KDE's Doppelmoral? Aussage auf ihrer Website

Mondgesang

Lt. Commander
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Liebe Freunde,

dass Linux nicht von Luft und Liebe lebt, dürfte auch dem letzten FOSS-Streiter bekannt sein. Da fließt Kohle ohne Ende, nicht zuletzt von den ach so bösen bösen "Großen". Dass Linux- und FOSS-Projekte gerne mal in Sachen Weltverbesserersein übers Ziel hinausschießen ist auch kein Einhorn aus Märchen.

KDE3.jpg


Daher musste ich gerade schmunzeln, als ich auf KDE's Website stöberte und folgende Aussage fand:

KDE.jpg

Von Tech-Giganten unabhängig...

Und buchstäblich vier Mausscrolls weiter unten, im Footer der Seite dann:

KDE2.jpg



Ich sah heute auf Instagram ein Reel von einer Sängerin, die beim Konzert stürzte, von drei Männern aufgefangen und wieder hochgezogen wurde, um sich dann mit einer angewiderten Grimmasse von ihnen buchstäblich loszureißen als wollten sie ihr eigentlich an die Wäsche.

Oder das altklassische Beispiel des "Anti Big Corporations" Aktivisten, der im Starbucks Cafe an seinem MacBook bei Facebook gegen Geldgiganten wettert.

So etwa kam mir gerade dieser Slogan von KDE vor. Ein wenig mutig, gegen große Firmen zu schießen, quasi die Hand die einen füttert beißen, die einen wiederum mit Geld versorgen. Nicht? Doch etwas mehr Aktivismus, als dem Projekt gut täte?
 
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Mondgesang schrieb:
Von Tech-Giganten unabhängig...

Und buchstäblich vier Mausscrolls weiter unten, im Footer der Seite dann:
Und in wie beeinflussen die Unternehmen das Projekt deiner Meinung nach inhaltlich?
 
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@madmax2010 Sieht man ja gut an Mozilla wie das läuft, wenn es nur einen großen Sponsor gibt. Von wegen "frei" und so.
 
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Nehmen wir doch mal direkt den größten Namen von der Liste. Hat Google denn Entscheidungsgewalt im KDE Projekt? Wie groß ist die Spende? Alleine durch das Fördertum per se entsteht doch noch keine Abhängigkeit.
 
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Alleine durch das Fördertum per se entsteht doch noch keine Abhängigkeit.
Sind solche Förderungen nicht (auch) immer an Bedingungen geknüpft, die im Interesse des Geldgebers sind? Zu verschenken wird ja keiner der Konzerne was haben, unabhängig der Größe. In meinen Augen liegt es zumindest nahe, eine solche Behauptung gerechtfertigt aufzustellen.
 
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EdwinOdesseiron schrieb:
Sieht man ja gut an Mozilla wie das läuft, wenn es nur einen großen Sponsor gibt.
Eben. Darum viele Sponsoren. Erzeugt weniger Abhaengigkeit

Und Mozilla hat definitiv noch andere Probleme und sehr viel Kritikfläche
KDE liegt bei ~500.000 Jahr. Mozilla bei 500.000.000.
 
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Mondgesang schrieb:
Da fließt Kohle ohne Ende, nicht zuletzt von den ach so bösen bösen "Großen".
...weil die "bösen Großen" ihr Geld hauptsächlich durch das Internet verdienen und das Internet nunmal aus Linux-Servern besteht. Ist doch klar, und auch lange bekannt, dass sie das Linux-Ökosystem mitfinanzieren.

Wenn dir KDE wegen Google-Sponsoring nicht passt, wechsel doch einfach auf LXQt!
Und immer schön Firefox benutzen, gelle? ;)
 
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Nun, eine von KDEs Missionen sagt explizit:
To reach as many users as possible, KDE strives to create software that
  • is available on major Free and proprietary operating systems, platforms and devices, with the help of Qt and other state of the art technologies.
  • interoperates well with proprietary software, formats and services
Die Fettmarkierung ist von mir.

Aus meiner Sicht ist das völlig ok, dass sie mit den großen Tech-Firmen interagieren und auch von ihnen gesponsert werden. KDE wäre ein ganzes Stück kleiner und funktionsärmer ohne sie.
 
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EdwinOdesseiron schrieb:
@madmax2010 Sieht man ja gut an Mozilla wie das läuft
Was läuft denn da?
Fucc schrieb:
Sind solche Förderungen nicht (auch) immer an Bedingungen geknüpft, die im Interesse des Geldgebers sind?
Ja, sie nutzen die Softwarekomponenten der OSS-Projekte und das prinzipiell kostenlos. Die Spenden sind ein Bruchteil dessen was sie dadurch verdienen und das Ganze eigentlich wert wäre.
 
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Mondgesang schrieb:
Da fließt Kohle ohne Ende, nicht zuletzt von den ach so bösen bösen "Großen"
der kde e.v. ist non-profit - da kann gar nicht "ohne ende kohle fliessen". und wenn man mal nachschaut,

Patrons of KDE pay yearly membership fees of:
  • Individuals, small organizations €5000
  • Large organizations €10000
https://ev.kde.org/getinvolved/supporting-members/

dann sieht man wohl, dass hier google nicht gerade arm wird (und der kde e.v. sich damit eher nicht auf die bahamas absetzt).
 
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Fucc schrieb:
Zu verschenken wird ja keiner der Konzerne was haben, unabhängig der Größe.
Es geht den spendenden Unternehmen nicht zwangsläufig immer um (indirekte) Einflussnahme. Zum Einen bieten Spenden mitunter Steuervorteile bzw. senken die Steuerlast und zum Anderen wird die Unterstützung von namhaften Projekten/Organisationen auch dazu genutzt die öffentliche Wahrnehmung des eigenen Unternehmens zu verbessern.
 
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wrglsgrft schrieb:
Mozilla finanziert sich zu einem sehr großen Teil durch einen Suchmaschinendeal mit Google.
Das ist mir schon klar, aber was läuft denn nun so schlecht bei Mozilla, aufgrund dieses Deals?

mibbio schrieb:
Zum Einen bieten Spenden mitunter Steuervorteile bzw. senken die Steuerlast
Man hat hinterher trotzdem weniger als ohne Spende.
 
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Fucc schrieb:
Sind solche Förderungen nicht (auch) immer an Bedingungen geknüpft, die im Interesse des Geldgebers sind?
Die da hier wären? Müsste man nicht, wenn deine Theorie stimmen würde, irgendwo in KDE prominente Auswirkungen dieses Sponsorings sehen?
Bei Mozilla ist das ja so, die lassen sich ihren Poppes dafür auch mehr als vergolden, das ist schon verplatinen, dass dort Google voreingestellt ist usw.
Bei KDE sind es gerade mal 10.000€ pro Jahr.
 
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Als KDE damals relativ neu war, haben die FOSS Extremisten es damals verteufelt.
Der Grund waren die damals verwendeten QT Libraries, die frei benutzbar waren, aber nicht Open Source.
Danach entstand dann Gnome.
 
Mondgesang schrieb:
[...]. Doch etwas mehr Aktivismus, als dem Projekt gut täte?
Es wirkt fast so, als wäre der KDE Verein schlicht und ergreifend praktmatisch und eben nicht dokmatisch.

0x8100 schrieb:
der kde e.v. ist non-profit - da kann gar nicht "ohne ende kohle fliessen". und wenn man mal nachschaut,
Als e.V. mit anerkannter Gemeinnützigkeit gibt es sowieso Grenzen, inwieweit Geldmittel Einfluss auf das Wirken vom Verein haben dürfen. Wenn das auch nur ansatzweise so ausschaut, als würden Geldmittel Einflussnahme, Leistungen oder Vergleichbares kaufen, werden Finanzämter ja ganz schnell ungemütlich[1].

Zudem:
https://ev.kde.org/advisoryboard/

Google wirft Geld, will aber anscheinend keinen Sitz im Advisory Board. Mit viel Abstand dürfte die größte Firma da Canonical sein und die sind im Großen und Ganzen auch eher entspannt unterwegs[2].

[1] Außer bei so manchen Industrienahen Lobbyvereinen..
[2] Kein globaler Überwachungskapitalismus und die Enshitification der eigenen Produkte hält sich Imho in Grenzen.
 
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gaym0r schrieb:
was läuft denn nun so schlecht bei Mozilla, aufgrund dieses Deals?
Es kann passieren, dass ein Gericht entscheidet, dass der Deal rechtswidrig ist. Dann fällt das Geld weg und Mozilla steht vor einem dicken Problem. Mozilla ist, was die Finanzierung angeht, von Google abhängig.
 
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Mondgesang schrieb:
Von Tech-Giganten unabhängig...
Na ja, außer Google sehe ich da keine weiteren 'Tech Giganten'.

Allzuviel Doppelmoral sehe ich da nicht. Google ist auch in der Linuxwelt omnipräsent.

Finde es eher interessant, dass da Canonical an erster Stelle auftaucht, zumal Canonical auch einer der Hauptsponsoren bei Gnome ist. Früher war ja KDE neben Gnome offiziell gleichberechtigte Ubuntu LTS GUI, bis es Krach gab und man sich in gegenseitiger Abneigung auseinander gelebt hat. Kubuntu seitdem nur noch reines Community Projekt wie die anderen 'Flavours' mit reduziertem LTS Support.


Ansonsten muss eben jeder zusehen wie er wirtschaftlich klar kommt. KDE wurde z.B. stark mit Geldern aus einem Stiftungsvermögen der deutschen Fleisch- und Wurstindustrie (Tönnies) gefördert/unterstützt. Sollen deswegen Veganer kein KDE nutzen...!?
 
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@mo schrieb:
Finde es eher interessant, dass da Canonical an erster Stelle auftaucht, zumal Canonical auch einer Hauptsponsoren bei Gnome ist.
Deren Kunden werden sowohl GTK- als auch QT-Anwendungen einsetzen. Das ergibt das für mich Sinn.
 
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