Distributoren oder wo?

V

VirtuaLia

Gast
Hallo alle zusammen,

paar Kumpels und ich haben vor einen OnlineShop zu gründen. Wir sind momentan mitten im Studium, zwei Informatik, einer Marketing/BWl und ich auch BWL.

Jetzt wollten wir mal nachfragen, ob jemand weiß wie das ganze funktioniert. Wo müssen wir die Sachen einkaufen? Ich hab mal bei Intel geschaut und da gibts ja dieses Reseller Portal. Sowie ich das dort verstanden habe muss ich bei einem autorisierten Distributor kaufen richtig? Bekomm ich dann von dort auch die originalen Preise für die Prozessoren oder wo finde ich die?

Gibt es z.B. Kommissionsmöglichkeiten bei Intel, vielleicht weiß das ja jemand? Es gibt ja die Möglichkeit, dass man von den Herstellen eine bestimmte Anzahl von Produkten bekommt und dann bekommt man halt eine Provision für die verkauften Produkte.

Ich frage deshalb, weil dies für uns besser wäre, denn dann fallen die großen Gespräche mit der Bank weg, für einen hohen Kredit auf dessen Kosten wir hinterher rumsitzen weil wir evtl. nichts verkauft bekommen, was ich ja wohl nicht hoffe.


Vielen Dank schonmal für jede Hilfe.

mfg
VirtuaLia
 
Die größeren Distris erreichst du relativ einfach:
http://www.egis-online.de/partner.html
Da gibts dann so ne Art Shopsystem wo du bei Ingram, Actebis, COS, Techdata und co vergleichen undeinkaufen kannst.

Allerdings wirst du so nie auch nur annähernd mit Shops wie Mindfactory, Alternate, Norsk und Co konkurrieren können. Es wäre ein Wunder wenn ihr da ohne nenneswerten Verlust über die Runden kommt. Du zahlst da als Reseller mehr als manch Endkunde der sich bei Geizhals den günstigsten Händler raussucht.
Dazu brauchst du Umsatz, massig Kapital, ne bis aufs kleinste Detail optimierte Abwicklung von der Bestellung über die Lagerung, Verpackung, Logistik, Buchhaltung usw.

Eine Firma wie Intel wird kaum nem 4-Studenten-Startup Ware auf Kommision geben in der Hoffnung, dass ihr die vertickt.
 
Als BWL Studenten geht ihr recht blauäugig an die Sache ran. Habt ihr auch mehr als nur die Idee einen
OnlineShop zu gründen? Gibt es eine Geschäftsstrategie? Ohne dem bekommt ihr eh kein Grundkapital von
einer Bank, der beim Warenhandel notwendig ist. Nur das x-te Onlineshop für Intelprozessoren aufmachen
ist etwas dünn.
 
Also eine Strategie haben wir schon, welche ich natürlich nicht verraten kann, ein Businessplan steht ebenfalls und wurde schon von einem Unternehmensberater überprüft, also ob alles vorhanden ist und schlüssig etc. Als Kapital sollen keine Kredite von der Bank sein, sondern eher verschiedene Venture Capitals von einigen Firmen. Intel bietet da ja auch Intel Capital an.

Was den Einkauf angeht, ok ich muss ja nicht unbedingt bei den Distirbutoren einkaufen, andernfalls können wir ja auch mal nach Partnerschaften anfragen, z.B. Atelco etc. und dort größere Mengen einkaufen.


Falls wir einen guten Venture Capital Geber finden, ist weiterhin noch geplant ein großes Lager anzumieten und dann versuchen wir bestmögliche Rabatte bei Intel zu verhandeln und anschließend Großbestellungen (ca. 50000 Prozis z.B.) und diese an unser Lager angeschlossenen Händler zu leiten.
 
Nicht böse sein: Das "Konzept" ist trotzdem sehr blauäugig.

Mal ein paar Punkte zum Nachdenken:

- Kennt einer von euch das eTailer-Business? Oder kennt ihr euch "nur" mit Computern und Hardware aus?
- Seit ihr euch im Klaren, dass ihr bis zu 24 Monate ohne jegliches Einkommen klar kommen müsst?
- Seit ihr euch über die Margensituation im Onlinehandel im Klaren?
- Ist euch klar, dass kein Venture Capital-Geber etwas zu verschenken hat? Wenn ihr da nicht mit einer vernünftigen Eigenkaptialquote über die ersten Jahre kommt, dann bekommt ihr auch kein Geld.
- Ihr müsst ohne wenn und aber wichtige Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Was aber heutzutage fast unmöglich ist, da es kaum etwas gibt, was es nicht gibt im eTail.

Das ist nur das, was mir spontan in den Sinn kommt. Es gibt noch Milliarden anderer Kleinigkeiten zu berücksichtigen.

Schaut euch vor dem Start vielleicht mal an, wie lange es MediaOnline gegeben hat und wie lange es myby.de geben wird. Zwei wirklich große Unternehmen, die sich im eTail etablieren wollten bzw. wollen. Zwei Unternehmen, die wirklich viel Geld investieren und noch mehr investieren können.

Wie auch immer, ich wünsche euch viel Glück. Allerdings solltet ihr genügend Kohle für "hinterher" auf Seite gelegt haben für einen Neuanfang ;-).
 
Warum gerade so ein Geschäftsmodell ?

Der Markt ist doch überlaufen mit Online-Shops!

Du weißt ja auch ganz genau, wie heute die Kundenanforderungen sind.

Günstig und sehr schnelle Lieferung.

Und da ihr das nur als Nebenjob macht, könnt ihr die Kunden nicht damit zufrieden stellen, die Ware erst 2-3 Tage nach Bestellung loszuschicken. Nur weil ihr sonst keine Zeit habt.

Außerdem solltet ihr ca. 2 Leute für Reklamationen einstellen und diese auch zügig bearbeiten.

Nur durch Abheben von der Masse bekommt ihr mehr Kunden. Und Abheben könnt ihr auch nicht, wenn ihr zu 3. so etwas als Nebenjob macht. Andere Shops sind gerade so im + Bereich und machen so etwas hauptberuflich.

Gruß
 
ich hatte mal für 2 Jahre ein Gewerbe, Netzwerktechnik und Systemkonfguiration. Bei Großhändlern kannste es knicken, meistens hab ich mein zeugs bei Mindfactory als Händler bestellt, war immer billiger als bei einem Großhändler. Ich würde dir auch davon abraten.
 
Bei den Großhändlern gibt es ja Rabattprogramme, zumindest bei einem wo wir schonmal nachgefragt hatten.

Das eTailer-Business ist bekannt. Was das Kapital angeht, ist einfach zu lösen. Das die Venture Capital Geber nach der Eigenkapitalquote gehen ist völliger schwachsinn. Nicht umsonst wird sowas häufig als Risikokapital bezeichnet. Der Knackpunkt ist die Marktgröße und die zukünftige Unternehmensstruktur. Was uns von der Menge abhebt? Ganz einfach, dadruch das wir als B2C nebensächlich auftreten und der Hauptbereich auf dem B2B Bereich liegt, haben wir schon große Interesse bei einigen Geschäften geweckt, Das doppel M ist auch schon interessiert. Wir wollen halt eine große Halle anmieten und dort Waren in der Menge von ca 50-100000 lagern, wodurch ja ein ganz guter Rabatt entsteht. Über dieses Lager (Düsseldorfer Airport Gelände) haben wir einen direkten Zugang zum Lufttransport, das ist sozusagen ein weiterer Vorteil, wir sparen Lieferantenkosten zu den Frachtplätzen, da die Kosten für Transport auf dem Flughafengelände inklusive ist. Des Weiteren wollen wir ein Preis etablieren, der international im guten Gewicht gegenüber anderen Händlern steht. Jemand aus unseren Team hat dazu noch nächste Woche einen Geschäftstermin in China, wo wir unser System präsentieren und naja wir hoffen dass wir dann in China einen weiteren Handelspartner haben. Zur Zeit sieht es gut in Deutschland, GB und USA aus. Weitere sollen folgen. Und wie gesagt, anfangs solls in der Planung als Nebenjob sein, aber wenn alles steht wollen wir voll durchstarten.

Nun zur schnellen Lieferung und Reklamation:
Unser Liefersystem ist von unserem It Experten eine Eigenentwicklung. Das Lager, welches wir anmieten werden ist bereits mit hochwertigen Anlagen ausgestattet und ermöglicht unser System per RFID anzubinden. Reklamationen werden über die Händlersoftware direkt an unsere It Experten gesendet und werden von dort schnellstmöglich beantwortet oder es wird ein neues Produkt versendet und das alte wird für uns reklamiert. Ebenso können wir schnelle Bestellungen bis 18 Uhr entgegen nehmen, denn die letzte Maschine die abfliegt ist ca 19 Uhr und wir garantieren dass die Pakete direkt dort mitgehen. Das heißt ebenso, dass die Lieferzeit sehr gering ist.

So mehr werde ich nicht mehr erzählen, habe schon eine Zusammenfassung unseres Konzepts gegeben. Ich denke das wir damit erfolg haben werden. Der Knackpunkt liegt ja an dem Verdienst der B2B Systeme und der Zusatzverdienst, den wir uns dann leisten können, ist der B2C Bereich.

mfg
VirtuaLia
 
VirtuaLia schrieb:
Das die Venture Capital Geber nach der Eigenkapitalquote gehen ist völliger schwachsinn.

Na klar. Risikokapitalgeber geben Dir Geld, welches Du verpulvern kannst und fordern dafür weder Sicherheit noch ein lauffähiges Konzept. Sorry, aber so einfach ist das nicht.

Ganz einfach, dadruch das wir als B2C nebensächlich auftreten und der Hauptbereich auf dem B2B Bereich liegt,

Aha, ihr wollt also als selbst als Großhändler oder Distributor auftreten. Dann würde ich mir allerdings gut überlegen, warum Du die Eingangsfrage nach dem "wo kaufen" gestellt hast...

Wir wollen halt eine große Halle anmieten und dort Waren in der Menge von ca 50-100000 lagern, wodurch ja ein ganz guter Rabatt entsteht.

Hohe Kapitalbindung ist also Teil eures Konzepts. Kein guter Einstieg für Venture Kapital.

Über dieses Lager (Düsseldorfer Airport Gelände) haben wir einen direkten Zugang zum Lufttransport,

Die Kosten werden euch auffressen. Gerade direkt am D'dorfer Flughafen etwas mieten zu wollen ist mehr als blauäugig, sorry. Es ist nicht umsonst so, dass die wenigsten Onliner und noch weniger Distributoren in Großstädten beheimatet sind. Schon gar nicht direkt am Flughafen...

Des Weiteren wollen wir ein Preis etablieren, der international im guten Gewicht gegenüber anderen Händlern steht.

Nochmal die Frage: Warum zum Henker wollt ihr dann bei Distributoren einkaufen?

Abgesehen vom logistischen Teil des Konzepts und der Beschaffungsstruktur: Wen wollt ihr denn bitte beliefern, der die gleiche Ware zum besseren Preis nicht schon längst woanders einkauft? Wo sind hier die Alleinstellungsmerkmale, die euch von den vorhandenen eTailern, Großhändlern und Distributoren abheben?

Billige Ware in China einkaufen und dann für kleines Geld irgendwo verscherbeln machen schon einige 100 Schieberbuden alleine hier in Deutschland. Bei den großen Herstellern wie Intel oder AMD, WD oder Samsung usw. werdet ihr ohne hervorragendes Standing und guter Marktpositionierung über Jahre hinweg keinen Fuß in die Tür bekommen.

Nochmal: No offense intended, nur sehe ich nach wie vor keinen Grund dafür, dass euer "Konzept" in irgendeiner Form aufgehen soll.

Achso, nochwas. Zu Deiner Frage im Ausgangsposting nach kaufen auf "Kommission": Nein, gibt es nicht. Es gibt von verschiedenen Distributoren Shop-in-Shop-Systeme, wenn ich aber richtig verstanden habe was ihr machen wollt, dann kommt das eh nicht für euch in Frage.

PS: Ich will euch das im Übrigen nicht madig machen, sondern nur Denkanstöße geben. Wenn die Website online ist und ihr loslegt, dann bitte PM. :)
 
Zuletzt bearbeitet: (Addendum)
Venture Capital ist ebend Kapital für Nichts. Das Nichts definiert sich nur anders. Die meisten Venture Capital Geber sind dann Mitglied im Vorstand o.ä. so wie wir uns das ja dann gedacht haben. Durch diese Venture Capital Geber im Vorstand haben wir auch gleich eine gute Beratung an Board. Besonders wenn wir Intel Capital bekommen werden. Und gerade Venture Capital verlangt hohe Kapitalbindung. Es wird dir kein Unternehmen 10000 Euro geben, wenn die Idee aber gut ist und machbar wird es dir 100000 geben.

Die Lage am Düsseldorf. Ich weiß ja nicht woher du diese Tatsache hast, also bei dem Vertrag den wir vorliegen haben(Preise etc. darf ich nicht nennen) kommen wir gut bei weg, wenn wir die geplante Menge umsetzen.

Warum beim Distributor?
Das ist ja die Frage, wir könnten natürlich direkt bei Intel einkaufen, jedoch verlangen die direkt eine Mindestabnahme pro Monat. Bei einem Distributor kann man z.B. nur einmal auch nur 2 Stück im Jahr einkaufen. Des Weiteren können wir im Zusammenhang mit einem Distributor ebenfalls einfach in das Intel Reseller Programm einsteigen und Marketingideen bekommen.

Du siehst, dass ist alles ein ausgeklügeltes Konzept, weshalb es so sein sollte. Durch die Distributoren ensteht uns kein Mindestmengenzwang und gleichzeitig können wir das Intel Reseller Programm durchlaufen um für den B2C Bereich günstig an Werbematerial heranzukommen.


Und das Prinzip: günstig in China einkaufen wollen wir übrigens nicht verfolgen, im Gegenteil wir liefern ja nach China, falls es klappt. Die Ware selbst bekommen wir hier von einem Distributor oder wenn wir doch bei Intel direkt einkaufen, aus Amsterdamm.

PS: Das mit der Webseite wird noch dauern bis zum Startup :)
mfg
VirtuaLia
 
Nochmal ein paar Nachfragen für mich zum besseren Verständnis:

- Ihr wollt ein großes Lager betreiben, welches ihr mit einer großen Anzahl IT-Produkte z. B. von Intel bestücken wollt?
- Ihr wollt aber eigentlich lieber bei Distributoren einkaufen, weil ihr dort eher kleine Mengen abnehmen könnt?
- Ihr wollt z. B. Prozessoren und Mainboards in Deutschland in der Distribution einkaufen und dann nach GB, USA und China exportieren und auch hier in Deutschland in Stückzahlen verkaufen?
- Dafür erwartet ihr von einem Venture Capital-Geber große Summen Geld, um diese in Ware und laufende Kosten anzulegen?
- Als Gegenleistung wird der Venture Capital-Geber an eurem Unternehmen beteiligt und wird die Geschäftsführung beraten oder gar selbst innehaben (von Vorständen rede ich erstmal nicht, denn ich zweifle daran, dass irgendeine Bank euch an die Börse bringen will...)?

Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich finde das ausgeklügelte Konzept immer noch nicht. Auch das Alleinstellungsmerkmal bleibt mir verborgen.

Ware bei Distributoren in großen Mengen einkaufen und in Deutschland oder sonstwohin verkaufen machen schon hunderte Händler. Intel-Partner oder Hersteller xyz-Partner sind schon viele Dutzend Händler in Deutschland, die WKZ-Gelder und Marketingbetreuung bekommen.

Nur um mal meinerseits ein paar Zahlen zu nennen: Die Margen in der Distribution und im Großhandel liegen gerade bei PC-Komponenten größtenteils im Promillebereich, je nach Dollarkurs auch mal bei 2-3%. D. h. das die laufenden Kosten ausschließlich über die Menge refinanziert werden können bzw. über eine Querfinanzierung mit anderen Produkten, bei denen eine solche Situation noch nicht aktuell ist.

Beispiel: Der Distributor kauft den Prozessor X zum Preis von 100 Euro ein, musst da jetzt noch Logistik- und Verwaltungskosten einrechnen, Versicherungen, Zölle usw. auch. Von diesem Distributor willst Du jetzt meinetwegen 1000 Stück abkaufen, hast also auf der Rechnung minimum 105000 Euro stehen. Auf diesen Betrag kommen Deine Logistikkosten obendrauf, Deine Verwaltungskosten und Deine Versicherungen usw. Auf Deiner Rechnung stehen also minimum 110000 Euro. Dabei haben weder der Disti noch Du einen einzigen Cent verdient. Dummerweise kaufen diejenigen B2B-Kunden, die Du beliefern willst, eben auch beim Disti ein und bekommen die gleichen Konditionen wie Du, vielleicht hat der Disti noch einen kleinen Aufschlag drauf. Ergo kauft Dein potenzieller Kunde beim Disti für 108000 Euro ein, der Disti hat sogar noch ein paar Euro verdient und Du das nachsehen.

Was das einkaufen direkt beim Hersteller angeht: Klar ist das möglich, aber ich bin mir sehr unsicher, ob Du dir über die Mengen im Klaren bist, die da aufs Jahr gesehen laufen müssen, damit man einigermaßen Konkurrenzfähig ist.

Aus meiner Erfahrung raus ist zu guter letzt in dieser Branche noch eins zu beachten: Es gibt immer einen, der billiger kann. ;)
 
1. ja
2. jaein - Das ist ja die eigentliche Frage gewesen
3. ja
4. ja
5. ja (warum kein Vorstand, der hat mit der Börse nichts zu tun, eine AG muss nicht an der Börse sein)

Es ist ja die Frage, ob wir bei Distributoren einkaufen sollen, weil diese uns die entsprechenden Mengen direkt vor Ort zu einem angenehmen Rabattpreis anbieten können.

Andererseits wäre es beim Hersteller wie Intel wieder besser, ich denke nicht das ein Distributor dort eine Mindestabnahme von über 100000 Prozessoren hat. Vom Sortiment vielleicht.

Mit der Kostensituation stimme ich dir zu, da kann in der Tat schwierig werden, deswegen ja der Thread hier.

Und da es welche gibt die billiger sind, ist klar, ist immer so, jedoch solle es ja nicht billig sein sondern "günstig" und auch Qualität haben, was die Leferzeit und der Support angeht.


mfg
VirtuaLia
 
Und genau hier

VirtuaLia schrieb:
angenehmen Rabattpreis anbieten

hier

Mindestabnahme von über 100000 Prozessoren

hier


und hier

ja nicht billig sein sondern "günstig" und auch Qualität haben, was die Leferzeit und der Support angeht.

liegen die Knackpunkte.

Mit geliehenem Geld gründet sich im Übrigen keine Firma, die auf dauerhaften Betrieb ausgelegt sein soll, glaub mir.

Alles, was ihr machen wollt, gibt es schon. In den unterschiedlichsten Ausprägungen und mit wirklich großer Finanzkraft dahinter.

Newcomer haben nur eine Chance, wenn:

- sie etwas anbieten können, was sonst wirklich keiner oder zumindest fast keiner hat (Service, Geschwindigkeit und Preis gehören hier nicht dazu. Alle drei Punkte kann man als Newcomer nicht toppen, frag mal myby)
- sie einen langen Atem haben, sprich genügend Geld für die ersten zwei Jahre und Investoren, die diesen langen Atem mit machen
- sie gute Kontakte innerhalb der Branche zu Herstellern, Distributoren und Kunden haben

Bei dem, was Du bisher verraten hast, kann ich diese drei Punkte nicht als erfüllt ansehen und insofern kann ich dem, was ihr vorhabt, keine Chance einräumen.

Da draußen herrscht ein Hauen und Stechen und abgesehen davon wird derzeit lustig konsolidiert. Nicht umsonst gehören die größeren eTailer mittlerweile zu Großkonzernen oder aber sind schon so lange am Markt, dass sie sich über das Thema momentan noch keine Gedanken machen müssen. Im Disti-Bereich genau das gleiche Spiel: Es gibt derzeit noch ein paar wenige Generalisten, die unabhängig sind: Ingram Micro, Tech Data und Also vielleicht noch. Actebis und NT Plus gehören seit kurzem einer Investmentgesellschaft namens Arques (zusammen mit ein paar kleineren Fischen wie Chikara). Alles andere sind entweder Spezialisten, am Rande der Pleite oder aber Schieberbuden.

In einer solchen Marktphase, in der es überwiegend um den günstigsten Preis geht und in der nur noch die wenigsten eTailer überhaupt noch ausreichend wachsen, ein Unternehmen auf die Beine stellen zu wollen, welches überwiegend auf B2B-Kunden abzielt, die die treuesten Kunden überhaupt sind btw, ist wirklich sehr mutig. Zumal es abgesehen vom Hauen und Stechen ja noch die Flächenmärkte gibt, die aktuell vor allem aus Richtung des Metro-Konzerns extremen Druck auf die Hersteller ausüben. Was die ganze Geschichte nicht wirklich einfacher macht.

Ich wünsche euch wirklich alles Glück der Welt, realistisch betrachtet habt ihr mit dem, was Du bisher skizziert hast, jedoch keinerlei Chance damit auch Geld zu verdienen.
 
Wie würde das denn aussehen wenn wir die Produkte in Großmengen bei anderen Fachhändlern kaufen, also keine Großhändler. Z.B. bei Alternate, die haben dort auch ein B2B Bereich, weiß jemand wie dort die Preise ungefähr sind, ob man da besser wegkommt.

Ansonsten habe ich ebenfalls eine Mail von Intel bekommen und bei den Mengen wie wir uns das vorstellen würde, würden die uns als autorisierten Distributor akzeptieren. Jetzt hab ich das aber mal durchgerechnet und bei unserer vorgestellten Menge inkl. Versand usw. können wir folgendes bieten:

In China wird z.B. bestellt (vor 18 Uhr)
->Unser Liefersystem holt den Artikel und stellt diesen automatisch im Abholbereich bereit (Versand von Lager zum Flieger ist kostenlos)
->Flugtransport ist in Airport Halle dabei (das ist so ein Komplettprogramm vom Düsseldorf International)
Von China gehts per normalen Postweg weiter, sofern 24h Service verfügbar ist, wird dieser gewählt, wird dann inklusive sein (da kann ich erst Ende nächster Woche was zu sagen)

Und als Beispiel kann ich sagen, dass wir einen Intel QuadCore Q6600 mit allem drum und dran für 120€ liefern können, international oder regional.

Andernfalls was würdest du empfehlen ?
 
VirtuaLia schrieb:
Und als Beispiel kann ich sagen, dass wir einen Intel QuadCore Q6600 mit allem drum und dran für 120€ liefern können, international oder regional.
Egal wer dir da irgendwelche Preise genannt hat, er hat dich verarscht, in solche Preisregionen kommt ihr im Leben nicht !
 
Salut,

ok ich nehme 5 Stück zu dem Preis ...
 
Bei 120,- und echter Ware wäre ich ab morgen Dein Kunde ;).

Mit 220,- liegst Du aktuell mindestens 8 Euro vom Einkaufspreis z. B. von Mindfactory weg. Eher mehr. Mindfactory verkauft vom Q6600 aktuell monatlich über den Daumen gepeilt irgendwas zwischen 300 und 500 Stück, vielleicht auch mehr.

Sagen wir, Du und Deine Kumpels schaffen es, 2000 Stück im Monat von diesem Prozessor abzunehmen. Sagen wir, ihr erzielt einen EK von 170 Euro netto. Und sagen wir, ihr findet Abnehmer, die euch diese 2000 Stück auch abnehmen. Das würde bedeuten:

- Ihr müsst 340000 Euro vorfinanzieren.
- Ihr dürft nicht mit mehr als 10000 Euro Erlös rechnen, die ihr dann für Logistik, Verwaltung und vor allem Versicherungen und Gehälter ausgeben dürft.
- Ihr müsst eine Rückläuferquote bzw. RMA-Quote von 3-5% einrechnen.
- Ihr müsst Abnehmer haben, die ihre Rechnungen pünktlich bezahlen und nicht mehr als 14 Tage Zahlungsziel akzeptieren, damit sich die ganze Geschichte überhaupt lohnt.

Davon abgesehen frage ich mich natürlich auch, wen ihr beliefern wollt? Ihr wollt ja große Stückzahlen umsetzen. Behörden und Firmen kommen dafür nicht in Frage. Distributoren und Händler eigentlich auch nicht, denn die kaufen schon günstiger. Systemintegratoren? Kaufen direkt beim Hersteller und da auch in erster Linie Tray bzw. Bulk-Ware. Was bleibt da für euer Konzept übrig? PC-Hersteller und Systemhäuser in Übersee? Für die gilt das gleiche wie eben schon geschrieben.
 
Salut,

ich seh das genauso. Deutschland und Europa warten definitiv nicht darauf, irgendwelchen IT-Schrott mit Halbwertzeiten von 4 Wochen bei einem neuen unbekannten Distributor zu kaufen. Die Branche ist doch komplett versaut, Händlertreue ist in dem Metier fast unbekannt und alles geht nur über den Preis. In der Theorie mögen die Ansätze einigermaßen verständlich und nachvollziehbar rüberkommen, aber eben überhaupt nicht in der Praxis. Es würde vielleicht funktionieren, wenn wir wieder 1989 hätten und es wie damals in der DDR nur 10 PCs gab. Der Rest an Gombutern arbeitete noch mit manuellen CPUs und es gab einen gigantischen Nachholbedarf. Aber heute? Der Markt ist dicht.

Ich würde keine € 100 bei euch investieren.
 
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