Eigenbau NAS: Frage zu Hardware und BS

Lord Extra

Commander
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Nachdem hier und andernorts sehr viel über NAS-Boxen diskutiert wird, frage ich mich, in wie weit sich hier bei mir vorhandene Hardware im Rahmen einer Resteverwertung in ihrer Funktionalität als Ersatz eignen? Auf die Idee bin ich gekommen, da ich letztens einen kleinen "ATOM-Server" mit 4 Plattenschächten gesehen habe, der auf einem Windows-Server BS aufbaut.

Folgendes liegt hier rum:

Gigabyte G41M-ES2L
Celeron Dual-Core E3300 (boxed)
1 GB DDR2-800 RAM
350 Watt FSP Netzteil + Micro-ATX Gehäuse
4 x 1 TB SATA-Festplatten

Das Board hat einen Netzwerkanschluss onboard. Ein BS kann vom USB-Stick installiert werden. Da das Board 4 SATA-Ports hat, werden die 4 Platten jeweils direkt mit dem Board verkabelt.

Als Betriebsystem soll wahrscheinlich "Free-NAS" zum Einsatz kommen. Evtl. nehme ich auch einen schnellen USB-Stick oder eine CF-Karte, um das BS dort zu installieren und den Rechner davon zu starten.

Was fehlt noch? Evtl. ein anderes BS? Eine (spezielle) Linux-Distri?

Gruß LE
 
Ehrlich gesagt würde ich Board + CPU verkaufen und das Augenmerk auf ein entspr. ITX-Board mit 4 SATA-Anschlüssen lenken. Boards wie diese beginnen preistechnisch bei etwa EUR60. Optimal sind freilich welche mit Anschluss für ein Steckernetzteil denn für ein Standard-ATX-Netzteil (die sind allerdings recht selten - kenne da nur eines mit 2x SATA von Intel).

Natürlich klingt das erstmal ziemlich teuer und ist mit deinem Wiederverwendungsvorhaben deiner umherliegenden Hardware schwer vereinbar. Wenn man aber bedenkt, dass solch ein System meist 24/7 läuft, so ist zumindest CPU, Board und Netzteil völlig widersinnig und sorgen nur für versteckte Kosten, die am Ende des Jahres zu Tage treten.

Bitte nicht falsch verstehen, nur finde ich den Versuch, ein NAS aus Desktop-Komponenten aufzubauen, nicht so gut.

FreeNAS ist gar keine so schlechte Wahl, es ist einfach zu installieren, erfüllt seinen Zweck, die Weboberfläche ist gut strukturiert und ggü. einer Standard-Linux-Distro überhaupt erstmal vorhanden. Allerdings hatte ich so meine Probleme mit der RAID-Konsistenz, als ich die ursprünglich verwendete Version aktualisiert habe. Auch legt man sich mit dem dort verwendeten Dateisystem freilich von vorn herein auf ein nicht so ohne weiteres zu wechselndes NAS-Betriebssystem fest.
 
Danke für deinen Beitrag! Irgendwie habe ich mir schon gedacht, dass hier der Hinweis auf eine "ATOM-Krücke" kommt. :D ;)

Ein Neukauf von PC-Komponenten kommt für diesen Zweck absolut nicht in Frage. Es ist aktuell alles an Hardware vorhanden, was man für das Projekt braucht.

Wenn man sich vor Augen hält, was man z.B. u.a. hier im Marktplatz bereit ist für solche Komponenten noch zu bezahlen, kann man sich ausrechnen, dass dies wohl ein Verlust-Geschäft für mich wird.

Unter'm Strich muss ich dann wohl auch noch was drauflegen und habe eine Rechenleistung, die um ein vielfaches geringer ist, als bei den bisherigen Komponenten. Dafür kann man sich schon einiges an Stromkosten leisten, die ein nicht optimiertes Desktop-System verursacht. ;)

So schlecht kann es aber nicht wirklich sein, weil ein Wolfdale-Core und das vorhandene Gigabyte-Board im Idle auch nicht so reinhauen bei der Leistungsaufnahme. Dass ein ATOM-Board hier besser ist, ist auch mir bekannt. Allerdings ist die Rechenleistung einer solchen Kiste imho ein Witz.

Wenn sich das System bewährt, dann könnte daraus auch noch ein richtiger Heim-Server werden. Ein ATOM-System würde da wohl schnell an die Grenzen kommen, oder nicht?

LE
 
Nun, es ist ja immer die Frage, was man damit alles anstellen möchte. Eingangs bin ich durchaus von einem NAS ausgegangen (wie es auch im Threadtitel vermerkt ist) und dafür reicht ein ATOM locker. Siehe z.B. auch Synology, die aktuelle Geräte praktisch nur noch damit ausstatten - und diese Kisten sind schon eine Klasse für sich. Anders sieht es freilich aus, wenn man Windows Home Server einsetzt. Da greifen dann die Erfordernisse eines regulären Windows 2003 Server-Systems, welche freilich jenseits eines ATOM liegen.

Es geht auch nicht darum, was es für ein Verlustgeschäft darstellt, wenn du die Hardware erst verkaufen musst um dann neu zu investieren. Es gibt ja auch noch Plattformen wie ebay. Für mich als Strom-Selbstzahler sind die laufenden Kosten aber in jedem Fall ein Kriterium - erst recht wenn man vorhat, die Hardware länger als 2 Jahre einzusetzen. Und da sind für mich persönlich schlicht die laufenden Kosten zu hoch, würde ich ein Standard-Desktop-Gespann für solch eine simple Aufgabe missbrauchen. NAS per Definition bedeutet doch ansich nur Daten vorhalten - und dafür langt ein Atom - wie bereits erwähnt - allemal. Für HD decodieren und allen anderen Trallala gibt es dann den Desktop.
 
Für ein NAS und auch für einen keinen Server ala Server 2008(R2) ,habe es selbst unter anderem in betrieb, reicht es aus.

Für dein System würde ich auch FreeNAS nehmen. Vll kannst du ja deine celeron noch bissal undervolten und runter takten schon sparst du auch etwas Strom.
 
bei mir ist ein ähnliche situation, und ich bin zu dem gleichen schluss gekommen wie du: die alte hardware ist für einen selber viel nützlicher (wenn man einen Verwendungszweck findet) als das geld, was man dafür noch kriegen würde. ausserdem kostet ein 24h-System mit 75W idle ca. 120 euro pro jahr, ein atom-sys vielleicht ein drittel. die 80 euro differenz verlierst du mindestens, wenn du deine hardware verkaufst, und hast dann noch n schlechteres system.
und du köntest über wake-on-lan nachdenken.

und von wegen ein atom reicht für ein nas locker aus, wenn du gigabit-lan hast glaube ich kaum, dass ein atom-nas (zb mit den platten im raid5) das ausreizen kann, da wirst du von der mehrleistung des celeron was merken. allerdings haben wohl auch einige probleme mit freenas, sprich es läuft langsamer als es sollte, und die hardwareunterstützung ist nicht so phantastisch.

aber mir scheint freenas als insgesamt vielversprechendste lösung, unter anderem wegen unterstützung für ZFS.
habe ab und zu auch was von unraid gehört (http://www.lime-technology.com/), ist aber nur umsonst bis 3 hdds.
 
Nun ja, ein G41-Board mit einem E6500 braucht so ca. 30 Watt im "idle". Einen Wert von 75 Watt halte ich dabei für sehr hochgegriffen. Ein G41-Board mit einem E5700 unter Volllast soll so ca. 90 Watt verbrauchen. Von daher wird ein Celeron Dual Core E3200/3300 bei gleichem "Wolfdale" CPU Kern und mit kleinerem 2. Level Cache etwas weniger verbrauchen. Zusammen mit 4 Festplatten dürfte die Kiste hinsichtlich ihrer Maximal-Leistungsaufnahme eher um diesen Wert einpendeln. Im "idle" liegt der Rechner wahrscheinlich darunter. Ich werde das mal mit dem Woltkraft-Gerät von Conrad testen, wenn die Kiste läuft.

LE
 
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