Chatbot mit aktuellen Daten: ChatGPT erhält wieder Echtzeit-Zugriff auf das Internet

Andreas Frischholz
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Chatbot mit aktuellen Daten: ChatGPT erhält wieder Echtzeit-Zugriff auf das Internet
Bild: ChatGPT

ChatGPT erhält wieder eine Anbindung ans Internet. Wie schon im Frühjahr kann der Chatbot nun über die „Browse-with-Bing“-Funktion aktuelle Informationen abrufen. Noch befindet sich diese im Beta-Status, zudem ist die Web-Suche vorerst auf die Business- und kostenpflichtige ChatGPT-Plus-Version beschränkt.

Perspektivisch sollen aber alle Versionen – also auch die kostenfreie – um den Web-Zugang ergänzt werden.

Mit ChatGPT ließen sich Paywalls umgehen

Die Bing-Erweiterung hatte OpenAI bereits im Frühjahr in ChatGPT implementiert. Weil Nutzer auf diese Weise unter anderem aber Paywalls umgehen konnten, wurde die Funktion Im Mai vorübergehend entfernt. Laut The Register war es teilweise möglich, über ChatGPT an Inhalte von kostenpflichtigen Angeboten zu gelangen, indem man sich diese etwa zusammenfassen lässt.

Mittlerweile hat OpenAI aber nachgerüstet. Der Web-Crawler der Firma lässt sich nun über die Robot.txt ausschließen. Medien-Plattformen können also entscheiden, dass OpenAI keinen Zugriff auf bestimmte Webseiten erhält, um den Inhalt zu schützen.

Aktuelle Daten helfen nicht immer

Der Web-Zugang ist für ChatGPT relevant, weil der Informationsstand ansonsten mit dem September 2021 endet. Aktuellere Informationen lassen sich dann nur partiell über Plugins abrufen. Konkurrierende Angebote wie Microsofts Bing-Chat oder der Copilot – die ebenfalls auf OpenAIs GPT-4-Sprachmodell basieren – oder Googles Bard haben hingegen von Haus aus eine Web-Anbindung, können also stets aktuelle Daten abrufen.

Hilfreich ist der Web-Zugang aber nicht in jedem Fall. Sofern die generativen KI-Chatbots eine Alternative zu Suchmaschinen sein sollen, führt kein Weg daran vorbei. Bei spezifischen Aufgaben ist es aber bisweilen sogar hinderlich, weswegen Microsoft für Bing auch an einem „no-search“-Plugin arbeitet. Profitieren soll man ohne Web-Anbindung etwa bei Anwendungen wie dem Lösen komplexer mathematischer Aufgaben, Coding oder auch alltäglichen Unterhaltungen mit dem Chatbot, berichtet Neowin.