Bargeld hamstern in Fremd-Währung?

barmbekersurfer

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Hallo, liebe Finanzexperten!

Geld anlegen fällt mir in diesen Zeiten schwer, da ich momentan einen Bogen um Aktien und Anleihen mache. Tages- und Festgelder werfen nichts mehr ab oder werden von Banken sogar mit Strafzinsen sanktioniert. Davor schrecken auch Kreditinstitute außerhalb der Eurozone nicht mehr zurück, wie in meinem Fall.

Als Reaktion auf die Eurokrise habe ich vor einigen Jahren ein Festgeld-Konto in Dänischen Kronen bei einer dänischen Bank eröffnet. Die dänische Währung ist eng an den Euro gekoppelt. Dadurch ist das Risiko von Kursverlusten beim Rücktausch sehr gering.

Anfangs erhielt ich 1% Zinsen bei zwölfmonatiger Laufzeit. Danach lag der Betrag für einige Jahre unverzinst auf dem Konto.

Vor einigen Wochen kam die Nachricht, dass ich künftig ein "Verwahrentgelt" zu zahlen hätte. In der Begründung hieß es, die Dänische Nationalbank habe den Einlagezins zwischenzeitlich auf minus 0,75 Prozent abgesenkt. Meine Bank zahle einen mittleren, dreistelligen Betrag für die Einlage meines Geldes bei der Nationalbank und wolle diese Kosten mir künftig in Rechnung stellen. Alternativ könnte ich mein Konto auflösen oder ein Depot in der Private Banking-Abteilung eröffnen.

Da ich bereits ein Depot bei einer deutschen Direktbank habe und die Konditionen bei meiner dänischen Bank weniger attraktiv sind, werde ich den Vorschlag meines Kundenberaters wohl nicht weiter verfolgen.

Was also machen? Das Geld in bar auszahlen lassen und an einem sicheren Ort verwahren? Nachteilig finde ich dabei, dass beim Bar-Umtausch von Sorten in Euro in Wechselstuben vergleichsweise hohe Provisionen anfallen. Könnte es sonst noch Probleme geben, die ich momentan nicht überblicke?

Macht es überhaupt Sinn, eine größere Summe einer ausländischen Währung, in bar zu hamstern?
 
Ich würde prüfen, ob Zollbestimmungen bei der physischen Ausfuhr von Dänischen Kronen existieren.

Allerdings ist die zinslose Investition in nur 1 Devise eine schwerwiegende Festlegung.
So etwas macht man nur, wenn man große Angst vor massiven Kapitalzugangsbeschränkungen für die eigene oder diese Fremdwährung hat.
Allerdings braucht man dann auch eine Verwendung für diese dänische Kronen und da sehe ich in der hohen dänischen normalen Umsatzsteuer von 25% einen Pferdefuß.
Wahrscheinlich willst Du aber eh nur später Geld zu Geld zurück umtauschen. Da lohnt sich schon ein Blick auf die Umtauschkosten, die jetzigen und die zukünftig zu erwartenden.
Mach mal eine Simulation, was eine jetzige Abhebung und Umtausch in Dänemark und in Deutschland kosten würde! Die Barauszahlung in Dänemark ist ja wohl noch kostenlos. Erfahrungsgemäß bekommt man im Zielland immer den schlechtesten Umtauschkurs (Angebot-Nachfrage).

Ich "hamstere" ebenfalls recht hohe Beträge in bar, aber nur in geringer Höhe von angrenzenden Ländern.

Ein Problem dabei ist, dass besonders einige osteuropäische Länder recht häufig Ihre Banknoten wechseln und es in meinen Augen nur kurzfristige Umtauschfristen für die Altnoten gab/gibt. Da muss man sich ständig auf dem Laufenden halten! Galt aber auch für alte Nationalwährungen vor der Euroeinführung. Nur wenige Länder haben eine unbegrenzte Umtauschfrist gewährt.

Einen ordentlichen Tresor sollte man für so ein Vorhaben zu Hause oder anderswo besitzen (Einbruchs- und Feuerschutz). Bargeld = Freiheit, so sehe ich das.
 
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barmbekersurfer schrieb:
da ich momentan einen Bogen um Aktien und Anleihen mache.
Einen Bogen um Anleihen zu machen, kann ich nachvollziehen, aber Aktien werden doch gerade erst wieder richtig interessant. Wenn man nicht einkauft wenn die Kurse massiv gefallen sind, wann denn sonst?
 
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