FSR 4 auf RDNA 2 & 3 im Test: Fazit

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Wolfgang Andermahr
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FSR 4 INT8 schlägt FSR 3.1 deutlich

Es geht also doch! Das inoffizielle FSR 4 sieht auf Radeon RX 6000 und Radeon RX 7000 deutlich besser aus als FSR 3.1, die Unterschiede sind wie Tag und Nacht. Aber an die Qualität des Originals auf Radeon RX 9000 kommt die geleakte Variante nicht heran. Es gibt sichtbare Unterschiede zwischen den beiden Varianten, die je nach Spiel mal mehr und mal weniger auffallen, aber durchweg vorhanden sind. Wer FSR 4 auf RX 9000 kennt, wird die Unterschiede erkennen. Wer dies aber nicht tut, wird sich vielmehr über das deutlich bessere Bild als mit FSR 3.1 erfreuen.

FSR 4 auf RDNA 2 & 3 im Test: FSR 4 INT8 vs. FSR 4 FP8
FSR 4 auf RDNA 2 & 3 im Test: FSR 4 INT8 vs. FSR 4 FP8

„FSR 4 Light“ kostet auf RDNA 2 sowie RDNA 3 dabei mehr Performance als das richtige FSR auf RDNA 4. Während zum Beispiel die Radeon RX 9060 XT mit FSR 4 Performance in WQHD im Vergleich zu FSR 3.1 Performance 5 Prozent an Performance verliert, liegt der Wert auf der Radeon RX 7800 XT bei 12 Prozent. Die Radeon RX 6800 XT verliert derweil 13 Prozent – RDNA 2 ist diesbezüglich also nicht schlechter als RDNA 3, was gegen den Einsatz von WMMA-Instruktionen auf RDNA 3 spricht. FSR 4 kostet auf den alten Grafikkarten also mehr, liefert aber dennoch zuverlässig mehr Performance. FSR Quality ist zum Beispiel immer schneller als Nativ und FSR 4 ist spätestens mit der nächstniedrigeren Qualitätsstufe genauso schnell wie FSR 3.1 – bei zugleich weit besserer Bildqualität.

Dennoch zeigt sich, dass die offizielle FSR-4-Umsetzung auf RDNA 4 das weitaus stärkere Gesamtpaket als die inoffizielle „Leak-Variante“ auf RDNA 3 ist. Radeon RX 9000 liefert eine bessere Performance bei zugleich besserer Bildqualität, hier machen sich die deutlich ausgebauten AI-Fähigkeiten gegenüber den älteren Generationen positiv bemerkbar.

Nur für Profis geeignet

Der höhere Leistungsverlust oder die schlechtere Bildqualität sind aber nicht das Hauptproblem von dem inoffiziellen FSR 4, die Kompatibilität ist es. Während diese vom „richtigen FSR 4“ mittlerweile ziemlich gut ist – auch wenn die nativen Umsetzungen in Spielen mit einer Ausnahme bis jetzt noch fehlen –, ist der Einbau vom geleakten FSR 4 gar nicht so einfach. Es gibt verschiedene Varianten und je nach Spiel muss eine davon genutzt werden, mit den anderen hagelt es Abstürze. Spiele mit Anti-Cheat-Schutz funktionieren aufgrund des Wechselns der DLL-Datei ohnehin nicht, einige andere Spiele tun dies aber auch ohne Anti-Cheat genauso. Und dann gibt es Spiele, wo es zu starken Grafikfehlern kommen kann.

FSR 4 FP8 ist besser

Die Nutzung des inoffiziellen FSR 4 eignet sich damit nur für Enthusiasten, die bereit sind, etwas Zeit sowie Nerven zu investieren und die mit Fehlschlägen leben können. Für den normalen Gamer ist dies auf jeden Fall nichts. Aber dennoch zeigt dieses, wie ein eventuell offiziell erscheinendes FSR 4 Light für RDNA 3 (und eventuell RDNA 2) aussehen kann. Mit schlechterer Bildqualität gegenüber dem „vollen FSR 4“ auf RDNA 4, die der von FSR 3.1 aber weit überlegen ist. Und mit einer etwas schlechteren Performance gegenüber dem Original, ohne dass der Unterschied sonderlich groß ist. Ein guter Kompromiss aus beiden Welten, der einen deutlichen Fortschritt gegenüber dem aktuellen Zustand wäre. Ob AMD diesen Weg gehen wird oder ob sie überhaupt einen Weg gehen werden, bleibt aber noch unklar. Möglich wäre es aber auf jeden Fall.

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