Hallo hannes
und alle anderen, die von
www.krank-durch-toner.de beeindruckt sind.
In der heutigen Zeit, im Zeitalter von Bild, Mediamarkt, Saturn und Konsorten, empfiehlt es sich, die angebotenen Informationen aufzunehmen, wirken zu lassen, dann seinen Verstand zu bemühen und kurz (nicht tagelang) ein paar Recherchen anzustellen, um den Wahrheits- und Sinngehalt einer solchen Information einschätzen zu können.
Gefahren drohen überall (oder hat jemand die Dioxin-Eier schon vergessen), aber manchmal wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Ich möchte hier keinesfalls den Eindruck erwecken, als Vertreter der Tonerhersteller aufzutreten und mögliche Gesundheitsrisiken hinwegzudiskutieren. Aber wie selbst auf der oben genannten Seite dargestellt wird, ist ein möglicher Gesundheitsschaden durch den gebräuchlichen Umgang mit Tonern (und Einatmen durch eine Tonerkatusche gehört nicht dazu) bis heute generell nicht nachgewiesen.
Ein paar Informationen:
- die Seite
www.krank-durch-toner.de gehört Hans-Joachim Stelting.
- Hans-Joachim Stelting ist der erste, in Deutschland medizinisch anerkannte Tonergeschädigte (wenn man das mal so flachs ausdrücken darf)
- die ITG (Interessengemeinschaft der Tonergeschädigten) wurde von Hans-Joachim Stelting ins Leben gerufen. Er ist ebenfalls der Vorsitzende.
Nun ein paar "Empfindungen", nachdem ich die Internetseite studiert habe:
Bereich Presse:
Eigene Veröffentlichungen als unabhängige Pressemitteilungen zu verkaufen, finde ich bedenklich (z.B. Bericht in der Polizei-Zeitung). Die meisten dort aufgeführten Artikel geben Berichte über Stelting bzw. seine Stellungnahme wieder. Interessanterweise finden sich keine Berichte über weitere Geschädigte, die nicht direkt im Zusammenhang mit Stelting genannt werden. Erschreckend ist der Artikel über Benzol in der Hamburger Morgenpost:
Benzol ist ein aromatischer Kohlenwasserstoff, der in Benzin und Autoabgasen, Zigarettenrauch, Lösungsmitteln sowie Tonern von Laserdruckern und Kopierer vorkommt. Besonders stark sind ihm Beschäftigte in der Öl- und Schifffahrtsindustrie, in Autowerkstätten und Tankstellen sowie in der Schuhindustrie ausgesetzt.
Hier ist eindeutig zu lesen, dass Toner
eine Quelle des Benzols darstellt, allerdings wohl nicht diejenige, von der die größte Gefahr ausgeht (außer man steht nie im Stau und vermeidet Raucher im Umkreis von 500 Metern).
In einigen Artikeln ist außerdem zu lesen, dass Stelting bzw. sein Körper eine extrem starke Überreaktion auf gewisse Stoffe aufweist, also mit einem Durchschnittsmenschen in keiner Weise vergleichbar.
Bereich Info (der wohl wichtigste Bereich):
Allein die Überschrift
"Krank durch Toner - ein Fakt; über 750 konkrete Verdachtsfälle" läßt nicht nur die berufliche Prägung des pensionierten Polizisten erahnen, sondern läßt auch die Frage aufkommen, ob "Verdachtsfälle" eine Tatsache (Faktum) schaffen. Normalerweise nicht, egal wie konkret sie sind.
750 konkrete Verdachtsfälle bei Millionen, allein in Deutschland täglich mit Tonerprodukten in Berührung kommenden Menschen ist eine Verhältnismäßigkeit, bei der wohl so ziemlich jedes Arzneimittelprodukt schlechter abschneidet.
Stelting schrieb:
Drei Fälle sind bereits als Berufskrankheit bzw. Dienstunfall behördlich anerkannt. Die Betroffenen sind ganz überwiegend Nichtraucher ...
"Überwiegend" bei 3 Fällen? Eine komische Formulierung.
Stelting schrieb:
Die Verdachtslage ist auffällig herstellerspezifisch! Zwei Hersteller fallen ganz besonders negativ auf.
Stelting schrieb:
Insgesamt ist die Beweislage erdrückend und gerichtsfest!
Und dann doch Angst vor einem Prozeß gegen oder durch diese Hersteller? Es kommt der Verdacht auf, dass die Beweislage wohl doch nicht eindeutig sein kann.
Kontaktmöglichkeiten ergeben sich durch die Luft (in der Firma also die Luft anhalten oder kündigen) und durch bedrucktes Papier (ab sofort jede Drucksache ablehnen).
A propos Kontakt und Information: Wieso bleibt das Forum für Interessierte gesperrt und Möglichkeiten zur Erkennung von Tonerschädigungen werden nur nach Kontakt mit ITG herausgegeben? Alle Nicht-Kontakt-Würdigen werden nicht gerettet?
Die Fürsorge für Kinder, Schwangere, Alte und Kranke ist lobenswert, aber wenn eine solche Gefahr davon ausgeht, sollten alle Menschen beschützt werden.
Insgesamt bleibt festzustellen, dass der Fall Stelting sicherlich tragisch ist, für eine Massenhysterie und eine Verbannung aller tonerhaltigen Geräte und Produkte selbst der ITG nicht nur die Argumente, sondern auch die Beweise fehlen. Es gibt, auch hier in Deutschland, Menschen, die durch
einen Bienenstich (bzw. das Gift) sterben können. Deshalb zu fordern, alle Bienen zu töten oder gentechnisch ihr Gift zu verändern, klänge wohl auch ein wenig irrwitzig.