Einstiegsfragen und richtige Software für das UGREEN DXP4800+

Karkand_medic

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Hallo Computerbase-Community,

ich habe mich dazu entschlossen mir ein NAS zuzulegen, da ich damit folgende Aufgaben lösen möchte:

  • Fotos von iOS bzw. Android Handys syncen und auf dem NAS sichern (idealerweise mit guter Fotoverwaltung mit Gruppierung nach Personen/Ort/Zeit/...). immich wurde mir hier mal als Option genannt.
  • Mediaserver aufsetzen um vorhandene Serien und Filme auf TV und Co Streamen zu können (kenne Plex von früher, heute greift man wohl eher zu jellyfin)
  • Dokumente digitalisiert abzulegen und zu verwalten (hier wurde mir paperless NGX empfohlen)
  • die Aufgaben eines Raspis zu übernehmen auf dem die Homeassistant Distribution läuft die meine Hausautomatisierung unterstützt. Hier wäre wohl eine Docker Umgebung eine gute Ausgangsbasis.
Mit diesem Anforderungsprofil habe ich dann etwas hier im Forum gelesen und gesehen, dass UGREEN potente Hardware zu einem guten Preis bietet und man ja im Zweifelsfall mit Software/OS flexibel ist.
Bei den oben beschriebenen Anforderungen, würdet ihr mir da eher zum

  • UGREEN nativen OS (UGOS) oder
  • UnRaid oder
  • TrueNAS oder
  • DSM (Synology OS)
raten?

Ich habe mir das DXP4800+ mal über Amazon geordert und aktuell keine passenden Festplatten herumliegen. Ich nehme an mit der integrierten 128GB SSD kann ich mich mal mit dem OS spielen und vielleicht sogar einzelne Medienfiles zum Testen dort ablegen.
Das spätere Hinzufügen von NAS HDDs bzw. auch von NVMe SSDs zur Beschleunigung von Lesen und Schreiben ist wahrscheinlich mit keinem großen Aufwand verbunden, oder sollte das Setup aus einem Grund von Anfang an komplett sein?

Brauche ich die zuletzt genannten SSD-Caches im Alltag wenn es mir nur darum geht, 4K Videos (auf erstmal nur einem Gerät) zu streamen? Oder ist das nur ein Thema wenn man große Mengen an Dateien verschiebt?

Danke im Voraus für eure Meinungen :) Ich bin auch bei den einzelnen "Apps" froh um alternative Vorschläge wenn es bessere Lösungen gibt.
 
Karkand_medic schrieb:
Brauche ich die zuletzt genannten SSD-Caches im Alltag wenn es mir nur darum geht, 4K Videos (auf erstmal nur einem Gerät) zu streamen? Oder ist das nur ein Thema wenn man große Mengen an Dateien verschiebt?
Das ist ein Thema, wenn du grosse Mengen an Daten verschiebst oder immer auf dieselben Daten/Ordner zugreifst. Die werden dann auf der SSD zwischengespeichert.
Ergänzung ()

Karkand_medic schrieb:
  • UnRaid oder
  • TrueNAS oder
Kannst du bei der DXP4800 relativ einfach testen. Vorher allerdings die SSD ausbauen, afaik gibts das UGOS noch nicht als Download. Also eine 2te SSD rein und da dann eben dein TrueNAS drauf installieren.
UnRaid ist doch auf dem USB Stick und lädt alles in den RAM, oder?

Und ein unkomprimiertes 4k Video mit Sound hat max um die 130 Mbit/s. Da brauchs keine SSD für.
 
Neben einem TrueNAS Scale Eigenbau habe ich auch die UGREEN DXP4800 Plus mit 2 x 32 GB RAM (CT2K32G48C40S5) 2 x Crucial P3 Plus 1 TB Gen4 NVMe RAID1 Volume 1 und 4 x 18 TB HDD RAID5 Volume 2 (Toshiba Cloud-Scale Capacity MG09ACA)

Auf dem NVMe-RAID1 liegen die Docker-Container und virtuellen Maschinen.
SSD-Cache kann man sich sparen und die SSDs lieber für die zuvor genannten Dinge nutzen.

Wenn Du das NAS erst mal testen möchtest, kannst Du eine 0815-HDD / 2,5" SSD im 3,5" Schacht einbauen und damit rumspielen. (eine reicht ja schon)
3,5" geht ganz schnell ohne Werkzeug und Schrauben / 2,5" benötigen Schrauben - sind im Lieferumfang.
Ich hatte die ersten Tage mit 4 x 3 TB HDD getestet mit denen ich sonst nichts mehr anfangen kann.

Die 128 GB OS-SSD kann man nicht für Freigaben / direkten Zugriff etc. nutzen, zumindest ist mir kein Weg bekannt. Das wäre wohl auch nicht ratsam.

Ich bevorzuge UGOS. Die Installation + Zugriff (Docker und VMs) ist viel einfacher.
Auch das Rechtesystem ist dort um Welten einfacher, bei TrueNAS viel komplizierter.
 
Deine Konfiguration ist interessant. Könntest du mir sagen, was du im normalen Betrieb für einen Stromverbrauch hast?
 
Alle Festplatten laufen durchgehend.
9 Docker-Container aktiv / VMs installiert aber nicht aktiv
Über 10 Gbit angeschlossen
~ 47 Watt

(Der TrueNAS-Eigenbau in der Signatur mit 3 x 18 TB liegt bei ~ 45 Watt)
 

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Vielen Dank für die Info wenn man die Festplatten jetzt auch noch durch SSD tauschen würde, dann hätte man noch mal circa 30 W weniger interessant…
 
Danke für eure Infos, ich werde das System dann mal mit UGOS testen und prüfen ob alle von mir gewünschten Features wie geplant funktionieren.
Ich habe mir, da ich keine HDDs herumliegen hatte noch eine MG10ACA20TE von Toshiba geholt, danke an BassCatBall für den Vorschlag des Herstellers.

Nun hätte ich noch eine Frage zum Aufsetzen bzw. Raid Betrieb:
Vom Datenaufkommen werde ich mit der 20 TB Platte sicher schon ewig auskommen. Hier unterscheide ich aber zwischen Filmen und Serien, die ich tendenziell nicht sichern muss/werde und persönlichen Daten wie Familienfotos etc. Diese sollen schon gesichert werden, hier hätte ich an RAID 1 gedacht.

Aktuell habe ich in meinem Rechner eine 5TB Platte als Datengrab, die dann ins NAS ziehen könnte und die zweite Instanz für den RAID-Verbund darstellen könnte.
Könnt ihr anhand der Daten in dem Bild (CrystaldiskInfo Screenshot) sagen ob die beiden Platten RAID-kompatibel sind?

1749029240504.png


Falls dem so ist, würde die folgende Vorgehensweise funktionieren?
  1. NAS mit der 20TB Platte in Betrieb nehmen
  2. Aufteilen in 2 Volumes (5TB für Fotos, Rest für Multimedia-Dateien)
  3. Daten von der 5TB Platte, die aktuell im Rechner ist, über das Netzwerk auf die 20TB Platte schieben.
  4. 5TB Platte ins NAS einbauen und formatieren lassen.
  5. RAID 1 Verbund zwischen dem 5TB Volume der 20TB Platte und der 5TB Platte einrichten.
Gibt es bei dieser Vorgehensweise typische Anfängerfehler, die ich vermeiden sollte? Macht man z.B.: eher 4,5TB, damit die zweite Platte sicher groß genug ist zum Spiegeln?

Danke für eure Unterstützung!
 
Karkand_medic schrieb:
Falls dem so ist, würde die folgende Vorgehensweise funktionieren?
  1. NAS mit der 20TB Platte in Betrieb nehmen
  2. Aufteilen in 2 Volumes (5TB für Fotos, Rest für Multimedia-Dateien)
  3. Daten von der 5TB Platte, die aktuell im Rechner ist, über das Netzwerk auf die 20TB Platte schieben.
  4. 5TB Platte ins NAS einbauen und formatieren lassen.
  5. RAID 1 Verbund zwischen dem 5TB Volume der 20TB Platte und der 5TB Platte einrichten.
Gibt es bei dieser Vorgehensweise typische Anfängerfehler, die ich vermeiden sollte? Macht man z.B.: eher 4,5TB, damit die zweite Platte sicher groß genug ist zum Spiegeln?

Das ist nicht möglich.
Du kannst kein RAID mit einem 5TB Volume (von einem 20TB Datenträger) und einem 5TB Datenträger bilden.
Es können nur komplette Datenträger zu einem RAID zusammengefasst werden. Im Idealfall haben diese die gleiche Größe.
Bei unterschiedlichen Größen wird in den meisten Fällen massiv Speicherplatz verschwendet.

In diesem Beispiel sind knapp 13TB nicht nutzbar, wenn man 20TB und 6TB zu einem RAID1 zusammennagelt.
https://nas-de.ugreen.com/pages/raid-calculator

Mix-RAID ist Murks.png


Du kannst aber eine Sicherung zwischen Speicherpools einrichten, wenn Du nur ausgewählte Daten " sichern " möchtest.
Dies wäre ebenfalls kein vollwertiges Backup, würde Dich aber gegen versehentliches löschen auf einem Volume und gegen den Ausfall einer Festplatte absichern.
RAID schützt nicht vor versehentlichem löschen, nur vor dem Ausfall einer (oder mehr je nach RAID-Version) Festplatte(n) und ist kein Backup.


Sicherung zwischen Pools.png


Ich würde eine weitere, identische 20TB-HDD ordern, wenn Du echtes RAID1 brauchst / möchtest (was natürlich den Preis verdoppelt) und die 5TB Platte als Offsite-Backup nutzen, sobald die Daten auf dem NAS / auf dem neuen RAID1 liegen.
Das (Offsite) schützt deine Daten vor Überspannungsschäden (Blitzschlag in der Nähe reicht und selbst erlebt, TV defekt) Brand, Hochwasser etc. Die Festplatte kannst Du verschlüsseln und zb. bei der Arbeit, Freunden, Verwandten lagern.
https://www.computerweekly.com/de/definition/Offsite-Backup
 
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Danke für alle Antworten zu diesem Thema, hat mir sehr geholfen.
Das DXP4800+ läuft nun schon ein paar Wochen mit UGOS und die meisten Aufgaben erfüllt es schon zur vollen Zufriedenheit :)

  • Media Server mit Jellyfin (inkl. Account für den Sohn mit eingeschränkter Bibliothek)
  • UGOS-native Fotoapp synct wie gewünscht von iPhone und Android und erfüllt in Sachen Darstellung/Sortieren nach Ort/Personen/usw. alle Funktionen
  • jDownloader war einfach zu installieren und macht was er soll
  • Homeassistant Distribution ist von einem Raspi auf eine VM im NAS gewandert und unterstützt die Hausautomatisierung
  • paperless-ngx läuft schon, hier arbeite ich noch an den Apps/Einrichtung der Endgeräte/Smartphones
Generell muss ich sagen gibt es zu den Ugreen Geräten auch wenn sie gegenüber den Platzhirschen QNAP und Synolgy erst recht kurz auf dem Markt sind schon sehr viele und sehr gute Schritt für Schritt Tutorials zur Einrichtung der einzelnen Dienste, was es auch sehr einsteigerfreundlich macht :)

Danke nochmal an den Support aus dem Forum!
 
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