Cyberstalking verhindern bzw stoppen

User58

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Hallo,

Also ich beschreibe jetzt hier eine Cyberstalking Situation von der ich vor etwas längerem mal gelesen habe, die fatale Folgen hatte und die mich doch sehr schockiert hat und wollte von euch wissen, ob eine solche Situation überhaupt wirklich verhinderbar ist. Es interessiert mich deswegen weil ich selbst seit einer Weile auf sozialen Medien unterwegs bin und langsam aber sicher ein Following aufbaue. Mein Ziel ist nicht, Geld damit zu verdienen, aber ich habe doch ein sehr starkes Bedürfnis, mich mit Gleichdenkenden auszutauschen und zu einer Community beizutragen.

Also die Situation war folgende: Es gab auf Youtube einen größeren, australischen Influencer und einen Kerl in Amerika der noch ein sehr kleines Following hatte. Der amerikanische Kerl machte ein paar Videos über den australischen Influencer, die eigentlich ganz lustig waren - Nicht pervers runtermachend, sondern eigentlich wirklich lustig. Dann passierte aber auf der Arbeit auf einmal etwas komisches - Sein Boss informierte ihn, dass er angefangen hatte, komische Emails und Anrufe zu erhalten und um es kurz zu machen, kurz drauf, feuerte er ihn. Es stellte sich raus, dass hinter den belästigenden Mails und Anrufen der australische Influencer steckte, der auf diese Art versucht hatte, den Chef dazu zu bringen, ihn zu feuern. In den Mails schrieb er, natürlich anonym und auch mit verschiedenen Konten, sein Arbeiter würde Drogen konsumieren und verkaufen und drohte ihm später Gewalt gegen seine Kinder. Zum Schluss sah der Chef halt keinen Ausweg mehr, außer seinen Arbeiter zu feuern.

Seine Arbeit zu verlieren hatte fatale Folgen für den Kerl - Er musste mit seiner Frau und seinen Kindern bei seiner Mutter einziehen und dann verlor er noch seine Ehe.

Ich wollte nun wissen ob eine solche Situation überhaupt wirklich vermeidbar ist. Heutzutage ist es ja mit dem Internet und auf sozialen Medien wirklich etwas zu einfach, herauszufinden, wie jemand wirklich heißt, wo er arbeitet und dann auch wie sein Chef heißt. Wenn man jemandem etwas schlimmes antun will, kann man es heutzutage relativ einfach tun. Belästigende Mails und Anrufe sind natürlich eine Straftat, aber was tut man denn wenn der Täter auf einem anderen Kontinent sitzt und Software benutzt, durch die man ihn nicht verfolgen kann?

Ich selbst schreibe und poste zwar nie etwas provokatives, aber man weiß ja nie wovon irgendjemand sich angegriffen fühlt. Ich benutze auch ein Pseudonym, aber rauszufinden wie ich heiße ist gar nicht so schwierig, da ich ja mein Gesicht zeige und wo ich arbeite ist auch gar nicht schwer rauszufinden, wenn man weiß wie ich heiße. Ich arbeite zwar beim Staat, wo jemanden zu feuern sehr selten ist, aber ich finde das beschriebene Beispiel so extrem, dass ich doch Bedenken bekomme.

Ich habe auch noch von anderen, ähnlichen Situationen gelesen, in denen Menschen gefeuert wurden, weil genau der selbe, kranke, narzisstische Influencer dem Unternehmen bei dem sie arbeiteten schlechte Google Bewertungen schrieb.

Lebt man wirklich immer mit einem Restrisiko wenn man heutzutage auf sozialen Medien ist oder kann man so etwas verhindern?
 
  • Eigene Pseudonymität überall dort wahren, wo deine echte Identität keine Rolle spielt, insb. in Online-Communities
  • In sozialen Netzwerken nur das Posten, was du auch öffentlich sagen würdest, und Zugriffsrechte trotzdem auf die relevanten Bekannte beschränken
Wer darüber hinaus im Internet aktiv wird, und öffentlich unter seiner Identität teilt, macht sich damit auch zur Zielscheibe. Da sollte man sich immer die Frage stellen: Warum will ich das nun öffentlich teilen?
Nur für die Aufmerksamkeit weil sich mein virtuelles Ego durch Likes definiert? Dann lieber sein lass ^^

Weil ich öffentlich eine Meinung vertreten will und gehört werden will, weil ich als Influencer damit Geld verdienen will, etc. - dann aber auch die möglichen Konsequenzen berücksichtigen.

Und bei dem Beispiel: Verrückte gab es schon immer. Früher waren es halt dann Briefe und keine Mails. Die vermeintliche Anonymität des Netzes macht es den Leuten nur zu leicht bzw. verleitet sie schneller zu dummen Handlungen, vgl. Dick-Pics. Und für die Executive ist das ganze noch "Neuland", deswegen fühlen sie sich auch noch zu sicher dabei. Die im Beispiel beschriebenen Handlungen funktionieren aber offline for 100 Jahren als auch online heute.
 
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Menschen sind verschieden. Wenn es nicht gerade über Kontinente geht, dann kann es auch nachher klingeln und dir haut jemand einfach in die Fresse. Adresse, Arbeitgeber und weitere persönliche Daten lassen sich oft ermitteln wenn man alle Accounts und alle Infos zusammenträgt, auch wenn man es nie selbst postet. Dazu muss man auch nichts provokatives schreiben, es gibt auch einfach Menschen mit psychischen Krankheiten bzw. kannst du mit vielen Aussagen jemand provozieren da dir gar nicht bewusst ist was z.B. ein strenggläubiger Fanatiker als provokativ empfindet...

In Deutschland kann dich aber kein Chef einfach kündigen in einem regulären Arbeitsverhältnis. Wird allerdings der Betriebsablauf gestört oder gefährdet oder hast du einen Job in dem du stark in der Öffentlichkeit stehst, dann wird manch Arbeitgeber womöglich kreativ bzw. hat vielleicht auch rechtliche Mittel dich loszuwerden.

Das Problem bei vielen Fällen mit Anschwärzen beim Arbeitgeber ist, dass sich die meisten völlig im Recht fühlen, zumindest moralisch. Social Justice Warrior passt da oft als Bezeichnung, aber nicht immer. Idioten trifft es besser.

Schau einfach mal den Drachenlord an. Egal wo der ist und was er macht, das bekommt eine engagierte Gruppe alles raus und dann wird ohne Rücksicht auf Verluste jeder und alles mit in den Dreck gezogen. Und sicher kannst du nirgendwo sein. Grundsätzlich kann auf jeder Webseite, ggf. mit Kontakten oder krimineller Energie IP Adresse, E-Mail Adresse und womöglich sogar ein Passwort herausgefunden werden.

Verhindern kann man es nicht mal wenn man selbst nicht online geht. Mag dich jemand nicht, dann kann er auch Lügen im Netz verbreiten ohne dass du im Netz bist. Vor dem Internetzeitalter gab es das auch schon, da hat man dann halt die Telefonnummer von jemand in einem Schmuddelheft als Kontaktanzeige veröffentlicht und es haben dann nachts laufend "Lüsterne" angerufen und ins Telefon gestöhnt. Sobald du geschäftlich unterwegs bist brauchst du auch Kontaktdaten und Impressum. Das kann man ggf. auslagern an eine Agentur oder (Briefkasten)-Firma.

Rechtlich würde ich aber sofort dagegen vorgehen. Sei es nur, damit das aktenkundig ist. Kann dann später nützlich sein falls mehr passiert. Persönlich kenne ich nur einen Fall in die Richtung. Zugegeben, ein Vollidiot war auf Social Media unterwegs und ein noch größerer Vollodiot aus dem Nachbarland hat seine Posts aufgegriffen und ihn einfach öffentlich immer wüst beschimpft. Gab mehrere Anzeigen, der Täter war aber psychisch gestört und über die Landesgrenze hinweg wäre das auch nicht lohnend weiter dagegen vorzugehen. Wobei das Opfer eben selbst viel anstellt wie Fakebewertungen bei Mitbewerbern, "Undercover" in extrem rechten Gruppen verkehrt online, etc... Und da dann auch mal so eine rechte Gruppe gehackt wurde, ist seine Adresse aus einem geschlossenen Kreis ins Internet an die Öffentlichkeit geleakt. Da wurde er dann von linken Spinnern wiederum belästigt, obwohl er selbst ein linker Spinner ist und jeden belästigt... Menschen sind halt verschieden. Aber die Dummheit der Menschen ist unendlich :)
 
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OK, dann weißt ja schonmal das was auf dem Spiel steht. Allerdings ist es beinahe öffentlicher Raum in dem du dich da bewegst. Mehr Tipps wollen mir gerade nicht einfallen.
 
Im Grunde gelten im Netz die gleichen Verhaltsempfehlungen die auch in der analogen Welt gelten. In der analogen Welt läuft ja auch keiner mit dem Familienfotoablum durch die Öffentlichkeit und zeigt das überall rum und dergleichen. Im Netz sind viele oft viel freizügiger.

Und klar sind solche Vorfälle schlimm. Aber ich will dazu auch noch mal was sagen, auch wenn das vermutlich ziemlich kontrovers sein dürfte.

Ich hab da ein zwiegespaltenes Verhältnis zu. Klar., Auf der ein Seite finde ich das schlimm. Auf der anderen Seite sind aber genau das die Szenarien vor denen Datenschützer immer wieder warnen. Datenschützer haben für Privatsphäre gekämpft. Teilweise auch mit drastischen Folgen für sie selbst. Nachzufragen bei den Aktivisten die sich zum Beispiel in den 80er Jahren gegen die Volkszählung gewehrt haben. Das war alles nicht einfach, hat aber dazu geführt, das wir ein Datenschutzgesetz bekommen haben was bis in den heutigen Tag hineinwirkt und wovon wir alle profitieren.

Aber was macht der Normalbürger? Der geht zu Facebook und meldet sich mit Klarnamen an oder zu Instagram und postet private Dinge. usw.
Und nicht nur das. Datenschützer haben ein eher schlechtes Standing. Auf deren Warnung wird nicht gehört. Das sind immer nur Störenfriede und Spielverderber. Da fallen dann so Sätze wie "Ich hab nix zu verbergen" oder "Datenschutz ist Täterschutz".
Und dann passiert doch mal was wie in solchen Fällen und dann ist das Geheule plötzlich groß.
Ähm nee Leute. So geht das nicht. Offenbar geht leider lernen nur durch Schmerz. Aber das ist ja immer so. Und das ist dann auch ein stückweit "geliefert wie bestellt".

Das soll jetzt keinesfalls Sachen wie Cyberstalking usw. entschuldigen oder so. Klar sind das Idioten die auch zur Verantwortung gezogen werden sollten. Nichtdestotrotz ist auch ein kritisches hinterfragen des eigenen Verhaltens angebracht.

Wer mir wirklich leid tut sind Unschuldige die da mit hineingezogen werden. Zum Beispiel die Kinder von Influenzern und ähnliches.
 
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