Frage zur Überstundenregelung / Abgeltung von Überstunden

Baya

Fleet Admiral
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Hallo,

in meinem Arbeitsvertrag steht folgender Satz:

"Der Mitarbeiter erhält ein Monatsgehalt in Höhe von x.xxx,-- brutto.
Mit dem Gehalt ist eine eventuell anfallende Vergütung für 10 Überstunden abgegolten."


Ich ging davon aus, das dies den Monatssaldo an Überstunden betrifft.
Mache ich im Monat also 5 Stunden mehr, fallen sie weg.
Mache ich 15 Stunden mehr, fallen 10 Stunden weg und 5 landen im Stundenkonto.
(Vor diesem Vertrag habe ich Stundenlohn bezogen und jede Überstunde wurde im Stundenkonto gut geschrieben.
Bin ich dann mal eher heim, wurde dies vom Stundenkonto abgezogen)


Nun sieht die Regelung aber leider etwas anders aus.

Angenommen ich arbeite jeden Tag eine halbe Stunde länger,
dann habe ich am Monatsende quasi 11 Überstunden.
10 werden nun gestrichen, eine bleibt stehen.
Würde ich in diesem Monat aber mal einen Tag zur Mittagszeit heim gehen (-3,5 Stunden),
würden mir noch 2,5 Stunden vom Urlaub abgezogen.
Der AG begründet das damit das ja 10 Stunden der Firma gehören...

Ist das wirklich so rechtens? Ist das bei Euch auch so streng oder wird der Monatssaldo gerechnet?

P.S: Im Anhang noch ein PDF zur Verdeutlichung... :(

Anhang anzeigen 344429
 
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Hö?

181,5 musstest du
189 hast du
ergibt 7,5 plusstunden

wo ist das problem?

vom urlaub abgezogen? wie meinst du das. gibts bei euch stundenweise urlaub oder nennst du das az-konto so?
habt ihr eine regelung, dass das az-konto ins minus gehen darf/kann?
abgesehen davon ist die sache laut deiner tabelle - wie schon gesagt - recht eindeutig:

az soll - az ist = saldo

oder störts dich, dass du 3,5h früher heim bist und der chef gesagt hat "das ziehen wir dir von deinem stundenkonto ab"? dafür ist das doch da... Oo

du sammelst dort deine überstunden an und deine minusstunden werden davon abgezogen. ist wie beim gehaltskonto, wo geld draufkommt und wenn du was abhebst, ist weniger drauf.

dazu wäre noch ein frage interessant: bekommst du die 3,5 stunden trotzdem gezahlt, die du früher heimgehst? ja? dann müssen die stunden doch von irgendwoher genommen werden bzw. du musst die nacharbeiten. eigentlich logisch, oder?
 
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Das Gehalt bezieht sich auf die 40h in der Woche, bzw. ist ja jeden Monat gleich.
Der Urlaub wird bei uns tatsächlich in Stunden gerechnet, pro Jahr 232h (~29 Tage)

Laut meinem PDF habe ich vom 1. bis zum 23. des Monats ja schon 8,5h mehr geleistet.
Am 24. geh ich dann 3,5h eher heim. Würden ja lt. Adam Riese trotzdem noch 5 Stunden stehen.
Ab dem 25. mache ich wieder jeden Tag eine halbe Stunde pro Tag mehr.
Ergibt am Monatsende einen Saldo von 7,5h.

Mein AG meint aber, es müssen erst die 10h im Monat abgegolten werden und erst ab der 11. darf diese eine dann abgefeiert werden.
Da ich in diesem Beispiel insgesamt 11h Plus habe und 3,5h Minus, werden mir 2,5h vom Urlaub abgezogen.

Anderes Beispiel wäre:
Ich arbeite an einem Tag im Monat 5h mehr, komme am nächsten Tag eine Stunde später, dann würde mir diese eine Stunde auch vom Urlaub abgezogen. :(

P.S: Es wird zwischen (Über-)Stundenkonto und Urlaubskonto unterschieden
 
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Wenn 10 Überstunden bezahlt werden, sind sie bezahlt und können nicht abgefeiert werden. Entweder bezahlte Überstunden, oder man feiert sie eben ab. Die ersten 10 Überstunden sind ganz normale Arbeitszeit, die bezahlt wurde.

Das hat schon seine Richtigkeit. Wenn du an einem Tag 3.5 Stunden früher nach Hause gegangen bist und die Zeit (2.5 h) nicht nachgearbeitet hast, müssen die fehlenden 2.5 h ja irgendwo hergenommen werden. Da bei euch der Urlaub stundenweise gerechnet wird, nimmt man die fehlenden Stunden eben davon. Wie sollte man das sonst auch machen, dir für die fehlenden Stunden kein Gehalt zahlen? Die 2.5 h fehlen dir ja.

Du hättest nur 1 Stunde früher nach Hause gehen dürfen, keine 3.5, denn du kannst erst ab der 11. Überstunde abfeiern, da 10 mit deinem Gehalt abgegolten sind. Oder sagen wir es mal so: Dein Arbeitgeber hat dir von den 11 Überstunden 10 bezahlt, also ist das quasi bezahlte, normale Arbeitszeit und somit Zeit, die du deine Arbeit leisten musst. Alles, was über die 10 Stunden hinausgeht, kannst du sammeln und/oder abfeiern.
Hättest du 2.5 Stunden nachgearbeitet, wäre alles bestens gewesen. Ist eine Nacharbeit nicht möglich, so werden die fehlenden Stunden halt vom Urlaubskonto genommen, anders ist es dann ja nicht möglich.

Welcher Arbeitgeber zahlt gerne Stunden, die der AN nicht arbeitet, also mal eben nach Hause geht?

Für mich ist das nachvollziehbar.
 
Das Gehalt bezieht sich auf die 40h in der Woche, bzw. ist ja jeden Monat gleich.

Nein, dein Gehalt bezieht sich auf eine 42,5h Woche. Und um das auszugleichen wenn du weniger machst, wird dir Urlaub abgezogen.
 
Regelarbeitszeit sind 40h in der Woche.
Mache ich die bekomme ich mein Gehalt genauso als würde ich 10 Überstunden machen.
Die 10h sind ja "schon mit drin".

Auf deutsch heisst das für mich:

- keine Überstunden machen, da die eh wegfallen.
- starre Arbeitszeit da "Gleitzeit" nicht möglich <10h Mehrarbeit.

Ganz toll.. wie motivationsfördernd :mad:
Ergänzung ()

Es gibt ja auch Leute bei denen es heisst, dass mit dem Gehalt eine evtl. Vergütung von Überstunden generell abgegolten ist.

Jetzt arbeitet der Verkäufer z.B. das ganze Wochenende im Ausland durch, kommt am Sonntag Nacht um 23.00 Uhr heim und geht am nächsten Tag erst um 10.00 Uhr zur Arbeit, da er sich ja iwann auch ausruhen muss.
Als "Dank" für den Einsatz werden ihm dann auch noch 3 Stunden Urlaub abgezogen??
Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein oder?
 
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"Der Mitarbeiter erhält ein Monatsgehalt in Höhe von x.xxx,-- brutto.
Mit dem Gehalt ist eine eventuell anfallende Vergütung für 10 Überstunden abgegolten."

Ok, es gibt da nunmal zwei Möglichkeiten. Nummer 1: Das ist dein Gehalt. In diesem Gehalt sind 10 Überstunden bezahlt drin. Das bedeutet, dies ist dein Gehalt + 10 Überstunden. Das bedeutet, dies ist dein Gehalt für 170 Stunden im Monat.

Nummer 2 ist, das ist dein Gehalt, für 160 - 170 Stunden. In dem Falle machst du eben deine 160h und bekommst dasselbe wie für 170 Stunden.

PS: Ich bezweifel, ob der Arbeitgeber Nummer 2 jemals so unterschreiben lassen würde.
 
Wie gesagt, wenn ich keine einzige Überstunde mache bekomme ich das selbe wie wenn ich 10 Überstunden machen würde.
Bloß eigentlich fehlt mir dazu natürlich die Motivation... wofür Ü-Std. machen, wenn die eh verfallen.
Auszahlen ist auch uninteressant für mich, mir gehts darum die abzufeiern um sozusagen etwas flexibel zu sein in der Arbeitszeit.
Und genau hier schränkt diese 10 Überstundenregelung mich halt ein.

Es ist ja jetzt auch nicht gewollt, dass ich jeden Monat 10 Überstunden machen muss.
Ich kann - krieg dafür aber nix.
Ich hab's halt früher oft so gemacht, dass wenn's gebrannt hat, auch mal bis 22.00 Uhr gearbeitet wurde oder eben auch Sonntags.
Diese Ü-Std. habe ich dann tlw. unter der Woche mal abgefeiert, wenn's wieder ruhiger war.
Das geht jetzt aber nicht mehr so einfach :(

Eigentlich, wie ich finde, eine komische Entscheidung vom AG gerade den Admin so einzuschränken!
 
Jetzt mal ganz ehrlich: Wenn du 160 Stunden arbeitest, und 170 Stunden bezahlt bekommst, wo ist das Problem? Freu dich über mehr Freizeit und gut ist.
 
Nein. Ich drücke es glaub ich falsch aus.

Ich hab ja weniger Frei(h/z)eit.

Vor diesem Vertrag hatte ich (da 1.Jahr) einen Stundenlohn.
Ich habe weniger Geld bekommen, aber es wurde jede +Stunde aufs Stundenkonto gut geschrieben.
-Stunden wurden eben von diesem wieder abgezogen.
Somit konnte ich am Montag mal bis halb sieben arbeiten, bin dafür am Dienstag ne Stunde eher gegangen und so weiter. (Hatte am Monatsende immer meine AZ erfüllt und auch noch +Stunden stehen gehabt!)

Jetzt erhalte ich ein Festgehalt (welches aber auch nicht überragend ist) und habe diese 10h Regel drin.
Der AG zieht mir jetzt eine Stunde Urlaub ab, wenn ich das wie oben beschrieben mache. (Montag +2, Dienstag-1)
Meiner meinung nach sollte man doch seine AZ während eines Monats zumindest etwas flexibel gesatlten können?!
Sag ja nichts, wenn die dann vom Monatssaldo alles streichen was unter 10h ist...

Darauf will ich hinaus!

Wie wirds bei Euch gehandelt?
 
Ich würde mir dann verkneifen 10 Überstunden zu leisten wo es nicht nötig ist. Eine halbe Stunde am Tag wie bei dir rettet auch nicht die Welt. Du bekommst sowieso nicht mehr Geld als ohne.
 
Naja wird wohl leider so sein.

Frag mich echt was sich die AG von so einer Regel erwarten... Meine Motivation ist dadurch deutlich gesunken.
Wenn man die Ü-Stunden wenigstens erst am Monatsende berechnen würde und dann alles unter 10h streicht, wär's ja noch zu verkraften... aber so?!
Jetzt müsste ich ja quasi stur von sieben bis halb fünf im Büro sitzen, egal ob viel oder wenig zu tun ist.
Das war gerade das Gute, wenn viel zu tun war hat man mehr gearbeitet und wenn nix mehr zu tun war, ist man eben heim.
Aber jetzt müsste ich erstmal 11h mehr machen um mal eine eher zu gehen???

Gerade als Admin, wo ich ja fast eh autark arbeite und (so gut wie) mein eigener Chef bin, ist diese Regelung meiner Meinung nach nur dämlich. Der AG profitiert doch schließlich davon, wenn man seine Arbeitskraft genau dann einsetzt, wenn sie gebraucht wird oder nicht?

Mann-oh-Mann, wo leben wir denn...

Mal schauen ob hier noch welche sind, die ähnliche Klauseln in ihrem Vertrag haben und wie das bei Ihnen gehandhabt wird.
 
ich bezweifle, dass das Verständnis deines AG so richtig ist.

Selbstverständlich musst du in Abstimmung mit dem AG deine Überstunden direkt ausgleichen können, sodass du bis auf deine 40h Sollarbeitszeit kommst.

Die +10 Schützen den AG nur davor das du rechtlich die Bezahlung durchsetzt kannst. Das heißt nicht das es egal ist ob du 40 oder 42,5h gearbeitest hast.
 
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Ich finde diese Regelung aus Arbeitnehmersicht auch extrem unfreundlich.
Aus Arbeitgebersicht ist sie aber nachvollziehbar, denn damit wird verhindert, dass der AN z.B. immer am letzten Tag des Monats seine Ü-Stunden abfeiert, weil sie ja ohnehin nicht bezahlt werden..
 
Ich glaube die Regelung wurde schon vor Jahren von Arbeitsgerichten als nicht zulässig erklärt. Das hilft dir aber auch nur in späteren Streitfällen.
Trotzdem scheint sie weit verbreitet zu sein.

Was es bezwecken soll, ausser die Arbeitnehmer zu frustrieren kann ich auch nicht erkennen.

Es hilft wohl nur das Gespräch zu suchen und deine Zweifel mitzuteilen. Hast du ja wohl schon getan und hat nichts gebracht.
Da kannst du wohl nur punkt 17 Uhr die Flucht antreten.

So richtig doof wirds, wenn du auch noch Floskeln wie "im Bedarfsfall sind auf Anordnung Überstunden zu leisten" im Vertrag hast
 
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