GeForce RTX 5060 Ti 8 GB im Test: Analysen von RTX 5060 Ti 8 GB vs. 16 GB und PCIe 4.0 ×8

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Wolfgang Andermahr
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Benchmarks in WQHD mit angepassten Grafikoptionen

Nunächst eine kleine Warnung: Bei der GeForce RTX 5060 Ti 8 GB sollte man sich nicht zu sehr von dem Performance-Rating beeinflussen lassen. Warum? Weil es einen Durchschnitt darstellt, der einen schnell in Sicherheit wiegen kann, wenn einige wenige Spiele Leistungsprobleme haben – auch wenn es große sind. Diese werden durch die Spiele „ausgeglichen“, die gut laufen, und das eigentliche Problem erscheint kleiner als es eigentlich ist.

Auswirkungen im Durchschnitt

In dem angepassten Testparcours, in dem die GeForce RTX 5060 Ti mit 16 GB in WQHD durchweg auf ein gutes Spielerlebnis kommt, reichen die Probleme in einer ganzen Anzahl an Spielen bereits aus, um den Durchschnitt ordentlich zu senken: Die GeForce RTX 5060 Ti mit 8 GB ist bei den Durchschnitts-FPS 13 Prozent und bei den Frametimes 21 Prozent langsamer. Aber weil es auch Spiele ohne Auswirkungen gibt, sind die eigentlichen Probleme im Detail noch viel gravierender.

Performancerating 2.560 × 1.440 – AVG-FPS
    • RTX 5060 Ti @ 16 GB, PCIe 5.0
      65,2
    • RTX 5060 Ti @ 16 GB, PCIe 4.0
      65,0
    • RTX 5060 Ti @ 8 GB, PCIe 5.0
      57,6
    • RTX 5060 Ti @ 8 GB, PCIe 4.0
      50,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel
Performancerating 2.560 × 1.440 – Perzentil-FPS
    • RTX 5060 Ti @ 16 GB, PCIe 5.0
      53,6
    • RTX 5060 Ti @ 16 GB, PCIe 4.0
      53,4
    • RTX 5060 Ti @ 8 GB, PCIe 5.0
      44,3
    • RTX 5060 Ti @ 8 GB, PCIe 4.0
      37,9
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Diese Spiele machen Probleme

27 Spiele hat ComputerBase insgesamt getestet. In 12 Spielen lief die GeForce RTX 5060 Ti 8 GB absolut einwandfrei. Hier gab es mit dem 16-GB-Modell keinerlei Vorteile, weder spürbare, noch messbare. Dazu gesellen sich 4 Spiele, wo es zwar messbare Unterschiede zwischen den zwei Grafikkarten gegeben hat, diese waren aber zumindest in der Testsequenz nicht spürbar. Das bedeutet jedoch nicht, dass das auch noch nach längerer Spielzeit gilt.

Das Spielerlebnis mit der RTX 5060 Ti 8 GB auf PCIe 5.0
Einwandfrei leichte Beeinträchtigung
(nur messbar)
leichte Beeinträchtigung
(spürbar)
schwere Beeinträchtigung
(gerade noch spielbar)
unspielbar
AC Shadows
Black Myth Wukong
COD Black Ops 6
Dragon Age
Dragon's Dogma 2
Empire of the Ants
F1 24
Final Fantasy XVI
Frostpunk 2
Ghost of Tsushima
GoW: Ragnarök
Horizon Fortbidden West
Indiana Jones
KCD 2
Lego
MechWarrior 5: Clans
Monster Hunter Wilds
Oblivion Remastered
Outcast
Satisfactory
Senaus Saga Hellblade 2
Silent Hill 2
Spider-Man 2
Stalker 2
Star Wars Outlaws
The Last of Us Part II
Warhammer Space Marine 2
Einwandfrei: Keinerlei negativer Auswirkungen
Leichte Beeinträchtigung (nicht spürbar): Geringe messbare Auswirkungen in den Frametimes, nicht spürbar
Leichte Beeinträchtigung (spürbar): Spürbare Auswirkungen wie geringere FPS, sonst aber keine Probleme
Schwere Beeinträchtigung (gerade noch spielbar): An sich spielbar, aber schwere, spürbare Auswirkungen wie Haker oder deutlich geringere FPS
Schwere Beeinträchtigung (unspielbar): Große Auswirkungen wie viel geringere FPS, viel schlechtere Frametimes

Angenommen, auch nach längerer Spielzeit bleibt die 8-GB-Karte ohne spürbare Probleme, bedeutet das schlussendlich jedoch auch, dass die 16-GB-Variante in 11 Spielen spürbar besser abgeschnitten hat.

Von den 11 betroffenen Spielen gibt es in 2 Titeln „leichte“ Beeinträchtigungen. In Horizon Forbidden West gehen dabei immerhin schon 19 Prozent an FPS verloren. Aber es stockt nicht in einem fort.

Die restlichen 9 Spiele sind gravierend von dem Wechsel von 16 auf 8 GB betroffen oder laufen gar nicht mehr. In 3 Spielen gibt es schwere Beeinträchtigungen bei der 8-GB-Karte, unspielbar sind diese aber noch nicht. MechWarrior 5 Clans hat auf der GeForce RTX 5060 Ti 8 GB einfach nur deutlich geringere Frameraten, das Frame Pacing ist aber noch einwandfrei.

Final Fantasy XVI und The Last of Us Part II sind Fälle, wo die FPS zwar 10 bis 20 Prozent geringer als mit der 16-GB-Karte sind, die eigentlichen Probleme fallen aber nur in Frametime-Diagrammen auf und nicht in den Balkendiagrammen. Denn dort zeigt sich, dass das Frame Pacing ab und zu durcheinander gerät und das Spiel sehr gut spürbar kurz hakt. In beiden Fällen sind es zu wenig Haker, damit diese sonderlich in das 1%-Perzentil eingreifen, jedoch sind dies eben heftige Haker. Das ist so kaum spielbar und nervt massiv.

Frame Pacing
The Last of Us Part II – Frame Pacing
010203040Millisekunden 01234567891011121314151617181920Sekunden

Und dann gibt es auch noch 4 Spiele, die völlig unspielbar sind. In Dragon Age: The Veilguard kommt die GeForce RTX 5060 Ti 8 GB nur noch auf 34 FPS, die 16-GB-Karte arbeitet dagegen mit gut spielbaren 57 FPS. In Oblivion Remastered wird die Framerate auf der 8-GB-Karte fast schon halbiert, darüber hinaus bleibt das Spiel gerne einmal für eine halbe Sekunde oder länger komplett stehen. Spider-Man 2 zeigt mit 8 GB weniger als die Hälfte der FPS mit der 8-GB-Karte, das Frame Pacing ist darüber hinaus völlig kaputt. Und das auch nur, wenn das Spiel nicht gleich abstürzt, was in der Regel passiert: Es ruckelt sich mit 8 GB quasi in den Tod.

Ein Sonderfall ist Indiana Jones und der Große Kreis. Das Spiel verliert „nur“ 30 Prozent an AVG-FPS mit der RTX 5060 Ti 8 GB, zugleich geht das Frame Pacing aber ziemlich in die Brüche und hakt in einem Fort. Und das gilt auch nur, wenn die Texturpool-Größe von der höchsten Stufe „Hyper“ auf die zweitniedrigste Stufe Mittel gesetzt wird. Mit allem über Mittel stürzt die GeForce RTX 5060 Ti 8 GB sang und klanglos ab – eigentlich wäre das Ergebnis in dem Diagramm also eine „0“. Selbst Mittel ist aber noch viel zu viel für die Grafikkarte, erst mit den niedrigsten Texturen läuft das Spiel ordentlich, was optisch aber gut sichtbare Nachteile mit sich bringt.

PCIe 4.0 vs. PCIe 5.0

GeForce RTX 5000 und Radeon RX 9000 sind die ersten Grafikkarten, die PCIe 5.0 unterstützen. Für gewöhnlich bringt der neue Standard gegenüber PCIe 4.0 jedoch keinerlei Vorteile, was sich im Artikel auch sofort an der GeForce RTX 5060 Ti zeigt. Ob die Grafikkarte mit PCIe 4.0 oder PCIe 5.0 betrieben wird, macht keinerlei Unterschied.

Anders schaut es jedoch bei VRAM-Mangel aus, denn dann dient als Ersatz für den fehlenden Grafikkarten-Speicher der Arbeitsspeicher, entsprechend erfolgt die Kommunikation über den PCIe-Bus. PCIe 5.0 kann doppelt so schnell Daten transferieren wie PCIe 4.0, entsprechend kann dies in dem Fall ein großer Vorteil sein. In dem ganz genauen Fall sogar ein noch größerer als ohnehin schon, da Nvidia bei der GeForce RTX 5060 Ti die Anzahl der PCIe-Lanes von 16 auf deren 8 reduziert hat, was die benötigte Datenrate halbiert. Hier gibt es mit PCIe 5.0 dann größere Reserven.

Und das zeigt sich auch in den Benchmarks: Die GeForce RTX 5060 Ti 8 GB ist im Durchschnitt mit PCIe 5.0 14 (AVG-FPS) bis 17 Prozent (Perzentil-FPS) schneller als mit PCIe 4.0. Im Einzelfall sind die Auswirkungen erneut viel größer. Nicht in Szenarien, in denen die Grafikkarte bereits mit PCIe 5.0 unspielbar ist: unspielbar bleibt unspielbar.

Anders schaut es dagegen unter anderem in F1 24 sowie Final Fantasy XVI aus. In beiden Spielen hat die GeForce RTX 5060 Ti 8 GB bereits mit PCIe 5.0 Schwierigkeiten, mit PCIe 4.0 sind diese aber noch einmal deutlich größer, sodass Final Fantasy XVI schlussendlich völlig unspielbar wird und F1 24 eine schwierige Angelegenheit ist. Dasselbe Szenario zeigt sich auch in Monster Hunter Wilds sowie The Last of Us Part II: Schlecht spielbar mit PCIe 5.0, unspielbar mit PCIe 4.0.