Anbindung von DSLAM, HVT, CMTS?

Felixxz21

Lt. Commander
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Guten Abend,

hab mal ne kurze technische Frage: Wisst ihr mit welchem Speed DSLAM, HVT und CMTS an weiterführende Backbones angebunden sind? Und welche Geschwindigkeiten man sich bei Kabel Internet mit den anderen Nutzern auf dem Fernsehkabel teilt?
Oder Links zu Artikeln dazu? Sorry für diese "Googlefrage" aber ich kann zz. nur mit EDGE ins Inet und da gestalten sich ausgedehnte Googlesessions eher schwierig :D

mfg
 
Also ich kann mal nur für das Kabelnetz sprechen und da ist das ganze Frequenzbedingt. Je mehr Kanäle ein TV Anbieter für Datendienste frei gibt umso mehr Geschwindigkeit hat das Netz. Meist werden Gruppen von einigen 100 - 1000 Anschlüssen dann aber über LWL zum CMTS gebracht. Der Upload ist bei Kabel deswegen so niedrig, da dieser nur im Bereich von 0 - 65 MHz möglich ist (Rückkanalverstärkung).

Hauptsächlich kommt es bei der Anbindung der anderen immer auf das Einzugsgebiet und die Anzahl der Nutzer an. Ein Handymast am Land für ein kleines Dorf wird z.b. sicher nicht mit 500 Mbit angebunden. Genau so ist es bei DSLAMs.
Bei einem Versuchsprojekt von VDSL 2 durch o2 in Bayern weiß ich aber, dass für ca. 2500 Anschlüsse maximal 10 GBit (Backbone des lokalen LWL Anbieters) gibt.
 
Also soweit ich das weiß, sind bei der Telekom die DSLAMs mit min. 10 GBit angeschlossen, (bei max. 48 Kunden.) Sorry: Mit Linecards verwechselt.
Ein Segment im Kabelnetz mit 3-4 GBit und da hängen dann im extrem Fall mehrere Straßen dran.

Aber genaue, fundierte Zahlen hätte ich auch gerne mal.
 
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Heißt also bei Kabelinternet funktioniert das genauso wie bei DSL, also so 1000 Leute haben jeweils ein eigenes Kupfer-Coaxial-Kabel zum CMTS der dann per LWL angebunden ist? Oder gibt es zwischen CMTS und meinem Haus nochmal ne shared Kupferleitung?

Das wären ja nur ca. 0,4 MBit/s pro Mann und Nase. Ist das bei anderen Anbietern anders oder machen das alle so. Ich weiß ja nicht was so die Durschnittsspeeds pro Nutzer sind aber zu Stoßzeiten klingen 0,4 Mbit pro Anschluss eher wenig, wenn da auch 16er oder 50er Anschlüsse dran sind.

EDIT: @LinuxMcBook: Bei Wikipedia stehen gute 400 Nutzer pro DSLAM als Maximum. Klingt auch eher viel je nach Siedlungsdichte.
Gelten diese 3-4 GBits (5 hab ich im Inet gelesen) für die LWL Leitung dahinter oder für ein shared Kupferkabel?
 
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Kabel TV ist shared, da teilst du dir das gesamte Netzsegment mit mehreren 100 - 1000 Endpunkten. Das funktioniert deswegen da das Kabel im Bereich von 0 und 865 MHz nahezu alle Frequenzen bzw. Kanäle nutzen kann. Wie hoch dann die effektive Bandbreite ist, liegt dann an der Docsis Version, Modulation usw.

Ob LWL zum CMTS oder Kupfer-Kabel verwendet wird liegt am Anbieter selbst. Unterschied merkt man meistens keinen. Kabel TV Netze weißen allerdings aus der Geschichte heraus eine Baumstruktur auf da diese eigentlich nur zum ausstrahlen von Daten vorgesehen waren und nicht zum zurücksenden. Deswegen ist auch der Ausbau der Verstärker und damit der Upload relativ gering.


Bei DSL hat jeder vom DSLAM weg seine eigene Leitung bzw. Leitungen.

Bei allen Consumer Internetangeboten kann man im Schnitt mit einer Überbuchung von Faktor 100 - 1000 rechnen, da nie alle gleichzeitig maximal Downloaden werden.

Das die Telekom bzw. irgend ein anderer Anbieter bei 48 Kunden mit 10 Gbit anhängt glaub ich eher nicht. Eher 4800 denn sonst wäre da überhaupt kein Gewinn drin.
 
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Also ist der CMTS mit LWL angebunde und von dem geht dann ein Kupferkabel zu nem Verteiler und von da zu den Haushalten? Es gibt also in der Kette ein shared Kupferkabel (mit den besagten paar GBits)?

Jo das hab ich auch schon gelesen. DSLAM sind wohl traditionell mit 155 MBits angebunden laut Inet, was aber anscheinend ein veralteter Wert ist (für die bis zu 400 Nutzer). Zumindest glaube ich kaum dass man VDSL Anschlüsse über 155 Mbit/s schalten kann, da wäre ja schon bei 3 Vollnutzern die Leitung dicht, außerdem geht darüber ja kein Entertain. Anscheinend werden die DSLAM mit der Zeit auf 1/10 GBits aufgerüstet jedoch hab ich dazu nix gefunden.
 
Also beim Kabelnetz is es so:
Beim alten Kabelnetz wo nur TV möglich war, wurde einfach von der Kopfstation ausgehend das bzw. die Kabel immer weiter verzweigt in Baumform. Am Ende sind dann die HÜP(Hausübergabepunkte). Da waren oft ganze Großstädte über eine Kopfstation angehängt, da das Signal einfach nur alle paar hundert meter bei einem Verteiler wieder verstärkt wurde.

Heute sieht es so aus, dass aufrund des massiven Bandbreiten- und damit auch Kanalbedarfs die Netze in Segmente aufgeteilt sind. Heißt also, dass das TV-Signal immer noch von der Kopfstation kommt und es für die Teilsegmente getrennte CMTS gibt. Je nach Kapazität und Ausbau der CMTS können da einige tausend Anschlüsse drauf hängen. Entweder sind die CMTSs nun zentral in der Kopfstation und das Signal(TV+Daten) wird über LWL zu den einzelnen Netzsegmenten gebracht, oder die CMTS sind dezental bei den Segmenten. Im dezentralen Fall wird das TV Signal über das alte Kupferkabel verteilt und die CMTS ist über LWL mit dem Backbone verbunden. Am Segmentübergabepunkt wird dann das TV mit dem Datensignal der CMTS gemischt bzw. der Upload wieder davon getrennt. Je nachdem wie groß die Netze sind haben die verschiedenen Arten vor und Nachteile.

Bei DSL habe ich leider nur grundlegende Kenntnisse, da die Technik sowieso zum sterben verurteilt ist^^.
 
Ah ok verstanden, vielen Dank. War nur interessiert, da Kabel Deutschland uns (zumindest vorerst) zugesagt hat, in unser Dorf und Haus einen Kabelanternetanschluss zu legen innerhalb von 3-6 Wochen. Ob das so kommt ist natürlich fraglich :D

Ja DSL ist wohl 2020 tot. Deswegen find ichs auch schade, dass die Telekom Vectoring machen will, 6 Mrd die dir in 10-20 Jahren nichts mehr bringen.
 
Als ob Internet über Kabel die Zukunft wäre...
Da muss man ja dann auch irgendwann alle 100 Meter einen Verteilerkasten bauen.

Mal ganz davon abgesehen, dass der Upload von Kabel Internet jetzt schon nur HALB so groß ist, wie bei DSL :D

Naja alles sche***e außer Glasfaser.
 
flo36 schrieb:
Der Upload ist bei Kabel deswegen so niedrig, da dieser nur im Bereich von 0 - 65 MHz möglich ist (Rückkanalverstärkung).

Der Upload ist wohl eher so langsam um Filesharing zu unterbieten:

DOCSIS erzielt in Empfangsrichtung (englisch „downstream“) eine nutzbare Datentransferrate von etwa 38 Mbit/s (EuroDOCSIS: 50 Mbit/s) pro Fernsehkanal im Frequenzbereich von 50 MHz bis etwa 862 MHz sowie in Senderichtung (engl. „upstream“) eine nutzbare Datentransferrate von etwa 27 Mbit/s pro Kanal im Frequenzbereich von 5 bis 65 MHz. Mit DOCSIS 3.0 können durch Bündelung von vier Kanälen Geschwindigkeiten von bis zu 160 Mbit/s (EuroDOCSIS: 200 Mbit/s) in Empfangsrichtung und bis zu 108 Mbit/s in Senderichtung erzielt werden. Eine Bündelung von acht Kanälen ist gleichfalls möglich bei entsprechend verdoppelten maximalen Datenraten.

(und das war für DOCSIS gedacht, unten steht das für DOCSIS 3.0
 
Naja das mit 108 Mbit Uload is lieb gemeint, nur musst du dir den Upload genau so teilen wie den Download. Dir gehören dann nicht die 4 Kanäle sondern du bist einer von 100 - 1000 Nutzern denen diese Kanäle zugeteilt wurden.

Das Drosseln hat rein gar nichts mit Filesharing zu tun. Es liegt einfach daran, dass für den Downloadbereich viel mehr Kanäle als für den Uploadbereich zur Verfügung stehen. Eurodocsis 3.0 kann man übrigens auf 8 Kanäle bündeln. Also mit 400 Mbit Download und 4 Kanäle im Upload. Da brauch ich gar kein Wikipedia zitieren sondern nur auf mein Modem schaun.

TV-Kabel ist vielleicht auch nicht die Zukunft aber es hat sicher mehr Zukunft als die alten Kupferdrähte in der Erde. Außerdem sind die bestehenden Verteiler und Verstärker im Netz bereits vorhanden und müssen gegebenenfalls getauscht werden.

Die Perfekte Lösung aus heutiger Sicht ist natürlich Glasfaser. Wobei diese, um Kostendeckend verwendet werden zu können, zumindest im Consumer-bereich als Shared Medium verwendet werden wird. Bei KMUs die über LWL angebunden sind (wie mein Arbeitgeber). Hat das Backbone bis zum Verteiler 10 Gbit und dort wird dann eine Phaser abgezweigt. Das Modem ist auf die Bandbreite programmiert und lässt nicht mehr durch. Es wäre sinnlos LWL pro Nutzer zu verlegen so wie es beim Telefonnetz passiert.
Der Unterschied zum TV-Kabel besteht lediglich in der Bandbreite die mit verschiedenen Wellenlängen usw. ständig erhöht werden kann.
Beim TV-Kabel wird eben mit Modulationstechniken getrickst was geht, da Frequenztechnisch die 865 MHz die Grenze sind. Für alles andere müssten alle Elemente im Netz ausgetauscht werden, also Verteiler, Kabel Verstärker, Dosen usw.

Für dieses Geld kann man dann gleich die bestehenden Koax Kabel durch LWL ersetzen.
 
LinuxMcBook schrieb:
Als ob Internet über Kabel die Zukunft wäre...
Da muss man ja dann auch irgendwann alle 100 Meter einen Verteilerkasten bauen.

Mal ganz davon abgesehen, dass der Upload von Kabel Internet jetzt schon nur HALB so groß ist, wie bei DSL :D

Naja alles sche***e außer Glasfaser.

Zum Upload wurde ja schon alles gesagt, aber du musst dir schon im Klaren sein, dass DSL am Ende ist. Mehr als VDSL 50 ist für die Masse (also nicht die die nur 10m vom DSLAM wegwohnen) nicht möglich ohne aufwändige und teure tricks wie Vectoring.

Das wusste man in Asien schon vor 10 Jahren und hat mit FTTH Ausbau begonnen. Nur hier in DE sind Telefonkabel heilig :D
 
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