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ich komme mit einer sehr ungewöhnlichen Frage: Verursachten die hohe Nachfrage nach Gütern oder die Strömungen die vielen Wracks im westlichen Mittelmeer?
Wer kann mir denn darauf ein paar Denkansätze geben?
zum einen würde ich die lang währende Vormachtstellung, d,h. die militärische Überlegenheit auf See Karthagos als eine Ursache ansehen: Die hatten keine Gewissensprobleme, auch unbewaffnete Handelsschiffe konkurrierender Staaten „aus dem Verkehr zu ziehen“. Sie sollen zeitweilig sogar in der Lage gewesen sein, die gesamte Straße von Gibraltar für fremde Schiffe völlig zu sperren.
Zum anderen werden die Punischen Kriege zum Anwachsen der Wrackbestände beträchtlich beigetragen haben. Ich denke hier nicht nur an die Verluste aufgrund direkter militärischer Auseinandersetzungen der feindlichen Flotten, sondern auch an den erhöhten „Güterbedarf“ in Südspanien, Sardinien und Sizilien sowie Nordafrika. Der eine oder andere Nachschub wird sicherlich bei Neptun gelandet sein.
Die Strömung des Atlantikwassers erreicht mit knapp 10km/h eine enorme Geschwindigkeit, die den Schiffen der damaligen Bauart vermutlich gehörig zu schaffen gemacht hat. Das allein kann m. E. jedoch kein Grund für die Vielzahl der Untergänge sein. Auch die gegenläufige Strömung findet in einer derartigen Tiefe statt, daß der Schiffsverkehr wohl nicht direkt (z.B. durch Strudel und Sogbildung) betroffen werden konnte.
Aus eigener leidvoller Erfahrung (ich habe in keinem anderen Meer unfreiwillig so viele Fische gefüttert) habe ich die Vermutung, daß die äußerst schwer vorhersehbaren Wetterbedingungen im Mittelmehr - besonders im westlichen Teil - mit plötzlich auftretenden starken Winden und meterhohen Wellen ihren Teil beigetragen haben. Wenn ich mir Bilder von den damaligen Schiffen so ansehe, kann ich mir kaum vorstellen, daß die Seeleute gegen aufkommenden Wind und gegen starke Strömung geeignete Manöver durchführen konnten.