Japanisches Text im Browser vorlesen lassen welche Software und Stimme?

birdskywinter

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Hallo,
ich nutze ChatGPT um Japanisch zu lernen. Ich möchte eine Text To Speech Software nutzen mit der ich Text im Browser makieren kann und dieser dann abgespielt wird. Natural Reader würde als Chrome Plugin perfekt funktionieren die männliche Japanische Stimme ist auch sehr gut (häufig habe ich sehr hohe Frauenstimmen bei Japanischen TTS gesehen komme ich gar nicht mit klar) kostet aber 10€ im Monat, ist mir zu viel. Gibt es eine ähnlich gute Software mit guter Stimme und Funktion und ohne Abomodell?
 

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birdskywinter schrieb:
häufig habe ich sehr hohe Frauenstimmen bei Japanischen TTS gesehen komme ich gar nicht mit klar
Es ist durchaus üblich, dass Frauen zusätzlich eine Oktave (oder noch) höher als in ihrer normalen Tonlage sprechen, was hinsichtlich Höflichkeit und Weiblichkeit erwartet bzw. interpretiert wird - ein umstrittener soziokultureller Aspekt. Aber ja, ich weiß, was du meinst, besonders, wenn es extreme Formen wie in Anime udgl. annimmt.

Die meisten freien Dienste basieren (als Plugin) letztlich auf den Stimmen von Microsoft oder Google, welche absolut nicht schlecht sind, jedoch die hochwertigeren nach einer Testzeit alle kostenpflichtig sind.

Manchmal kann man bei den freien Alternativen noch die Tonhöhe ändern, zb Read Aloud.



Exkurs: Die grammatische Analyse von ChatGPT ist noch verbesserungwürdig, wenn du das als Basis des Lernens nimmst, bzw. sollte man aufpassen, weil manches sehr definitiv formuliert ist:

  • 私 ist ein Nomen und heißt genau übersetzt meine Person. Es ist kein Pronomen, wie im Deutschen, also kein "Ich", auch wenn es übersetzt üblich und in Ordnung ist. Man sollte es aber bedenken.
  • は ist eine Partikel, gesprochen wa, welche mit dem Nomen in diesem Satz das Subjekt bildet, nicht die Topik, das ist etwas Anderes. Zwar hat die Topik ein identes Aussehen und führt inhaltlich zu derselben Aussage, aber ausgehend von deinem Ursprungssatz ist es grammatisch eindeutig nicht so (Da müsste der Satz dann lauten: "Was mich betrifft ... ").
  • を, gesprochen o, ist eine weitere Partikel, welche ua für das direkte Objekt von transitiven Verben verwendet wird. を kann aber auch anderweitig zum Zug kommen, ist also kein AUTOMATISCHER Objektmarker (ebenso wenig wie は nur Subjekte kennzeichnet, siehe Topik). Das schreibt zwar ChatGPT nicht so, aber man sollte es wissen, dass viele japanische Partikeln mehrfache Verwendung erlauben.
  • 捕まえました ist zusätzlich noch die "normale" neutrale Höflichkeitssprache (teinei-go, 丁寧語), deren positive Form in der Gegenwart -masu, in der Vergangenheitsform -mashita ist.
Weiterhin viel Erfolg beim Lernen!
頑張って!
 
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Recharging schrieb:
私 ist ein Nomen und heißt genau übersetzt meine Person. Es ist kein Pronomen, wie im Deutschen, also kein "Ich", auch wenn es übersetzt üblich und in Ordnung ist. Man sollte es aber bedenken.

Quasi die 外人-Falle, da das im normalen, informellen Gespräch kaum jemand benutzt. Offenbar weil es sehr "Ich"-zentrisch ist und unhöflich wirkt. Trotzdem wird's überall in unseren Sphären gelehrt.
 
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Es gibt halt in der japanischen Sprache keine Pronomen, daher ist es grammatisch nicht gleich. Dass es letztlich zum selben inhaltlichen Ergebnis führt, ist ja vollkommen in Ordnung (wenn man es weiß). Wie du schreibst, steckt dahinter aber durchaus ein kultureller Unterschied, soweit wie möglich immer indirekt und abstrakt zu bleiben (gerade, wenn es oft weggelassen wird, denn ein japanischer Satz ist vollständig, auch wenn nur das Prädikat vorhanden ist, im Gegensatz zur deutschen Sprache). Gerade bei Personen gibt es hier eine Vielzahl an Dingen, auf die man achten muss (nicht nur in Japanisch, auch in anderen asiatischen Regionen und Sprachen).

Interessanterweise ist die deutsche Sprache in dem Punkt der Höflichkeit (per Du, per Sie, etc.) auch ausgeprägt, nicht so stark wie in Japan, aber eben auch. Während wir andere Länder um ihre Eigenheiten bewundern und sogar fasziniert davon sind, kommt es mir hierzulande oft vor, das Eigene schlecht zu reden und sich gerne der Bequemlichkeit halber nach unten zu nivellieren - abseits vom ständigen Wandel der Sprache. Mir würde definitiv etwas fehlen, wenn es keine Unterscheidung in der Anrede der 2. Person etwa gäbe.

Englisch schön und gut als "die" Referenz, aber manches Mal kann man durchaus erkennen, dass Sprache als Teil der eigenen Kultur einen hohen Stellenwert besitzen sollte, so flexibel wie nötig sein kann ohne andere Dinge gleich über Bord werfen zu müssen.

Wie sagte Goethe schon: "Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen."
 
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danke, ich habe jetzt Clipchamp gefunden läuft zwar auch nur in der Cloud aber der TTS ist kostenlos. Und die Stimmen sind sehr gut Höhe und Geschwindigkeit lassen sich anpassen.
 
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