E-Technik Spezialisierung

HD-Driver

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Apr. 2021
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8
Hallo liebes Forum,

ich studiere aktuell Elektrotechnik und stehe jetzt nach der Hälfte des Studiums vor
der großen Entscheidung, in welche Richtung ich mich jetzt vertiefen soll.

Zur Auswahl stehen

  • Nachrichtentechnik
  • Informationstechnik
  • Energietechnik


Wie würdet ihr euch entscheiden, was würdet ihr empfehlen und welche
Erfahrungen habt ihr gemacht? Was hat das größte Zukunftspotenzial?

Danke schon mal für eure Antworten! :)
 
Ich habe Elektrotechnik im Bereich Nachrichtentechnik studiert, meine Frau war im Bereich Automatisierungs-/Energietechnik.

Inwieweit hast du dich über die Richtungen und den Inhalt der Pflichtmodule in den Studiengängen schon beschäftigt? Ich würde das grob so kategorisieren:
  • Nachrichtentechnik: Beschäftigt sich mit der physikalischen Übertragungsschicht verschiedener elektrischen Übertragungssysteme. Also Kupferleitungen oder Funk. Charakterisierend hier sind Module wie Hochfrequenztechnik oder Leitungstheorie. Gerade Hochfrequenztechnik wird von Studenten an vielen Unis als sehr schwer empfunden. In hohen Frequenzbereichen verhalten sich elektromagnetische Wellen etwas komplexer als man das aus dem Grundstudium gewohnt ist. Hier sind Simulationen und aufwändige Messtechnik sehr häufig.
  • Informationstechnik: Hier spielt in der Regel Software eine erheblich höhere Rolle als in den anderen Fachrichtungen. Aus der Industrie kann ich sagen, dass Elektrotechniker überraschend viel Programmierarbeit erledigen, insbesondere im Bereich hardwarenahe Programmierung und Firmware. Es arbeiten aber auch viele Elektrotechniker als SW-Entwickler mit High-Level-Sprachen - also reine Softwareentwicklung. Wenn dir das liegt, wäre dies vermutlich das richtige.
  • Energietechnik: Zusammen mit der Automatisierung ist dies die Abteilung "fürs Grobe". Große Motoren, sehr hohe Spannungen (>110kV) und sehr große Ströme (bis zu einigen Kiloampere) sind die üblichen Problemstellungen der Energietechnik. Ähnlich wie bei der Hochfrequenztechnik bei der Frequenz verursachen die schieren Beträge der Energie Probleme, die man aus anderen Bereichen der Elektrotechnik nicht so kennt (Wie Schalte ich mehrere Kiloampere unter Last? Wie schalte ich Gleichspannungen im Kilovolt-Bereich?). Dafür sind die Frequenzen nicht so hoch :) Auch ein großer Anteil in diesem Bereich ist die Regelungstechnik. Auch sie ist sehr theoretisch geprägt (Simulation, Matlab etc.), aber tatsächlich in den meisten Bereichen sehr wichtig - und auch nützlich außerhalb der Energietechnik.

Ich kann dir aber auch sagen: Die Fachrichtung ist nicht für das ganze Leben zementiert. Obwohl ich z.B. aus der Nachrichtentechnik-Ecke komme, habe ich auch inzwischen mit Drehstrommotoren zu tun (unter-kW-Bereich). Den meisten Arbeitgebern wird der Abschluss der Elektrotechnik an sich das wichtigste sein. Den Rest kann man tatsächlich auch "on the Job" lernen. Wenn du in die Forschung willst, sieht das eventuell anders aus, dazu kann ich weniger sagen.
 
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