Ebay verliert größten Händler in Europa

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Europas größter Ebay-Händler Qentis ist pleite. Der Powerseller aus Wien, den Ebay oftmals als Vorzeigekandidat seines Auktionshauses hervorhob, musste überraschend Insolvenz anmelden. Ebay selbst lehnt eine Verantwortung für die Zahlungsunfähigkeit ab. Viele Kunden von Qentis bangen nun um ihr bereits bezahltes Geld.


Ein Ebay-Sprecher sagte am Freitag, dem Auktionshaus sei es nicht möglich, die drohende Insolvenz eines Verkäufers früh zu erkennen oder zu verhindern.

Finanzierung geplatzt

Die Wiener Qentis Holding GmbH hatte am Mittwoch nach eigenen Angaben Insolvenz beantragt. Die Kunden müssen nun um ihre Vorauszahlungen bangen. Ebay hatte Qentis mehrfach als erfolgreiches Beispiel genannt und als herausragenden "Powerseller" gepriesen. Qentis hatte für 2005 einen Umsatz von 21 Millionen Euro angestrebt nach 250.000 Euro im Gründungsjahr 2001.

"Die Gesellschaft ist nach einer geplatzten Finanzierung Ende vergangenen Jahres in Schwierigkeiten geraten. Trotz aussichtsreicher Verhandlungen in den letzten Wochen war es letztlich aber nicht möglich diese erfolgreich abzuschließen. Am 17. Januar sind diese endgültig gescheitert", teilte Qentis auf der dem Unternehmen gehörenden Internetseite tichnak.de mit. Die Unternehmensseite von Qentis (qentis.com) ist inzwischen außer Betrieb.


Es sei noch nicht klar, in wieweit alle Ansprüche der Kunden befriedigt werden könnten, räumte Qentis ein. Dies sei Sache des Insolvenzverwalters. Dem Online-Dienst heise.de sagte Qentis-Geschäftsführer Michael Marcovici, betroffen seien etwa 1000 Kunden, die Ware bezahlt, aber noch nicht erhalten hätten. Auslöser der Pleite sei ein Investor und Lieferant gewesen, der von seinem Recht Gebrauch gemacht habe, 1,5 Millionen Euro zurückzuverlangen.

Teilhaftung durch Ebay?

Ob Ebay in die Bresche springt und geschädigten Kunden Geld bereits überwiesenes Geld erstattet, ist ebenfalls unklar. Der Ebay-Standardkäuferschutz, eine Kulanzleistung der Auktionsplattform, greift unter bestimmten Voraussetzungen bis zu einer Höhe von 175 Euro. Auch die Ebay-Tochter PayPal bietet unter gewissen Umständen einen Käuferschutz bis zu 500 Euro. Hier spielt unter anderem die Anzahl der Bewertungen und der prozentuale Anteil positiver Bewertungen (mindestens 98 Prozent) eine Rolle.


Pikant: Seit Bekanntwerden der Insolvenz hagelt es von Kunden negative Bewertungen, die eben jene markante Zahl 98 des deutschen Shops nach unten drücken. Am Freitagabend waren von den 43.455 Bewertungen nur noch 97,7 Prozent positiv - bei 55 negativen Bewertungen allein in diesem Monat. Inzwischen ist der Shop geschlossen.



Mit Material von REUTERS, ZDF


http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/31/0,3672,3723391,00.html
 
Ich nehme mal an, das Privatkonto hat die Zielsumme erreicht und der Laden somit seinen Zweck erfüllt!
 
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