Retro

Im Test vor 15 Jahren: Vier Grafikkartenkühler von Arctic bis Thermalright

Robert McHardy
65 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Vier Grafikkartenkühler von Arctic bis Thermalright

Im Test vor 15 Jahren standen vier Grafikkartenkühler von Arctic über Auras und Coolink bis zu Thermalright. Auf einer GeForce 8800 GTS 320 machten nicht alle der Kühler eine gute Figur, wobei die Schwächen von eingeschränkter Kompatibilität bis zu schlechter Kühlleistung reichten.

Von klein bis monströs

Der erste Kühler im Test war der Accelero Xtreme 8800 des Herstellers Arctic-Cooling, der heute unter dem Namen Arctic auftritt. Dabei handelte es sich um einen Kühler, der spezifisch für Nvidias GeForce-8800-Serie mit G80-GPUs ausgelegt war. Mit 30 Euro lag der Preis niedrig, spätestens wenn die Grafikkarte aufgerüstet wurde, musste jedoch aufgrund der eingeschränkten Kompatibilität ein neuer Kühler angeschafft werden.

Die Abmessungen des Xtreme 8800 beliefen sich auf 256 × 95 × 51 mm (L × B × H) bei einem Gewicht von 440 Gramm. Fünf Heatpipes führten die Abwärme des Chips an die 107 Aluminiumlamellen ab, die wiederum von drei 80-mm-Lüftern mit Frischluft versorgt wurden. Die Lüfter wurden über PWM gesteuert und arbeiteten mit 700 bis 2.200 U/min. Die Verarbeitung des monströsen Kühlers war hochwertig.

Als zweiter Kandidat trat der Aurus Fridge JES988 an. Der 227,2 × 134,4 × 34 mm (L × B × H) messende JES988 wurde ohne Lüfter ausgeliefert und kam auf ein Gewicht von 350 Gramm. Vier Heatpipes nahmen die Wärme auf und führten sie an 54 Aluminiumlamellen, die einen 3 mm weiten Abstand aufwiesen, ab. Da der JES988 ohne Lüfter ausgeliefert wurde, konnten Nutzer wahlweise zwei 80- oder 92-mm oder einen 120-mm-Lüfter installieren. Der 25 Euro teure Kühler war anders als der Accelero Xtreme 8800 mit verschiedenen Grafikkarten kompatibel.

Bei dem dritten Grafikkartenkühler handelte es sich um den GFX Chilla von Coolink, der ebenfalls rund 30 Euro kostete. Mit Abmessungen von 161 × 115 × 30 mm (L × B × H) und einem Gewicht von 330 Gramm fiel der GFX Chilla kompakter als die anderen beiden Kühler aus. Er besaß vier Heatpipes und beherbergte zwei mitgelieferte 80-mm-Lüfter, die mit maximal 2.000 U/min drehten. Da die Lüfter über 3-Pin-Stecker angebunden wurden, ließ sich die herkömmliche Lüftersteuerung der Grafikkarte nicht nutzen.

Der letzte Kühler im Test stammte von Thermalright und hörte auf den Namen HR-03 Plus. Dieser war mit den Grafikkarten des Typs GeForce 8800 GTS (G80)/GTX/Ultra kompatibel, der Hersteller bot aber weitere Modelle an, die mit anderen Grafikkarten kompatibel waren. Der HR-03 Plus wurde Thermalright-typisch ohne Lüfter ausgeliefert. Er besaß insgesamt sechs Heatpipes, die die Abwärme der GPU an 34 Aluminiumlamellen abführten. Das Gewicht des 156 × 133 × 46 mm (L × B × H) messenden Kühlers betrug etwa 410 Gramm ohne Lüfter. Wer den HR-03 Plus nicht passiv nutzen wollte, der konnte ihn mit einem 92-mm-Lüfter bestücken. Der Preis lag bei etwa 40 Euro.

Arctic-Cooling war Xtreme gut

Auf einer GeForce 8800 GTS machte vor allem der Arctic-Cooling Xtreme 8800 im Test eine sehr gute Figur. Mit der Referenzbelüftung lag er sowohl bei voller Drehzahl als auch mit auf 580 U/min gedrosselten Lüftern vier beziehungsweise fünf Kelvin vor dem zweitplatzierten Kühler. Der Thermalright HR-03 Plus reihte sich hinter dem Xtreme 8800 ein, während der kleine GFX Chilla weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete. Insbesondere bei niedrigen Drehzahlen sah der GFX Chilla kein Land, was in einer – mit dem Xtreme 8800 verglichenen – 24 Kelvin wärmeren GPU resultierte.

Referenzbelüftung 120-mm | GPU Last
  • 12 Volt ( 1250 U/min ):
    • Arctic-Cooling Xtreme
      45
    • Xigmatek Battle Axe
      49
    • Thermalright HR-03 Plus
      49
    • Auras Fridge
      54
    • Coolink GFX Chilla
      62
  • 5 Volt ( 580 U/min ):
    • Arctic-Cooling Xtreme
      51
    • Xigmatek Battle Axe
      56
    • Thermalright HR-03 Plus
      57
    • Auras Fridge
      58
    • Coolink GFX Chilla
      75
Einheit: °C

Fazit

Am Ende des Tests wusste vor allem der Arctic-Cooling Xtreme 8800 zu gefallen. Er war günstig und kühlte extrem gut. Nachteile waren die eingeschränkte Kompatibilität sowie die großen Abmessungen. Der Thermalright HR-03 Plus war ebenfalls eine gute Wahl, im Vergleich aber zu teuer und hatte ebenfalls mit eingeschränkter Kompatibilität zu kämpfen. Der Auras Fridge JES988 war für Anwender interessant, die den Kühler über mehrere Grafikkarten behalten wollten. Keine Empfehlung erhielt der GFX Chilla, der zwar kompakt war, aber keine gute Kühlleistung aufwies.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.