Grafikkarte auf eBay mit Standort Deutschland gekauft, 1,5 Wochen später Paket aus Bulgarien erhalten

youngbuck89

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Moin Leute,

ich muss mich gerade wieder mit etwas herum ärgern.

Ich habe vor 1,5 Wochen eine Grafikkarte (Gigabyte Aorus Master 3070) auf eBay Deutschland gekauft, Standort Essen, Deutschland. Nachdem sich 3 Tage nichts getan hat, bat ich um Abbruch, da ich mit meinem Ryzen 5600 ohne Grafikkarte kein Bild bekomme und dringend eine brauchte.

Daraufhin kam nur "geht nicht, ist unterwegs". Auf weitere Nachfrage wurde ich um Geduld gebeten, da DPD aktuell Lieferprobleme habe (...)

Ich habe mir dann den eBay Account mal angeschaut, er hatte in den letzten 2 Wochen insgesamt 17 GeForce 3xxx Karten verkauft (3070 aufwärts), oft auch 3-4 mal das gleiche Modell mit gleichen Produktbildern.

Ich versuchte, den Verkäufer zur Rede zu stellen, woraufhin er erst auswich und dann beleidigend wurde. Hier fiel mir dann auch das Google-Translate-Deutsch auf.

Ich habe nun gestern einen Fall eröffnet und um Käuferschutz gebeten, da ich dachte, da kommt nun eh nichts mehr.

Heute klingelt auf einmal DPD und überreicht mir ein Paket aus Sofia, Bulgarien. Darin enthalten war die bestellte Grafikkarte. Ich habe sie nun angeschlossen, sie wird furchtbar laut und hat Spulenfiepen, was explizit in der Auktion ausgeschlossen wurde. So, wie die Karte röhrt, denke ich persönlich, dass sie in einem Mining Rig 24/7 ausgelutscht wurde (Sie ist in Furmark innerhalb von 40 Sekunden bei 90C). Eventuell lässt sich da mit erneuern der Wärmeleitpaste was tun, aber das ist mir als Laie alles zu heikel.

Als ich mir sicher war, dass da nichts mehr kommt, hatte ich mir im Hardwareluxx eine EVGA 3070 FTW3 gekauft, welche auch auf Höchstleistung absolut flüsterleise ist. (Gerade getestet: Auch nach Minuten langer Belastung mit Furmark maximal 67C)

Nun habe ich ehrlich gesagt kein gutes Gefühl dabei, sie nach Bulgarien zurück zu schicken, sollte eBay diesen Schritt von mir verlangen. Schon gar nicht nach der furchtbaren Kommunikation mit dem Verkäufer. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass er behauptet, nichts erhalten zu haben.

eBay hat mir heute morgen geschrieben, dass sie dem Verkäufer 3 Tage Zeit lassen, einen Sendungsnachweis zu erbringen, ansonsten bekomme ich mein Geld wieder. Ist die Frage, wie er nun reagiert. Denn nachweisen, dass sie Aus Essen versendet wurde, kann er nicht. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es gegen eBay Grundsätze verstößt, den Standort der Ware derart zu verschleiern.

Ich muss auch ehrlich sagen, eine Karte aus Bulgarien, getarnt als Standort Deutschland, hätte ich sicher nicht gekauft.

Wie würdet ihr in diesem Fall verfahren? Das bereitet mir gerade echt Bauchschmerzen.
 
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Bei 17 Grafikkarten geht man eh schon von gewerblich aus.
War es ein Privat oder gewerblicher Verkäufer?
 
Naja um eine Rücksendung wirst du nicht herumkommen. Ist halt die Frage was Ebay sagt.

Früher konnte man auch vom VK die Adresse sehen nach Abschluß. Die müsste dann ja in Essen sein.
 
Schatho schrieb:
Bei 17 Grafikkarten geht man eh schon von gewerblich aus.
War es ein Privat oder gewerblicher Verkäufer?
War als privater Verkäufer aus Deutschland markiert.
Ergänzung ()

brettler schrieb:
Naja um eine Rücksendung wirst du nicht herumkommen. Ist halt die Frage was Ebay sagt.

Früher konnte man auch vom VK die Adresse sehen nach Abschluß. Die müsste dann ja in Essen sein.

Die Adresse sieht man tatsächlich leider nicht.
 
Widerruf wäre eine Möglichkeit, und im Prinzip käme man wohl sogar um die Rücksendekosten herum. Sauber wäre ansonsten aber einfach die Geltendmachung von Gewährleistungsrechten. Schwieriger wäre allein, auch wirklich an das Geld heranzukommen. Da kann man dir erst mal nur die Daumen drücken, dass Ebay schon direkt Geld zurück gibt. Andernfalls würde ich es wohl mit einer Klage und eventuell mit einer Strafanzeige versuchen.
 
redjack1000 schrieb:
Kannst du einen Link zum Verkäufer einstellen?

CU
redjack
Weiss nicht, ob das hier erlaubt ist.
cbkk schrieb:
Widerruf wäre eine Möglichkeit, und im Prinzip käme man wohl sogar um die Rücksendekosten herum. Sauber wäre ansonsten aber einfach die Geltendmachung von Gewährleistungsrechten. Schwieriger wäre allein, auch wirklich an das Geld heranzukommen. Da kann man dir erst mal nur die Daumen drücken, dass Ebay schon direkt Geld zurück gibt. Andernfalls würde ich es wohl mit einer Klage und eventuell mit einer Strafanzeige versuchen.
Alles, wo ich erst auf Ankunft der Grafikkarte zurück in Bulgarien warten müsste, ist für mich keine Option.

Ebay lässt ihm jetzt 3 Tage für Angabe der Sendungsnummer. Meine Hoffnung ist, dass er das einfach lässt, da es ja offensichtlich Schmu ist.
 
youngbuck89 schrieb:
Weiss nicht, ob das hier erlaubt ist.
Es war noch nie verboten..^^

youngbuck89 schrieb:
Meine Hoffnung ist, dass er das einfach lässt, da es ja offensichtlich Schmu ist.
Ich befürchte, da muss ich dich enttäuschen, dass man es deswegen lässt. Er hat ja ne Karte verschickt.
 
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Ich würde das nicht mehr als Privatverkauf einstufen. Aber man muss sich auch nicht auf diesen Standpunkt stellen, Gewährleistung wäre auch denkbar.

@TE: Streng genommen musst du nicht auf Ankunft warten. Aber schon klar, dass die Ungewissheit unbefriedigend ist. Du kannst selbst im Rahmen des Gewährleistungsrechts allenfalls argumentieren, dass er dir aus Treu und Glauben vorleistungspflichtig wäre, weil er vorher schon gelogen hätte. Aber es hilft nichts, wenn er nicht einfach zahlt – dann kommst du um eine Klage nicht herum. Da wäre das "Billigste", aber auch nicht so wahnsinnig Erfolgversprechende, nur noch das Strafverfahren.

Am Ende ist es aber wie Cardhu auch sagt: Er hat eine Karte verschickt. Dass Ware mangelhaft ist, passiert ständig. Wirklich besonders sind an deinem Fall nur die ganzen krummen Details, und das spricht alles dafür, dass du nur hoffen kannst, dass Ebay direkt zahlt, falls du nicht bereit sein solltest, auch selbst Hand anzulegen.
Ergänzung ()

redjack1000 schrieb:
Wenn die Gewährleitung ausgeschlossen wurde, macht der Käufer gar nichts mit der Gewährleistung.
Wenn der Verkäufer kein Verbraucher ist, kann er nicht ausschließen. Wenn der Verkäufer Verbraucher ist, aber nicht weiß, was er tut, kann er auch nicht ausschließen. Und wenn, wie TE sagt, Spulenfiepen und Ähnliches explizit ausgeschlossen wurde, kann man dafür auch nicht die Gewährleistung ausschließen. Und dass die Ware plötzlich aus Bulgarien aus einer Mining-Farm kommt, kann man ebenfalls rechtlich würdigen.
 
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Hier würde ich zunächst meine Willenserklärung gegenüber dem Verkäufer innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware widerrufen.
Es dürfte sich um einen Fernabsatzvertrag handeln, weil der Verkäufer nicht wie bei ebay angegeben als Privatperson, sondern als Unternehmer tätig geworden ist. Die Selbsteinschätzung bei ebay, als Privatperson oder als Unternehmer/gewerblicher Anbieter zu handeln, ist nicht entscheidend, sondern was der Verkäufer tatsächlich ist. Wer innerhalb von 2 Wochen 17 höherwertige Grafikkarten verkauft hat, handelt gewerblich, weil kein Verbraucher überhaupt 17 Grafikkarten besitzt, ohne das dies einer gewerblichen oder anderen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden könnte.
Bei Fernabsatzverträgen steht Verbraucher ein Widerrufsrecht zu.

Auf Gewährleistungsansprüche, die wegen der Beschaffenheitsvereinbarung gegeben sein sollten, würde ich mich aktuell noch gar nicht stützen wollen.
 
Kleines Update: Ich habe mich nach ein paar Youtube Videos dazu entschieden, die Grafikkarte selbst mit neuer Wärmeleitpaste zu versehen und sie somit nutzbar zu machen, ehe ich mich dem Stress mit der Rücksendung zum Verkäufer aussetze. Bin somit auf 75 grad unter Vollast gekommen, mit undervolting 67 grad. Die Lüfter klackern leider, ich denke, auf Dauer werde ich damit nicht glücklich werden.

Ich hatte dann eine sachliche, negative Bewertung geschrieben, die, wie ich soeben gesehen habe, von ebay entfernt wurde. Das empfinde ich als absolute Frechheit. Das er offensichtlich gewerblich von Bulgarien aus handelt und das verschleiert als Privatverkauf mit Standort Deutschland, tut wohl nichts zur Sache.

Hätte ich so nicht erwartet, aber ich hab auch keinen Nerv mehr auf diesen Kram. Nie wieder Hardware über eBay beziehen, Lektion gelernt.
 
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youngbuck89 schrieb:
Das empfinde ich als absolute Frechheit.
Willkommen in der Welt von eBay. Auf eBay würde ich nur noch Kleinkram kaufen wo es mir egal wäre verarscht zu werden.

eBay hat sich für mich selbst abgeschafft.
 
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Blöd wenn man sich auf seine Hardware freut und dann solch einen Ärger hat. Aber mit Hardware gebraucht kaufen, kann man leider immer wieder auf die Nase fallen. Ich hatte hier diesbezüglich auch schon einige negative Erfahrungen/neben den vielen positiven, was mich trotzdem dazu veranlasst hat, Hardware wie GPUs, CPUs, Mainboards oder Rams nur noch neu zu kaufen.

Ich hab schon die tollsten Sachen erlebt, von Hardware die kam und wie neu aussah, sehr gut funktioniert hat über, Gehäuse, bei dem die Füße abgebrochen waren, weil 0,0 gepolstert, M2 SSD bei der nach 2 Wochen auf einmal ein PIN abbrach, grundsätzlich kein Problem, hätte der Vorbesitzer nicht das Etikett mit der Seriennummer entfernt. GPUs die erst liefen, bis man sich mal einem Stresstest aussetzte und merkte, dass diese nicht stabil läuft und und und, wohlgemerkt alles hier im Marktplatz. Der große Unterschied ist nur, dass man sich hier meistens mit dem Verkäufer einig wurde.
 
youngbuck89 schrieb:
offensichtlich gewerblich von Bulgarien
Bei Ebay melden und vielleicht kommst du an eine deutsche Adresse von ihm, dann mal ein Wink hat finanzamt/zoll melden, da er mehr als offensichtlich gewerblich handelt und Steuer hinterzieht,
 
Ebay war absolut keine Hilfe und hat sogar meine schlechte bewertung gelöscht. Auf meine nachfrage, warum dies passierte, kam nichtmal eine antwort. Bin einfach völlig baff, wie das alles gelaufen ist.
 
Ruf eBay an und frag. Wenn es sachlich war, löscht eBay da nichts. Den Rückversand muss sowieso der Verkäufer tragen, also völlig egal wo es hingeht. Ist eh nicht dein Problem. Nachdem sie dann da ist, läuft ein Automat der nach 2(?) Tagen das Geld automatisch erstattet, falls es der Verkäufer nicht vorher selber macht.
Verstehe deinen Ärger, aber eBay löst hier das Problem zu 100% zu deiner Zufriedenheit, wenn alles so ist, wie du es hier beschreibst. Das Löschen der Bewertung lässt mich etwas an der Ehrlichkeit (oder verschwommene wahrnehmung deinerseits was sachlich ist) der Aussagen hier etwas zweifeln.
 
ruf dort an, nachrichten schreiben ist in so einem fall fürn A****
 
Scythe1988 schrieb:
Das Löschen der Bewertung lässt mich etwas an der Ehrlichkeit (oder verschwommene wahrnehmung deinerseits was sachlich ist) der Aussagen hier etwas zweifeln.

Da solltest du dich mal mehr mit eBay befassen und auch mal dort ins Hilfeforum schauen! Das löschen von negativen Bewertungen ist eher gang und gäbe. Gelöscht wird nur nicht wenn der Verkäufer auf die negative Bewertung vom Käufer antwortet.

Wurde die negative Bewertung gelöscht (bsp. weil der Streitfall für den Käufer entschieden wurde und der sein Geld zurück bekam) ist sie aber trotztdem noch in der % Berechnung mitdrinne nur halt nicht mehr in Textform als Bewertung zu sehen.
 
Das Ganze liestsich schon abenteuerlich.

Generell gab es hier nur eine Möglichkeit: Ebay erstattet das Geld oder eben nicht.

Mit rechtlich sauberen Schritten ist es auf Ebay imho schwierig. Lohnt sich bei niedrigem Warenwert selten. Wenn der Verkäufer dannnoch in Bulgarien sitzt, dann kann man es vergessen.

Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte. Irgendwie ärgerlich, dass der Typ damit durchgekommen ist. Andererseits hat der Typ deine Daten und es gibt viele Psychos. Da ist es manchmal besser nichts zu machen. 😲 Ich habe mal ein Notebook mit extra Dosis Nikotin bekommen. Da habe ich dann auch in den sauren Apfel gebissen und es mit etwas Verlust weiterverkauft.
 
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