Nvidia GeForce GTX 760 im Test: Asus, Gigabyte, Inno3D und Zotac

Wolfgang Andermahr
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Nvidia GeForce GTX 760 im Test: Asus, Gigabyte, Inno3D und Zotac

Einleitung

Nach GeForce GTX 780 und GeForce GTX 770 präsentiert Nvidia mit der GeForce GTX 760 die dritte Grafikkarte der „neuen“ 700er-Serie. Die Karte soll keine neuen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, sondern ein möglichst großes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Da die Karte im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Vertretern bei der Leistung im Feld der 600-Serie fischt, ist das auch bitter nötig, hatte Nvidia im Interview doch bekannt gegeben, bei einer Zweitverwertung bekannter Technik sei eine neue Nomenklatur nur über ein signifikant besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zu rechtfertigen.

Angestrebte Marktposition der GeForce GTX 760
Preissegment AMD Nvidia
250-300 Euro Radeon HD 7970
Preis: 299 €
Leistung: 112 %
GeForce GTX 670
Preis: 290 €
Leistung: 105 %
200-250 Euro Radeon HD 7950 Boost
Preis: 250 €
Leistung: 100 %
GeForce GTX 760
UVP: 240 €
150-200 Euro Radeon HD 7870
Preis: 169 €
Leistung: 88 %
GeForce GTX 660
Preis: 161 €
Leistung: 80 %
*Leistung bezieht sich auf 1.920 × 1.080 4xAA/16xAF
Radeon HD 7950 Boost normiert auf 100%

Ob dieses Vorhaben gelungen ist, werden wir – abgesehen vom Referenzdesign – auf Basis der Asus GeForce GTX 760 DirectCU II OC, der Gigabyte GeForce GTX 760 OC, der Inno3D GeForce GTX 760 iChill und der Zotac GeForce GTX 760 AMP! prüfen.

Technische Eckdaten

Im Vorfeld kursierende Gerüchte, bei der GeForce GTX 760 würde es sich um eine GeForce GTX 660 Ti oder GeForce GTX 670 mit leicht höheren Taktraten handeln, haben sich als nicht korrekt herausgestellt. Die technischen Eckdaten der Karte, die abermals auf der GK104-GPU basiert, lesen sich vielmehr wie ein Mix aus bisher erhältlichen Varianten.

So hat Nvidia von den acht SMX-Blöcken der GPU deren zwei deaktiviert, sodass noch 1.152 skalare Shadereinheiten übrig geblieben sind. Das sind nicht nur ein gutes Stück weniger als bei der GeForce GTX 770, sondern auch weniger als bei der GeForce GTX 660 Ti. In einem Atemzug reduziert sich so die Anzahl der vollwertigen Textureinheiten auf deren 96.

Um dieses Weniger an Ausführungseinheiten auszugleichen, taktet die GeForce GTX 760 allerdings hoch. Der Base-Takt liegt bei 980 MHz, der Boost-Takt bei 1.046 MHz. Dabei kommt GPU-Boost 2.0 zum Einsatz. Beim Speicherinterface belässt es Nvidia bei den vollen vier 64-Bit-Controllern, was einem 256 Bit breiten Speicherinterface entspricht. Die vollen 32 ROPs bleiben somit erhalten.

Der 2.048 MB (alternativ 4.096 MB) große GDDR5-Speicher taktet mit 3.004 MHz und liegt damit auf dem Niveau der GeForce GTX 670. Die GeForce GTX 760 kommt mit einer TDP von 170 Watt daher, die über zwei Sechs-Pin-Stromstecker gewährleistet werden können.

GK104-GPU der GeForce GTX 760
GK104-GPU der GeForce GTX 760
GeForce
GTX 660 Ti
GeForce
GTX 670
GeForce
GTX 760
GeForce
GTX 770
Radeon
HD 7950 Boost
Logo Nvidia-Logo Nvidia-Logo Nvidia-Logo Nvidia-Logo AMD-Logo
Chip GK104 GK104 GK104 GK104 Tahiti
Transistoren ca. 3,54 Mrd. ca. 3,54 Mrd. ca. 3,54 Mrd. ca. 3,54 Mrd. ca. 4,31 Mrd.
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm
Chiptakt 915 MHz 915 MHz 980 MHz 1.046 MHz 850 MHz
Boost-Takt 980 MHz 980 MHz 1.033 MHz 1.085 MHz 925 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
1.344 (1D) 1.344 (1D) 1.152 (1D) 1.536 (1D) 1.792 (1D)
FLOPs (MAD) 2.459 GFLOPS 2.459 GFLOPS 2.258 GFLOPS 3.213 GFLOPS 3.046 GFLOPS
ROPs 24 32 32 32 32
Pixelfüllrate 21.960 MPixs 29.280 MPixs 4 GPCs:
31.360 MPixs
3 GPCs:
23.520 MPixs
33.472 MPixs 27.200 MPixs
TMUs 112 112 96 128 112
Texelfüllrate 102.480 MTex/s 102.480 MTex/s 94.080 MTex/s 133.888 MTex/s 95.200 MTex/s
DirectX 11 11 11 11 11.1
effektive Windows
Stromsparfunktion
✓ (ZeroCore)
Speichermenge 2.048 MB GDDR5 2.048 MB GDDR5 2.048 GDDR5 2.048 GDDR5 3.072 MB GDDR5
Speichertakt 3.000 MHz 3.004 MHz 3.004 MHz 3.506 MHz 2.500 MHz
Speicherinterface 192 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit 384 Bit
Speicherbandbreite 144.192 MB/s 192.384 MB/s 192.256 MB/s 224.384 MB/s 240.000 MB/s
Stromangaben
Typisch/Maximal
134/173 Watt 141/173 Watt ?/170 Watt ?/230 Watt ?/? Watt

Ein interessantes Details am Rande: Nvidia liefert die GeForce GTX 760 mit drei oder mit vier aktiven „GPCs“ aus, je nach dem wo ein Defekt auf der GPU aufgetreten ist. Ähnlich war Nvidia bei der GeForce GTX 780 vorgegangen, bei der der Kunde vier oder fünf GPCs zur Verfügung hat.

Bei der GeForce GTX 760 hat dies zur Folge, dass die maximale Füllrate, wie sie Nvidia angibt, nur bei den Vier-GPC-Konfigurationen genutzt werden kann und bei den Drei-GPC-Varianten die ROPs ihr theoretisches Potenzial nicht ausnutzen können (Drei-GPC-Karten können nur maximal 24 Pixel pro Takt an die ROPs weiter geben, wobei die übrigen ROPs jedoch andere Aufgaben in der Zwischenzeit erledigen können). Laut Nvidia hat das aber keinen Einfluss auf die Performance.