Hersteller erkennt Fehler nicht an

MasterOfWar

Lt. Commander
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Abend,
ich habe folgendes Problem : Vor ca. 1,5 Monaten habe ich mir dem örtlichen Media Markt ein Lumia 830 gekauft.
Vor ca. 2 Wochen ist mir aufgefallen, dass im Dunkeln das Licht der Knopfbeleuchtung unten durchschimmert, bei genauem Hinsehen erkannt man auch, dass das Display und der Rahmen nicht völlig plan sind.
Habe das Gerät also zur Reparatur zu MM gebraucht und wollte es heute abholen.
Allerdings hat keine Reparatur stattgefunden, da die Service-Werkstatt von Nokia keinen Fehler feststellen konnte.
Das Lumia habe ich gleich da gelassen, um es erneut einzusenden, allerdings wurde mir klar gemacht, dass ich mir besser keine Hoffnung auf Reparatur machen sollte und das uu. Kosten anfallen können...
Als ich den erwähnt, dass ich nach 2 maliger, erfolgloser Reparatur ja wenigstens das Gerät zurückgeben können wurde mir gesagt, dass das ganze ja gar nicht als Reparaturversuch zähle, da nicht versucht wurde etwas zu reparieren und das ich auch keine Rückgabe fordern könne, da der Hersteller der Meinung ist, es sei alles in Ordnung.
Was stimmt jetzt und wieso ?
 
Wenn es sich um einen Mangel handelt, muss der Verkäufer sich auch darum kümmern. Ob dies nach deiner Beschreibung der Fall ist, will ich nicht beurteilen, das können andere hier sicher besser.
Wichtig zu wissen ist aber, dass die Erheblichkeit nicht das Problem ist - bei unerheblichen Mängeln kann ein Rücktritt zB ausgeschlossen sein. Trotzdem besteht ein Anspruch auf Nacherfüllung (Austausch/Reparatur). Ist der Mangel unerheblich, kann statt des Rücktritts allerdings der Kaufpreis gemindert werden.

Solange du dich im Rahmen der Gewährleistung bewegst, musst du auch grundsätzlich keine Kosten tragen. Dies wäre - wenn überhaupt - nur dann der Fall, wenn du grob fahrlässig verkennst, dass kein Gewährleistungsfall vorliegt, weil du zB selbst für den Defekt verantwortlich bist. Für deine Behauptung, das beschriebene Phänomen stelle einen Sachmangel dar, bist du meines Erachtens selbst im Irrtumsfall nicht haftbar.

Nehme ich an, es handelt sich um einen Mangel, betrachte ich den ersten (im Zweifel den nun folgenden zweiten) Vorfall als Fehlgeschlagenen Versuch. Damit wärst du bereits zu Rücktritt bzw Minderung berechtigt.
Es kann aber auch jemand behaupten, dass das noch kein fehlgeschlagener Versuch ist - dann bliebe noch der Weg über die Zumutbarkeit (1. unangemessen langes Hinhalten, obwohl problemlos in Minuten ein anderes Gerät hätte herausgegeben werden können; hier werden unter Umständen auch Wochen als angemessene Dauer akzeptiert - je nach Einzelfall. ich sage das mit dem "Austausch in Minuten" nur zur Verdeutlichung der Lage; 2. Ungewissheit über die Behandlung - Inaussichtstellen von unberechtigten Kosten, wohl um den Kunden von der berechtigten Inanspruchnahme abzuhalten).

Dass der Hersteller meint, die Sache sei in Ordnung, ist nicht zwingend maßgebend. Maßgebend ist die Vereinbarung zwischen euch beiden (Käufer und Verkäufer) und im Streitfall die Ansicht des Gerichts.
 
Danke für die Aufklärung.
Ich hoffe ja noch, dass Sie es einfach reparieren...
 
Gern :) Dann drück ich mal die Daumen und warte gespannt auf Rückmeldung!
 
Konnte es heute wieder abholen, es wurde nichts gemacht...
Als ich darauf bestand, dass der Fehler noch da sei (ist er , nur kann man das in dem hellausgeleuchtetem Laden halt nicht erkennen) wurde ich behandelt, als wäre ich nicht ganz dicht und mir wurde gesagt, dass man bei einbildeten Fehlern leider nichts machen könne...
Umtausch, oder Rücknahme wurden verweigert.
Irgendwelche Ideen, wie man jetzt weiter vorgehen könnte ?
Die Argumentation von mm war halt : Der Hersteller hat gesagt es ist alles in Ordnung, also muss es auch so seien...
 
Vom Vertrag zurücktreten und Geld zurückverlangen. Bei Weigerung die Sache gerichtlich weiterverfolgen - spätestens da wird man sich ja wohl ernsthaft mit deinem Problem auseinandersetzen; und wenn nicht, dann gewinnst du den Prozess halt, was für dich wohl auch nicht weiter schlimm wäre^^

Voraussetzung ist natürlich, dass ein für die Gewährleistung relevanter Mangel vorliegt.
 
Hab mal Bilder angehängt (sry. für die Qualität hatte nur noch ein Tablet, aber ich denke, man erkennt das Problem trotzdem).
cb.JPG

Ich habe bedenken wegen 270€ vor Gericht zu ziehen...da ist der zu befürchtende Schaden dann doch wahrscheinlich höher als der Nutzen...
 
Diese Bedenken kann ich verstehen - aber "das" ist nun mal unsere zivile Lösung. Mal schlicht davon ausgehend, dass ein Mangel vorliegt:

Wenn jemand dir einfach dein Geld nicht zahlen will - *du* weißt ganz genau!, dass du im Recht bist. Also verhaust du ihn, vllt mit Freunden, und nimmst dir "dein" Geld. In der heutigen Zeit gibt es für diesen "Zwang" das Gericht. Wir wollen nicht mehr, dass man sich einfach gegenseitig verhaut und nebenbei wollen wir auch sicherstellen, dass niemand einfach so behauptet, es ganz genau! zu wissen, im Recht zu sein, und nur unter diesem Vorwand die Leute verhaut.
Das Gericht muss sich quasi an deine Stelle setzen - es weiß im Gegensatz zu dir aber eben *nicht* ganz genau, dass du im Recht bist. So ist das dann nun mal - mal verlieren die einen, mal die anderen. Und Kosten verursacht es zu allem Unglück auch noch. Auf die Dauer sollte es so aber einigermaßen funktionieren.

Nun zum Punkt: Ich persönlich würde es machen (wenn der Mangel gegeben ist). Aber das entspricht nur meiner persönlichen Tendenz, mit der ich (wie oben angedeutet) auf lange Sicht wahrscheinlich gut fahre. Wenn jemand aber in seinem Leben womöglich nur ein einziges Mal vor der Frage steht: "streiten oder nicht streiten?", sollte er es vllt lieber lassen.

PS: Natürlich darf ich nicht auslassen zu erwähnen: Wo kommen wir hin, wenn es jeder mit sich machen lässt? Die entsprechenden Leute werden sich nur noch mehr drauf einstellen, dass ja doch jeder Schiss hat, vor Gericht zu ziehen^^ Andersherum wäre es schöner: Wenn die Verbraucher sich ordentlich zur Wehr setzten, dann würden sie bald schon gar keinen Grund mehr haben, sich zu wehren.
Wenn ich mir nur das Tohuwabohu im anderen Thread bzgl MF und MSI ansehe, wird mir schon ein bisschen schlecht. Ich meine damit nicht die dankenswerten Nutzer, die dort schreiben, sondern die Geschäftsgebaren, an die mich der Thread erinnert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke ich werde ich um bessere Fotos bemühen und dann Freitag nochmal hin...wenn es nichts wird, dann ist das halt so und Media Markt mich die längste Zeit als Kunden gehabt.
Gericht ist einfach finanziell nicht drin. Ich bin Student und kann mir weder einen Anwalt, noch einen verlorenen Prozess leisten.
 
Kann da nicht wirklich was erkennen. Welches Problem ist vorhanden? Hast du Angst, dass das Teil auseinander fällt? Ein "Die Teile sitzen nicht 100% aufeinander und das Stört mein Empfinden für Perfektion" wird wohl kaum durchgehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
*Wenn* es sich um einen Mangel handelt, wird MM wahrscheinlich schon einknicken, sobald ein Anwalt denen schreibt oder die Klage zugestellt wird. Aber naja, ich mach dir keinen Vorwurf.

Wes Geistes Kind gewisse Unternehmen bzw gewisse Akteure sind, zeigt doch schon das "für eingebildete Fehler können wir nichts". Klar lassen sich manche davon beeindrucken - man fragt sich dann halt, ob man sich mit seinem Begehr lächerlich macht; dabei geht es vielen vllt gar nicht mehr allein um Prozesskosten. Man darf sich aber auch nicht beeindrucken lassen von solchen Dingen. Man muss sich einfach selbst Gedanken machen.

(Oder die Zeit mit angenehmeren Dingen verbringen, aber dann steht halt zu befürchten, was ich oben in meinem PS schreibe^^)
 
can320 schrieb:
Kann da nicht wirklich was erkennen. Welches Problem ist vorhanden? Hast du Angst, dass das Teil auseinander fällt? Ein "Die Teile sitzen nicht 100% aufeinander und das Stört mein Empfinden für Perfektion" wird wohl kaum durchgehen.

Die Teile sitzen nicht 100% aufeinander und es leuchtet raus.
Außerdem gibt es hinreichend Berichte von Besitzern anderer Lumia Modelle (Das 830 ist ja noch nicht sooo lange auf dem Mark), dass ähnliche Fehler der Auftakt zu einem sich ablösendem Display waren.
Außerdem kann das Staub und Wassertechnisch nicht so toll seien, wenn das Gehäuse nicht dicht ist.
Und ja..es stört mein ästhetisches Empfinden...es wirkt einfach billig wenn die Knopfbeleuchtung rausleuchtet. Da hätte ich auch ein billigeres Modell nehmen können. (Das 830 ist zwar kein teures Smartphone, aber relativ für die Hardware aber schon (Das 630 mit gleichem SOC gibt es schon ab 85€, das sehr ähnliche 730 ab 190€)).
 
Also wenn du die Gerichtskosten scheust - mich würde interessieren, was du ungefähr dachtest, was man sonst machen kann, wenn der Ansprechpartner sich weigert?

Eine verlässliche Lösung *kann* ja nur mit Zwang erreicht werden und dafür braucht es eben einen Unabhängigen - das Gericht?

Vllt können andere noch außergerichtliche Hinweise geben: Druck über Hersteller, Presse, Marktleitung. Damit hab ich aber leider keine Erfahrung.
 
Ich dachte : Nochmal Fotos machen, wenn das nichts hilft versuchen mit der nächst höheren Instanz zu sprechen (Filialeiter etc. ) und wenn das nichts bringt muss ich halt damit leben.
Allerdings werde ich die nächsten Jahre Media Markt erstmal meiden und auch jeden davon abraten da zu kaufen, dass dürfte sie langfristig mehr kosten, als sie hier etwas Kulanz gekostet hätte...und das werde ich auch so kommunizieren (im Bewusstsein, dass das eine sehr schwache Drohung ist, aber wenn ich nicht der einzige bin...irgendwann wird ihnen so ein Verhalten wehtuen und z.b. Amazon ist bei sowas nicht so ar***ig und sowas sollte man dann auch belohnen).
Trotzdem danke für deine Hilfe.
 
Sehr gern :) und wie gesagt, ich kann es dir gar nicht verdenken.

Der MM-Führung wird schon klar sein, dass so etwas problematisch sein kann. Aber die denkt sich vllt: "Das Konzept stirbt aus, aber das muss mich nicht jucken; ich gehe einfach zum nächsten Konzept. Wie der Laden heißt, in dem ich arbeite, ist doch egal; wichtig ist nur, dass die Leute einkaufen - und das werden sie -; einkaufen in Läden gleichfalls egal, wie ihr Name ist."
 
Und was ist mit dem Verbraucherschutz? Wenn das ein erkennbarer Mangel ist, unterstützen die dich normalerweise und du hast kein Risiko. Ein nettes Rechtlich fundiertes Schreiben von denen kann durchaus Wirkung zeigen. Dito können die als Außenstehende die Chancen bei Gericht auch ganz gut einschätzen.
 
Ich kenne die Situation in Deutschland nicht. In Österreich ist es zumindest für Werktätige eine kostenlose Leistung der Arbeiterkammer. Allerdings in Maßen, also die prozessieren natürlich auch nicht auf Teufel komm raus.
 
Cool, immer interessant, Einblicke in andere Systeme zu bekommen^^

Unheimlich viel kostet es bei uns auch nicht. Aber ich bin nicht sicher, könnte auch von Bundesland zu Bundesland schwanken. Vllt 10 bis 30 Euro für nen Brief mit mehr oder weniger intensiver Prüfung der Lage.
 
MasterOfWar schrieb:
Außerdem kann das Staub und Wassertechnisch nicht so toll seien, wenn das Gehäuse nicht dicht ist.
Dann hättest ein "Wasserdichtes" Handy kaufen sollen...
viel glück beim Reparaturversuch.

Ich kann da nur meinen Kopf schütteln.
 
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