste ausgeschaltet wird.

Auch über Siri lässt sich Eve Aqua steuern. „Hey Siri, schalte Eve Aqua ein“ und „Hey Siri, schalte Eve Aqua aus“ sind problemlos möglich. Was jedoch nicht funktioniert, ist die Kombination mit Zeitspannen. „Hey Siri, schalte Eve Aqua für 20 Minuten an“ funktioniert nicht. Es wird immer die voreingestellte Zeitspanne bewässert, wenn man sie nicht manuell vorher ausschaltet. Dies schränkt den Nutzen der Sprachsteuerung im Alltag etwas ein.

Ein Ausgang allein erlaubt keine individuelle Bewässerung

Da Eve Aqua nur über einen Ausgang verfügt, kann auch keine unterschiedliche Bewässerung für verschiedene Gartenbereiche oder Pflanzen erzielt werden. Mit einem nachgelagerten Verteiler lässt sich zwar die individuelle Bewässerungsmenge anpassen, aber nicht die Bewässerungsdauer. Der Nutzer hat nun mehrere Optionen. Entweder setzt man den Verteiler vor Eve Aqua und kauft dann mehrere Eve Aqua, um jeden Anschluss des Verteilers einzeln steuern zu können. Oder aber man schaltet Produkte wie den 6-Wege-Verteiler Gardena Wasserverteiler automatic* hinter Eve Aqua. Dieser Verteiler bietet sechs Ausgänge, die mechanisch durch Wasserdruck durchgeschaltet werden. Über Zeitpläne, die gut aufeinander abgestimmt sein müssen, lassen sich so die Bereiche der einzelnen Ausgänge nacheinander bewässern, was dann über die Zeitpläne für Eve Aqua wiederum für eine unterschiedliche Zeitspanne möglich ist. Zu beachten ist dabei jedoch, dass nicht Ausgang 4 nach Ausgang 2 bewässert werden kann. Ausgang 3 muss hierfür kurz Wasserdruck haben. Sollen einzelne Bereiche nicht jeden Tag bewässert werden, andere jedoch schon, muss auch der eigentlich nicht gewünschte Ausgang des Verteilers im Zeitplan zumindest für eine Minute mit Wasser versorgt werden, um ihn mechanisch umzuschalten. Zudem muss zwischen den einzelnen Bewässerungen eine kurze Pause eingelegt werden, damit sich der Wasserdruck im Gardena-Verteiler ausreichend abbauen und auf den nächsten Ausgang gewechselt werden kann.

Mit dem Gardena Wasserverteiler automatic kann Eve Aqua mehrere Bereiche unterschiedlich lang bewässern
Mit dem Gardena Wasserverteiler automatic kann Eve Aqua mehrere Bereiche unterschiedlich lang bewässern (Bild: Gardena)

Wasserverbrauch lässt sich schätzen

Eve Aqua ist über die Eve-App in der Lage, den Wasserverbrauch zu schätzen, nicht jedoch zu messen. Hierfür ist es notwendig, dass der Nutzer den Durchfluss pro Minute etwa mit einem Eimer misst und in der App einträgt. Die App schätzt dann anhand der Laufzeit der Bewässerung den Wasserverbrauch. Bedacht werden muss dabei jedoch, dass es sich mit dieser Methode nur um eine grobe Schätzung handelt, da man nicht tatsächlich den Durchfluss mit allen nachgelagerten Schläuchen, Rasensprengern und angeschlossenen Systemen misst. Ein Sickerschlauch, der an Eve Aqua angeschlossen ist, begrenzt seinerseits den Durchfluss beispielsweise erheblich, so dass eine Messung direkt am Auslass von Eve Aqua keine gehaltvolle Schätzung ermöglicht. Wird der Durchfluss pro Minute ohne angeschlossene Geräte direkt am Eve Aqua gemessen, lässt sich deshalb vor allem der Maximalverbrauch schätzen.

Sinnvoller ist es, eine zeitlich definierte Bewässerung mit angeschlossenen Geräten durchzuführen und den tatsächlichen Verbrauch an einem Gartenwasserzähler abzulesen, sofern ein solcher installiert ist.

In der Eve-App sieht der Nutzer wie bei anderen Eve-Produkten zudem eine Historie und einen Graphen zum Verlauf der Bewässerung, an dem neben der Zeit, die bewässert wurde, auch der geschätzte Verbrauch angegeben wird.

Details zu Eve Motion

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei Eve Motion um einen Licht- und Bewegungssensor. Anders als Eve Aqua wird dieser Sensor also nicht gesteuert, sondern dient der Steuerung anderer Geräte im Smart-Home-System. Klassischer Einsatzzweck für einen Licht- und Bewegungssensor ist das Ein- und Ausschalten der Beleuchtung, etwa wenn man die Haus- oder Wohnungstür öffnet und es dunkel ist oder im Garten eine Person erkannt wird. Nach einer Zeitspanne ohne Bewegung kann das Licht dann auch wieder automatisch ausgeschaltet werden, damit es nicht unnötig lange leuchtet.

Wie bei Eve Aqua handelt es sich bei Eve Motion in der neuen Generation nicht um ein „Full Thread Device“ (FTD), das als Knotenpunkt agiert und über das Daten zu anderen Thread-Geräten weitergeleitet werden, sondern um ein „Minimal Thread Device“ (MTD), da es batteriebetrieben ist und so möglichst häufig im Standby verweilt. Im neuen Eve Motion sind zwei AAA-Batterien für die Stromversorgung zuständig. Eve gibt eine Batterielaufzeit von bis zu einem Jahr an – im Test verweilte die Batterieanzeige selbst nach 3 Wochen mit durchschnittlich 70 erfassten Bewegungen am Tag noch bei 100 Prozent. Das Gerät ist nach IPX3 gegen Feuchtigkeit geschützt, kann also auch im Außenbereich eingesetzt werden. Unterstützt wird dies durch die zulässige Betriebstemperatur, denn sie liegt zwischen -18 und +55 °C. Um ihn einfacher platzieren zu können, ist an der Rückseite des im Vergleich zur letzten Generation mit 65 × 65 × 34 mm kleineren Sensors eine Aussparung, um ihn an einen Nagel oder eine Schraube zu hängen. Alternativ lässt er sich auch stehend betreiben.

Einrichtung von Eve Motion über HomeKit

Der Bewegungssensor verfügt über ein Sichtfeld von 120 Grad und erfasst auf einer Montagehöhe von 2 m Bewegungen in einer Entfernung von bis zu 9 m. Im Test reagiert der Sensor auf Bewegungen innerhalb des Sichtfelds zuverlässig, auch wenn man sich frontal auf ihn zubewegt. Die Erfassung erfolgt etwas nach unten geneigt, zu tief darf der Sensor deshalb nicht angebracht werden. Der Lichtsensor erfasst einen Bereich von 0 bis 15.000 lux. Anders als für den Bewegungssensor, der erst bei einer erkannten Bewegung aktiv wird, wird vom Lichtsensor 144 Mal am Tag der Helligkeitswert abgefragt – also alle 10 Minuten.

Die Integration von Eve Motion ist erneut innerhalb kürzester Zeit erledigt. Wie üblich bei HomeKit, wird hierfür der QR-Code gescannt, nachdem der Sensor aktiviert wurde. Dem Licht- und Bewegungssensor von Eve Motion können dabei unterschiedliche, individuelle Namen gegeben werden, damit sie sich etwa über Siri jederzeit einzeln abfragen und in Automationen einbinden lassen. Was man mit der Antwort „Es ist finster bei 50 lux“ von Siri bei der Abfrage anfängt, muss jedoch jeder selbst wissen.

In der Eve-App kann die Empfindlichkeit für die Bewegungserkennung in den drei Stufen "Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“ umgestellt werden. Zudem kann eingestellt werden, dass Bewegungen nur bei Dunkelheit überhaupt gemeldet werden, was etwa beim Einsatz für die Lichtsteuerung genutzt werden kann. Wer den Sensor möglichst unauffällig integrieren möchte, kann einstellen, dass die LED am Sensor bei erkannter Bewegung nicht aufleuchtet. Außerdem ist eine Voreinstellung der Dauer einer erkannten Bewegung in der App möglich, so dass man dann eine Regel erstellen kann, dass das Licht wieder ausschaltet, wenn keine Bewegung mehr erkannt wird. Alternativ müsste man die Regel so aufbauen, dass sich das Licht ausschaltet, wenn über einen Zeitraum X keine Bewegung mehr erkannt wurde.

Eve Motion als Auslöser in Automationen

Wie man Eve Motion einsetzt und ob man eine sinnvolle Verwendung für den Bewegungs- und Lichtsensor hat, ist individuell sehr unterschiedlich. Wer sich jedoch ein Smart-Home-System aufbaut, wird in aller Regel mehrere solcher Sensoren verbauen. Mit dem Eve Motion kann man eine Automation dann eben nicht mehr nur an eine erkannte Bewegung koppeln, sondern beispielsweise das Schalten von Licht auch an die Helligkeit koppeln. Der Klassiker – eine erkannte Bewegung auf der Terrasse, die draußen das Licht einschaltet und auch im Haus ein Signal auslöst – kann ebenfalls problemlos umgesetzt werden.

Fazit

Die smarte Bewässerungssteuerung Eve Aqua funktioniert im Test absolut zuverlässig und ist sehr gut verarbeitet. Das neue Magnetventil geht angenehm leise zu Werke. Verbindungsabbrüche oder nicht ausgeführte Automationen und Befehle gab es im Testzeitraum zu keiner Zeit. Die automatische Abschaltung schützt zudem vor einer Überschwemmung, wenn man Eve Aqua beispielsweise per Hand aktiviert und nicht ans Abschalten denkt. Die Inbetriebnahme und der Anschluss an vorhandene Schlauch- und Bewässerungssysteme sind einfach und uneingeschränkt. Noch ist Eve Aqua auf HomeKit beschränkt, so dass Android-Nutzer das Gerät nicht nutzen können, doch das wird sich mit dem Start des neuen Smart-Home-Standards Matter in diesem Herbst ändern. Denn Eve hat bereits Firmware-Updates für alle Thread-fähigen Geräte und eine eigene Android-App angekündigt, so dass auch Android-Systeme kompatibel werden.

Montiertes Eve Aqua mit Gardena-Verteiler
Montiertes Eve Aqua mit Gardena-Verteiler

Günstig ist die Automatisierung der Gartenbewässerung allerdings nicht. Einerseits, weil Eve Aqua allein schon mit rund 150 Euro zu Buche schlägt und im Handel noch nicht günstiger erhältlich ist*. Andererseits, weil bei Eve Aqua nicht Schluss ist. Um die Bewässerung tatsächlich sinnvoll zu automatisieren und nicht auch mit Eve Aqua nur einen fixen Zeitplan abzuspulen, den selbst ein Bewässerungscomputer für 40 Euro problemlos ausführen könnte, braucht es bestenfalls weitere Sensoren oder zumindest den Willen, sich ausführlicher mit den Möglichkeiten der Automationen in Home zu befassen, um die Bewässerung an das Wetter anzupassen. Erst dann wird Eve Aqua smart und bietet mehr als eine normale Bewässerungsuhr – auch wenn allein der Komfortgewinn beim Verändern des Zeitplans im Vergleich zu günstigen Gardena-Modellen enorm ist, da man nicht jedes Mal wieder die Uhrzeit zur vollen Stunde abpassen muss, um dann alle Einstellungen neu vorzunehmen, wenn man nur die Bewässerungshäufigkeit anpassen möchte.

Darüber hinaus braucht es auch mit Eve Aqua einen Mehrfach-Verteiler, da sonst keine unterschiedliche Bewässerung nach Zonen möglich ist und gegebenenfalls der Wasserdruck nicht für alle angeschlossenen Geräte reicht. Der 6-Wege-Verteiler Gardena Wasserverteiler automatic* bietet hierfür gute Möglichkeiten. Die Optionen in der Eve-App zur Steuerung und Konfiguration sind zahlreich, ganz ohne das Zusammenspiel mit der Home-App geht es dann jedoch nicht, sofern auch Kurzbefehle genutzt werden sollen. Wer noch mehr Möglichkeiten für die HomeKit-Steuerung nutzen möchte, etwa durch Oder-Verknüpfungen, muss auf weitere Apps wie Controller und Pushcut für Benachrichtigungen zurückgreifen. Dies gilt aber nicht nur für das System von Eve, sondern Apple hält Home bewusst einfach, um den Einstieg für alle Nutzer möglichst zugänglich zu machen.

Gut ist die Integration des geschätzten Wasserverbrauchs, der so manch einem vor Augen führen wird, wie viel Wasser er in den Garten pumpt. Allerdings ist es nur eine Schätzung aufgrund einer Berechnung aus Durchfluss und Zeit. Die Aussagekraft hängt stark davon ab, wie genau der Nutzer den Verbrauch misst und messen kann.

Welche „smarten“ Geräte nutzt du im Garten?
  • Bewässerung
    11,0 %
  • Beleuchtung
    14,1 %
  • Überwachung
    11,0 %
  • Rasenpflege
    6,8 %
  • Eine andere
    6,3 %
  • Keine
    67,5 %

Die Kommunikation zwischen Sensoren und iPhone beziehungsweise HomePod erfolgt verschlüsselt und ohne Cloud-Umweg über Eve. Der Hersteller selbst sammelt keine Daten des Nutzers, die angebundenen Dienste jedoch schon. Dennoch ist es begrüßenswert, dass zumindest Eve selbst darauf verzichtet. IFTTT wird von dem Unternehmen nicht unterstützt – offiziell aus Sicherheitsgründen, da dann Daten auf fremden Servern gespeichert würden.

Eve Aqua ist nicht frostsicher, muss im Winter also demontiert werden. Ein Frostwarnsystem über einen Temperatursensor wie bei Gardena bietet das Bewässerungssystem nicht. Die reine Steuerung ist zudem teurer als der Bewässerungscomputer Gardena smart Water Control, der rund 130 Euro kostet – dieser benötigt aber wiederum das Gateway von Gardena, um überhaupt genutzt werden zu können, das mit zusätzlichen 175 Euro zu Buche schlägt.

Eve Motion: Bewegungs- und Lichtsensor
Eve Motion: Bewegungs- und Lichtsensor

Auch für die neue Generation des Eve Motion gilt, dass er zuverlässig seinen Dienst verrichtet und sowohl Bewegungen als auch Veränderungen der Lichtverhältnisse zuverlässig erkennt. Eine Steuerung über die Zustände der beiden Sensoren ist so in der Praxis problemlos möglich, das Auslösen anderer Geräte wie Leuchten über Automationen erfolgt sehr schnell. Aussetzer oder Ausfälle gab es auch hier im Test keine. Mit Thread ist das Produkt sogar zukunftssicher und als MTD sorgt die Akkulaufzeit ebenfalls für keinerlei Probleme. Da der Proband sowohl innen als auch außen genutzt werden kann, ist auch der Einsatzbereich nicht eingeschränkt, solange er in Reichweite eines Thread-Verteilers bleibt. Eve Motion ist für knapp 40 Euro erhältlich*.

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