Fragen zur Verschlusszeit

Col.Maybourne

Lt. Junior Grade
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Hallo

Ein Bekannter von mir hat eine steinalte DSLR (Olympus Camedia C-2500L) und möchte sich demnächst eine moderne DSLR anschaffen.
Nun zur Problematik: Ihm ist aufgefallen, dass im Gegensatz zu seiner Olympus, die modernen Kameras nicht mehr so geringe Verschlusszeiten haben (1/10.000 der alten Olympus vs. bspw. 1/8.000 der EOS Mark III). Warum ist das so?
Außerdem meine zweite Frage: Wo bzw. in welchen Szenarien werden z.B. Verschlusszeiten von 1/10.000 oder 1/8.000 verwendet/gebraucht? Reichen für "normale" Anwendungen nicht Verschlusszeiten > 1/4.000 aus?

Vielen Dank schon einmal für passende Antworten! :)
 
bei "normalen" Szenarien reichen locker Verschlußzeiten von 1/60-1/100s. Selbst bei sportfotografie reicht 1/1000 aus...

Aber das ist sehr relativ und hängt von der Anwendung ab.

ich denke mal da spielt auch die Lichtempfindlichkeit mit rein....

Grundsätzlich ist die Verschlußzeit kein "Qualitätskriterium", da man mit der Verschlußzeit ja auch spielt um bestimmte effekte zu erzielen..
 
Du hast bei neuen Kameras deutlich bessere Sensoren verbaut. (wirkt sich auch auf Verschlusszeit, Lichempfindlichkeit etc. aus).

Ich habe als Hobbyfotograf bei keiner DSLR/Systemkamera jemals eine so kurze Verschlusszeit benötigt. Bei 1/1000 muss schon echt viel Licht vorhanden sein um ein halbwegs brauchbares Bild zu machen.
 
1/8000s habe ich bisher nur sehr sehr selten gebraucht. Der einzige Anwendungsfall bei mir war ein richtig heller Sommertag, an dem ich aufgrund der Freistellung mit Offenblende fotografieren wollte.
Ansonsten wäre es ggf. notwendig für sehr schnelle Bewegungen, wie z.B. die Zerstörung eines Gegenstandes. Solche Aufnahmen werden für gewöhnlich aber mit einem Blitz eingefroren, der eine Abbrenndauer von weniger als einer 1/10.000s besitzt.

Du solltest die Belichtungszeit daher nicht als Kaufkriterium ranziehen. 1/8000s ist "nice to have", aber (vorallem im Durschnittsgebrauch) kaum notwendig.

Zu der Olympus: Sie besitzt einen sehr kleinen Sensor, während die 5D einen KB-Sensor besitzt. Es muss beim Verschluss der Canon also eine drastisch größere Masse bewegt werden, was natürlich auch in einer geringeren Geschwindigkeit resultiert.

Grüße
jusaca
 
Dass 1/1000 ausreicht, würde ich so nicht unterschreiben, gibt durchaus Szenarien, wo man 1/2000-1/3500 braucht. Wie schon erwähnt benötigt man dafür aber sehr viel Licht. Ich hab noch kein Bild gesehen, dass bei 1/4000 nicht scharf wäre. Die 1/8000 in den teureren Kameras sind eigentlich nur für Offenblend arbeiten bei Portraits etc. interessant.
Um also auf deine Frage zurückzukommen: Ja, bis 1/4000 wird dir also höchstwahrscheinlich ausreichen. Zur Not gibts immernoch ND-Filter.
 
Darüber hinaus sind vor allem bei günstigeren Geräten die "ganz schnellen" Verschlusszeiten mit vorsicht zu genießen - wie genau die dann noch sind, ist tlw. schwer zu sagen.

Wie gesagt, Zeiten von weniger als 1/4000 s wirst du im Hobbybereich wohl kaum brauchen. Offenblende, ja, kann sein - da kann man sich zur Not halt noch mit einem Filter weiterhelfen, wenn man unbedingt voll offen bei extremen Lichtverhältnissen fotographieren will.

mfg
 
Notfalls kann man sich auch einem Graufilter vor die Linse schrauben, die gibt es in Blendenstufen von -1 bis -10.

Oder man nimmt einen Polfilter, der geht zwar nicht so hoch (1,4 bis 2), hat dann dafür aber auch andere Vorzüge wie z.B. Entspiegelung.
 
Oder zwei Polfilter. Wenn man die gegeneinander verdreht, erhält man einen variablen ND-Filter^^
 
Der elektronische Verschluss ist theoretisch sehr gut, macht sehr kurze Verschlusszeiten möglich, hat aber extreme Nachteile.
Die größten Nachteile sind Blooming- und Smearing-Effekte.
Diese Nachteile gibts bei der mechanischen Verschlussvariante nicht, dafür unterliegen diese dem Verschleiß und sind nicht ganz so schnell.
Hier kannst Du dich über die Verschlüsse belesen: http://www.scandig.info/Verschluss.html
 
Danke nochmal für die ganzen Antworten.
Jetzt bin ich (hoffentlich :D ) wieder etwas schlauer!
 
Kürzer als 1/4000 brauchst du wirklich nur bei offenen(eren) Blenden im Hochgebirge bei strahlendem Sonnenschein und leuchtend weißem Schnee.

Allerdings habe ich auch schon mal irgendwo gelesen, dass sehr kurze Verschlusszeiten u.U. die Bildqualität negativ beeinflussen können (auch bei mechanischem Verschluss, so weit ich es verstanden habe)
Es ist also sowieso ratsam, eher einen ND Filter zu nehmen, um die Zeiten etwas länger zu halten.

Ich kann ND Filter von Marumi empfehlen (japanische Marke). Die sind relativ günstig, und haben eine Top Qualität. Wenn man sie in deutschen Shops kauft, sind sie allerdings meist auch nicht billiger, als z.B. B+W - dann kann man auch gleich B+W nehmen, und die deutsche Wirtschaft unterstützen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
etheReal schrieb:
Kürzer als 1/4000 brauchst du wirklich nur bei offenen(eren) Blenden im Hochgebirge bei strahlendem Sonnenschein und leuchtend weißem Schnee.
Dazu reicht schon ein ganz normaler Sommertag wenn man freistellen möchte. Da ist auch 1/8000 oft zuwenig. Aber in diese Situation dürfte der TE eher selten kommen.
 
etheReal schrieb:
Allerdings habe ich auch schon mal irgendwo gelesen, dass sehr kurze Verschlusszeiten u.U. die Bildqualität negativ beeinflussen können (auch bei mechanischem Verschluss, so weit ich es verstanden habe).

Entweder Hast Du da was missverstanden oder Du verdrehst da was.
Jedenfalls ist das Quatsch.;-)
Bei Highspeedfotografie sind extrem kurze Verschlusszeiten notwendig.

Auf jedenfall liegt der Schlüssel zur Lösung der Eingangsfrage im Verschluss.
Die alte Camedia hat einen elektronischen Verschluss, der solche kurzen Verschlusszeiten ermöglicht, aber die Bildqualität ist mies.
Darum kommt diese nur in Billigknipsen und Handys zum Einsatz.
 
Willst Du schnell bewegte Objekte "einfrieren", dann brauchste schnelle Verschlusszeiten.



das da ist mit 1/4000 geschossen, und ich hätte gerne noch schnellere Verschlusszeiten gehabt, aber dazu hat mein Licht nicht ausgereicht. Ansonsten hast Du bei Wassertropfen immer Striche anstatt Tropfen. Ist dann mit Studioblitzen doch schwieriger :-)
 
etheReal schrieb:
Na gut, dann ging es da wahrscheinlich um einen elektronischen Verschluss.

Ich glaub eher, dass es um die Blende ging.
Ab einem bestimmten Wert gibts Beugungsunschärfe, weil das Licht an den Kanten der Blendenlammellen gebeugt wird.
Das Bild wird dadurch etwas unscharf.
Oder es ging um diese 'Nachzieher', die mit elektronischen Verschlüssen beim Videodreh auftreten.
 
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