Es zählen nur die gesamt aufgenommen Kalorien falsch ?

Bullz

Lt. Commander
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hallo,

eigentlich lese ich seit Jahren immer mit... als Laie bisschen Weiterbildung. Und ich dachte für mich ich glaube mehr der Fraktion. Es ist egal wann du isst.

Das Video bringt mich dazu meine Meinung zu überdenken

Mir geht es nicht darum was ich tun kann um abzunehmen. Bin erfolgreich dabei.. es geht mir hier um Verständnis das ich eventuell bei mir doch was umzubauen um noch erfolgreicher abzunehmen oder mehr essen zu können bei gleichem Erfolg.
 
Man muss bedenken, dass solche Studien oft mit sehr wenigen Probanden (n=20-50) durchgeführt werden und dass die Essensaufnahme nur bis zu einem gewissen Grad sicher festegestellt werden kann.
Bei so ein paar Studien mit insgesamt 100 Teilnehmern wäre ich daher sehr vorsichtig damit, Schlüsse zu ziehen.
Soweit ich weiß ich weiterhin State of the Art, dass die Kalorienaufnahme entscheidend ist.
 
Was bei jedem funktioniert ist die Menge an Kalorien. Je nach Stoffwechsel können auch andere Strategien helfen, das ist aber immer individuell und hängt von so vielen Faktoren ab, dass es eigentlich keinen Sinn hat das genauer auszuwerten. Es suchen eben viele Menschen einen Weg mehr zu Essen und trotzdem abzunehmen... Das bei genauer Betrachtung die Menschen, die angeblich "alles" Essen können, ganz und gar nicht alles essen oder eben durch Beruf oder Hobby auch entsprechend mehr Kalorien verbrauchen wird häufig übersehen.
 
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Ja gebe euch beiden Recht. Zähle selber Kalorien aber der Typ wirkt nicht als wäre er dumm oder wüsste er nicht von was er spricht. Wäre fast versucht das selber an mir auszuprobieren. Ich esse erst ab 12 Uhr und meine letzte Mahlzeit ist 20 Uhr .. und ich fühle mich sehr gut damit und werde es nicht umstellen aber es stört mich etwas das es wirklich sein könnte das wenn ich das abendessen verschiebe ich noch mehr Erfolge hätte .. oder mehr essen könnte.
 
Der Typ im Video hat eine höchst ungewöhnliche Art des Vortragens ^^

Und er hat im Kern recht. Das liegt aber nicht unbedingt daran zu welcher Mahlzeit man wie viel Kalorien zu sich nimmt.

kurzer abriss fürs verständnis
körperfett wird als energiespeicher angelegt. also nur wenn energie dafür vorhanden ist.
der körper bestimmt die energiebilanz vor allem anhand des blutzuckerspiegels. wird der zu hoch beginnt die umwandlung in fett, ist der zu niedrig bekommt man vor allem hunger und der abbau von fett zur bildung von zucker beginnt. das sind langsame, fließende übergänge. ganz wichtig.
außerdem ist der jeweilige startpunkt von der person abhängig. diejenigen die hunger bekommen bevor der fettabbau beginnt haben es erheblich schwerer nicht zuzunehmen.

Bei gleichem Energieverbrauch wäre es tatsächlich egal wann man isst. Wie bei einem Auto, wenn ich jeden Tag 5 liter tanke, aber nur 4,5 liter verfahre dann läuft der tank irgendwann über, egal wann ich tanke oder fahre.

Nur regelt der Körper den Verbrauch auch abhängig von der aus seiner Sicht zur verfügung stehenden Energiemenge. Irgendwo spielt auch der 'gewohnheitsverbrauch' eine rolle, aber da kenne ich die mechanismen nicht. Wer jeden Tag schwer schuftet setzt nicht sofort fett an wenn er mal ein, zwei tage pause macht bei gleicher nahrungszufuhr weil der kreislauf auf hohen durchsatz getrimmt ist und einen teil schlichtweg verheizt.
Im gegenzug hat jemand der niedrigen durchsatz gewöhnt ist schwierigkeiten eine erhöhte energiezufuhr auch umzusetzen, weswegen es eher zur fetteinlagerung kommt. Das dürfte das typische 'ich mache nie sport und nehme immer so schnell zu' problem sein. Dabei spielt auch noch eine Rolle wie sehr man es gewöhnt ist in ausreichend niedrigen blutzuckerspiegel vorzudringen dass ein nennenswerter fettabbau stattfindet und wie immer persönliche veranlagung.

Bei Energiemangel (niedriger blutzucker) fängt der körper an zu sparen. Reduzierte durchblutung der extremitäten um die wärmeabgabe zu senken, niedrigere wärmeerezeugung, muskelspannung sinkt iirc auch ab und nicht zuletzt bekommt der gesunde mensch hunger. Die Wärmeverluste können einen recht beachtlichen Anteil am gesamtverbrauch ausmachen.

Daraus ergibt sich:
Wer schwerpunktmäßig die meiste Energie vor den Tagesaktivitäten zu sich nimmt 'zeigt' seinem Körper dass Energie da ist, was zu weniger hunger und weniger energiesparmaßnahmen führt.
Wer das Gegenteil macht hat vermutlich schneller hunger, bewegt sich wenigstens unbewusst sparsamer und dürfte fast immer eine niedrigere hauttemperatur haben.
Im Schlaf geht der Körper naturgemäß in einen sparsamen modus, so dass energieüberschuss zu dieser zeit mehr in fett umewandelt wird.

Damit verbraucht man schlichtweg tendenziell mehr energie wenn man morgens reichlich isst und lässt den körper weniger ansetzen, bzw mehr abbauen wenn man abends sparsam isst.

In den Studien aus dem Video oben wurden soweit ich das gesehen habe vor allem übergewichtige Personen auf abnehmen getestet. D.h. die hatten einen erhöhten energieumsatz, waren vermutlich hohen Blutzucker gewohnt und sprachen daher besonders gut auf die veränderung an. Insbesondere leidet man im Schlaf erheblich weniger an Hunger als im Wachzustand, wodurch es wahrscheinlicher wird dass man auch in Fettabbauregionen kommt ohne sich 'mit gewalt' hungrig zu halten, oder sport zu machen.

Wenn man effektiv abnehmen will ist daher theoretisch bewegung und frieren zu empfehlen. Sofern man die Energiezufuhr vorher auf ein angemessenes maß setzt, zu wenig ist genauso schädlich wie zu viel. Nichts essen lässt den Körper jede Fettzelle dreimal umdrehen bevor er sie ausquetscht, denn wer weiß wann es wieder etwas gibt.
 
Bigeagle schrieb:
Daraus ergibt sich:
Wer schwerpunktmäßig die meiste Energie vor den Tagesaktivitäten zu sich nimmt 'zeigt' seinem Körper dass Energie da ist, was zu weniger hunger und weniger energiesparmaßnahmen führt.
Wer das Gegenteil macht hat vermutlich schneller hunger, bewegt sich wenigstens unbewusst sparsamer und dürfte fast immer eine niedrigere hauttemperatur haben.
Im Schlaf geht der Körper naturgemäß in einen sparsamen modus, so dass energieüberschuss zu dieser zeit mehr in fett umewandelt wird.

Heißt das das was ich mache in der früh nichts essen schwachsinn ist ? Von der Theorie dachte ich mir das auch so wie du immer .. auf der anderen Seite sagst du selber das man den Körper ruhig an niedrige Zuckerpegel gewöhnen sollte was ich damit ja auch tue.

In den Studien aus dem Video oben wurden soweit ich das gesehen habe vor allem übergewichtige Personen auf abnehmen getestet. D.h. die hatten einen erhöhten energieumsatz, waren vermutlich hohen Blutzucker gewohnt und sprachen daher besonders gut auf die veränderung an

heißt das das ein normalo mit normalgewicht eventuell gar nicht so gut auf das anspringen wird und das ganze nur Relevanz hat für dicke Menschen ?
 
Also Schwachsinn würde ich es nicht nennen ;)
Mache ich z.b. auch überwiegend so weil ich morgens schwer was runterbekomme und Abends das gemeinsame Essen mit einem Freund stattfindet, samt gemeinsam kochen und oft dazu Film/Serie gucken oder so.

Aber wenn man abnehmen will ist das tatsächlich ungünstig.
Man gewöhnt den Körper damit allerdings nicht effektiv an einen niedrigen Zuckerspiegel da ja abends dann der spiegel hoch ist und wenig verbrauch vorliegt. Da ist auch das gegenteil sinnvoller, morgens essen, für ein mindestmaß an aktivität sorgen (also selbst wenn man sich z.b. kaum bewegen kann, geistige aktivität zählt auch. körperliche aktivität wäre aber besser) um fettansatz zu vermeiden und abends/nachts findet dann die gewöhnung an den niedrigen zuckerspiegel statt.
Aber für eine genaue auskunft müsste man jemanden fragen der mehr über die biologischen details weiß. Ich weiß dass niedrigzucker zu sparaktionen des körpers führt und auch zu einer art 'hamstereffekt' bezüglich fett führen kann. Andererseits funktioniert es körperliche aktivität (also leichten bis mittleren sport) mit niedrigzucker zu kombinieren um den fettabbau zu fördern, bzw zu erzwingen ohne dass es zu einem auffälligen gegeneffekt kommt. Irgendwo gibt es da also noch einen Mechanismus den ich nicht kenne.

Nicht so gut anspringen trifft es eher, relevanz hat es für alle menschen die einen 'normalen' stoffwechsel haben. Nur erzielt ein normalgewichtiger wohl kaum 6+ kg gewichtsunterschied je nach methode. Das wäre relativ viel mehr als bei jemandem er stark übergewichtig ist.
Ich sah im Video etwas von BMI 30+, das ist schon nicht mehr das was man normal als 'dick' bezeichnen würde, sondern klinisch eindeutig problematisches übergewicht. Angesichts der Studie würde ich mal vermuten dass es dabei auch um fettbedingtes Übergewicht ging und nicht um Wassereinlagerungen etc.

Man sollte den Effekt einfach nicht überbewerten. Er ist da, aber für die meisten ist es weiterhin zuerst entscheidend wie viel Energie man zu sich nimmt und erst weiter hinten wie man das über den Tag verteilt.
Ich würde z.b. die Nahrungsmenge, zusammensetzung und sportliche Betätigung als wichtiger bewerten als sich optimal an dieses 'morgens könig, abends bettler' prinzip zu halten. Je nachdem spielen auch Medikamente eine sehr große Rolle.
Dass man sich tendenziell besser fühlt und mehr leistung bringt mit einem ordentlichen Frühstück merkt man hoffentlich von selbst.
 
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