Canon EOS 1000F Qualität

matze313

Commander
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Hallo,

Ich habe eben auf nem Flohmarkt eine Canon EOS 1000F mit 2 passenden Filmen und einem 35 - 80mm Canon Objektiv für 10 Euro erstanden.

Ich kenne mich überhaupt nicht aus mit Kameras, hatte bis jetzt nur eine Nikon L820, zum knipsen halt :D
Dort hat mich immer gestört, dass man kein Manuelles Programm hat, weil mich die Fotografie an sich interessiert. Aber immer nur im Automatikmodus mit Motivvorwahl wird es irgendwie langweilig. Vor allem ohne einstellbare Blende wird es abends schwer, gute Bilder zu machen.

Deshalb hab ich jetzt spontan diese Kamera gekauft, zum reinschnuppern in die Fotowelt sozusagen :)

Habe die Suchfunktion im Forum benutzt, aber nur Infos zur 1000D gefunden, die ist aber Digital und viel neuer.

Nach einer Google - Suche weiß ich nun, dass es in den 90ern eine Einstiegskamera war.

Nun zur Frage, ist die alte Canon besser als meine Nikon? Oder kann man das überhaupt nicht Vergleichen wegen Analog und Digital Technik?

Falls es schon einen Thread dazu gibt, tut es mir leid!

Viele Grüße,
matze
 
Nein das kann man überhaupt nicht vergleichen.

Oder wenn du es willst, ist deine analoge Kamera immer noch jeder digitalen Kamera überlegen was Auflösung angeht. Also, die optische Auflösung. Nicht verwechseln den Begriff mit "Pixelmaß" wofür er oft missbraucht wird.

Ein 35mm Filmnegativ hat ungefähr eine echte optische Auflösung von 20 Megapixel mit bis zu 15 oder 16 Blenden Dynamik. Da kommst du nur mit ganz wenigen Profi DSLRs und passenden Optiken hin.

Vorausgesetzt natürlich scharfe Belichtung, guter Film, wenig Korn, einigermaßen okaye Optik und nen guten Trommelscan. So holt man immernoch am meisten aus analogem Material heraus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Auflösungsvermögen
https://de.wikipedia.org/wiki/Auflösung_(Fotografie)
http://www.filmscanner.info/FragenAufloesung.html
https://petapixel.com/2018/03/16/pixel-peeping-a-709-megapixel-photo-scanned-from-8x10-slide-film/
(8x10 ist ein altes analoges Großformat. 8x10 Inch. Also ungefähr so groß wie ein DinA4 Blatt. Das Negativ. Äquivalent zu einem digitalen Sensor so groß wie ein Blatt Papier.)
https://petapixel.com/2018/04/17/largesense-unveils-worlds-first-single-shot-8x10-digital-camera/

Einfach mal bisschen rumstöbern. ;)


Zur Fotografie:

Das gute an analogen Kameras ist oder war, dass das "Professionalitätslevel" nichts über die letztendliche Bildqualität aussagt. Sondern lediglich, welche Features deine Kamera an drumherum hat. Die Bildqualität ist immer abhängig vom Film und damit so gut wie (natürlich gibt es grobe Rahmen) unabhängig von der Kamera selbst. Das heißt du kannst selbst mit der billigsten Einstiegskamera aus den 70ern immer noch top Fotos schießen!

Das ist schon mal was gutes, wenn man Fotografie lernen möchte. Natürlich ist analoge Fotografie auf Dauer nicht ganz günstig (heut zu Tage) und nicht für Knipser empfehlenswert.

Wenn du das beste aus den Fotos rausholen möchtest, schickst du den Film wie gesagt am besten in ein Labor, oder guckst ob du einen ordentlichen (!) Fotoladen in deiner Stadt hast, die noch Negative scannen.

In der analogen Fotografie gibt es ja eben 3 wichtige Prozesse während der Aufnahme/Ausarbeitung eines Fotos.

1. die Aufnahme selbst
2. die Filmentwicklung
3. der Abzug, sprich ein Foto auf ein Papier bringen.

Wenn man Fotografie an sich lernen möchte und jetzt nicht unbedingt die letzten beiden Schritte, so kann man den Film getrost in ein Labor zur Entwicklung und zum Scannen geben. Oder sich natürlich auch direkt analoge Prints mitbestellen.

Wenn du alles lernen möchtest, kommt eben mit der Filmentwicklung noch ein Schritt hinzu und den analogen Abzug kannst du ohne halbwegs ausgestattete Dunkelkammer mit Belichter zu Hause leider nicht reproduzieren.

Aber zum Fotografie lernen für den Anfang ist eine analoge Kamera bestimmt nicht verkehrt. Ich persönlich seh es immer noch problematisch wenn man mit einem Zoom Objektiv anfängt, weil man dann eher dazu neigt sich den Bildausschnitt zurecht zu Zoomen, als seinen Standpunkt im Raum zu verändern.

(Hier schon mal ein wichtiger Begriffshinweis: Nur die Änderung des Standpunktes im Raum, sprich wenn du dich mit der Kamera bewegst, ist eine Änderung der Perspektive. Mit Zoomen änderst du nur den Bildausschnitt und nicht die Perspektive!)

Ansonsten: gutes Gelingen und bei Fragen immer fragen! :)

Viel Spaß!
 
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Kann man nicht vergleichen, erst recht nicht ohne dass du definierst was für dich an einer Kamera besser sein kann.
Wenn du komplett ohne Ahnung an die Sache gehst wirst du mit der Nikon immer noch die besseren Fotos schießen.
Dass deine Nikon abends vll. nichts taugt liegt jetzt weniger an der nicht einstellbaren Blende sondern einfach am Winzigen Sensor und Glas vorne drauf.
@NighteeeeeY 20 Megapixel (Zahl vergessen?) findet man doch schon bei den meisten einstiegsknipsen heutzutage. DR von 15 Stops dann schon weniger, aber da kann man ja auch mit Bracketing arbeiten.
 
@NighteeeeeY: Danke für die Links, ich lese mich mal durch! :)

@Stormfirebird:
Also definieren ist schwer wenn man keine Ahnung hat, puh :D naja die Kamera sollte eben viele Details einfangen, und bei Dunkelheit (natürlich auf Stativ) noch gute Fotos von z. B. Lichtspiegelungen auf einem See einfangen können.

Ich merke schon, ich sollte mich erst einmal in die Grundlagen einlesen bevor ich weitere Fragen stelle, sonst wird das hier zur Raterunde.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
 
Deshalb sagte ich echte Auflösung. Die wird in Linienpaaren pro Millimeter gemessen. Das, was hinterher wirklich auf dem Bild drauf ist. Das hängt bei digitalen Kameras natürlich vom Sensor ab, aber auch von der verwendeten Optik, einer scharfen Belichtung, Sensorrauschen, etc etc.

Auch wenn die Sensoren technisch 24 oder 30 oder 36 oder 50 Mp bereitstellen, ist die tatsächliche optische Auflösung hinterher um ein vielfaches geringer.

Das ist der Unterschied zu analogen Kameras. Wenn du hier scharf belichtest hat dein Negativ eine wahnsinnige optische Auflösung weil es hier eben kein elektronisches Bildraster gibt.

Deshalb darf man eben technische "Auflösung" nicht mit optischer Auflösung verwechseln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Auflösung_(Fotografie) auch hier nochmal zum lesen. ;)
 
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Profis, die viel mit Film gearbeitet haben (ob Fotografie oder Kino) trauern bei Film vor allem der Dynamik nach, bzw. sagen, dass leicht überbelichtete Stellen bei Film wesentlich "freundlicher" ausfielen, mit schönerem Verlauf.
Allgemein hatte Film eine sehr schöne Farbwiedergabe, schöne Helligkeitsverläufe und eine schöne Darstellung von Hauttönen.
Diese ganzen Unterschiede sind natürlich nur dann relevant, wenn man den besten und zur Situation passendsten Film benutzt (ISO verstellen ist nicht bei Film - dazu muss man einen anderen Film einlegen!) und möglichst perfekt belichtet. Man muss sich da schon ein bisschen mehr auskennen, denn man kann in einer Situation eben nicht schnell mal schauen, wie ein Bild wird. Man muss sich auf seine Einstellungen verlassen und für beste Ergebnisse auch mit einem Lichtmesser arbeiten.
Auch die Entwicklung ist natürlich immens wichtig. Wenn man das einfach nur irgendwo möglichst günstig entwickeln lässt, ist es ungefähr so, als ob man einfach ein JPEG aus der Kamera nimmt. Was man heute mit Lightroom mit seinen RAW Bildern machen kann, das kann man bei analogen Bildern in der Entwicklung auch tun - allerdings viel handwerklicher, und Farbbilder selbst zu entwickeln ist relativ teuer und kompliziert. Deshalb haben früher auch viele Hobbyfotografen nur schwarz-weiß selbst entwickelt.

Dass Kleinbildfilm eine höhere Auflösung bietet, ich glaube die Zeiten sind vorbei - zumindest wenn man ihn mit aktuellen Profi-Vollformatkameras vergleicht.

Für Anfänger ist Film viel schwieriger, als Digital. Von daher würde ich heutzutage empfehlen, erst einmal viel mit digital zu üben - und z.B. komplett manuell und mit festem ISO Wert zu arbeiten. Wenn man das richtig beherrscht, kommt man mit der analolgen Kamera schneller zurecht und muss weniger Zeit, Geld und Nerven verschwenden! :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Solltest Du Interesse an der Fotografie haben und Dich näher damit beschäftigen wollen, kann ich Dir nicht empfehlen eine Deiner beiden jetzigen Kameras zu verwenden.
Die eine hat einen winzigen Sensor, was zu den verrauschten Low-Light-Bildern führt. Die andere ist analog, was heutzutage schon sehr speziell ist.

Kauf Dir lieber eine Digitalkamera mit min. 1“ Sensor. Die Canon kannst Du dann als Deko verwenden.
 
Also als Einstieg in die Fotografie ist eine EOS1000 echt nicht übel, auch wenn 35mm als Weitwinkel-brennweite nicht so wirklich gut ist. Bei 10€ kann man aber wenig meckern. Wenn du staunen willst kauf dir noch ein günstiges 50mm 1.8 ^^

Wie die vorredner schon gesagt haben: Mit Film kann man einiges anstellen, und es kommt stark auf den Film an, den man einlegt.
Wenn man einen günstigen Kodak Gold kauft hat man eher den "typischen" Analoglook, ein Fuji Superia sieht den Farben bei Digitalkameras schon viel ähnlicher. Und die Filme verzeihen schon richtig viel...

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