I/O 2023

Android 14: Beta 2 unterstützt Ultra-HDR-Fotos und mehr Smartphones

Nicolas La Rocco
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Android 14: Beta 2 unterstützt Ultra-HDR-Fotos und mehr Smartphones
Bild: Google

Mit der Beta 2 steht Android 14 kurz vor der Plattformstabilität und nähert sich damit dem finalen Release im Spätsommer. In der Beta 2 zieht „Ultra HDR“ für die Darstellung und Bearbeitung von 10-Bit-HDR-Fotos ein, für die bislang ein Tone Mapping auf SDR durchgeführt wird. Weitere Smartphones werden jetzt ebenso unterstützt.

Seit Android 13 unterstützt das Betriebssystem nativ HDR-Videoaufnahmen, mit Android 14 soll das gleiche für Fotos umgesetzt werden. Zwar nehmen die Kameras moderner Android-Smartphones auch jetzt schon HDR-Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungsstufen auf, um eine Szene mit hohem Dynamikumfang abzubilden, die Rohdaten aus dem Bildprozessor werden dann aber in einer 8-Bit-SDR-Datei gespeichert mit entsprechendem Tone Mapping auf dem Bildschirm dargestellt.

Ultra HDR
Ultra HDR (Bild: Google)

Ultra HDR praktisch sofort verfügbar

In Android 14 fällt diese Beschränkung weg, sodass von der Kamera respektive Ausgabe des Bildprozessors (ISP) eine 10-Bit-HDR-Aufnahme wie von der Kamera erfasst als Foto vom Betriebssystem gespeichert und später in Anwendungen über das Display dargestellt werden kann. Aktuelle Smartphone-Bildschirme sind zum Großteil bereits für HDR geeignet, zum Tragen kam dies unter Android bislang aber nur bei Videos. Da dieses Ausstattungsmerkmal aber oftmals bereits vorhanden ist, soll „Ultra HDR“ laut Google mit dem Rollout von Android 14 praktisch sofort auf den Geräten verfügbar sein. Eine Ultra-HDR-Aufnahme beinhaltet dabei als Fallback auch weiterhin ein JPG in 8-Bit-SDR. Mit Android 14 soll Ultra HDR aber der neue Standard für Fotoaufnahmen werden.

OEM- und SoC-Partner involviert

Smartphone-Kameras und Decode-Pipelines müssen einer Entwickler-Session zur Google I/O 2023 zufolge (im Video ab 4:44) ebenso für 10-Bit-Aufnahmen und das HDR-Rendering von Fotos erweitert werden. Dafür arbeite Google in enger Kooperation mit den Android-OEMs und SoC-Partnern wie Qualcomm für deren Snapdragon-Chips zusammen, um die Hardware-Fähigkeiten der Geräte voll für Ultra HDR auszuschöpfen.

Chrome und Google Fotos mit Support

Für die Darstellung von Ultra HDR arbeitet das Android- auch mit dem Chrome-Team zusammen, damit entsprechende Aufnahmen auch im Browser sowie auf HDR-fähigen Geräten abseits von Smartphones dargestellt werden können, sofern Google Chrome zum Einsatz kommt. Aufseiten von Google Fotos gibt es ebenfalls bereits Support, sodass für Ultra-HDR-Fotos die Darstellung auf allen unterstützten Geräten, das Backup, das Bearbeiten, das Teilen und der Download in Google Fotos möglich sind.

Neue Kamera-Erweiterungen für Apps

Bei den Kamera-Erweiterungen für die Apps von Drittanbietern legt Android 14 ebenfalls nach und stellt mehr Optionen zur Verfügung, sofern diese vom Anbieter des Smartphones implementiert und angeboten werden. Zum Beispiel kann jetzt auch in diesen Apps der Fortschritt einer Langzeitbelichtung oder eine schnelle Vorschau des Fotos vor der Nachbearbeitung angezeigt werden. Auch „Tap to Focus“ und das Zoomen sowie das In-Sensor-Zoomen werden unterstützt.

Lossless-Audio über USB

Im Bereich Audio zieht bei Android 14 Lossless-USB-Audio für kabelgebundene USB-Headsets ein. Die Ausgabe soll direkt ohne Mixing, Lautstärkeanpassung oder Postprocessing in verschiedenen Lossless-Formaten erfolgen. Google arbeite dafür mit mehreren OEMs zusammen, um das Feature noch dieses Jahres anzubieten.

Health Connect wird Teil der Plattform

Bei Datenschutz und Privatsphäre soll Android 14 ebenfalls nachlegen. Die gesamten Gesundheits- und Fitness-Daten des Anwenders lassen sich derzeit in Health Connect speichern, einer App von Google, die über den Google Play Store angeboten wird. Mit Android 14 wird Health Connect ein Teil der Plattform und soll Aktualisierungen über die Google Play System Updates erhalten. Apps von Drittanbietern wird damit gewährleistet, dass Health Connect auf Smartphones mit Android 14 in jedem Fall installiert ist, sodass nach der Freigabe durch den Nutzer die Daten in anderen Apps genutzt werden können. Als neues Feature erhält Health Connect Trainingsrouten, die sich auf einer Karte abbilden und mit anderen Nutzern teilen lassen. Apps, die dieses Feature nutzen, können ihre Routen wiederum an Health Connect übertragen.

Health Connect
Health Connect (Bild: Google)

Hinweis bei Standortdaten für Drittanbieter

Anpassungen gibt es auch für den Pop-up-Dialog, der immer dann erscheint, wenn eine Anwendung auf die Standortdaten des Nutzers zugreifen möchte und dies immer bei Nutzung der App oder einmalig für die App freigegeben oder vollständig abgelehnt werden kann. In diesem Fenster gibt es künftig einen Link zu weiteren Informationen, wenn diese Daten nicht nur mit dem eigentlichen App-Anbieter, sondern auch mit Drittanbietern geteilt werden sollen. Nutzer sollen zudem mittels Benachrichtigungen darüber informiert werden, wenn eine App die Datenschutzerklärung verändert und Standortdaten künftig auch mit Drittanbietern teilen möchte.

Beta 2 für mehr Geräte abseits von Google

Android 14 Beta 2 lässt sich analog zur Beta 1 über das öffentliche Betaprogramm als OTA-Update auf Smartphones vom Pixel 4a (5G) bis zum Pixel 7 (Pro) installieren. Das nagelneue Pixel 7a (Test) wird von Google noch nicht gelistet, sollte demnächst aber ebenso kompatibel zur Beta werden.

Neben Pixel-Smartphones nehmen jetzt auch OEM-Partner an der Beta teil, dazu zählen iQOO (11), Lenovo (Tab Extreme), Nothing (Phone (1)), OnePlus (11), Oppo (Find N2 Flip), Realme (GT 2 Pro), Tecno (Camon 20), Vivo (X90 Pro) und Xiaomi (13 Pro, 13, 12T). Mit den nächsten zwei Releases folgt die sogenannte Platform Stability, bevor Android 14 zum Spätsommer fertiggestellt werden soll.

Timeline für Android 14
Timeline für Android 14 (Bild: Google)
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