Retro

Im Test vor 15 Jahren: ZEROtherm hielt Grafikkarten lautstark kühl

Robert McHardy
26 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: ZEROtherm hielt Grafikkarten lautstark kühl

Im Test vor 15 Jahren stand mit dem ZEROtherm Hurricane HC92 (Test) ein Grafikkartenkühler, der mit ausgezeichneter Kühlleistung und Qualität überzeugte. Kritik musste der Hurricane HC92 dafür einstecken, dass er seinem Namen alle Ehre machte und ohrenbetäubend laut zu Werke ging.

Zwei Extraslots und ein schneller Lüfter

Der Hurricane HC92 kam bei einem Gewicht von 372 Gramm auf Abmessungen von 169,7 × 97,1 × 54,5 mm (L × B × H) und war vorwiegend aus Kupfer gefertigt. Aufgrund der ausladenden Bauweise belegte der Hurricane HC92 zwei zusätzliche PCIe-Slots. Insgesamt sorgen vier 6-mm-Heatpipes für die Wärmeabführung. Der verbaute 92-mm-Lüfter arbeitete in einem Drehzahlbereich von 1.500 bis 3.300 U/min.

ZEROtherm bot den Kühler in zwei Ausführungen an: Die Standardversion sowie die 8800er-Version, die mit Aluminiumkühlern für die Spannungswandler der GeForce-8800-Serie ausgeliefert wurde und zudem über speziell selektierte Heatpipes verfügen sollte. Für einen Preis von etwa 40 Euro lagen neben dem Kühler selbst, acht grün eloxierte Aluminium-Passiv-Kühlblöcke für den Grafikspeicher, eine Spritze Wärmeleitpaste, das Montagematerial inklusive knapper Anleitung sowie eine etwas merkwürdig geformte Drehpotentiometer-Lüftersteuerung bei.

(Laut)starke Kühlung

Im Test auf einer Asus Radeon X1900 XTX bot der Hurricane HC92 eine sehr gute Kühlleistung mit Temperaturen bis zu 6 Kelvin niedriger als bei dem besten Konkurrenten. Selbst bei minimaler Drehzahl von etwa 1.500 U/min erzielte der Hurricane HC92 die gleichen Temperaturen wie der zweitstärkste Kühler. Diese gute Kühlleistung erkaufte sich ZEROtherm mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Bei maximaler Drehzahl erreichte der Kühler über 50 dB(A). Wenn die Plastikabdeckung, die der Kühlleistung nicht zuträglich war, entfernt wurde, sank dies auf immer noch laute 44 dB(A) ab. Wirklich leise war der Kühler nie: Selbst bei minimaler Drehzahl und ohne Plastikabdeckung lag der Schalldruckpegel noch bei 34 dB(A) und damit auf der logarithmischen Dezibelskala doppelt so hoch wie bei dem Accelero S1 bei 5V, der auf 30,6 dB(A) kam.

Kühler
[Spannung]
Drehzahl
[U/min]
Leerlauf
[°C]
Auslastung
[°C]
Lärm
[dB(A)]
ZEROtherm HC92 Cu (8800)
ohne Plastikabdeckung
[12 Volt]
3000 GPU: 32
Umg: 30
VRM: 48
GPU: 47
Umg: 38
VRM: 65
44,3
ZEROtherm HC92 Cu (8800)
mit Plastikabdeckung
[12 Volt]
3190 GPU: 32
Umg: 30
VRM: 49
GPU: 47
Umg: 38
VRM: 67
50,6
ZEROtherm HC92 Cu (8800)
ohne Plastikabdeckung
[5 Volt]
1480 GPU: 33
Umg: 32
VRM: 52
GPU: 53
Umg: 42
VRM: 77
34,1
AC Accelero S1
[12 Volt]
1850 GPU: 35
Umg: 33
VRM: 52
GPU: 53
Umg: 44
VRM: 74
35,4
ZEROtherm HC92 Cu (8800)
mit Plastikabdeckung
[5 Volt]
1530 GPU: 34
Umg: 32
VRM: 53
GPU: 56
Umg: 44
VRM: 77
35,3
Zalman VF-1000
[12 Volt]
2500 GPU: 36
Umg: 33
VRM: 52
GPU: 56
Umg: 44
VRM: 72
46,7
AC Accelero S1
[5 Volt]
750 GPU: 37
Umg: 36
VRM: 60
GPU: 58
Umg: 49
VRM: 90
30,6
Zalman VF-1000
[5 Volt]
1450 GPU: 38
Umg: 35
VRM: 56
GPU: 61
Umg: 48
VRM: 81
32,8
Zalman VF-900
[12 Volt]
2470 GPU: 38
Umg: 32
VRM: 52
GPU: 74
Umg: 46
VRM: 77
48,2
ZEROtherm GX810
[thermogeregelt]
800 -
1950
GPU: 40
Umg: 36
VRM: 59
GPU: 75
Umg: 51
VRM: 78
35,1 –
50,3
Zalman VF-900
[5 Volt]
1350 GPU: 39
Umg: 35
VRM: 55
GPU: 85
Umg: 54
VRM: 86
34,1
Standardkühler
[thermogeregelt]
N.A. GPU: 50
Umg: 44
VRM: 63
GPU: 89
Umg: 64
VRM: 92
N.A.

„GPU“: Chiptemperatur | „Umg“: Umgebungssensor auf Platine | „VRM“: Spannungswandlertemperatur

Fazit

Der ZEROtherm Hurricane HC92 machte seinem Namen alle Ehre. Während er eine sehr gute Kühlleistung bot, wurde diese für 40 Euro und einem unangenehm hohen Schalldruckpegel teuer erkauft. Überzeugen konnte der Grafikkartenkühler am Ende des Tests daher nicht, der deutlich günstigere Accelero S1 bot ein besseres Gesamtpaket.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.