Dynamic Frequency Selection - DFS: Wie nah muss Radar sein?

linuxnutzer

Commander
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Was DFS ist, ist mir mehr oder weniger klar, siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Dynamic_Frequency_Selection

5GHz Wifi funktioniert nur sehr nahe. Wie nah muss dann der Router sein, damit der überhaupt ein Radar stören kann?

Selbst im Terminal am Flughafen kann ich mir schwer vorstellen, dass ein WLAN-Router das Radar stört.

Mag schon sein, dass es Situationen gibt, wo DFS den Router deaktiviert, aber ich sehe das als die Ausnahme.

Kann man im Normalfall davon ausgehen, dass DFS kein Problem für Heimrouter ist.
 
Kommt immer drauf an wo man wohnt. Ich habe bei zwei, drei Kunden bisher DFS Meldungen gesehen. Deren Firmen (oder Teile davon) liegen teilweise in Einflugschneisen von Flughäfen. Nen anderer Kunde hatte ne Halle mit Sichtlinie zu einem Wetterradar. Auch hier gab es dann DFS Meldungen.

Ich selbst wohne im ländlichen Raum und habe hier überhaupt keine Probleme mit DFS.

Es geht bei DFS auch nicht darum, ob dein Router stört oder nicht. Sobald dein Router ein Radarsignal feststellt, wechselt er den Kanal.
 
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@linuxnutzer
Unter manchen Umständen lassen sich mit 5Ghz über 1km (ja, 1000m) überbrücken, daher macht das schon Sinn. (Ein paar 100m hab ich selbst schon überbrückt)
Der WLAN-Sender weiß ja nicht wie und wo er betrieben wird, daher muss er abschalten (bzw. umschalten), sobald ein entsprechndes Signal empfangen wird.
 
Einfach ausprobieren, das ist extrem Standortabhängig. Wenn der Router mit DFS langfristig auf dem eingestellten Kanal bleibt ist alles gut und du kannst ihn so nutzen, wenn nicht wird er automatisch abschalten bzw. auf einen anderen Kanal wechseln und eine entsprechende Meldung ins Log schreiben.
 
Die DFS Meldungen haben gar nix mit Radar zu tun. Die Router können nur Signale empfangen, mehr nicht. Eine Auswertung findet nicht statt. Viele überlesen auch z. B. In Wirklichkeit sind das Signale anderer Router.
Wenn man 2 Router im Keller einschaltet auf identischen Kanälen wird DFS wirksam und das WLAN wird automatisch ausgeschaltet.
Das die Fritzen dann automatisch einen anderen Kanal wählen, darauf kann man lange warten. Weil WLAN ja erstmal aus ist.
 
hildefeuer schrieb:
Die DFS Meldungen haben gar nix mit Radar zu tun.
Kann vielleicht bei einigen Herstellern so sein und die wechseln pauschal den Kanal.
Es gibt jedoch Hersteller, die können bzw. versuchen das zu erkennen. Ein Radar Signal verhält sich anders als ein WLAN Signal. Es ist stark gepulst. Daher kann ein AP das durchaus erkennen.
 
Das radarsignal ist nicht nur mitten im Flughafen sondern auch am Rand der Pisten , die zum Teil mehr als 30 km reichen.
Zudem teilen auch Polizei, Rettungsdienst, Militär usw. Diese Frequenzen
 
Man muss die Fehlermeldung der Fritzbox schon genau lesen.
Wenn dort allgemein auf Störungen durch fremde Signale verwiesen wird und dann folgender Text erscheint "z. B. RADAR" dann heißt das doch das es Radar sein könnte. Das heißt dann auch das ein Beispiel für eine Vermutung gemacht wird. Mehr nicht. Eine sichere Erkennung ist das nicht. Es ist nur eine Vermutung.
Ich hatte eine solche Meldung hier innerhalb 10 Jahren niemals bis ich eine 2. 7490 eingeschaltet habe. Dann eine auf k100 die 2. Auf k120 keine Meldung mehr seit 1 Jahr.
 
linuxnutzer schrieb:
Kann man im Normalfall davon ausgehen, dass DFS kein Problem für Heimrouter ist.
Wenn das eine Frage war, dann bitte diesen sechs-seitigen Thread anschauen …

Flug-Radar ist nur ein bevorrechtigter Nutzer. Und die Anlagen der Deutschen Flugsicherung stehen nicht nur auf Flughäfen sondern sind überall verteilt; deren „Bahnen“ müssen frei sein. Wäre eine spannende Anfrage an die Deutsche Flugsicherung wieviel Fläche Deutschlands dadurch betroffen sind. Aber eben auch nur eine akademische Frage, weil es eben noch mehr bevorrechtigter Nutzer gibt.
 
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Ich denke, ich kann meine Frage nur lösen, indem ich den Logs nachsehe.

norKoeri schrieb:
stehen nicht nur auf Flughäfen

Danke, das wusste ich nicht und hilft mir auch. Ich frage mich auch, ob Krankenhäuser Signale ausstrahlen können, die den Router deaktivieren. EIn Freund von mir hatte vor vielen vielen Jahren einen Radarwarner im Auto und beim KH sprang der immer an.
 
Stell doch einfach auf „nicht dfs“ Kanäle im 5ghz wlan des und das manuell und du wirst nicht mehr von der Meldung belästigt
 
chrigu schrieb:
Stell doch einfach auf „nicht dfs“ Kanäle im 5ghz wlan

Nicht so einfach, bei 40MHz gibt es nur 32 und 44 (glaube ich). Mit einer Fritzbox war es das dann. Mit anderen AP kann man 149 und höher nehmen, ist aber je nach Situation zu schwach. Ich muss also 52 notgedrungen in den nächsten Stock verwenden, wenn ich einen eigenen Kanal will. Ist alles etwas kompliziert. Ich habe sowieso nur meine eigenen Kanäle als Nachbar.

chrigu schrieb:
und du wirst nicht mehr von der Meldung belästigt

Wurde noch nie belästigt, will nur herausfinden, ob das bei mir ein Thema sein könnte.
 
linuxnutzer schrieb:
Selbst im Terminal am Flughafen kann ich mir schwer vorstellen, dass ein WLAN-Router das Radar stört.
Es kommt glücklicherweise nicht darauf an was du oder ich oder sonstwer sich "vorstellen" kann. Wenn man mit einer Thematik nicht vertraut ist, kann man sich vieles nicht vorstellen und neigt dazu, etwaige Maßnahmen für überflüssig zu halten. Das ändert aber nichts an deren Notwendigkeit. Beispiele dafür gibt es viele, nicht nur im Kontext von DFS, sondern auch Extreme wie Flat Earther, die sich "nicht vorstellen können", dass die Erde rund ist.

Als Laie im Bereich der Funk- und Radarsysteme - wie wohl alle hier - kann man nicht einschätzen wie stark Radar und Co durch privates WLAN gestört werden kann. Wenn sie es aber tatsächlich nicht könnten, gäbe es DFS in diesem Kontext auch nicht, weil DFS ganz sicher nicht dem alleinigen Zwecke dient, WLAN-Nutzer zu schikanieren. Letztendlich geht es ja auch um Prävention, weil Störungen solcher Systeme schlimmstenfalls schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen könnten.

Im Prinzip ist es wie mit dem Handy im Flugzeug. Man kann sich vielleicht nicht "vorstellen", dass das Handy die Systeme des Fliegers beeinträchtigen kann, aber wenn's dumm läuft, findet man diesen Spruch dann auf einem Grabstein wieder. "Hier ruht XY. Er konnte sich nicht vorstellen, dass...."



Zum Radar allgemein:

Zu den bevorrechtigten Benutzern gehören Radarsysteme der Wetterdienste, Flugsicherung und des Militärs. Das ist in keinster Weise auf Flughäfen und deren direkte Umgebung beschränkt. Sowohl das Wetterradar als auch die Luftraumüberwachung - zivil oder militärisch - ist mehr oder weniger flächendeckend. Sicherlich gibt es entsprechende Grenzwerte und Pufferzonen um die Anlagen, aber effektiv stehen diese Anlagen "überall" verteilt, auch wenn man womöglich überhaupt nichts davon weiß. Zumindest ich kann für mich sagen, dass ich keinen blassen Schimmer habe wo der Wetterdienst seine Stationen hat - von der Flugsicherung und der Bundeswehr ganz zu schweigen.
 
... und jedes Verkehrsflugzeug besitzt min. 2 Radarsysteme: Das Radiohöhenmesser (Radar nach unten) und das Wetterradar.

Wir wohnen etwa 80km vom Düsseldorfer Flughafen entfernt - hier lösen recht häufig auch (visuell) recht hoch überfliegende Flugzeuge eine Radarwarnung im WLAN-Router aus, so dass dieser (per Zero-Wait-DFS) für 10 Minuten auf die untersten Kanäle wechselt und danach dann wieder zurück.
 
Das, was @hildefeuer schreibt, ist natürlich auch eine mögliche Ursache. Mit Sicherheit kann man die Signale von WLAN und Radar auseinanderhalten, wenn man sie sich anschaut, weil zwar dieselben Frequenzen zum Einsatz kommen mögen, die Gemeinsamkeiten damit aber auch erledigt sind. Ob ein 08/15 Router sich nun tatsächlich die Mühe macht, die Art des Signals zu identifizieren und explizit nach Zeichen für Radar, o.ä. Ausschau hält, sei mal dahingestellt. Für den Hersteller ist es sicherlich am einfachsten, wenn beliebige Signale DFS triggern, womöglich eben auch konkurrierende WLANs. Letztendlich machen Router das ja auch, wenn sie ganz einfach auf "Autokanal" eingestellt sind, ist ja im Prinzip nix anderes.

Wie genau DFS bei Router X und Router Y umgesetzt ist, spielt aus Sicht des Gesetzgebers keine Rolle, weil es nur darauf ankommt, dass der Router im Falle eines Falles den Kanal freimacht.
 
Raijin schrieb:
Für den Hersteller ist es sicherlich am einfachsten, wenn beliebige Signale DFS triggern, womöglich eben auch konkurrierende WLANs.
Das glaube ich eher nicht. Zwar können WLAN Chips sicher keine Fremd-Signale unterscheiden, aber sie erkennen andere WLANs. Die Präambel-Erkennung bei WLAN ist sehr robust, die Erkennung, dass es eine WLAN Präambel ist, funktioniert sogar bei teilweise korrumpierten Bits.

Deshalb halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, dass fremde WLANs das DFS triggern, denn dass die Module bei anderen WLANs keinen Platz machen müssen, das wissen sie.
 
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FarmerG schrieb:
recht hoch überfliegende Flugzeuge eine Radarwarnung im WLAN-Router aus

Ah, wir kommen dem Problem näher. Ich nehme an, dass Hubschrauber auch Radar verwenden und bei mir fliegen recht oft Hubschrauber relativ niedrig über das Haus, da sie in der Nähe landen. Also doch was programmieren, wenn DFS ausgelöst wird.
 
Hatte so eine Meldung noch nie in den Ereignissen meiner 7590er in Berlin. Flughafen dürfte rund 20 km entfernt sein, allerdings brettern fast täglich die Rettungshubschrauber bei uns drüber. Meist Christoph, ab und zu auch der DRF Heli. Nachts nerven auch gelegentlich Helis, die minutenlang am kreisen sind.

Meine Fritte ist allerdings auch immer auf Kanal 36 bis 64, die oberen Kanäle variieren etwas. Zeigen die überhaupt noch so ein Zero Wait DSF in den Ereignissen an?
 
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