Chromebook Plus: Googles „Intel Evo“ für bessere Chromebooks

Nicolas La Rocco
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Chromebook Plus: Googles „Intel Evo“ für bessere Chromebooks
Bild: Google

Was bei Intel „Evo“ für bessere Notebooks ist, nennt sich bei Google „Chromebook Plus“ und steht für Chromebooks mit höherer minimaler Hardware-Ausstattung und exklusiven Software-Features in ChromeOS. Die ersten entsprechenden Notebooks sind von mehreren OEMs ab dem 9. Oktober zu Preisen ab 449 Euro in Deutschland geplant.

Chromebooks mit ChromeOS sind hierzulande bereits ab 160 Euro verfügbar. Dafür gibt es einen vergleichsweise schwachen Intel Celeron, ein knapp 12 Zoll großes Display mit HD-Auflösung, 4 GB RAM und 32 GB eMMC-Flash-Speicher anstelle einer echten, schnelleren SSD. Chromebook Plus hebt die minimalen Hardware-Anforderungen an ein Chromebook an, denn genau genommen müssen schon heute neue Chromebooks gewisse Anforderungen von Google erfüllen, etwa USB-C oder 10 Stunden Akkulaufzeit.

Die Hardware eines Chromebook Plus

Um sich Chromebook Plus nennen und ein entsprechendes Logo auf dem A-Cover (Deckel) tragen zu dürfen, muss in dem Chromebook hingegen mindestens ein Intel-Core- der 12. oder 13. Generation oder AMD-Ryzen-Prozessor der 5000er oder 7000er Generation stecken. Mindestens 8 GB RAM und 128 GB eMMC- oder SSD-Speicher werden ebenso von der neuen Klasse Chromebooks verlangt. Google setzt von den OEMs zudem den Einsatz einer Webcam mit mindestens 1080p-Auflösung und Temporal Noise Reduction für eine bessere Bildqualität sowie einen Bildschirm mit mindestens 1080p-Auflösung und IPS-Panel oder einer Technologie für vergleichbar gute Blickwinkel voraus.

Minimale Hardware-Anforderungen für ein Chromebook Plus
Minimale Hardware-Anforderungen für ein Chromebook Plus (Bild: Google)

Wie Google auf Nachfrage von ComputerBase erläuterte, sieht das Programm zum Start zwar nur Intel- und AMD-Prozessoren vor, eine spätere Erweiterung um Arm-Prozessoren sei aber vorgesehen. Konkrete Details zu Hardware und Zeitpunkt stehen aber noch aus.

Acer, Asus, HP und Lenovo sind zum Start dabei

Bei dem neuen Programm an Bord sind zum Start am 9. Oktober vier OEMs, darunter Acer, Asus und HP mit jeweils zwei Modellen sowie Lenovo mit einem Chromebook. Zum beworbenen Startpreis von 449 Euro liefert Asus das Chromebook Plus CX34 mit Intel Core i3 oder AMD Ryzen 3, 180-Grad-Scharnier, rund 1,4 kg Gewicht und den weiteren genannten Mindestanforderungen. Für 649 Euro gibt es bei Lenovo das Flex 5i Chromebook Plus als Convertible mit Touchscreen im 16:10-Format. Der Vertrieb entsprechender Chromebooks ist hierzulande über Amazon, Media Markt und Saturn geplant. Zum Launch des Programms erhalten Käufer eines der neuen Chromebook Plus kostenlos die Google Pixel Buds A-Series (Test) im Wert von 109 Euro (UVP).

Exklusive KI-Features in ChromeOS

Die aufgewertete Hardware ist aber nur eine Seite des Programms, Google will auch bei der Software nachlegen und exklusive Funktionen für ChromeOS anbieten, die nur auf einem Chromebook Plus zur Verfügung stehen. Dabei stellte Google auf Nachfrage klar, dass bisherige Chromebooks, die aufseiten der Hardware bereits die Anforderungen von „Chromebook Plus“ erfüllen, aber vor dem Start des Programms auf den Markt kamen, per Update ebenso in den Genuss der neuen Funktionen kommen werden. Ein allgemeines Update von ChromeOS mit der Integration von Material You ähnlich wie bei Android steht für alle Chromebooks mit ChromeOS 117 zum Download bereit.

Exklusivität für Chromebook Plus haben jedoch gewisse KI-Funktionen, die den Nutzer im Alltag unterstützen sollen. Mit der Hilfe von Duet AI aus der Google Cloud können Chromebooks dem Anwender zum Beispiel beim Lesen und Schreiben helfen, außerdem stehen KI-gestützte visuelle Optimierungen für die Videotelefonie zur Verfügung. Für Chromebook Plus bietet Google außerdem File Sync für das Arbeiten offline, den von Android bekannten Magic Eraser für die Bearbeitung von Fotos sowie die aus Android 14 bekannten, per AI generierten Hintergrundbilder für den ChromeOS-Desktop an.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Google unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.