AMD Phenom II X4 965 Black Edition im Test: Zurück zum Gigahertz-Kampf

Volker Rißka
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AMD Phenom II X4 965 Black Edition im Test: Zurück zum Gigahertz-Kampf

Einleitung

AMD greift weiter an! Mit dem neuen Phenom II X4 965 Black Edition wird die Taktfrequenz erstmals für einen AMD-Prozessor auf 3,4 GHz geschraubt. Damit werden jedoch nicht nur noch nie dagewesene Takthöhen erreicht, es gibt auch eine Kehrseite der augenscheinlich erst einmal hoch glänzenden Medaille. Beim neuen Flaggschiff ist dies die auf 140 Watt gestiegene TDP, die sich zuletzt beim vor etwas über einem Jahr vorgestellten Phenom der ersten Generation mit damals 2,6 GHz bei einem Desktop-Prozessor fand. Auch wenn dies damals aus der Not heraus geboren wurde, weil unbedingt ein Prozessor mit höherem Takt an den Start gehen musste, erscheint der Grund heute weniger deutlich zu sein. Schließlich liefern die bisherigen Phenom II allesamt eine sehr gute Vorstellung ab. Auf den folgenden Seiten werden wir den Phenom II X4 965 Black Edition genauer untersuchen.

Erste Auffälligkeit nach dem Einbau des Prozessors ist neben dem hohen Takt von 3,4 GHz ab Werk die nochmals gestiegene Eingangsspannung. Beachtlich hohe 1,4 Volt will der Phenom II X4 965 BE bereits in der automatischen Erkennung haben, was nochmal ein gutes Stück über dem Modell 955 BE liegt, der immerhin schon 1,35 Volt benötigte. Der Abschnitt „Undervolting“ wird jedoch zeigen, warum diese hohe Spannung für einen stabilen Betrieb nötig ist. Einher mit höherer Spannung geht natürlich immer eine gesteigerte Leistungsaufnahme und damit verbunden auch höhere Temperatur. Die Punkte allein dürften bereits ausreichen, so dass der neue Prozessor nicht mehr in die TDP-Klasse von 125 Watt passt, auch wenn der TDP-Wert nichts über die reale Leistungsaufnahme der CPU aussagt.

AMD Phenom II X4 965 Black Edition
AMD Phenom II X4 965 Black Edition

Die technischen Daten des AMD Phenom II X4 965 Black Edition entsprechen ansonsten genau den bisherigen Modellen in 45-nm-Fertigung mit vier Kernen. Pro Kern gibt es 512 KByte L2-Cache, ein 6 MByte großer L3-Cache wird geshared und das Stepping der CPU ist weiterhin das seit nunmehr mehr als acht Monaten bekannte „C2“. Als Speicherunterstützung sieht man DDR3-1333 vor, Basis dafür ist der zu Beginn des Jahres eingeführt Sockel AM3. Neben der TDP von 140 Watt gibt AMD einen Spielraum für die Spannung von 0,875 bis 1,5 Volt an, die maximale Temperatur wird mit 62 Grad beziffert.

Um den Vergleich zum direkten Vorgänger zu ermöglichen, haben wir den Phenom II X4 955 BE einmal im herkömmlichen Zustand getestet – 3,2 GHz bei 1,35 Volt – zusätzlich aber auch auf das Niveau des neuen Modell übertaktet und gleichzeitig auch die Spannung auf 1,4 Volt angehoben. Dies soll zum Ende helfen, die Möglichkeiten des 245 US-Dollar teuren Phenom II X4 965 besser einschätzen zu können und ein Fazit sowie eine Empfehlung zu finden.