Frage bzgl. verrosteter Wasserleitung

Fililander

Lt. Junior Grade
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Hallo,

bei meinen Eltern (beide Rentner) in einer Mietwohung (ca. 100 Jahre alt) mit eigenem Eingang ist die Wasserleitung zur Küche verrostet. Vor einigen Jahren wurde ein Gerät eingebaut das mehrmals im Jahr mit einer Flüssigkeit aufgefüllt wird. Da meine Eltern das Wasser inzwischen nicht mehr trinken und die Kosten dafür stark gestiegen sind (ca. 500 Euro Nachzahlung für Wasser!) wollten sie das Gerät nicht mehr haben. Vivawast weigert sich allerdings das Gerät weder auszubauen noch ausser Betrieb zu setzen.

Frage: Was kann man noch machen? Vielleicht kennt sich hier jemand damit aus.

mfg
 
was ist das für ein Gerät?
warum ist die Nachzahlung für Wasser so hoch? (hoher Verbrauch, Wasserverluste nach irgendwo, Kosten für das Gerät)
warum weigert sich die Wohnungsgesellschaft?
Wo/wie ist die Leitung verrostet?
 
Das Gerät pumpt eine Flüssigkeit in die Leitungen wegen der Verrostung. Und das soll angeblich helfen. Muss mal schauen um was es sich genau handelt. Meine Eltern wollten neue Leitungen haben aber das wurde auch abgelehnt.

Bei der Nachzahlung handelt um die Wasserversorung, Entwässerung und die Wartun für das Gerät( die Kosten habe sich mehr als verdoppelt).

Wegen Hygiene dürfen oder wollen sie es nicht abbauen. Und meine Eltern sind die einzigen die so ein Gerät haben.

Bis vor das Haus wurden neue Leitungen gelegt, aber nicht im Haus. Es betrifft ja nur die Küche. Badezimmer ist ok.
 
Ich bin ein wenig verwundert, dass deine Eltern als Mieter die erhöhten Kosten für dieses Gerät tragen müssen. Wir zahlen das Wasser ja auch über die Nebenkostenabrechnung und Gerichte stutzen die anrechenbaren Posten in diesen regelmäßig zurecht.Das klingt nach einer anfechtbaren Sache.

Ich würde damit zum Mieterschutzbund / Mieterschutzverein (je nachdem, was in der Nähe ist) gehen.
 
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Es gibt Phosphatierungsanlagen, die Korrosion in Eisenrohren vermeidet, bzw vermindert, die aber eigentlich nur nötig seind, bei Enthärtungsanlagen in Eisenrohrsystemen (evtl. auch,m wenn das Wasser von Haus aus sehr weich ist, das weiß ich aber nicht sicher).

Da es aber nur die Küche betrifft, glaube ich nicht an obige Anlage.
 
Danke für die Antworten. Nach dem heutigen Telefonat werden wir ein Brief von Vivawest bekommen wo das angeblich erklärt wird. Dann werden wir weiter sehen.
 
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Halt uns auf dem Laufenden. Gerade in Mietsachen habe ich schon die krudesten Rechtsvorstellungen erlebt.

Ohne viel von dem Fall zu kennen, klingt das erstmal so, als wolle der Vermieter Kosten zu Lasten des Mieters sparen (Rohrtausch würde Vermieter zahlen, zu wartendes Gerät ‚muss‘ nun der Mieter zahlen).
 
Werde ich machen. Wird aber wohl ein längerer Prozess. 🙏
 
Die haben mir ein Schreiben gemailt.

Betriebskostenabrechnung 2021

Sehr geehrter xxxxxxxxx,

wir beziehen uns auf das zwischen Ihnen und Herrn xxxxxxxx geführte Telefonat.

Bezüglich der Kostenposition „Wasserfilter“ teilen wir Ihnen mit, dass die zu wartenden Dosieranlagen teilweise in Häusern älterer Bauart installiert werden, die über Wasserleitungen aus Eisen verfügen.

Die Dosieranlagen fügen dem Wasser eine Chemikalie hinzu, die sich lösende Rostteilchen bindet und so das Wasser wieder klar erscheinen lässt. Der Einbau dieser Dosieranlagen wird als Alternative zur Sanierung der Leitungen gewählt.

Die Anlagen müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden, Filtermaterial wird ausgetauscht, die Chemikalie nachgefüllt. Wir haben die Firma xxxxxxxx mit der Durchführung der Wartungsarbeiten beauftragt. Bei der Kostenposition „Wasserfilter“ handelt es sich somit um regelmäßig wiederkehrende Kosten im Sinne des § 1 Abs. 1 BetrKV.

Wir bitten um Verständnis, dass ein Ausbau der Anlage, auch aus hygienischen Gründen, nicht erfolgen wird.



Mit freundlichen Grüßen
 
Ich bin da gar nicht sachkundig. Aber es ist erstmal gut, dass deine Eltern nun eine anfechtbare Begründung haben. Inwiefern das tatsächlich anfechtbar ist, kann aber hier wohl niemand sagen.

Ich rate ja immer noch zum Mieterschutzbund; bezügl. eines bevorstehenden Rechtsstreits ist das Kind zwar schon in den Brunnen gefallen, aber die Beratung dort ist dennoch gut.

Vielleicht erstmal zum einlesen: https://www.promietrecht.de/Betrieb...nder-Bewirtschaftung-der-Mietwohnung-K105.htm
 
Mal davon abgesehen finde ich es ein wenig befremdlich dass "die Chemikalie" dem Trinkwasser zugefügt wird, ohne dass mal gesagt wird, was damit überhaupt gemeint ist.

Bei den Verbraucherzentralen gibts idR auch Mietrechtsberatungen für n Apfel und n Ei. Bei uns 20 €.

Am Ende hat man im Kreislauf irgendwo Kupfer vor einem zB verzinkten Stahlrohr verbaut und das Kupfer korrodiert dir alles weg.
 
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Ich habe denen mal was geschrieben bzgl. deren Alternative Chemie. Mal gucken wie die Antwort ausfallen wird.
 
Ich habe nichts vorgeschlagen. Die haben statt die Rohre auszutauschen, die Chemie gewählt. Das meinte ich mit "Alternative". Ich hatte die "" vergessen.
 
ok,. hab das dann falsch verstanden. Was haste denn geschrieben, wenn Du das hier preisgeben willst?
 
Würde da auch mal nach Marke, Modell und vor allem der Chemikalie fragen - Stichwort hier: DVGW Zulassung für Trinkwasserbereiche
Du kannst dann auch genau recherchieren, was das tun soll (denke an Phosphatisierung oder Silikatisierung um die Leitung zu stärken).

Technisch gesehen kann das durchaus Sinn machen, wenn wir über kleinere Leckagen an mehreren Stellen reden, die ansonsten nur mit unverhältnismäßigem Aufwand erreicht werden könnten oder wenn sich ein Schaden abzeichnet, aber noch nicht eingetreten ist (bsp. bei einer Bad- oder Küchensanierung fällt ungewöhnlich dünne Rohrwanddicke auf, dann kann mit der Dosieranlage eine Art Schutz/Patina aufgebracht werden und das Rohr so vor vollständiger Beschädigugn schützen).

Insgesamt aber schwierig von der Gesellschaft zu sagen:
Da läuft die Brühe und bevor wir das vernünftig über die Versicherung oder unsere Kosten machen lassen, schnallen wir denen die Anlage rein, das zahlen ja die Mieter..
 
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So nach einigen Telefonaten folgendes:

Die Rohre werden nicht ausgetauscht.
Die Anlage bleibt und läuft weiter.
Die Kosten trägt aber jetzt auf Kulanz (weil plötzlich die Kosten für einen Mieter zu hoch wären höhö) die Vivawest allerdings erst ab 2023. Dieses Jahr müssen leider die Eltern noch bezahlen. Habe ich auch schriftlich bestätigt bekommen.
 
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