Modern Warfare III & Warzone: Activision testet 77-Euro-Skin in Call of Duty
Wie viel sind Spieler bereit für Skins zu bezahlen? Activision versucht die Frage mit einer neuen Nahkampfwaffe für Call of Duty zu beantworten, die in der Summe 77 Euro kostet – mehr als der letzte Serienteil Modern Warfare III (Test).
Die 77 Euro für den Cross-Promotion-Skin zum neuen King-Kong-Film schreibt Activision natürlich nicht direkt auf das Preisschild. Wie üblich werden die Kosten so gut wie möglich versteckt: Wer den neuen „Beast Glove“ haben möchte, muss zuvor vier Godzilla-Kong-Bundles kosmetischen Extras kaufen. Diese schlagen mit jeweils 2.400 „COD-Punkten“ zu Buche.
Um die benötigten 9.600 Punkte zu bekommen, müssen zwei dieser Währungspakete gekauft werden: 9.500 Punkte für rund 75 Euro und 200 Punkte für weitere zwei Euro. Alternativ kann im Sinne des Publisher auch gleich das 13.000-Punkte-Paket für 100 Euro erworben werden.
Viele Euros für wenig Wert
Versüßt wird der hohe Preis durch geringen Gegenwert. Es handle sich bei dem Handschuh zwar um eine „meisterhafte Blaupause“, schreibt ein Spieler, weshalb er über eine einzigartige Betrachtungsgeste verfüge, ansonsten könne er Spieler nur verprügeln – „er tut nichts Besonderes“, lautet die nüchterne Bilanz, es gebe nicht einmal einen Ragdoll-Effekt. Zudem könne keine Waffen-Camo über den Handschuh gezogen werden.
Das offenkundige und einhellig geteilte Fazit ist klar: Der Handschuh sei das Geld nicht wert. Das allerdings macht schon die Tatsache klar, dass ein Vollpreistitel selbst nach der jüngsten Preiserhöhung günstiger zu haben ist als ein Skin für ein Spiel.
Ein Testballon für Fans
Dass die Reaktionen im Netz negativ ausfallen, hat allerdings nichts zu sagen. Für die weitere Entwicklung der Mikrotransaktionen bei Activision wird entscheidend sein, wie sich der Skin verkauft. Hier ist die Richtung klar: Nach Skins mit Pay-to-Win-Charakter für Warzone, die nach einem Testballon deutlicher lanciert wurden, geht es nun darum zu schauen, was Fans mit hoher Spielzeit zu zahlen bereit sind – die kleine Zielgruppe sind Menschen, die sich mit dem Spiel identifizieren und gerne darin Geld ausgeben.
Hoffnungen, dass der Kauf von Activision durch Microsoft etwas an der Monetarisierungsstrategie ändert, erweisen sich damit als unbegründet; es wird vielmehr deutlich, dass der bisherige Ansatz weiterverfolgt wird.