Betriebskosten - kreative Eigentümer?

Abe81

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Hallo,

auf unserer Betriebskostenabrechnung finden sich dieses Jahr m.E. sehr originelle Posten, deren Abrechenbarkeit ich allein ob ihrer Albernheit in Zweifel ziehen würde, aber erfahrungsgemäß deckt sich mein Laienverständnis nicht immer mit der gültigen Rechtsnorm. Mir geht es auch gar nicht um irgend eine Anfechtung (dafür ist die Summe zu lapidar), eher um eure Einschätzung aus Interesse. Um folgende Posten geht es (alles direkt aus der Abrechnung zitiert):

  • Aufsammeln Zigarettenkippen Innenhof, Vorgarten [wobei Pflege Vorgarten/Innenhof gesondert abgerechnet wird]
  • Entsorgung Wochenendwerbung
  • Nachkontrolle Mülltonnen (Müllnachsortierung, Müll neben den Tonnen) [wobei die Tonnen im Vorgarten stehen]
  • Nagetierprophylaxe


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Nein, meiner Erinnerung nach nicht. Wir wurden mal mündlich aufgefordert, Kartons zu zerkleinern, bevor wir sie in den Müll werfen (ein Freund von uns hatte auf dem Weg nach Hause einen Karton von uns entsorgt, aber ihn nicht zerkleinert; wir sind da eigentlich akribisch, müsste also ein Einzelfall gewesen sein).
 
Abe81 schrieb:
wobei Pflege Vorgarten/Innenhof gesondert abgerechnet wird
Vermutlich fällt darunter nur Pflege bei sorgsamem Gebrauch. Unerwartete Verschmutzung bzw Schäden extra abgerechnet.

Selbiges zu den Mülltonnen.

Kannst ja mal die Verwaltung fragen, was das heißt.
 
Wäre es eine Verwaltung hätte ich schon längst etwas beanstandet. Da es direkt von der Eigentümerin kommt, die etwas eigen ist, wollte ich das nicht extra thematisieren. Warum sie meint, das aufführen zu müssen, ist mir klar… es war wohl mal dreckig u d das hat sie verärgert. Allgemein ist aber alles sauber, es wohnen eher gesetzte Leute im Haus.
 
Ich lese da eher erzieherische Maßnahmen heraus. Mag die Eigentümerin auch etwas eigen sein, so ist es die Verschmutzung des Vorgartens durch Zigaretten auch... Auch das nicht korrekte Sortieren von Müll ist immer wieder ein Reizthema und kann auch seitens des Entsorgers schnell mal in einer Erhöhung der Gebühren enden.
 
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Abe81 schrieb:
Warum sie meint, das aufführen zu müssen, ist mir klar… es war wohl mal dreckig u d das hat sie verärgert.
Man kann das ganze ja auch positiv sehen:
anscheinend (so mein Eindruck, aber solche Einschätzungen sind immer extrem schwer bis unmöglich) zahlst Du für die Hausmeistertätigkeiten der Vermieterin eine Pauschale in den Nebenkosten.

Jetzt hat sie (einmalig) Sonderaufwand zusätzlich berechnet anstatt einfach paschal die Nebenkosten zu erhöhen.

Genau das wäre bei einer HV passiert. Da gäbe es meist einen Hausmeisterservice, und wenn dieser X Stunden Mehraufwand hat, wird er diesen entweder einzeln in Rechnung stellen (falls vertraglich möglich), seine Preise erhöhen oder die HV muss sich jemand anderen suchen, der zum alte Preis die selbe Arbeit erledigt.

Warum sollte ich als Vermieter Zusatzaufwand, den ich nicht zu verschulden habe (davon gehe ich hier jetzt einfach mal aus) auf meine Kosten (auch Freizeit hat einen Wert), selber tragen?
 
Warum sollte ich als Mieter Kosten tragen, die ich tatsächlich oder auch nur womöglich gar nicht zu vertreten habe und warum auch noch im Rahmen der Nebenkostenabrechnung?
 
Bei Verschmutzung oder Probleme mit dem Müll hat der Verursacher die Kosten zu tragen und nicht pauschal alle Mieter. Ich hatte auch mal den Fall, dass Windeln immer wieder im Restmüll waren und die Vermieterin das natürlich aufklären wollte.
Allerdings hatte niemand im Haus ein Baby oder Kleinkind - sprich die Windeln kamen wohl von der Nachbarschaft in unseren Restmüll (Mülltonne stand in der Nähe eines Durchganges zu einem anderen Mietshaus). Warum sollen die Mieter dafür zahlen? Im Zweifel müsste man den Müll abschließen.
 
Idon schrieb:
Warum sollte ich als Mieter Kosten tragen, die ich tatsächlich oder auch nur womöglich gar nicht zu vertreten habe und warum auch noch im Rahmen der Nebenkostenabrechnung?
Du bist sowieso besser im Mietrecht, ich urteile da eher nach meinem (anscheinend ungesunden) Menschenverstand. Ich bin schon zu faul, meinen alten Mietvertrag zu suchen, ob (und vor allem wie) mein Vermieter damals vergleichbares umgelegt hat. Hausmeister- und Reinigungskosten standen jedenfalls in der Nebenkostenabrechnung, und wenn sich die Kosten dafür erhöhen wird dies der Vermieter wohl umlegen dürfen.

Der Jurist in Dir wird mir jetzt sicher erklären, dass sich der Eigentümer gefälligst 24/7 auf die Lauer zu legen hat oder hier eine 24/7 Videoüberwachung plus Genanalyse der Kippen rechtens wäre um den Verursacher zu identifizieren.

Schade, das eine solche Individualisierung in keiner Gemeinde für den Restmüll in einem MFH möglich ist. Mir würde das viele Müllgebühren sparen.

hallo7 schrieb:
Bei Verschmutzung oder Probleme mit dem Müll hat der Verursacher die Kosten zu tragen und nicht pauschal alle Mieter.
Und wenn das der Eigentümer im Nachhinein nicht ermitteln kann, die Abfallwirtschaft u.U. sogar schon Sonderkosten fordert, dann hat das halt der Eigentümer zu tragen?

Für mich ist in den geschilderten Fällen der Verursacher nicht mit legalen MItteln zu ermitteln.

Zahlen dann Familien mit Kindern auch mehr Reinigungskosten, weil die Kinder täglich mehrmals, u.U. mit dreckigen Schuhen (wobei das hier kein Blockwart kontrolliert) durchs Treppenhaus laufen? Ist doch ungerecht, dass ich im HO, bei dem ich noch nicht einmal jeden Tag vor die Tür geht, genauso viel Reinungskosten für das Gemeinschaftseigentum zahlen muss.
 
@gymfan Das ist jetzt wieder ein Extrem, aber wenn ich etwas dreckig mache was über eine übliche Nutzung hinausgeht, dann mach ichs auch wieder sauber.
Es gibt ja auch Mietshäuser ohne "Reinigungsservice", das funktioniert ja auch und wenn es nicht funktioniert muss man eben reden.

Und wenn die Mieter für den Mehraufwand gegebenenfalls gar nicht verantwortlich sind, weil es Dritte waren, dann sind da entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, sofern möglich - klar. Es gibt Müllplätze die eingesperrt wurden und/oder Videoüberwachung haben.
 
Ist doch schön, wenn die Außenanlagen gepflegt werden, und die Kosten eher gering sind.

Und die ausführliche Auflistung ist sicherlich ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Wenn die Mieter jetzt Zicken machen, würde ich als Vermieter künftig einen guten Hausmeisterservice beauftragen, wo solche Sachen drin sind, und die Kosten brav umlegen.
 
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Abe81 schrieb:
Nachkontrolle Mülltonnen (Müllnachsortierung, Müll neben den Tonnen) [wobei die Tonnen im Vorgarten stehen]
Das Thema hatte ich tatsächlich auch mal in meiner alten Mietwohnung. Da ging es drum, das wiederholt Müll z.B. im gelben Sack war, der da nicht reingehört hat (z.B. Glas oder Restmüll).
Die Hausverwaltung wurde dann wohl mehrfach vom Entsorger ermahnt und aufgefordert und wenn sich das nicht bessert, werden die Entsorgungskosten erhöht bzw. der Zusatzaufwand in Rechnung gestellt.
Und so wie ich das sehe, sind das Nebenkosten die dann 1:1 weitgereicht werden. Insofern kein einzelner Verursacher ausfindig gemacht werden kann, sind eben alle dran. I.d.R. werden die Gebühren ja auch anhand der Wohnfläche und/oder der gemeldeten Personenanzahl aufgeschlüsselt.

Ich pers. Finde die Umlage auch tatsächlich sinnvoll bzw. gerecht. Ich als Vermieter werde u.U. damit genervt, für Ordnung zu sorgen und das soll ich dann auf meine Kosten machen? Würde ich als Vermieter auch erstmal nicht einsehen wenn die Probleme eindeutig durch die Mietergemeinschaft verursacht wird.
Man kann ja, wenn man es selbst nicht war, auch mal die Nachbarn selbst drauf ansprechen wenn man mitbekommt, dass die ihre Kippenstummel fröhlich im Hof oder Garten verteilen.
 
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