LPIC-1 Ermittlung des Status Quo durch Testfragen

_anonymous0815_

Lt. Commander
Registriert
Aug. 2020
Beiträge
1.317
Guten Abend liebes Forum,

Der Titel ist ein bisschen komisch formuliert, aber treffender bekomme ich es gerade nicht hin.

Und zwar habe ich mich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken beschäftigt, mein eher punktuelles Linuxwissen auf eine gleichmäßige Basis zu hieven.
Daher habe ich mir vom Rheinwerkverlag folgende Bücher bestellt: Rheinwerk.

Zusätzlich möchte ich das neu erlernte Wissen mit realer Anwendung im Alltag und dieser Videoreihe des Youtubers "Takiry" festigen:
Playlist.

Der Youtubkanal ist eigentlich für Neueinsteiger empfehlenswert, sagt aber explizit, dass diese Reihe professionell aufgezogen wird und sich auf ebendiese Bücher des Rheinwerk-Verlags stützt. Ich habe die Bücher nicht nur aufgrund dessen gekauft, sondern weil ich schon IT-Bücher des Verlags besitze und für mein Maß an Wissen stets zufrieden war.

Ziel soll für nächstes Jahr die LPIC-1 Zertifizierung sein, was die bestandenen Prüfungen LPI 101 und LPI 102 voraussetzt.

Dazu jetzt meine Frage: Könnt Ihr mir Seiten empfehlen, die LPIC-1 Fragen oder aber auch LPIC-1-ähnliche Fragen anbieten, mit denen man seinen Wissensstand eingrenzen und ableiten kann, wo es noch Probleme gibt. Ziel soll es nicht sein, den Fragenkatalog wie beim Führerschein auswendig zu lernen, sondern diesem "diffusen" Wissen in meinem Kopf eine klare Struktur zu geben.

Denn ganz unerfahren bin ich mit Linux mittlerweile auch nicht mehr, es ist eben punktuell vorhanden und manche Themengebiete sind mir teilweise oder sogar ganz fremd, da ich z.B. zwar schon arbeitstechnisch mit (AIX, Solaris), RHEL und CentOS Berührungen hatte, aber bei weitem nicht so intensiv, wie mit Debian, welches sozusagen zu Hause mein Daily Driver ist.

Falls Ihr also entsprechende Seiten empfehlen könnt, die ich vor Beginn des Projekts "durcharbeiten" kann, dann bitte her damit.

Vielen Dank schon mal.:)
 
_anonymous0815_ schrieb:
Daher habe ich mir vom Rheinwerkverlag folgende Bücher bestellt: Rheinwerk.
Da ist ein "Prüfungssimulator" dabei, der Fragen nach einem ähnlichen Prinzip wie die echte Prüfung beinhaltet.

Den echten Fragenkatalog kannst du bei LPIC sowieso nicht ohne weiteres auswendig lernen, da die Fragen selber nicht öffentlich sind (oder es zumindest nicht sein sollten).
Schau dir bei lpi.org die offiziellen Lernziele an und lies dir jeden einzelnen Punkt im Detail durch. Wenn du über alles was dort aufgelistet ist Bescheid weißt, sollte das Bestehen der Prüfung kein Problem darstellen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: _anonymous0815_ und Natriumchlorid
Ich hab den LPIC-1 2016 und den LPIC-2 2021 abgelegt. Die Rheinwerkbücher hatte ich auch.

Allerdings sind die Bücher eher als Orientierungshilfe zu sehen. Gerade beim LPIC-2 schaffst du die Prüfung definitiv nicht, wenn du nur mit dem Buch lernst.

Hilfreicher sind die Themengebiete:
https://wiki.lpi.org/wiki/LPIC-1_Objectives_V5.0
https://wiki.lpi.org/wiki/LPIC-2_Objectives_V4.5

Den LPIC-1 bekommt man noch mit gutem Erfahrungsschatz hin. Beim LPIC-2 geht's schon ziemlich in die Tiefe. D.h. da werden auch Bedeutungen bestimmter Parameter in Configs abgefragt, z.B. Apache.

Beispiel: Soweit ich mich dunkel erinnere, gab's eine Frage, wenn im Apache ein bestimmter Parameter gesetzt ist, wie sich das auf den Zugriff (Basic Authentication) auswirkt. Das Gemeine war daran, dass der genannte Parameter durch das Defaultverhalten ausgehebelt wurde.

Beim LPIC-1 musst du auch Parameter diverser Befehle wissen, z.B. mit welchem Parameter bei fsck keine Veränderungen am Dateisystem vorgenommen werden.

Und auch, wenn du keine Fahrschulprüfung haben willst. Für den LPIC-2 ist die Vorgehensweise gar nicht so verkehrt. Fragen inkl. Diskussionen findest du hier. Und ja, die 10€ lohnen sich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Natriumchlorid und _anonymous0815_
Danke für Eure Antworten, auch wenn ich jetzt erst antworte.

Den Prüfungssimulator habe ich mittlerweile auch mal durchlaufen, 60 Fragen für 101 und merke, dass ich noch gut zu tun habe, 58% habe ich beim ersten Durchlauf erreicht, nicht angerechnet eben einige Fragen, bei denen ich nicht alle richtigen Antworten kannte, z.B. eben nur 2 von 3 und damit natürlich falsch.

Manches war mir tatsächlich völlig fremd, aber ich denke dennoch, dass zumindest LPIC-1 machbar ist. Da die beiden Prüfungen mit MwSt. ca. 400€ kosten, wird es dafür in 2024 auch erst mal bleiben, da ich noch andere Kosten zu stämmen habe. Glücklicherweise kann ich die Prüfstelle in meiner Stadt per Fuß erreichen und die durchführende Firma ist mir auch bekannt.

Mir wurde schon nahegelegt, dass ich doch eher etwas mit Virtualisierung und Containerisierung machen soll, das wäre mittlerweile begehrter, aber ich glaube ich fahre damit trotzdem gut.

Eine Herausforderung wird jedenfalls, sich auch zu anderen Linux-Distributionen durchzuringen... ich bin in meiner Debian-Komfortblase und habe eigentlich keinen Bedarf für einen Wechsel gehabt, da ich zwar für Debian für Serverdienste als Daily Driver nutze, aber nicht im eigentlichen Sinne auf meinen Clients und gamen tue ich auf Linux gleich gar nicht, wo z.B. laut CB-Tests eine Rolling-Release-Distro wie Arch einen guten Vorteil gegenüber Distros auf Debian-Basis hat.

Jedenfalls habe ich ja dann sowieso fünf Jahre Zeit, die nächst höhere Zertifizierung zu erlangen, das sollte ja prinzipiell im Rahmen des möglichen sein.

Vielen Dank nochmal.
Ergänzung ()

Aus Deiner Quelle zu LPIC-2
LAN server (Samba, NFS, DNS, DHCP, client management). Internet Gateway (firewall, VPN, SSH, web cache/proxy, mail). Internet Server (web server and reverse proxy, FTP server).

Zumindest mit nahezu allem schon in Kontakt gekommen.

Samba, NFS, DHCP, iptables, OpenVPN/ Wireguard, open-ssh, Mail-Clients, nginx, FTP(S) und SFTP (des Weiteren: Routing, PXE, Docker)

Aber aus dem Gedächtnis würde ich davon nichts konfigurieren und die Manpages kenne ich auch nicht auswendig.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal noch etwas Metageschwafel dazu:

Bei Arbeitgebern hat der LPIC eher ein geringes Ansehen, da es Multiple-Choice-Fragen sind. Persönlich bewerte ich den LPIC ein ganzes Stück höher. Man wird über die Fragen gezwungen, aus seiner eigenen Blase herauszugehen und auch mal anders zu denken. Gerade unter Linux gewöhnt man sich schnell eine Art Trott an, Dinger immer auf die gleiche Art und Weise zu erledigen, weil man das halt einmal so gelernt hat. Durch den LPIC lernst du dann auch mal andere Methoden kennen.

Bei mir hat der Arbeitgeber den LPIC-1 komplett und vom LPIC-2 die erste Teilprüfung bezahlt. Die zweite Teilprüfung hab ich dann selbst bezahlt, da ich das unabhängig vom Arbeitgeber machen wollte. Die Kosten hab ich dann logischerweise in der Steuererklärung angegeben.

_anonymous0815_ schrieb:
Jedenfalls habe ich ja dann sowieso fünf Jahre Zeit, die nächst höhere Zertifizierung zu erlangen,
So hab ich das auch gemacht - allerdings eher etwas unfreiwillig. Die ersten 3 Prüfungen hab ich relativ schnell hintereinander erledigt. Die 4. Prüfung hab ich dann kurz vor Ablauf meine LPIC-1 absolviert. Der Zeitraum hat sich dadurch ergeben, dass ich noch den RHCSA + RHCE gemacht hab und dann irgendwie auch keinen Bock mehr hatte. Ich würde Dir empfehlen, nicht soviel Zeit verstreichen zu lassen. Wenn du 1x im Lernen drin bist, dann zieh das durch.

_anonymous0815_ schrieb:
Mir wurde schon nahegelegt, dass ich doch eher etwas mit Virtualisierung und Containerisierung machen soll, das wäre mittlerweile begehrter…
Macht sich bei Xing & Co durchaus besser. Virtualisierung wird wohl sowieso vorausgesetzt. Der Containerhype ist mittlerweile wieder im Abklingen, da jetzt ja grad die KI-Sau durchs Dorf getrieben wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: _anonymous0815_
Pummeluff schrieb:
da es Multiple-Choice-Fragen sind
Ist das mittlerweile so?
Meine LPIC Prüfungen sind schon einige Jahre her, aber "damals" gab es auch viele Fragen mit Freitext-Feldern für die Antwort, in die man ohne weitere Hilfestellung Dateipfade oder Commands samt Optionen eintippen musste.
Ergänzung ()

Pummeluff schrieb:
Fragen inkl. Diskussionen findest du hier. Und ja, die 10€ lohnen sich.
Diesen Ansatz würde ich eher unter Cheating einsortieren. Die Idee hinter LPIC ist -- aus meiner Sicht -- sicherzustellen, dass du ein breites Linux Grundlagenwissen besitzt. Sich mit dem geleakten Fragenkatalog durch die Prüfung zu mogeln führt vielleicht auch zum Zertifikat, aber zerstört die persönliche Lernerfahrung, die eine Prüfungsvorbereitung eigentlich mit sich bringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
up.whatever schrieb:
"damals" gab es auch viele Fragen mit Freitext-Feldern für die Antwort, in die man ohne weitere Hilfestellung Dateipfade oder Commands samt Optionen eintippen musste.
Ab und zu mal ein Freitextfeld ordne ich trotzdem noch unter Multiple Choice ein.

up.whatever schrieb:
Diesen Ansatz würde ich eher unter Cheating einsortieren.
Ansichtssache. Kann man so sehen. Den LPIC 1 schafft man auch noch problemlos ohne die Fragen. Beim LPIC 2 waren in der 2. Teilprüfung Fragen dabei, auf die ich nie und nimmer im Selbststudium gekommen wäre, obwohl ich in diesen konkreten Fachgebieten gearbeitet hab.

Ich hatten die Fragen gezielt dafür genutzt, die Themen tiefer zu beleuchten, die Antworten mal selbst durchzuspielen, das in der Praxis auszuprobieren und zu verstehen.

Insofern verstehe ich das nicht als Cheaten. Lernt man nur die Antworten auswendig, dann hast du vollkommen Recht.
 
Zurück
Oben