Als Ingenieur in Führungsposition arbeiten?

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Prof Leon

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Hallo,

bin aktuell dabei den Bachelor of Engineering zu machen, im Studiengang "Wirtschaftsingenieur", Fachrichtung Elektrotechnik.

Natürlich ist das ganze sehr technisch ausgerichtet und man bekommt zur Elektrotechnik auch Module wie "Programmieren", "Informatik", "Physik (Mechanik)", etc...

Dennoch hab ich den Studiengang bewusst so gewählt, da ich danach zwar in der Ingenieursbranche arbeiten will, aber der wirtschaftliche Bezug unbedingt vorhanden sein musste. Bin gleichermaßen von technischen wie wirtschaftlichen Zusammenhängen fasziniert.

Ich sehe mich auch nicht als den typischen "Kontruktionsingenieur", der am Bildschirm per CAD eine Schaltung o.ä. entwirft.

Sondern: Auch wenn es leicht gesagt ist und noch viel leichter geschrieben, will ich gerne im Berufsleben viel Verantwortung übernehmen und am besten in einer Führungsposition arbeiten. Dazu ist meiner Ansicht nach u.a. wirtschaftliches Wissen essentiell.

Jetzt frage ich mich, wie ich da als Wirtschaftsingenieur überhaupt hinkomme.

Den Master noch dranhängen, aber wieder nicht rein technisch sondern mit wirtschaftlichem Anteil?
Ein zusätzliches BWL-Studium im Anschluss/Nebenberuflich?
Den Dr. Ing. machen?
Als WiIng-Bachelor mein Glück über die Karriereleiter versuchen?
Oder reichen gar die wirtschaftlichen Kenntnisse und der Abschluss, den ich aktuell erwerbe?
Habt ihr noch andere Tipps/Erfahrungen/Empfehlungen?

Ich würde wirklich gerne eure Meinungen dazu hören :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Anfangen zu arbeiten, gerne auch erstmal ohne Master, und schauen, wie das so ist. Feedback von Kollegen und Vorgesetzten einholen.

Damit u. U. einen fachbezogenen Master oder MBA o. ä. angehen, eventuell sogar nebenberuflich, damit du den Kontakt zum Job nicht verlierst.


Du kannst auch promovieren und dann eventuell direkt auf einer Führungsposition anfangen, aber wie groß ist der Rückhalt bei Kollegen und Mitarbeitern wenn es dir an Praxiserfahrungen fehlt?
 
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Für eine Führungspostion benötigt man nicht explizit wirtschaftliches Wissen.
In einer Führungsposition muß man Mitarbeiter "führen" können, sei es in einer Produktion, Entwicklung oder kaufmännischen Bereich.
Dazu gehört m. E. vor den Umgang mit Menschen und die Erfahrungen daraus. Und dazu muß man, wie Idon schreibt, erst einmal an die "Front".

Gerade in kleine und mittelständische Unternehmen ist dieses anfänglich wichtiger als BWL Kenntnisse über dem technischen Studium hinaus.
Hoch dotierter Wirtschaftler sind teilweise nur bedingt als Führungsperson geeignet, da dieses Wissen mit sozialen (menschlichen) Aspekte konträr steht.
 
phil. schrieb:
...
Hoch dotierter Wirtschaftler sind teilweise nur bedingt als Führungsperson geeignet, da dieses Wissen mit sozialen (menschlichen) Aspekte konträr steht.

Es gibt doch keinen Zusammenhang zwischen Wissen und sozialen Aspekten. Und wie geht Wissen mit sozialen Aspekten konträr? Wie meinst du das?
 
Für Führungspositionen (mit Personalverantwortung) braucht man neben fachlichem Wissen auch eine soziale Komponente und etwas „gespür“ für die Sache.
Wobei man es hier vermutlich etwas differenzierter sehen kann. Es ist immer auch ein Stück weit davon abhängig, wie eng man mit den eigenen Mitarbeitern zusammenarbeiten muss/wird.
Je näher man an der Praxis/Basis ist, desto mehr wird man mit seinen Mitarbeitern zu tun haben.
Wenn man dann gut führen will, muss man das auch erst lernen. Sowas wird man im einem Studium kaum in der Vorlesung lernen.
Man muss sein Team kennenlernen und herausfinden, was der einzelne braucht. Manche brauchen mehr Druck und Kontrolle, für andere ist das wiederum total demotivierend. Man kann als Chef auch ein A….loch sein. Ist eben immer die Frage, ob das einen voran bringt.

Und, was teilweise auch wichtig ist – zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Speziell, wenn du im Unternehmen bleiben willst. Ein Förderer/Unterstützer ist auch von Vorteil.

Zum Thema wirtschaftliche Studieninhalte:
Es wird kaum einer von dir verlangen, dass du als Teamleiter vom Engineering eine Produktkostenkalkulation für das neue Produkt X machst oder die Anlagenbuchhaltung mit übernimmst. Man kann von dir ein grundsätzlich wirtschaftliches Handeln erwarten. Man sollte wissen wie Produktkosten beinflussbar sind, was wie zusammenhängt und sollte in Diskussionen über diese Themen zumindest inhaltlich folgen können. Warum werden Kosten Kontiert, was sind Kostenstellen, wozu macht man den ganzen Spaß? Spezialistenwissen erwartet man mMn nicht. V.a. je größer das Unternehmen wird.
Als WI-ler hast du eigentlich beste Voraussetzungen, in eine Führungsposition zu kommen. Die Fachspezialisten gehen meistens in die Fach- anstatt Führungskarriere. Die Führungsposten sind dann oftmals auch eher mit der Organisation drum herum beschäftigt als mit den wirklich tiefgehenden fachspezifischen Themen. Ganz pauschal kann man das aber nie sagen. Es kann auch genauso umgedreht sein.

Soweit zumindest meine Erfahrung aus dem bisherigen Berufsleben und -alltag.
 
@Fu Manchu ich damit doch gemeint, daß es gibt keinen Zusammenhang zwischen Wissen und sozialen Aspekten gibt.
Der TE ist entsprechend seinem Eröffnungsbeitrag jedoch anscheinen der Meinung, für eine Führungsposition sei vorrangig Wirtschaftswissen nötig.
Wer jedoch die Wirtschaft(lichkeit) in den Vordergrund stellt, steht häufig im Konflikt mit soziale Aspekten.
Denn nach wie vor scheint die vorherrschende Meinung (in deutschen Unternehmen) zu sein, daß menschliche Arbeitskraft nur ein Kostenfaktor ist.
Viele Betriebswirtschaftler sehen als wichtigstes Werkzeug für Umsatz und Gewinnsteigerung, die Arbeitsplatz – Arbeitskostenreduzierung.
Oder gibt es Führungspositionen ohne Personalverantwortung?
 
Aus offensichtlichen Gründen geschlossen.
Wer Thema um Thema eröffnet, ohne dann selbst daran teilzuhaben(und auch sonst im Forum nicht), und die Forenregeln und moderative Ansagen ignoriert, sollte sich vielleicht anderen Spielplatz suchen.
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