10-Finger-Schreiben lernen – ein paar kurze Fragen

D0bby

Cadet 4th Year
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Aug. 2023
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Moin,
ich lerne gerade richtig 10-Finger-Schreiben (vorher 5-Finger mit ca. 45 WPM).
Mit edClub übe ich aktuell und komme auf ~20 WPM.


Zwei schnelle Fragen:
  1. Grundstellung:
    Muss man nach jedem Anschlag strikt zurück in die Grundstellung? Oder ist es okay, etwas "flüssiger" zu bleiben (Muscle Memory)? Ich merke, schneller klappt’s ohne dauerndes Zurückgehen.
  2. Rechte Hand schwerer:
    Mir fällt Rechts schwerer als Links – vllt. wegen Buchstaben wie "p" und dem "."? Normal?

Und: Bei Minispielen mit Random-Buchstaben geht’s bei mir völlig den Bach runter – normal am Anfang oder lieber erstmal weglassen?


Danke euch für Tipps! 🙏
 
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Ich hatte damals ein halbes Jahr lang regelmäßig einen 10-Finger-Schreibkurs besucht und fast nichts gelernt.

Die Erleuchtung (bzw. der Lerneffekt) kam dann, als die Tastatur vom Familien-PC mit Nagellack bei jeder Taste an der Ecke farbig markiert wurde um klar zu machen, welcher Finger zu welcher Taste gehört.
Da hatte ich mich dann am Riemen gerissen und mich dran gehalten - und das hat dann auch geklappt.

D0bby schrieb:
Oder ist es okay, etwas "flüssiger" zu bleiben
Mach's so, wie's passt. Irgendwann weißt du eh reflexartig, welche Buchstaben du als nächstes brauchen wirst und bleibst ein wenig in Stellung.

Kurz: mach dir keinen Kopf und dann wird das mit genügend Übung problemlos fluppen.
 
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Moin,

ich bin Schnellschreiber mit ca. 100 WPM (Wörter pro Minute) bei nahezu fehlerfreier Genauigkeit – ab etwa 110 WPM sinkt die Accuracy leicht unter 100 %. Ich habe rund 10 Jahre Klavier gespielt und kam Ende der 90er erstmals mit Computertastaturen in Berührung.

Erfahrungsgemäß: Die Grundstellung „asdf“ auf der linken Hand solltest du beibehalten – warum links? Ganz einfach: Auch beim Klavierspielen war die linke Hand aktiv für (Unabhängigkeit für spezialisierte Rolle), und auf der Tastatur sind rechts die Buchstaben U bis Ü zuständig. Wie @Rickmer schon mal erwähnt hat: Oft ist der Reflex schneller als die Regel – und das ist okay.

Zum Beispiel: Ich verwende den linken kleinen Finger ausschließlich für die Shift-Taste, obwohl er laut 10-Finger-System eigentlich auch für Q zuständig wäre. Der Grund: Ich nutze eine Art „Brückenhaltung“ vom Klavier. Dadurch wird der kleine Finger links bei mir nur für Shift gebraucht. Auch wegen der größe des kleinen Fingers.

Ähnlich ist es auf der rechten Seite: Der rechte kleine Finger kommt bei mir fast nur für Return (Enter) zum Einsatz – optional auch für Ö, Ä, Ü, aber meist bin ich mit dem Ring- oder Mittelfinger dort schneller.

Wichtig ist, dass du mechanische Abläufe trainierst. Wenn du z. B. einen Abschreib-Test machst, ist der kognitive Aufwand gering und du liest und tippst visuell ab. Wenn du aber frei schreibst, also ohne Vorlage, verlierst du viel Zeit durch Satzbau, Wortwahl und Denkprozesse und da brauchst du Übung.

Der beste Weg, 10-Finger-Schreiben zu lernen, ist praktische Anwendung im echten Kontext , z. B. beim Chatten, Schreiben in Foren oder Verfassen eigener Texte ohne Vorlage.
 
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Das Tippen zufälliger Zeichenfolgen sehe ich nicht so wichtig an. Denn normale Texte bestehen eben nicht aus zufälligen Zeichenfolgen. Schönes Beispiel ist das "sch".

Ansonsten: Learning by Doing. Sobald es halbwegs klappt, würde ich mich nicht länger mit Übungstexten aufhalten, sondern lieber reale Texte tippen. Denn je nach Arbeitsgebiet sind die häufig benötigten Zeichen eh andere. Ich z.B. programmiere viel, und entsprechend brauch ich oft die Alt-Gr-Taste für Klammern und Backslash. Dafür könnt ich dann auf Umlaute verzichten (denn alle Kommentare schreib ich dann auf Englisch, was zudem andere charakteristische Zeichenfolgen als deutsche Texte hat).

Und auch der Gedanke von @dideldei ist richtig: Tippen ist selten ein Abtippwettbewerb. Sondern immer ein Wechsel aus Gedanken fassen und dann die richtigen Tasten dazu finden. Zudem kann man die Konzentration, die man bei den 1-Minute-Tipptests aufbringt, definitiv nicht über einen ganzen Arbeitstag halten.
 
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dideldei schrieb:
Wenn du aber frei schreibst, also ohne Vorlage, verlierst du viel Zeit durch Satzbau, Wortwahl und Denkprozesse und da brauchst du Übung.
Das kann ich bestätigen.

Ich kann laut diversen Schreibtests so ca. 85 Wörten/Min auf ein Dokument bringen, aber in Praxis ist es deutlich weniger, weil ich so schnell keine sinnvollen Texte mental entwerfen kann.

Im Chat geht's vielleicht noch recht flott ab, aber spätestens wenn es um geschäftlichen Schreibverkehr geht, der ausreichend formal und inhaltlich korrekt sein muss, brauch ich manchmal mehrere Minuten für ein paar wenige Sätze oder Absätze.

Wenn ich einen Gedanken gefasst habe nicht mehr darüber nachdenken zu müssen wo die entsprechenden Tasten sind ist natürlich eine deutliche Erleichterung. Allein schon weil ich nicht aus dem Gedankengang gerissen werde.
 
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Vielen Dank schon mal für die ganzen Tipps – das ist gut zu lesen und hilft mir auf jeden Fall weiter.


Ich bin jetzt soweit durch mit den Buchstaben, und das war schon ein Spaß – jedes Mal, wenn ein neuer dazukam, war es so, als hätte man die anderen mitgelöscht. 😄


Aktuell frage ich mich noch, wie ich die Shift-Taste mit der linken Hand treffen soll, wenn ich z. B. das A tippen will – aber die Lektion dazu kommt ja erst noch.


Ich bin noch am Überlegen, ab wann ich am besten vom Üben zum „Zwingen“ übergehe. Momentan übe ich so ca. 80 Minuten am Tag, und den Rest schreibe ich wieder auf meine 5–6-Finger-Art. 😉
;)
 
D0bby schrieb:
Aktuell frage ich mich noch, wie ich die Shift-Taste mit der linken Hand treffen soll, wenn ich z. B. das A tippen will – aber die Lektion dazu kommt ja erst noch.
Das kommt auf die Gegebenheit und den eigenen Stil an
Entweder rechts Shift und "Norm"Finger fällt auf A
oder man hat gerade zufällig die linke Hand bewegt und tippt mit dem kleinen Finger auf Shift und der Ringfinger fällt auf A.

Ich kenne Menschen die Schreiben das @ mit STRG + Alt ich benutze von jeher ALTGR.
 
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Ich habe nen eigene Schreibstil entwickelt nachdem damals Schreibkurs waren. Ich benutze fast immer linken Shift fürs Großschreibung, sprich Lshift+A .. und ganz in blind und rechter Shift wird so gut wie nie benutzt, ka wieso :D

Löschtaste und Enter drücke ich immer Mittelfinger und die rechte kleine Finger wird so gut wie nie verwendet ;)

Bei Schreibtest hatte ich damals mal 540 Buchstabe pro Minute geschafft, aber ist es auch zu lange her die ich ausprobiert hatte. 🤔
 
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@D0bby

Wenn du die Shift-Taste verwendest, verschiebst du deine „Brückenhaltung“ leicht. Statt auf den Grundtasten „asdf“ liegt deine linke Hand dann eher auf „asd“ und der Ringfinger bleibt auf (a) , und der kleine Finger drückt Shift.
Gleiches gilt für die rechte Hand. Auch hier verschiebt sich die Haltung nach außen, wenn du die rechte Shift-Taste verwendest.

Das 10-Finger-System ist letztlich nur ein theoretisches Modell, das du in die Praxis übertragen kannst aber nicht musst. Jeder Mensch hat eine andere Muskulatur und Motorik. Deshalb ist der Hinweis von @P4ge so wertvoll. Du darfst deinen eigenen Stil entwickeln und anpassen.

Ziel ist nicht das 10-Finger-System zwanghaft zu übernehmen, sondern die Geschwindigkeit zu erhöhen aber gleichzeit die Fehlerquote niedrig zu halten. Das System gibt hilfreiche Richtlinien, dass du mehr Finger nutzen kannst, um die Effektivität zu erhöhen. Mehr versteckt sich dahinter nicht.
 
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im typista tipp test mit fantasie wortschnippseln, schaffe ich 65 bis 75 WPM. aber der ist auch buggy sagt immer 100% fehlerfrei 0 fehler verbessert obwohl ich natürlich auch mal was falsch tippe u korrigiere

in anderen tests mit echten Texten wird mir nochmal mehr WPM bescheinigt

vom 10 finger system bin ich weit entfernt aber jeder umstell versuch hat in frustration geendet, weil die tippgeschwindigkeit sich erst mal mehr als halbiert und die Hände wollen immer wieder, ins eigene System zurück fallen
 
Ich kann dir da z.B edclub empfehlen. Macht schon fast süchtig und ich bin jetzt bei Tag 3 bei ~30 WPM und die Steigerung geht gerade deutlich nach oben. Ich merke jetzt schon das es so deutlich schneller wird als mit meiner alten Methode. Und es macht echt spaß.
 
D0bby schrieb:
Danke euch für Tipps! 🙏
Wenn man viel abtippen muss, dann bringt es was. Hab's damals in der Schule mit einer Schreibmaschine (ja, so was gab's mal) gelernt. Aber später 10 Finger nie verwendet.
 
dideldei schrieb:
Das 10-Finger-System ist letztlich nur ein theoretisches Modell, das du in die Praxis übertragen kannst aber nicht musst. Jeder Mensch hat eine andere Muskulatur und Motorik. Deshalb ist der Hinweis von @P4ge so wertvoll. Du darfst deinen eigenen Stil entwickeln und anpassen.
Sag das dann mal Leute die WASD spielen :D
Ich nutze andererseits oft die Pfeiltasten in spielen und schiebe fast nie mit der Maus.

Wie oicfar auch schreibt das Ding ist halt, wann und wo und wie oft nutze ich das. Bei der Arbeit brauch ich das generelle Schreiben schon. Aber nicht so sehr auf speed. Da kommt es eher auf den Inhalt des Textes an. Was aber ein enormer Vorteil ist, so wie bei diesem Text gerade. Ich kann mir einen Stream oder ein Video anschauen und gleichzeitig den Text schreiben.

Was mich richtig viel Geduld gekostet hat war Num-Pad auf Speed zu lernen. Keine Ahnung ob mal das umrechnen kann, denke mal bei 10 Finger wären das so um die 500-600 Anschläge. Das hält man aber auch nicht lange durch.
 
Ich schreib viele Texte vor und Strukturiere mir das später selbst dann noch mal um ; dann noch beim Code runter schreiben wäre es denk ich auch ganz nützlich. Und es macht mir tatsächlich auch spaß - 1x das lernen aber auch das versuchen fehlerfrei und schneller zu werden.

Ich hab jetzt schon Passagen mit Wörtern wo ich gar nicht mehr wirklich drüber nachdenke wo was ist sondern es einfach passiert - und genau bei diesen komme ich jetzt schon auf 75WPM - Ich kanns von meiner seite nur empfehlen weil es so ein spaß macht ;)
 
@D0bby

Das hört sich gut an - viel Spaß weiterhin.

@P4ge

Die motorische Umsetzung des Tippens und der inhaltliche Anspruch in einem Text sind zwei völlig unterschiedliche Ebenen (Motorik <-> Textqualität). Die Geschwindigkeit sagt nichts über die Qualität des Inhaltes aus. Die Fähigkeit sollte kein Wettbewerb sein und wertfrei (im Sinne individuell) betrachtet werden.
 
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Ich hatte in der Schule 10-Finger-Schreibsystem gelernt, wir hatten damals beigebracht gekriegt, dass die Shift-Taste jeweils mit dem kleinen Finger der anderen Hand bedient wird. Also wenn du Shift+A tippst, benutzt du den rechten kleinen Finger (so wie ich es gelernt habe.

Ansonsten hab ich mich eben mal ein wenig beobachtet. Meine Finger "hovern" immer über der Tastatur, aber eigentlich immer so grob über der Grundhaltung. Die Daumen an der Leertaste sind dabei eher so der Ankerpunkt.
 
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In der Schule haben wir das 2 mal gelernt. Einmal mit Abschreiben von der Vorlage ohne auf den Bildschirm zu schauen und beim nächsten Lehrer genau anders rum..

lso wenn du Shift+A tippst, benutzt du den rechten kleinen Finger (so wie ich es gelernt habe.
Genauso haben wir es auch gelernt. Wenn man es mal verinnerlicht hat denkt man nicht groß drüber nach.

Letzendlich ist das ganze ja aus der Schreibmaschine entstanden, auch das Layout.

Am meisten gelernt habe ich aber tatsächlich zu Hause, als wir noch über ICQ usw. gechattet haben.

Alllerdings war es in der Schule schon sehr intensiv. Teilweise haben wir zu Beginn eine ganze Schulstunde nur "FFF" "JJJ" usw. auf Dikat geschrieben. Wörter usw. kamen dann erst später. Sonderzeichen waren dann die Kür.
 
Löschknecht schrieb:
Genauso haben wir es auch gelernt. Wenn man es mal verinnerlicht hat denkt man nicht groß drüber nach.
Ich habe es auch so gelernt aber nach über 20 Jahren WASD und mit L-Shift als Modifikator auf dem kleinen Finger ist das für mich einfach nicht mehr machbar. Die Grundhaltung der Linken Hand ist unbewusst und permanent eine Spalte nach links gerutscht. r
 
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