News Halbleiterfertigung: Infineon investiert über 2 Mrd. Euro in Malaysia

Volker

Ost 1
Teammitglied
Registriert
Juni 2001
Beiträge
18.286
  • Gefällt mir
Reaktionen: xXDarthGollumXx, flo.murr, PietVanOwl und 3 andere
Deutschland soll aber nicht auf der Strecke bleiben. Der Standort in Villach
Villach liegt in Österreich/Kärnten, auch wenn wir die gleiche Sprache sprechen (theoretisch zumindest) ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nyster, flo.murr, mastermc51 und 10 andere
Und wie siehts mit Dresden aus? Investiert Infineon auch in diesen Standort?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Papabär
Deutschland und Europa ist halt weiterhin zu unattraktiv. Zum Einen zu teuer und langsam und zum Anderen fehlt die Supply Chain da wir hier kein wirkliches Fab / Packaging Cluster haben. Deshalb müssen wir eigentlich für jeden Euro den die USA oder China ausgeben zwei oder drei Euro in der EU fördern!

Aber anstatt hier ordentlich zu subventionieren und sinnvolle Pläne zu machen geben wir im Verhältnis weniger aus als andere Staaten in anderen Regionen und konzentrieren uns stattdessen auf Gender und darauf die Welt zu retten. So wird der Abstand noch größer...

Es braucht mehr Subventionen für Fabs, mehr Subventionen für Hersteller/Lieferanten von Vormaterialien, deutlich mehr Geld und Anreize für F+E auch an Hochschulen und vor allem früh-/vorzeitig mehr Ausbildungsprogramme. Am besten wäre es man entwickelt eigene Hardware und Betriebssysteme auf Basis von ARM oder RISC-V in Europa - Vor allem für Infrastruktur, Behörden etc. da man hier weder China, Indien, den USA noch sonst einem "externen" trauen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 0screamer0 und cruse
Matthias B. V. schrieb:
Deutschland und Europa ist halt weiterhin zu unattraktiv. Zum Einen zu teuer und langsam und zum Anderen fehlt die Supply Chain da wir hier kein wirkliches Fab / Packaging Cluster haben. Deshalb müssen wir eigentlich für jeden Euro den die USA oder China ausgeben zwei oder drei Euro in der EU fördern!

Faktisch ist es meiner Erfahrung nach einzig und alleine das "zu teuer". Alles andere stellt sich von selbst ein wenn das preisliche passt.
Infineon am konkreten Beispiel leistet sich in Deutschland Standorte mit nennenswerten R&D, Frontend und auch Backend Kapazitäten. Letzten Zahlen zufolge beschäftigt Infineon um die 12.5000 Arbeitnehmer in Deutschland. Unter anderem die weltweiten Kompetenzzentren für RADAR Chips oder Kupfer-Prozesstechnologien. Aber vom Preisniveau im hohen Volumen fertigt Malaysia ca. 40% billiger pro Wafer als Deutschland.

Ein Halbleiterplayer in Deutschland wie Infineon leistet sich in Deutschland / Europa durchaus kostspielige Standorte für Entwicklung, Forschung und Pilotproduktion und investiert auch hunderte Millionen bis Milliarden Euro. Aber sobald es ins Volumen von tausenden Wafern pro Woche geht können die in der Regel Börsennotierten - und damit stark Gewinnorientierten - Unternehmen vor diesem Kostenfaktor schlichtweg nicht die Augen schließen. Wenn diese Unternehmen den Fertigungsvorteil von Asien nicht mitnehmen dann existieren sie schlichtweg in ein paar Jahren nicht mehr und damit existieren dann auch die R&D sowie Pilotstandorte in Deutschland nicht mehr (inkl. den 12.500 Arbeitnehmern).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: ArrakisSand, stiernacken, Knut Grimsrud und eine weitere Person
Kein gutes Zeichen von Infineon und macht diese nicht gerade sympatisch.
 
DeadMan666 schrieb:
Faktisch ist es meiner Erfahrung nach einzig und alleine das "zu teuer". Alles andere stellt sich von selbst ein wenn das preisliche passt.
Infineon am konkreten Beispiel leistet sich in Deutschland Standorte mit nennenswerten R&D, Frontend und auch Backend Kapazitäten. Unter anderem die Weltweiten Kompetenzzentren für RADAR Chips oder Kupfer-Prozesstechnologien. Aber vom Preisniveau im hohen Volumen fertigt Malaysia ca. 40% billiger pro Wafer als Deutschland.

Ein Halbleiterplayer in Deutschland wie Infineon leistet sich in Deutschland / Europa durchaus kostspielige Standorte für Entwicklung, Forschung und Pilotproduktion und investiert auch hunderte Millionen bis Milliarden Euro. Aber sobald es ins Volumen von tausenden Wafern pro Woche geht können die in der Regel Börsennotierten - und damit stark Gewinnorientierten - Unternehmen vor diesem Kostenfaktor schlichtweg nicht die Augen schließen.
Stimme ich zu. Aber wir brauchen auch das Volumen und die "einfachen" Produkte - Nicht als Kerngeschäft aber in einem gewissen Grundumfang. Und hierfür müssen wir unbedingt sorgen.

Durch geringere kosten für CAPEX, Lohnkosten, Energiekosten etc. und wenn dann mal mehr und mehr Fabs hier sehen und Kompetenzen vorhanden sind sinken die Kosten in der Supply Chain weiter... Aber die Vorleistung die kritische Größe zu erreichen muss von uns kommen.

Dazu glaube ich schon dass es auch einfach an Mikrotechnologen etc. als Fachkräfte fehlt. Man kann nicht einfach eine Fab hinstellen da gerade TSMC, Intel, Samsung hier noch keine wirklichen Fabs haben. Und einfach von GF, Infineon, Bosch oder ST abziehen wird auch nicht ausreichen. Auch hier wird das Problem kleiner je mehr Kapazitäten schon vorhanden sind... Vorerst müssen wir auch hier in Vorleistung gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
bigfudge13 schrieb:
Villach liegt in Österreich/Kärnten, auch wenn wir die gleiche Sprache sprechen (theoretisch zumindest) ;)
Shiiiit. Sry hab das natürlich angepasst!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: bigfudge13 und knoxxi
Matthias B. V. schrieb:
Und einfach von GF, Infineon, Bosch oder ST abziehen wird auch nicht ausreichen.
och, die leute in dresden sind es doch gewohnt manchmal konjunkturbedinkt vom einen werk ins andere zu wechseln und 3 jahre später zurück. und weitere betriebe mit facharbeiten sind u.a. in berlin, ffo, chemnitz oder jena nicht so weit weg.
 
wertewandel schrieb:
och, die leute in dresden sind es doch gewohnt manchmal konjunkturbedinkt vom einen werk ins andere zu wechseln und 3 jahre später zurück. und weitere betriebe mit facharbeiten sind u.a. in berlin, ffo, chemnitz oder jena nicht so weit weg.
Ja das schon. Aber wenn hier auf einmal schnell noch ne TSMC und Intel Fab entstehen soll die jeweils dann paar Tausend Fachkräfte braucht ist dies bei bestehender Basis schwer da es relativ viele sind.

Wenn wir schon deutlich mehr Fabs hätten und dann zwei neue Fabs dazu kommen ist dies weniger ein Problem da die benötigten und abgezogenen Fachkräfte im Verhältnis zu den bestehenden Fachkräften weniger ins Gewicht fallen.
 
mxpower schrieb:
Scheinbar hat Infineon nichts vom "Chips Act" der EU mitbekommen.
Oder es ist trotzdem nicht interessant genug was ich glaube... Natürlich kann es sein dass der Planungsprozess hier schon lange fortgeschritten ist und deswegen so entscheiden wurde aber zusätzlich noch irgendwann eine EU Fab kommt.

Aber habe schon öfters gelesen dass Infineon sich mehrfach gegen einen Ausbau neuer EU Fabs ausgesprochen hat da es sich bei weitem nicht lohnt. Auch von anderen Marktteilnehmern wie GlobalFoundries hätte ich mehr erwartet - Dresden wird ein bisschen am Bestehenden ausgebaut aber das war es. Nicht wirklich eine neue 12nm SOI Fab oder so...
 
In Villach bauen sie neben der Fertigung schon auch R&D ordentlich aus.
Auch viele Italiener und (Süd) Osteuropäer, die dort am Standort arbeiten. Für die ist die Lage natürlich perfekt.

Es gibt also schon noch Mikroelektronik in Europa und auch in Deutschland. Ich finde es schon löblich, dass man jetzt nochmal kräftig fördern will. Allerdings sollten wir uns auch mal überlegen, wie man den Nachwuchs dafür begeistert/ausbildet. Bei mir an der Uni haben sich nur die wenigsten für die Mikroelektronik-Vertiefung entschieden.

Da tut Infineon Austria zumindest auch etwas mit der FH Kärnten und der Uni Klagenfurt. An der TU Wien sind sie auch vertreten.
 
In Malaysia gehts ja nicht um Ingenieure, sondern um Arbeiter. Erst wenn sich das internationale Facharbeiterkostenniveau angeglichen hat, kann das in der Masse zurückkommen. Una ja, Infineon ist eine AG und mit einer für Aktionäre unrühmmlichen Frühgeschichte - die ersten mindestens zehn Jahre nach Gründung der AG gabs Dauerverluste, Aktionärsversammlungen sahen damals aus, wie Parlamentssitzungen in Kirgisien vor scheiternden Umsturzversuchen - Infineon ist momentan für seine Aktionäre OK und will sicher nicht in die Zustände seiner ersten Dekade zurück.
 
Von 2000 bis 2008 fiel der Wert einer Infineon Aktie von 35,43 € auf 0,85 €.
Warum wohl?
 
Zurück
Oben