Linux-Fileserver etc für Dummies

Singler

Lt. Commander
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Also... ich glaub selbst kaum, dass ich hier poste, denn eigentlich ist Linux für mich heilloses Gefrickel für Leute, die ansatzweise irgendwo schlauer sind als ich... Die Zeiten, als ich mich beispielsweise in Batch-Dateien ausgetobt habe, sind laaaaange vorbei ;)

Jedenfalls: Ich habe neben meinem "richtigen" PC einen kleinen PC (Celeron 4-Kerner) rumstehen, der für mich als Datengrab, als kleiner FTP-Server und PLEX-Server dient und auf dem Win10 Pro läuft. Und er läuft eigentlich recht gut, weil ich als Windowsler mit Boardmitteln und einigen anderen Programmen das Ding so hinbekomme, wie es soll... teilweise zumindest. Denn eigentlich würde ich gerne noch mehr über das Ding laufen lassen, die es in der Windowswelt so nicht gibt, Geld kostet oder einfach nur umständlich umzusetzen ist.

Und da ich ein Idiot bin, der immer gerne über den Tellerrand schaue (und ich immer wieder in irgendwelchen Foren einen Kandidaten finde, der "Pack dir Linux drauf" auf jede Frage postet), dachte ich, vielleicht doch (mal wieder) einen Versuch mit Linux zu machen, auch wenn die ersten paar Versuche in den letzten Jahre allesamt grandios gescheitert sind.

Mein Problem ist nämlich auch folgendes:

Ich hab den PC stehen, mit einer SSD als Bootplatte und zwei Festplatten als... nennen wir sie "Müllplatten", wo meine Downloads landen, auf Viren geprüft werden etc. Und dann hab ich in einem externen HDD-Gehäuse über USB3 4x2TB-Platten hängen, wo meine Filme/Serien (ja, ich besitze die Originale) etc draufliegen. Da ich die 4 Platten gerne als eine Platte anspreche, hab ich Drivebender installiert, die aus den vier Platten per Pooling eine Große 8TB-Platte machen. Da sich gerade eine Platte langsam ins HDD-Jenseits verabschiedet, überlege ich mir - die Platten allesamt auszutauschen (entweder 2x4 oder 1x8 zunächst) und dann, auch aufgrund besserer Systemüberwachungsmöglichkeiten auf Linux zu wechseln.

Sowas ähnliches hab ich schon mal vor knapp 4 Jahren versucht... die Platten waren DAMALS noch alle ReFS formatiert, was irgendwie zu Problemen führte vor allem funktionierte kein Pooling. Also hab ich an einem anderen PC über nacht alle Platten auf NTFS geändert (was für ne Kopierorgie!) Doch auch hier gabs Probleme, denn gelegentlich liesen die Platten sich nicht einhängen (damaliger Clan-Kumpel, der Linux-Fan war, ist hier schier verzweifelt und das trotz der Tatsache, dass ich ihn mit schier endlosem Beibringen von Pizza und Zuckergetränken bei Laune hielt) und dann das größte Problem überhaupt - ich, der vor dem PC hockte, langsam immer wütender wurde und dann "SCHEISS DRAUF" schrie und wieder Windows (damals 7) installierte.

Ich bin also vorbelastet, aber irgendwie will ich dennoch immer einen funktionieren Linux-Rechner hier zuhause.

So... und nun kommt ihr in Spiel, wenn ihr denn wollt ;)

1. Auf welche Distro sollte ich gehen? Gui ist schon nötig, weil ich einige Dinge wohl sonst nie gebacken bekomme. Kenne den "Welche Distro"-Post, nur irgendwie fehlt mir immer hier oder da was.
2. Pooling? Andere Lösung? Worauf sollte ich bei Linux achten? Tipps für Programme?
3. FTP/WEB-Server. Auf Windows nutze ich einfach XAMPP... nehme mal an, das sollte ähnlich einfach bei Linux sein, oder?
4. DNS-Server? Nutze bislang einen Pi, auf dem Pi-Hole läuft. Dachte mir, dass der kleine PC das auch/besser regeln sollen könnte, oder liege ich da falsch?
5. Ist es notwendig, die Platten auf ein anderes Dateisystem zu setzen oder ist es heutzutage leistungstechnisch egal, welches FS eingehangen wird. Vielleicht nicht unwichtig: Würde erstmal NTFS weiter nutzen wollen, weil ich halt nicht weiß, wie sich Linux für mich entwickelt. Große Kopierorgien kann ich später noch realisieren.
6. Virenscanner. Wie schon gesagt, ich lade idR Dateien über den großen Rechner per Netzwerkfreigabe auf eine der Platten des kleinen Rechners runter, wo dann (bislang) Norton die Sachen checkt, vor allem zip-Sachen. Wie umständlich sind Freigaben bei Linux und wie sieht es mit Virenscannern aus?
7. Kennt ihr gute Guides, die für Leute geschrieben wurden, die von Linux nicht mal rudimentär Ahnung haben?
8. Sollte ich das Unterfangen vergessen und auf Windows bleiben?

Danke fürs Lesen und für etwaige folgende Hilfestellungen
 
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Bezüglich Linux kann ich dir keine Rat geben, aber deine Aufgabenstellung klingt nach einem NAS.
Dazu gibt es eine eigenen Linuxdistri: http://www.freenas.org/ oder aber du holst dir einfach ein NAS von Qnap/Synology...
mfg
 
Wenn du magst, mache ich das ganze per TeamViewer mit dir.
 
@Bagbag danke... sofern ich tatsächlich vor Problemen stehe, würd ich gern darauf zurückkommen... zunächst einmal will ich es selbst versuchen (und ggf scheitern. Will dann aber auch eroieren, WORAN ich gescheitert bin.) Ist schwieriger, wenn ein Pro sich da durchklickt und man selbst nicht hinterherkommt ;)

Werd mir mal FreeNas genauer anschauen.
 
Auf dem Server ein GUI zu betreiben ist natürlich möglich, in meinen Augen aber nicht optimal. Eine "graphische" Lösung im Sinne eines Web-Interfaces ist vielleicht besser geeignet. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber Cockpit erscheint mir interessant. Ist auf jeden Fall Bestandteil von Fedora (und auch Debian und Ubuntu). Es gibt sicherlich noch andere.
 
Singler schrieb:
2. Pooling? Andere Lösung? Worauf sollte ich bei Linux achten? Tipps für Programme?
Das Btrfs Deiteisystem soll Pooling beherrschen. Zu Programmen empfehle ich dir Samba.

Viren Schutz unter Linux kenne ich nur ClamAV
Aber ob der mit den Windows Lösungen konkurrieren kann weiß ich nicht.
 
ClamAV ist eher dazu gedacht, Schad-Software für Windows zu finden. Für Linux/BSD existiert so etwas wie Malware zwar auch, die muss man aber zumeist wirklich aktiv installieren. Also aktive Dummheit an den Tag legen.

Btrfs ist eine Möglichkeit, eine Art RAID zu erzeugen, JBOD funktioniert damit aber nicht, so weit ich weiß. Dafür gibt es aber mdadm. Um ein Linux-Dateisystem wirst du jedenfalls nicht herumkommen, NTFS ist für einen sinnvollen Betrieb nicht geeignet. Das ist aber kein Drama, da dir die Innereien des Dateisystems zumeist verborgen bleiben. (Es sei denn, du möchtest dich intensiv mit Btrfs auseinandersetzen. Das ist zugegeben äußerst spannend und man kann viel dabei lernen. Aber nicht zwingend erforderlich.)
 
Versucht, Freenas zu installieren "BTX VERSION IS 1.0.2". Ok... bisschen was ausprobiert. Freenas installiert... läuft. Bis um 4 Uhr versucht, irgendwas hinzubekommen (zB zugriff auf irgendwas) aber nix. Nada... Nicht mal sowas simples wie einen Dateimanager konnte ich finden/installieren. Immer noch unnötig komplex, das ganze.



Update: Irgendwie hab ich es geschafft, auf dem Ding ein VM zum Laufen zu bringen für PiHole... Ha, Erfolgserlebnisse!
 
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Also ich komme mit den Befehlen: ls, cd, cp, rm und mkdir auf der Konsole gut zu recht, aber wenn du einen Dateimanger brauchst wäre der Midnight Commander was für dich.
 
Linuxfreakgraz schrieb:
Also ich komme mit den Befehlen: ls, cd, cp, rm und mkdir auf der Konsole gut zu recht, aber wenn du einen Dateimanger brauchst wäre der Midnight Commander was für dich.

Gut... "dos" befehle kann ich auch noch... nur was ls und cp ist, muss ich noch rausfinden.
 
ls auflisten des Ordner Inhalts und cp Kopieren.
Mit den Befehl man für Manual kannst du dich genauer über die einzelnen Unterprogramme informieren.
 
Ok... eben 2h lang versucht, eine Festplatte, die gemountet war (keine Systemplatte), zu "entmounten", weil ich Blödsinn bei den Partionen gemacht habe. Simpel, selbst für mich. Ging nicht. "Device busy". Reboot. Immer noch nicht. 101 Forenbeiträge gelesen, mindestens genau so viele Hinweise gelesen, woran es liegen könnte, wie man es lösen könnte etc. kein gpart destroy -f ada1 ... nix hat geholfen. Dann las ich "Hast du einen Windows-PC? Festplatte ausbauen, in den Win-PC hängen, diskpart hilft". Gut, das hätte ich schon lange vorher machen können, aber ich wollte es mit den Boardmitteln machen. HDD-Dock, HDD erkannt, diskpart, nach 10 sekunden waren alle partitionen tot. In den Linux-Rechner gehangen, HDD erkannt, Wizard drüber... fertig.

Ja, Linux mag mächtiger sein, aber sorry, nein... ich werd mich mit den Unzulänglichkeiten von Windows zufrieden geben. Das ist mir "sicherer", wenn ich an meine Daten denke, weil ich in einer "Krise" nicht wüsste, wie ich die je wieder zurückbekomme. I

Danke für eure angebotene Hilfe, aber Linux/FreeBSD und Co sind nix für mich. In 5 Jahren versuch ich es ggf. noch mal.
 
Ja wenn du nicht gewillt bist Zeit zu investieren und zu lernen, solltest du bei dem bleiben, mit dem du dich auskennst.
Befehle wie ls, cp, lsof, mount sind essentiell. Gibt es seit 30? Jahren und wirds die naechsten 30 wahrscheinlich auch noch geben. Also keine Ahnung worauf du nun 5 Jahre waren willst? Dass dir das Wissen im Schlaf zufliegt?
Linux ist kein Windows Klon und wird auch nie einer sein. Ergo muss man lernen, oder eben bei Windows bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn du langfristig einen Umstieg erwägst, kannst du dir doch eine VM oder einen älteren Rechner zum Ausprobieren und Kaputtspielen einrichten. Am besten lernt man aus der Praxis für die Praxis. ;)
 
Singler schrieb:
Update: Irgendwie hab ich es geschafft, auf dem Ding ein VM zum Laufen zu bringen für PiHole... Ha, Erfolgserlebnisse!
Auf so einer schwachen CPU eine VM laufen lassen ist schlecht für den Stromverbrauch und die Hitze, just saying.

Für maximalst einfache Einrichtung eines Fileservers ist eventuell der Univention Corporate Server eine Erwähnung wert. Das Ding funktioniert so einfach wie ein gekauftes NAS und ist für Privatnutzer kostenlos. Auf pro-linux.de gab es vor ein paar Wochen einen längeren Artikel zum Installieren und Nutzen des UCS. Der Riesenvorteil ist, dass man so auch noch viele weitere Funktionen über den reinen Fileserver hinaus realisieren kann.
 
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