Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE im Test: Schneller Mobilfunk-Router sorgt für Internet überall

Schnelles 5G-Internet über ein integriertes Mobilfunk-Modem, Wi-Fi 6, 2,5-Gigabit-Ethernet, eine extrem einfache Einrichtung und eine sehr gute Flexibilität – der Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE weiß im Test zu überzeugen. Allerdings ist er kein Schnäppchen und Devolo muss die Smartphone-App noch ausbauen.
Mit dem Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE ist ein neuer 5G-Router in den Handel gekommen, der schnelles Internet über Mobilfunk in schlecht versorgten Geräten, als Backup-Lösung Zuhause, im Urlaub in der Ferienwohnung oder unterwegs in Verbindung mit einer Powerstation bieten kann.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE liegt bei 449,90 Euro, im Preisvergleich ist der derzeit aber schon ab 397 Euro gelistet. Der Lieferumfang umfasst neben dem Router ein externes Netzteil mit maximal 36 Watt, ein LAN-Kabel, ein Telefon-Kabel RJ11 und eine Installationsanleitung.

Devolo, das sich nach Insolvenzen und Umstrukturierungen neu aufgestellt hat, gewährt auf den Mobilfunk-Router drei Jahre Garantie.
Die Technik des Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE
Nano-SIM für 5G, 4G und 3G
An der Unterseite des Routers befindet sich ein SIM-Karten-Steckplatz, der durch eine Abdeckung geschützt ist. Dieser kann ausschließlich die aktuellen Nano-SIM-Karten aufnehmen. Als Standards werden 5G, LTE-A und UMTS unterstützt (4x4 MIMO beim Download, 2x2 MIMO beim Upload). Die Antennen für die Mobilfunkverbindung sind im Inneren des Routers untergebracht, um ihn einfacher beispielsweise im Rucksack transportieren zu können. Theoretisch schafft der 5G-Router im Mobilfunk so Übertragungsraten von bis zu 4.700 Mbit/s im Download und 1.250 Mbit/s im Upload.
SIM-Sperre vorher aufheben
Zu beachten ist, dass die SIM-Karte vor dem Einsetzen in den Router bestenfalls bereits entsperrt ist, also keinen SIM-PIN mehr abfragt. Diese Sperre kann zuvor über ein anderes Gerät entfernt werden. Bei der Einrichtung des Devolo-Routers über die devolo Home Network App auf dem Smartphone kann der PIN für die SIM-Karte nämlich nicht eingegeben werden, um die SIM zu aktivieren. Ein Ausweg besteht darin, nicht die App zu nutzen, sondern die Web-Oberfläche des Routers über die an der Unterseite des Geräts vermerkte IP, den Benutzernamen und das Passwort aufzurufen. In der Web-Oberfläche findet sich nämlich die Option, die SIM zu entsperren und den PIN auch für die Zukunft zu speichern. Für weniger erfahrene Nutzer sind beide Wege, also das vorherige Aufheben der Sperre oder über die Web-Oberfläche im Browser, zu umständlich und eine unnötige Hürde. Hier muss Devolo zeitnah die Home Network App aktualisieren und diese Option integrieren.
Wi-Fi 6 für Notebooks und Smartphones
Endgeräte wie Smartphones oder Notebooks können über Wi-Fi 6 mit Dualband mit bis zu 3.600 Mbit/s verbunden werden, wobei der Mobilfunk-Router auch Funktionen wie WPS3 und die Modulationstechnologie OFDMA (Orthogonal Frequency-Division Multiple Access) beherrscht, um den Datenverkehr effizienter an verbundene Endgeräte aussteuern zu können. Konkret unterstützt der Router Wi-Fi 4, 5 und 6 (IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax) mit 2,4 und 5 GHz und 4x4 MIMO. Über 2,4 GHz werden bis zu 1.200 Mbit/s erreicht, über 5 GHz hingegen bis zu 2.400 Mbit/s. Der Router unterstützt mehr als 100 gleichzeitige WLAN-Verbindungen.
LAN mit 2,5 Gigabit und Telefon
Der Mobilfunk-Router von Devolo besitzt zudem zwei LAN-Anschlüsse, um kabelgebundene Geräte zu verbinden. Dabei bietet einer der Anschlüsse eine Geschwindigkeit von 2,5 Gbit/s (WAN/LAN), beim anderen handelt es sich hingegen um einen normalen 1-Gigabit-Anschluss (LAN). Theoretisch ist die schnellste Datenübertragung zwischen zwei Geräten somit über eine LAN- und WLAN-Anbindung dieser beiden zu erreichen – doch dazu im Folgenden mehr.

Eine exotische Besonderheit stellt der zusätzliche FXS-Port des Routers dar, an den sich ein analoges Telefon anschließen lässt, um mit diesem über den Router Telefonate führen zu können.
Schnittstelle | Standard und Anzahl |
---|---|
WLAN | Wi-Fi 6 (WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax) mit 2,4 und 5 GHz |
LAN | 1 × 2,5-Gigabit-LAN, 1 × Gigabit-LAN |
Weitere Anschlüsse | 1 × USB-C Management, 1 × RJ11 analoges Telefon |
An der Vorderseite befindet sich neben LEDs für die Mobilfunk-Anbindung, die Signalstärke und WLAN auch eine WPS-Taste. An der Rückseite ist der Router mit einem Power-Knopf ausgestattet, so dass man ihn nicht zwingend vom Strom trennen muss, um ihn auszuschalten.

Auf Steckdose angewiesen
Auch wenn der 223 × 113 × 113 mm große 5G-Router mobil eingesetzt werden kann, benötigt er zwingend eine Steckdose und ist nicht gegen Wasser geschützt. Im Park lässt er sich so schon nur noch mit einer Powerstation nutzen, im Urlaub könnte er aber in der Ferienwohnung oder im Wohnmobil für eigenes Internet sorgen.
Einrichtung und Kontrolle nicht nur per App
Sofern die SIM-Karte bereits entsperrt ist, reicht es im Grunde, diese in den Router einzulegen und ihn über das Netzteil mit Strom zu versorgen. Nachdem er hochgefahren ist und sich automatisch mit dem Mobilfunknetz verbunden hat, ist er sofort einsatzbereit, ohne dass man sich als Nutzer noch um irgendwelche Einstellungen kümmern muss. Die Zugangsdaten für das ab Werk konfigurierte WLAN finden sich an der Unterseite des Routers und in Form eines QR-Codes an der Rückseite.
Möchte man die Einstellungen für das WLAN ändern und auch das Admin-Passwort anpassen, kann für die Einrichtung die devolo Home Network App, die sowohl für Android als auch iOS verfügbar ist, genutzt werden. Ist man mit dem WLAN des Routers verbunden, wird dieser in der App automatisch erkannt. Alternativ kann eine Web-Oberfläche im Browser genutzt werden. IP und Zugangsdaten sind ebenfalls an der Unterseite des Geräts notiert. Die App führt den Nutzer Schritt für Schritt durch den Einrichtungsprozess.
Nach der Ersteinrichtung zeigt die App den Verbindungsstatus des Routers, das bisher über ihn verbrauchte Mobilfunkdatenvolumen des aktuellen Monats und die verbundenen Geräte an. Einstellungen wie der Gerätename und die WLAN-Daten lassen sich auch jetzt über die Oberfläche ändern. Zudem kann der Router neu gestartet oder zurückgesetzt werden. Möchte man weitere Einstellung vornehmen, einen DDNS oder VPN konfigurieren, Firewall- und Filterregeln anpassen oder auch die Firmware aktualisieren, muss man sich aber mit der Weboberfläche verbinden, wobei ein Link aus der App heraus den Weg weist. Dann lassen sich auch ein Gastnetzwerk und eine Kindersicherung detailliert konfigurieren sowie der Internetzugang für bestimmte Geräte oder Nutzer zeitlich begrenzen.
Kein Failover bei Internet-Ausfall
Über den WAN-Anschluss des Routers lässt sich dieser wahlweise als Backup für das heimische Festnetz-Internet nutzen, oder aber beim Ausfall der Mobilfunk-Verbindung des Routers selbst auf eine WAN-Verbindung zurückgreifen. So kann auch 5G als primäre Internetverbindung genutzt werden, die nur bei Ausfall durch den vorhandenen, kabelgebundenen Anschluss ersetzt wird. Das Umschalten beim Ausfall einer dieser Verbindungen muss aber manuell erfolgen. Der Router erkennt nicht automatisch, wenn das Internet am WAN-Port ausfällt, um dann auf die 5G-Verbindung zu wechseln oder wenn die Mobilfunkverbindung kein Internet mehr liefert, um dann auf WAN zu wechseln.
Leistungsaufnahme in der Praxis
Mit einem 36-Watt-Netzteil ist die obere Schranke der Leistungsaufnahme klar definiert, doch wie hoch ist diese im Alltag tatsächlich. ComputerBase hat im Leerlauf und bei der Übertragung über das Mobilfunknetz nachgemessen. In letzterem Fall war das Endgerät einmal per WLAN und einmal per LAN mit dem Router verbunden.
Leistungsaufnahme | |
---|---|
Leerlauf | 5,2 Watt |
Mobilfunk-Übertragung per WLAN | 11,2 Watt |
Mobilfunk-Übertragung per LAN | 9,5 Watt |
Übertragungsraten in der Praxis
Download über 5G
Für den ersten Test wird die Download-Geschwindigkeit des Routers über das Mobilfunknetz mit einem verbundenen Smartphone bei einer 5G-Verbindung in Berlin getestet.
Über das Smartphone ließen sich per WLAN verbunden im Test problemlos bis zu 600 Mbit/s erreichen, was gleichzeitig das Maximum des genutzten 5G-Mobilfunkvertrages darstellt. Mit einem schnelleren Vertrag ist sogar noch mehr möglich. Limitierender Faktor ist also der Vertrag oder die Anbindung der Mobilfunkverbindung am Standort der Nutzung, nicht Devolos Router. Zum Vergleich: Ein iPhone 16 Pro hat mit 5G am selben Standort zur selben Zeit mit demselben Mobilfunk-Vertrag und -Netz maximal 185 Mbit/s erreicht.
Datentransfer über den Router per LAN
Für den zweiten Test werden zwei Desktop-PCs per LAN mit dem Router verbunden, so dass einem 2,5 GbE zur Verfügung steht, dem anderen jedoch nur 1 GbE. Zwischen beiden Rechnern wird die maximale Datenübertragungsrate ermittelt.
In beide Richtungen werden stabil und fortwährend 950 Mbit/s erreicht, der 1-Gigabit-Port wird somit ausgelastet, aus dem schnelleren 2,5-Gigabit-Anschluss lässt sich aber kein Nutzen ziehen.
Datentransfer über den Router per WLAN/LAN
Der dritte Test ist mit dem zweiten identisch, nur dass jetzt der zuvor über 1 GbE angebundene Desktop-PC per WLAN mit Wi-Fi 6 mit dem 5G-Router verbunden ist.
Die Hoffnung, mit dieser theoretisch schnellere Verbindung das Kabel zu schlagen, werden allerdings nicht ganz erfüllt. 907 Mbit/s lassen sich bei dieser Übertragung zwischen dem Smartphone und dem Desktop-PC über den Router von Devolo erreichen.
Fazit
Der 5G-Router von Devolo läuft im Test stabil und problemlos. Die WLAN-Verbindung zum Router ist ebenso wie die Mobilfunkverbindung des Routers zu jeder Zeit schnell und zuverlässig möglich gewesen. Mit 5G, 4G LTE und 3G unterstützt der Mobilfunk-Router alle relevanten Standards, so dass sich an jedem Ort mit Mobilfunkabdeckung auch mobiles Internet herstellen lässt. Im Test erreichte er problemlos die maximale Datenübertragungsrate des 5G-Tarifs.

Die Inbetriebnahme des Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE ist zudem kinderleicht – SIM-Karte rein, Strom ran, fertig. So einfach ließ sich noch kein anderer Router einrichten. Probleme im Betrieb zeigten sich keine. Auch bei längerer Nutzung wurde der passiv gekühlte Router nicht besonders heiß. Failover bietet der Router nicht, hier hängt es davon ab, wie wichtig diese Funktion im Einzelfall für den Nutzer ist.
Die Web-Oberfläche bietet viele Extras in den Einstellungen, die sich über die App zunächst nicht konfigurieren lassen. Entweder sollte Devolo darauf deutlicher hinweisen oder die App um die zahlreichen Funktionen ergänzen. Schon die Nutzung und Art der Priorisierung des WAN-Anschlusses lässt sich nur in der Web-Oberfläche konfigurieren.
Weniger nützlich erscheint im Alltag der 2,5-Gigabit-WAN/LAN-Anschluss. Beim Einsatz als WAN-Port wird kaum jemand in Deutschland diese Geschwindigkeit am heimischen Anschluss erreichen. Als Netzwerkanschluss kann man aus ihm aber im Alltag auch keinen Nutzen ziehen, da weder mit einem zweiten kabelgebundenen Gerät, das zwangsläufig auf 1 Gigabit limitiert ist, noch über einen Client über das vermeintlich schnellere WLAN sich in der Praxis ein Nutzen aus der Geschwindigkeit des Anschlusses ziehen lässt.
Mit einer UVP von 450 Euro ist der Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE allerdings kein Schnäppchen. Der Vergleich zeigt, dass er sich mit diesem Preis aber im Mittelfeld einordnet. Es gibt günstigere Modelle, die meist weniger bieten, es gibt aber auch noch teurere Modelle wie die AVM Fritz!Box 6860 5G, die dann mitunter aber auch noch besser ausgestattet sind. Ein Blick in den Preisvergleich lohnt sich vor dem Kauf auf jeden Fall, denn dort ist der 5G-Router schon ab 397 Euro gelistet.
ComputerBase hat den WiFi 6 Router 3600 5G LTE leihweise von Devolo zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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