SwitchBot Lock Ultra mit Keypad Vision im Test: Smartes Türschloss mit Face ID und NFC ist leise und vielseitig

Mit den Lock Ultra bringt SwitchBot das erste Smart Lock mit 3D-Gesichtserkennung auf den Markt. Face ID für die Haustür wird somit Realität. Als Retro-Fit-Lösung setzt es hierfür auf ein smartes Türschloss an der Innenseite, das auf den Schlüssel aufsetzt, und ein Keypad mit Gesichtserkennung für die Außenseite.
Das SwitchBot Lock Ultra ist in Schwarz und Silber erhältlich und wird mit drei Holzapplikationen ausgeliefert, die sich auf das Türschloss kleben lassen, um es dem Design der Tür anzupassen, sofern gewünscht. Das SwitchBot Lock Ultra alleine kostet 159,99 Euro. Im Bundle mit dem Keypad Touch und dem Hub Mini mit Matter kostet es 249,99 Euro*. Das Komplettset aus Lock Ultra, Keypad Vision und Hub Mini mit Matter kostet hingegen 299,99 Euro*. Denn das SwitchBot Lock Ultra kann wahlweise über Bluetooth mit Home Assistant oder über einen SwitchBot Hub über WLAN und mit Matter genutzt werden.
Insgesamt stehen 18 verschiedene Entriegelungsmechanismen zur Verfügung – darunter auch der Fingerabdrucksensor, Geofencing, NFC oder die Steuerung per App. Im Vergleich zu den Smart Locks von Nuki sind es die Gesichtserkennung und die NFC-Tags, die beim SwitchBot als zusätzliche Entriegelungsmöglichkeiten hinzukommen.
Für den Test stand die SwitchBot Lock Ultra Touch Combo, also das Lock Ultra mit Keypad Touch, sowie zusätzlich das Keypad Vision mit 3D-Gesichtserkennung zur Verfügung.
Design und Größe wie das Nuki Smart Lock 4.0 Pro
Bei Maßen von 122 x 62,6 x 66,8 mm wiegt das Smart Lock 370 Gramm. Es ist somit etwas größer als ein Nuki Smart Lock 4.0 Pro (Test) und deutlich größer als das Nuki Smart Lock Ultra (Test). Das Gehäuse ist aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung gefertigt. Ein LED-Ring, der rot, weiß oder blau leuchtet, zeigt ähnlich wie beim Nuki Smart Lock Ultra den Status des Lock Ultra an. Über den Drehring an der Innenseite des Schlosses kann das Lock Ultra von Innen jederzeit manuell geöffnet oder verriegelt werden. Außerdem verfügt es wie die Nuki Smart Locks über eine Taste, um die Tür per Tastendruck zu ver- oder entriegeln.

Die Betriebstemperatur des an der Innenseite der Tür zu montierenden Schlosses liegt zwischen -10 und +45 °C.
Lautstärke überzeugt
SwitchBot spricht von einer Lautstärke von nur 20 Dezibel, die vom Gerät selbst ausgehen – je nach zu schließender Tür ist das Geräusch selbst dann aber lauter. Im Alltag an einer schwergängigen Tür montiert, fällt das Lock Ultra durch eine angenehme Lautstärke auf – es ist leiser als ein Nuki Smart Lock.
SwitchBot hat das Smart Lock auch stärker gemacht sowie eine Auto-Kalibrierung und einen Nachtmodus für die EU eingebaut, in dem das smarte Türschloss leiser – und dann auch weniger kraftvoll – agiert. Sollte die Tür einmal klemmen und das Smart Lock den Zylinder nicht drehen können, kann man per App mehr Kraft abrufen und das Lock Ultra „aufladen“.
Zudem lässt sich einstellen, dass das Lock Ultra tagsüber nur halb verriegelt, nachts aber vollständig. Mit diesen Funktionen geht SwitchBot auf die Eigenheiten des europäischen Marktes ein.
Nicht so schnell wie Nuki Smart Lock Ultra
So schnell wie das Nuki Smart Lock Ultra schließt das SwitchBot Lock Ultra aber nicht. Es benötigt zum vollständigen Verriegeln und Öffnen jeweils knapp 5 Sekunden. Beim Nnuki Smart Lock Ultra im Standard-Modus sind hierfür nur knapp 3 Sekunden nötig. Die Drehgeschwindigkeit ist aber gut und man hat nicht den Eindruck, das Schloss sei zu langsam. In der App findet sich auch eine Funktion zur Anpassung der Drehgeschwindigkeit, die noch in der Beta ist. Sie ermöglicht aber nur das Reduzieren der Geschwindigkeit in zwei Stufen, die Standardeinstellung ist bereits der Modus „Hoch“.
Keypad Vision mit 3D-Gesichtserkennung
Das IP65-zertifizierte Keypad Vision nutzt 850 nm Infrarotlicht, um mit über 30.000 Lichtpunkten eine detaillierte Aufnahme des Gesichts zu erstellen. SwitchBot gibt eine Erkennungszeit von weniger als einer Sekunde an, wobei die Rate der Falscherkennungen – also dass einem Nutzer kein Zutritt gewährt wird, dem eigentlich Zugang gewährt werden müsste – bei weniger als 0,0001 Prozent liegen soll. Durch die 3D-Erkennung wird zudem verhindert, dass einfach Fotos oder Videos von einem Gesicht ausreichen, um das System auszutricksen und das Türschloss zu öffnen. Daten werden AES-128-verschlüsselt lokal gespeichert.

Die Daten für die Gesichtserkennung werden laut SwitchBot lokal gespeichert, um den Datenschutz zu erhöhen. Dies gilt auch für die hinterlegten Fingerabdrücke und PINs.
Das Öffnen der Tür per Gesichtserkennung ist wahlweise automatisch beim Annähern an das Keypad oder aber auf Tastendruck möglich. Letzteres verhindert Fehlerkennungen und Auslösungen durch fremde Personen. Schaltet man den Lautsprecher aus, fehlt eine klare Rückmeldung, ob das Gesicht erkannt wurde, man näher an das Keypad treten soll oder eine Bestätigung erfolgt.
Im Test funktioniert das Öffnen der Tür per 3D-Gesichtserkennung verschiedener Personen schnell und fast immer zuverlässig. Nur bei einer Person mit Brille hat das Lock Ultra das Gesicht nicht jedes Mal sofort erkannt und die Öffnung verweigert. Hüte, Sonnenbrillen oder Masken können die Erkennung beeinträchtigen, so SwitchBot, wie man es im Falle von Masken auch von Face ID von Apple kennt. Das erneute Hinzufügen des Gesichts hat die Erkennung bei dieser Person zwar verbessert, jedes Mal wird das Gesicht aber auch weiterhin nicht erkannt.

Mit einfachen Mitteln wie einem Tablet mit einem Foto des Gesichts oder einem ausgedruckten Foto ließ sich die Gesichtserkennung im Test nicht überlisten. Zudem wurde auch keiner Person die Tür geöffnet, deren Gesicht nicht hinterlegt war. Unsicherer als andere Verfahren ist die Gesichtserkennung nicht, auch wenn sie sich subjektiv unsicherer anfühlt, da man weniger Kontrolle darüber hat.
Zahlreiche Tasten, Sensoren und Optionen
Das Keypad Vision hat zahlreiche Funktionen und Sensoren. Ganz oben ist ein Bewegungssensor verbaut, der sich nähernde Personen erkennt. Darunter ist der Gesichtsscanner verbaut, der zunächst wie ein Display aussieht. Darunter ist das Keypad mit Verriegeln-Taste und NFC-Feld verbaut. Unter dem Keypad sitzt der Fingerabdrucksensor. Und als wäre dies noch nicht genug, liegt darunter noch die Status-LED in einer Status-Taste. Diese kann man in der App wahlweise mit einer Automation belegen oder zur Wiedergabe eines Klingeltons nutzen.

Der USB-C-Anschluss zum Laden ist nach unten weggeführt und wird mit einer Gummiabdeckung gegen Feuchtigkeit geschützt. Auch einen Ein-/Ausschalter besitzt das Keypad Vision. Dieser liegt, ebenfalls mit einer Gummikappe geschützt, an der Rückseite und lässt sich nur im demontierten Zustand erreichen.
Öffnen per NFC, PIN, Fingerabdruck und Sprache
Das Keypad Vision bietet neben dem Öffnen per „Face ID“ aber noch weitere Entriegelungsmöglichkeiten. Es verfügt nämlich auch über einen Fingerabdrucksensor, ein Tastenfeld zur Eingabe einer PIN, kann NFC-Karten lesen und das Schloss über die Sprachassistenten Alexa, Google Assistant und Siri öffnen – letzteres aber nicht über das Keypad direkt. Bis zu 100 PINs lassen sich speichern, die 6 bis 12 Stellen haben müssen – unsichere PINs wie 123456 werden allerdings nicht unterbunden, was per Software ein leichtes wäre. Auch einmalige Passwörter, die maximal 24 Stunden gültig sind, können eingesetzt werden. Auch bei den Fingerabdrücken und NFC-Karten lassen sich jeweils 100 Stück abspeichern und wahlweise dauerhaft oder temporär freigeben. Bei Fingerabdrücken wird bei der Anzahl zwischen dauerhaft und temporär unterschieden. 90 Fingerabdrücke lassen sich dauerhaft und 10 temporär speichern. Für das Hinterlegen des Fingerabdrucks muss der Finger vier Mal auf den Sensor gelegt werden. Finger, die aufgrund ihrer Struktur häufig nicht erkannt werden, lassen sich vier weitere Male scannen, um die Erkennung zu verbessern – dies bietet sich aber auch an, um die Position leicht zu variieren und die Erkennung zu verbessern.

Wird fünf Mal eine falsche PIN eingegeben, wird das Keypad zunächst eine Minute lang gesperrt. Bei der nächsten falschen Eingabe sind es fünf Minuten. Mit jedem weiteren falschen Versuch verdoppelt sich die Sperrzeit. Dies gilt auch bei NFC-Karten und Fingerabdrücken.
Sollte man eine NFC-Karte verlieren, eine PIN kompromittiert werden oder man einem Nutzer den Zugang wieder entziehen wollen, ist dies jederzeit problemlos in der App möglich.
Damit das Öffnen über das Keypad möglichst schnell geht, wird zwischen Keypad und Lock Ultra dauerhaft eine Bluetooth-Verbindung gehalten. Diese muss also nicht erst beim Entsperren neu aufgebaut werden.
Im Bereich NFC kann man auch ein NFC-Tag nutzen, das mit der App verknüpft wird, so dass beim Scannen des NFC-Tags das Lock Ultra öffnet oder verriegelt. Was im Test nämlich nicht funktioniert hat, laut App aber auch eine Option sein soll, war das direkte Öffnen mit dem Smartphone, indem dieses an das Keypad Vision gehalten wird. Bei der Einrichtung des Smartphones als NFC-Karte, trat jedoch immer ein Fehler auf. ComputerBase steht noch mit SwitchBot in Kontakt, wie man das Smartphone als NFC-Key hinzufügt.
Abseits dessen hat auch das Öffnen des Lock Ultra über eine NFC-Karte, PIN und den Fingerabdruck im Test zuverlässig und schnell funktioniert. Favorisierte Methode ist hierbei NFC, denn es geht am schnellsten und ist am zuverlässigsten. Ein Vorteil im Vergleich etwa zum Fob von Nuki liegt darin, dass kompatible NFC-Tags sehr viel günstiger sind, während Nuki für die Hosentaschenfernbedienung rund 60 Euro verlangt. Abseits der eigenen NFC-Karten von SwitchBot* und der AirTag-Karte mit NFC* können nämlich auch NFC-Karten anderer Hersteller genutzt werden, die den Mifare-Typ-A-Standard unterstützen.
Lautsprecher kommentiert jede Aktion
Im Keypad ist auch ein Lautsprecher verbaut, der das Öffnen der Tür und alle Vorgänge akustisch und per Sprachausgabe bestätigt. Die Lautstärke lässt sich zwar regeln, aber wer nicht möchte, dass jeder Nachbar hört, wenn man kommt und geht, der deaktiviert den Lautsprecher in der App.
Das Vision schlägt lauthals Alarm, wenn es von der Montageplatte entfernt wird. Leider auch während der Inbetriebnahme über die Installationsanleitung, wenn man die Montageplatte nur kurz zum Testen an das Keypad hält. Ohne die Installationsanleitung in der App zu verlassen, ist es nicht möglich, den Alarm in dieser Situation zu beenden.
Das Keypad Touch, mit dem SwitchBot auch ein Bundle anbietet, verfügt lediglich über ein Tastenfeld und einen Fingerabdrucksensor, muss jedoch auf die 3D-Gesichtserkennung verzichten.
Akkulaufzeit und Backup-Batterie
Das Lock Ultra soll mit integriertem 4.200-mAh-Akku eine Batterielaufzeit von bis zu 9 Monaten aufweisen. Der Akku lässt sich jederzeit einfach entnehmen, um ihn zu laden oder auszutauschen. Er sitzt hinter einer magnetischen Abdeckung. Um den Akku zu laden, muss dieser allerdings aus dem Gehäuse entnommen werden. Im Akku ist ein USB-C-Anschluss integriert. Sollte der Akku trotzdem nicht rechtzeitig geladen werden, steht noch eine CR123A-Batterie als Backup bereit, damit das smarte Türschloss auch bei leerem Akku noch geöffnet werden kann. Diese soll bis zu 5 Jahre halten und auch bei extremer Kälte sicher Energie liefern. Zudem ist noch eine dritte Energiequelle integriert, ein Micro-Electrolyt-Kondensator, der seine Energie vom Akku und der Backup-Batterie erhält. Wenn alle anderen Systeme versagen, soll er noch fünf Notfallöffnungen gewährleisten. Im Vergleich zur klassischen Konkurrenz von Nuki oder auch Aqara ist es das einzige Smart Lock mit Reservebatterie.

Sobald der integrierte Akku eine niedrige Ladung aufweist, wird der Nutzer aber auch per App und über den LED-Ring des Smart Locks darauf aufmerksam gemacht.
Das Keypad Vision, das ebenfalls über USB-C geladen wird, soll mit einer Ladung bis zu 12 Monate durchhalten. Auch dies ist allerdings von der Anzahl der Zugriffe abhängig und für die 12 Monate wird von 10 Öffnungen pro Tag ausgegangen. Der Akku des Keypad Vision weist eine Kapazität von 5.000 mAh auf. Ein gänzlich leeres Keypad Vision voll aufzuladen, dauert rund 6 Stunden. Dies ist aber auch im montierten Zustand etwa über eine Powerbank möglich.
Im Test ließen sich die Akkulaufzeiten noch nicht überprüfen, der Akkuverbrauch war jedoch trotz häufiger und überdurchschnittlicher Nutzung gering, so dass Smart Lock und Keypad problemlos etliche Monate durchhalten.
Montage und Inbetriebnahme
Die Installation des SwitchBot Lock Ultra erfolgt wie bei fast jedem anderen Retro-Fit-Smart-Lock. Ein Austausch des Schließzylinders ist in aller Regel nicht erforderlich, das Lock Ultra passt an so gut wie jede Tür und jeden Zylinder. Zunächst wird die Halterung innen um das Schlüsselloch geklebt oder geschraubt, je nachdem wie weit der Zylinder herausragt. Hierfür liegen zwei unterschiedliche Montageplatten bei, die aus Kunststoff gefertigt sind. Nun wird der Schlüssel von innen ins Schloss gesteckt und verbleibt dort, weshalb der Zylinder über eine Not- und Gefahrenfunktion verfügen muss. Es muss sich also von innen und außen gleichzeitig ein Schlüssel einstecken und benutzen lassen. Sollte an der Innenseite kein Schlüssel, sondern ein Bolzen von einem Knauf herausgucken, liefert SwitchBot zahlreiche Adapter mit, die sich auf diesen aufsetzen lassen.
Die Haupteinheit des Lock Ultra wird nun bei eingestecktem Schlüssel passend ausgerichtet auf die Halterung gesetzt und ebenfalls mit einem Klebepad an der Tür fixiert. Zudem wird das Lock Ultra mit kleinen Kunststoffverriegelungen an den Stiften der Montageplatte fixiert. Ein optionaler Rahmen kann je nach Tür um das Smart Lock verklebt werden, ist aber keine Voraussetzung für die Nutzung. Fertig befestigt kann eine automatische Kalibrierung im geöffneten Zustand der Tür erfolgen, bei der das Smart Lock die Grenzen des Zylinders abfährt. Abschließend wird ein Magnet am Türrahmen befestigt, über den erkannt wird, ob die Tür geöffnet ist. Auch dieses kennt man von anderen smarten Türschlössern. Im Test war es kein Problem, dass zwischen Lock Ultra und Magnet mehr als 50 mm lagen, der Zustand der Tür wurde trotzdem korrekt erkannt.






Dieser gesamte Prozess wird auf Wunsch über die SwitchBot-App Schritt für Schritt begleitet und ausführlich erläutert.
Keypad und Hub für Fernzugriff
Nachdem man das Lock Ultra installiert hat, kann man das Keypad Touch oder Vision und den Mini Hub ergänzen. Beim Keypad kann man zwischen einer verschraubten und geklebten Montage wählen, wobei ein Winkelstück auch die seitliche Montage im Türrahmen ermöglicht. Je nach Größe und Anzahl der Nutzer wird im Installationsprozess auch die optimale Montagehöhe vorgeschlagen. Für den Mini Hub befindet sich zur Smart-Home-Integration ein Matter-Code auf dem Hub und in der Verpackung. Auch die Ersteinrichtung dieser beiden Geräte wird in der App genau erläutert.
Der Hub bietet nicht nur die Option zur Integration in Matter, sondern stellt auch WLAN über 2,4 GHz ins lokale Netzwerk her, wodurch das Lock Ultra auch aus der Ferne ohne direkt Bluetooth-Verbindung steuerbar ist. Für einzelne Funktionen, etwa das Hinzufügen einer NFC-Karte, ist es allerdings weiterhin notwendig, dass der Nutzer direkt in der Nähe des Smart Locks steht und eine direkte Verbindung herstellt.
Die Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten des Lock Ultra und Keypad Vision sind vielfältig. Nachfolgende Bildergalerie führt durch die Einstellungen in der SwitchBot-App.
Drehknauf und Taste sind keine gute Kombination
Ein Kritikpunkt am SwitchBot Lock Ultra findet sich aber doch noch. Der Drehknauf hat gleich zwei Schwächen. Einerseits rutscht er in der Hand viel zu leicht durch, wenn die Tür nicht sehr leicht schließt. Andererseits fungiert nicht nur die Fläche in der Mitte des Drehknaufs als Taste, sondern der ganze Knauf lässt sich drücken. Diese Kombination führt dazu, dass man unweigerlich bei einem etwas schwerer schließenden Schloss beim Drehen den Knauf auch leicht drückt, so dass sich das Lock Ultra sofort wieder entsperrt. Der Drehknauf ist im Test somit schlicht nicht zu gebrauchen, Ver- und Entriegeln erfolgt folglich auch von Innen immer per Taste. Zwar lässt sich die Taste komplett deaktivieren, aber das ist auch nicht gewünscht.

Fazit
Das SwitchBot Lock Ultra mit Keypad Vision kann im Test einen echten Überraschungserfolg verzeichnen. Das Smart Lock und das Keypad mit 3D-Gesichtserkennung funktionieren im Alltag sehr gut und zuverlässig. Das Öffnen der Tür per Gesichtsscan sorgte bei der ein oder anderen Testperson durchaus für einen Wow-Effekt. Gleichzeitig war sich nicht jeder sicher, ob er sich im Zweifel tatsächlich nur auf die Erkennung des Gesichts als einzige Methode zum Öffnen der Tür verlassen wollen würde. Das ist beim SwitchBot Lock Ultra aber auch gar nicht nötig, denn die Kombination mit dem Keypad Vision offenbart noch zahlreiche andere Optionen. Neben dem Gesicht können beispielsweise PINs, NFC-Karten, Smartphones, Fingerabdrücke oder Geofencing genutzt werden. Die Optionen und Anpassungsmöglichkeiten sind zahlreich. Die 3D-Gesichtserkennung an der Haustür hat nämlich auch einen sehr geringen WAF.
Auch die Geschwindigkeit und Lautstärke überzeugen, auch wenn das Nuki Smart Lock Ultra bei höherer Lautstärke schneller schließt. Das Design gefällt, auch wenn es eher dem des Nuki Smart Lock 4.0 Pro entspricht und in keiner Weise so kompakt ist wie das Nuki Smart Lock Ultra. Zudem ist eine zusätzlich Bridge für WLAN, Matter und somit den Fernzugriff und Funktionen wie Auto Lock nötig, was Nuki inzwischen alles integriert hat. Bei Design, Geschwindigkeit und Integration liegt Nuki vorne, bei den Entsperroptionen, der Lautstärke und dem Preis hat hingegen SwitchBot die Nase vorn.
Das SwitchBot Lock Ultra kostet 159,99 Euro. Im Bundle mit dem Keypad Touch, das auch NFC bietet, und dem Hub Mini mit Matter kostet es 249,99 Euro*. Für das Komplettset aus Lock Ultra, Keypad Vision mit 3D-Gesichtserkennung und Hub Mini mit Matter werden hingegen 299,99 Euro aufgerufen*. Nuki verlangt für das Smart Lock Ultra inklusive erforderlichem Universal Zylinder hingegen 349 Euro. Keypad (150 Euro) und Fob (60 Euro) kosten dann noch einmal extra.

Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, die Installation und Inbetriebnahme ohne Zylindertausch einfach. Auch in diesem Bereich hat SwitchBot mit dem Lock Ultra im Vergleich zum Lock Pro deutliche Verbesserungen umgesetzt. Smart-Home-Bastler werden sich über die Home-Assistant-Integration freuen, über die man dann auch abseits der SwitchBot-App zahlreiche eigene Automationen umsetzen kann, etwa zum Entsperren oder Verriegeln über das Smartphone oder im Zusammenspiel mit anderen Smart-Home-Geräten. Möglichkeiten, auf die in diesem Test aufgrund des riesigen Umfangs gar nicht näher eingegangen wurde.

Das Smart Lock Ultra ist somit durchaus eine adäquate Alternative im Bereich der Smart Locks und wem die innovative 3D-Gesichtserkennung an der Haustür doch zu modern ist, der kann das Keypad-Touch-Bundle wählen und muss trotzdem nicht auf NFC und Co verzichten.

ComputerBase hat das Lock Ultra und Keypad Vision leihweise von SwitchBot zum Testen unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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