E-Technik / Embedded System Master nebenberuflich nach Maschinenbau-M.Sc.

[sauba]

Commander
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Hallo miteinander,

ich hab einen M.Sc. im Maschinenbau und bin nun seit 8 Jahren im Beruf tätig. In der Automobilbranche gibt es derzeit den bekannten Schwenk weg von der Verbrennertechnologie, hin zu elektrischen Antriebssystemen (Gott sei Dank, die Energieeffizienz des Verbrenners ist Carnot-bedingt auch furchtbar).

Ich habe mich also nebenberuflich privat weitergebildet. Derzeit spiele ich mit Gedanken, ggf. noch einen weiteren Master draufzusetzen, um da auch für die berufliche Zukunft gut dazustehen.

Mir fiel auf, dass man bei der WB Hochschule auch mit einer Maschinenbau-Vorgeschichte direkt einen 4-semestrigen Master machen kann (1 Semester "Aufholen", dann 3 Semester durchziehen).

Hat das einer mal gemacht? Kann man sowas empfehlen? Schafft man sowas neben einer 40h-Woche? Wie anerkannt sind diese Abschlüsse von Fernhochschulen privater Träger? Ich würde mich über Feedback sehr freuen :)
 
Du hast ein M.Sc. in Maschinenbau und möchtest ein weiteren Master in Maschinenbau draufsetzen, verstehe ich dich da richtig?

Ganz allgemein, die Anerkennung von Fernstudiengängen ist nicht schlecht - solange dass thematische auch zur zukünftigen Position passt.
 
[sauba] schrieb:
...

Hat das einer mal gemacht? Kann man sowas empfehlen? Schafft man sowas neben einer 40h-Woche? Wie anerkannt sind diese Abschlüsse von Fernhochschulen privater Träger? Ich würde mich über Feedback sehr freuen :)

Ich schließe in 3 Monaten mein zweites nebenberufliches Studium ab (Master auf Master) und es hängt stark von der eigenen Lebenssituation ab (Familie, pendeln im Job, ...). Rechne mit 15-20 Arbeitsstunden pro Woche für ein Fernstudium, vor Klausuren auch mehr.

Aber es lohnt sich (IMO), für Job und eigene Entwicklung.

Die Anerkennung ist kein Problem, solange die Hochschule staatl. akkreditiert ist (vorher prüfen). Das Ansehen später in den Firmen kann man nie einschätzen, die einen rümpfen verächtliche die Nase, die anderen bewundern dich für die Doppelbelastung und nicken anerkennend. Hängt stark von den persönlichen Präferenzen der Personaler ab. Aber im allgemeinen wird das gut akzeptiert und hoch bewertet.

Ich würde es wieder machen und auch jedem empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo! Nein, ich habe einen M.Sc. im (allgemeinen) Maschinenbau.

Ich spiele mit dem Gedanken, einen Mastertitel in Elektrotechnik oder Embedded Systems draufzulegen. Mich würde interessieren, ob da jemand bereits Erfahrungen hat.

Ich schließe in 3 Monaten mein zweites nebenberufliches Studium ab (Master auf Master) und es hängt stark von der eigenen Lebenssituation ab (Familie, pendeln im Job, ...). Rechne mit 15-20 Arbeitsstunden pro Woche für ein Fernstudium, vor Klausuren auch mehr.
Hast du das Studium dann mit "halber" Geschwindigkeit gemacht oder wie lief das ab?

Danke!
 
Zunächst mal meinen Respekt für Deine Eigeninitiative und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung (sind heutzutage keine Selbstverständlichkeiten mehr).

Mir ist nur Deine Motivation nicht klar.

Willst Du weg vom Maschinenbau, weil es derzeit einen E-Auto-Boom gibt? Das kann sich auch wieder ändern, "Schwenks" gab es in der Industriegeschichte schon viele, auch unerwartete.

Oder willst Du E-Ingenieur werden und den Maschinenbau hinter Dir lassen? Dann muss Dir klar sein, dass Du gegen jüngere Vollblut-E-Ingenieure antrittst, wie Du selbst sagst "Entscheidungsträger sind gegenüber Exoten meist misstrauisch eingestellt". Der Weg zurück zum Maschinenbau, nach einem zweijährigen elektrotechnischen Irrweg kann auch sehr schwierig werden.

Willst Du eher in Richtung kleines Familienunternehmen oder Startup gehen? Dort sind Generalisten eher üblich, bereits ab Mittelstand wird in der Regel entweder ein Maschinenbauingenieur oder ein E-Ingenieur gesucht. Ich habe noch nie eine Stellenanzeige gesehen, in der Deine Kombi gesucht wurde. Ich will aber nicht ausschließen, dass es solche exotischen Positionen gibt.
 
[sauba] schrieb:
...Hast du das Studium dann mit "halber" Geschwindigkeit gemacht oder wie lief das ab?
...

Hat 2 Jahre (4 semester) + Masterarbeit gedauert, ob das jetzt die halbe Geschwindigkeit ist, weiß ich nicht.


Binalog schrieb:
... Eigeninitiative und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung (sind heutzutage keine Selbstverständlichkeiten mehr).
...

Oh, ich glaube diese ist zur Zeit sehr ausgeprägt, mehr als früher - weil es die Möglichkeiten gibt, mehr als früher. Woran mache ich das fest? Die Angebote für nebenberufliche Weiterbildungen von privaten wie öffentlichen FHs und Unis sind seit vielen Jahren stark angestiegen.

Wenn man sich mal online nach Fernstudium und nebenberufliches Studium umschaut, dann wird man von Angeboten geradezu überrollt und das machen die Hochschulen nicht, weil die Kunden fehlen, sondern weil die Nachfrage tatsächlich vorhanden ist.

Meine Kurse, sowohl die für den WI-Ing und den MBA damals waren voll (nicht übervoll, das wird gedeckelt) und die Teilnehmer waren alle zwischen 30-50 Jahre alt. Die jungen Leute gehen meist direkt an die Präsenz-Hochschulen, aber wer im Job steht, der hat alle Chancen, sich im Fernstudium zu qualifizieren und seine Abschlüsse zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, die Gründe sind doch etwas vielfältiger. Die Angebote privater FHs gab es früher so schlicht nicht.

Und jetzt konkurrieren die Privaten massiv um Studierende, was natürlich eine höhere Präsenz der Angebote zur Folge hat.
 
Früher (zu Zeiten meiner Eltern und Großeltern) gab es aber nicht dieses Mantra "Lebenslanges oder berufslange/-begleitendes Lernen". Einmal studiert oder die Lehre gemacht und man bliebt zumeist in seinem Bereich.

Ich persönlich beobachte das seit ca. den 2000er Jahren, dass der Trend (=langfristig und nachhaltig) einsetzte, dass lebenslanges Lernen wichtig wurde und es immer mehr Möglichkeiten gab (neben der Fern Uni Hagen) ein Studium auch nebenberuflich zu absolvieren. Damals hatte ich mein erste Studium angefangen, wenige Jahre nach der Lehre, aber im Job.
Die Umstellung auf Bachelor und Master hat dann den letzten großen Anstoß gegeben und eine große Anzahl Arbeitnehmer machen den Master eher nebenher als den Job aufzugeben.

Und die höhere Präsenz der Angebote entsteht auch durch die wachsende Nachfrage, es wollen eben mehr Leute einen Master machen, oder wie der Threadersteller hier, sogar einen zweiten Master und von solchen Leuten kenne ich zwei, drei.
 
Hallo zusammen,

sorry für die längere Pause, hatte beruflich viel um die Ohren.

Mir ist nur Deine Motivation nicht klar.

Willst Du weg vom Maschinenbau, weil es derzeit einen E-Auto-Boom gibt? Das kann sich auch wieder ändern, "Schwenks" gab es in der Industriegeschichte schon viele, auch unerwartete.

Oder willst Du E-Ingenieur werden und den Maschinenbau hinter Dir lassen? Dann muss Dir klar sein, dass Du gegen jüngere Vollblut-E-Ingenieure antrittst, wie Du selbst sagst "Entscheidungsträger sind gegenüber Exoten meist misstrauisch eingestellt". Der Weg zurück zum Maschinenbau, nach einem zweijährigen elektrotechnischen Irrweg kann auch sehr schwierig werden.

Mir geht es um Folgendes:

Ich stieg in der Entwicklung in der Automobilzuliefererbranche ein mit einem 1er M.Sc. im Maschinenbau, zunächst einmal im Bereich Systementwicklung und-simulation (Systemsimulation hauptsächlich). Nach einigen Jahren ergab sich die Möglichkeit, kleine Entwicklungs- und Forschungsprojekte leiten zu dürfen. Hierbei hatte ich "Freiheiten", in welche Richtung ich mich entwickeln wollte.

Es war recht klar, dass die Verbrennungstechnologien auf dem absteigenden Ast sind, also ging ich "Schritt für Schritt" in die Richtung Elektronikprojektleitungen.

Mir macht der Bereich wirklich Spaß, vllt. hätte ich im Nachgang mit einem Elektronikstudium eher mein Faible getroffen als mit dem Maschinenbau, mit dem ich haderte, aber sei's drum.

Jetzt hab ich mich privat weitergebildet (hatte schon vieles aus dem Bereich Elektronik/elektrische Antriebstechnik im Studium, zusätzlich Coursera, edX, Literatur, mehrtägige inPlace-Weiterbildungen) und fühle mich für meinen Alltag gut gewappnet, sehe aber folgendes Risiko für meinen weiteren Berufsverlauf:

  • Sollte ich mal einen Wechsel des AG durchführen müssen, bin ich wieder "nur" ein Maschinenbauer, in dem jetzigen Bereich zu bleiben stelle ich mir schwer vor.

  • Gleichzeitig erwarte ich, dass viele klassische Maschinenbauer (Verbrennertechnologie, Kraftwerkstechnik, Heiztechnik, etc.) im Rahmen der Energiewende nach neuen Jobs suchen. Dies würde also zu einem hohen Angebot an MB-Ings führen, was für die eigenen Berufschancen nicht optimal ist. Zudem übersteigt seit einigen Jahren das Angebot von MB-Absolventen die Nachfrage

  • Gleichzeitig bin ich erst Mitte 30, hab also noch gute 30 Jahre Berufsleben vor mir.
Meine Überlegung sah also vor, irgendwas "Handfestes" nachzulegen, um stabileren Stand zu fassen im Bereich. Soweit ich die Situation überblicken kann, sind bei allen Elektronikthemen ohnehin beide (MB + eTechnik) Fachbereiche gefragt.

  • Maschinenbau mit Fertigungstechnik, Mechanik, Entwärmung, Aufbautechnik, Housing
  • Elektrotechnik mit der elektrischen Auslegung, Schaltplanentwurf, Simulation, elektrischer Dimensionierung, EMV
  • Informatik mit der embedded Programmierung

Daher war meine Überlegung, einen zweiten Master zu machen - eTechnik oder embedded Systems - um meine "Employability" hochzuhalten, da ich eben 2 der Fachbereiche prinzipiell abdecken könnte (Elektrischer Schaltungsentwurf, Auslegung, Simulation, aber auch FEM/CFD-Sim der Wäremabführung).

Meine Rückfrage bezog sich aber darauf - ich wohne in einer sehr großen sehr südbayerischen Stadt ( ;) ) und muss daher auf jeden Fall weiterhin Vollzeit arbeiten, um meinen Lebensstandard halten zu können. Auch bin ich Familienvater. Daher meine Fragen:

  • Hat das schonmal wer versucht und schafft man das? Neben Familie und 40h Woche?
  • Ist die Wilhelm Büchner empfehlenswert? Hintergrund warum ich diese spezifisch erwähne: Dort wird angeboten, dass man mit 4 Semester einen eTechnik/embedded-Master auch als Maschinenbauer machen kann. Außerdem brauche ich Flexibilität (Beispiel FernUni Hagen - keine Chance. Ich hab (durch Corona weniger, wird aber wieder kommen) viele spontane Dienstreisen, ich kann nicht ein halbes Jahr auf einen neuen Prüfungstermin warten). Kosten wären mir erstmal sekundär (Ich sehe das als Investition).
  • Was passiert, wenn man es nicht in der Regelstudienzeit schafft (Beispiel großes Kundenprojekt, mehrere Monate beruflich durchpowern, da bleibt dann keine Zeit zum Studieren). Hagelt da zeitnah die Zwangsexmatrikulation?
Kurzum: Ich plane nicht, direkt im Nachgang des Studiums meinen Job zu wechseln - ich bin in meiner kleinen Firma sehr zufrieden. Sollte ich jedoch mal wechseln müssen (aus welchen Gründen auch immer), so würde ich dem Elektronikbereich gerne treu bleiben, hab aber Angst, dann völlig im Nirvana zu landen als Maschinenbauer, der hauptsächlich Erfahrung im Bereich der Projektleitung von Elektronikprojekten hat. Damit wäre ich dann der erwähnte Exot.

Wurde jetzt länger als geplant, Danke für die Aufmerksamkeit!
 
Also ich kann nur die letzten Fragen beantworten.
  • Hat das schonmal wer versucht und schafft man das? Neben Familie und 40h Woche?
-> hab ich geschafft, sowohl ein Bachelor als noch ein Master Studium mit Familie nebenberuflich zu meistern bei Vollzeit Arbeit (die Frau hat mich aber auch unterstützt)
  • Was passiert, wenn man es nicht in der Regelstudienzeit schafft (Beispiel großes Kundenprojekt, mehrere Monate beruflich durchpowern, da bleibt dann keine Zeit zum Studieren). Hagelt da zeitnah die Zwangsexmatrikulation?
-> bei mir war es so, dass du dann fleißig weiter die privaten Studiengebühren zahlen darfst, ggfs. gibt es "ein frei Semester" ... genaue Regeln musst du dir aber von deiner Uni geben lassen - einfach mal nachfragen
 
Ich habe Informatik in Regelstudienzeit (KEIN Fernstudium) an einer Universitaet abgeschlossen und nebenberuflich in Vollzeit gearbeitet (IT-Branche).

80h/Woche ist realistisch. Klausurenphase mindestens 100h/Woche (allerdings habe ich da immer Urlaub genommen, um fuer die Uni zu lernen, also eher weniger). Wenn man wirklich will, geht das. Ohne Maschinenbau schlecht reden zu wollen, ist ein Studium der Informatik ja nochmal ein gutes Stueck anspruchsvoller (und dein angestrebter Master, wird definitiv Informatik enthalten). Des Weiteren ist der Master ja normalerweise einfacher als der Bachelor, da man sich auf einen Bereich fokussiert, welchen man interessant findet.

Ggfs. kannst du deinen AG fragen, ob er dich bei deinem Vorhaben unterstuetzt.
 
[sauba] schrieb:
...Hat das schonmal wer versucht und schafft man das? Neben Familie und 40h Woche?
  • ...
Gemacht, getan, Bachelor und Master nebenberuflich mit Familie. Ist natürlich schaffbar, hängt aber auch stark von dir selbst ab. Pro Woche ca. 25 Stunden Mehrbelastung durch das Fernstudium, in Klausurzeiten mehr. Je nach Klausur habe ich auch eine Woche Urlaub genommen als Vorbereitung. Die Uni sollte dir dazu Infos geben können, die meisten haben einen Vorbereitungskurs für neue Fernstudenten.
 
[sauba] schrieb:
...
Kurzum: Ich plane nicht, direkt im Nachgang des Studiums meinen Job zu wechseln - ich bin in meiner kleinen Firma sehr zufrieden. Sollte ich jedoch mal wechseln müssen (aus welchen Gründen auch immer), so würde ich dem Elektronikbereich gerne treu bleiben, hab aber Angst, dann völlig im Nirvana zu landen als Maschinenbauer, der hauptsächlich Erfahrung im Bereich der Projektleitung von Elektronikprojekten hat. Damit wäre ich dann der erwähnte Exot.
Ist nach mehrjähriger Berufserfahrung sowie beruflichem Aufstieg denn tatsächlich der ursprüngliche Uniabschluss so relevant?

Die letzte berufliche Tätigkeit(en) in Verbindung mit einem guten Arbeitszeugnis würde ich als Laie viel wichtiger einstufen...?!?
 
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