Kommts beim Audio-Transcodieren wirklich zu merklichen Qualitätsverlusten & weshalb?

Stannis

Lieutenant
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Meine historisch gewachsene Mediensammlung besteht aus vielen verschiedenen verlustbehafteten Formaten wie wma und mp3.

Ich könnte das so lassen oder es zu ogg-Vorbis / mp3 konvertieren, um alles schön einheitlich zu haben. Sicherungen gibt's ja auch noch.
Nun hört man ja häufig, dass eine Wandlung von verlustbehaftet zu verlustbehaftet mit jeder Konvertierung die Qualität verschlechtert, ähnlich wie mans vom jpeg bei paint kennt.

Könnte mir da jemand mal kurz umreißen, warum das so ist?
Ich stelle es mir nämlich wie folgt vor: Verlustbehaftete Formate wie mp3 schneiden vom Ausgangsmaterial (wav oder flac) weg, was der Mensch sowieso nicht hören kann und machen noch ein bisschen was anderes, wie bspw. leise Töne wegzuschneiden, die auf laute folgen, da wir die ebenfalls nicht hören können. Psychoakustisches Modell eben.
Wenn wir nun also ein mp3 nochmal in vorbis konvertieren, sollte der encoder doch folgendes feststellen: Was nicht gehört werden kann, wurde im mp3 bereits weggefiltert, also filtern wir nicht noch mehr weg und übernehmen den puls code stream einfach ins neue Format.
Quasi als würde Ich von mp3 wieder zu wav wandeln und dann wav in vorbis wandeln.

Zumindest bei kleineren Experimenten mit audacity habe Ich bei einer Konvertierung keinen Unterschied feststellen können.
 
Es wird auf jeden Fall nicht besser. Wenn dein Abspielgerät alle Formate kann, dann würde ich mir das Konvertieren sparen. Wenn deine Bitrate hoch genug ist, macht das konvertieren nicht so viel aus, aber es geht bei jedem mal konvertieren etwas an Qualität verloren. Im Internet findet man Audiodateien, die 100x konvertiert wurden, da ist dann von der Musik kaum noch etwas übrig.
 
Auch wenn der Vergleich hinkt; mache mal ein Foto von einem detailreichem Foto. Und Notfalls ein drittes und viertes mal. Kannst auch jedesmal vom Bildschirm abfotografieren. Wird nicht besser.

Lange Antwort: Gibt es genug in google
Kurze Antwort: Um die Verlustbehaftete mp3 zu erstellen muss von vielen "Informationen" eine neue Information encodet werden. Beim nächsten Versuch ist dieses "weniger Informationen" nochmal etwas weggeschnitten... Und ein guter Encoder kann Musik so encoden, das du wenig verlust hast. Wenn ich nur dran denke, was ein akuteller mp3 encoder mit 128 kbit kann im vergleich zu einem UR-encoder von 1998, ein Unterschied wie Tag und nacht.
 
Stannis schrieb:
Wenn wir nun also ein mp3 nochmal in vorbis konvertieren, sollte der encoder doch folgendes feststellen: Was nicht gehört werden kann, wurde im mp3 bereits weggefiltert, also filtern wir nicht noch mehr weg und übernehmen den puls code stream einfach ins neue Format.
Abgesehen davon, dass Vorbis etwas anderes "wegfiltern" würde als MP3, entstehen durch die Komprimierung Artefakte. Diese Artefakte nimmt der Encoder aber logischerweise auch als Signal wahr und erzeugt durch die Komprimierung noch mehr Artefakte.

Stannis schrieb:
Quasi als würde Ich von mp3 wieder zu wav wandeln und dann wav in vorbis wandeln.
Ob mp3->vorbis oder mp3->wave->vorbis macht in der Tat keinen Unterschied (solange gewisse Parameter stimmen), denn die (De-)Kodierung in ein verlustfreies Format ist in diesem Fall ebenfalls verlustfrei.
 
Ganz einfach: Wie soll aus einer gefilterten Datei das zuvor herausgefilterte wieder hinzugefügt werden? Woher sollen die Informationen stammen wenn sie, wie gewünscht, nicht in der Datei enthalten sind?
 
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