Mieten von "Datacolor SpyderPro"

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Paul7547

Gast
Hallo,

weiß jemand, ob man die Kalibrierung des Monitors auch durch das Mieten von bspw. "Datacolor Spyder Pro" realisieren kann?

https://www.datacolor.com/spyder/de/produkte/spyder-pro/

Ich bin auf dem Gebiet noch Anfänger.

So etwas macht man ja nicht allzu oft im Jahr und es dauert auch nicht lange, ähnlich wie ein Klavier zu stimmen, also zu "kalibrieren". ;-)

Muss man dann so tief in die Tasche greifen oder geht das auch, wie gesagt, durch Mieten des Services irgendwo über einen externen Vertrieb?

Danke.

 
Ein Kalibrierungsservice ist in der Regel teurer als sich selbst ein Colorimeter anzuschaffen. Darunter versteht sich allerdings auch ein (ISF-)zertifizierter "Kalibrierer"(Techniker). In der Regel im mittleren dreitstelligen Euro-Bereich.

Das Mieten des eigentlichen Colorimeters selbst hingegen bieten einige Dienstleister relativ günstig an.

Wenn Du Deinen Monitor mit dem Ziel der EBV (Elektronischen Bildverarbeitung) bspw. für den Einsatz von Lightroom und Photoshop kalibrieren möchtest, ist eine Kalibrierung in der Regel mindestens 1x pro Jahr zu wiederholen. Der Alterungsprozess des Displays (durch Luminanzverlust) ändert auch die Gammakurve und Farbdarstellung. Das können zu Beginn nur messbare Nuancen sein, irgendwann aber doch deutlich sichtbar. Letztendlich hängt es davon ab, wie wichtig und kritisch die Farbdarstellung für Dich ist.

Die gängigen Konsumer-Colorimeter sind in der Tat die Spyder-Serie, sowie die i1D3-Serie - bspw. von ehemals xRite und jetzt Calibrite. Mit den Geräten macht man für den Einstieg nicht viel falsch.

Dennoch erwähnenswert:

Den Geräten bzw. der mitgeliefertem Software liegen sogenannte "Korrektudaten" als Dateien bei. Diese Korrekturdaten beheben Messungenauigkeiten zwischen Colorimeter und der eingesetzten Displaytechnik (LCD, OLED usw.) und wurden an einem Referenzdisplay erstellt. Somit liefern diese Daten auch nur für dieses eine Referenzdisplay nahezu perfekte Messwerte des Colorimeters. Misst das Colorimeter andere (selbst baugleiche) Displays (in diesem Falle "Deines"), muss man immer Messabweichungen in Kauf nehmen. Somit "kann" (muss nicht) das Ergebnis der Kalibrierung dennoch ungenau sein (DeltaE größer 2) und man nimmt Farbstiche wahr.

Deshalb bringen professionelle Kalibrierdienstleister in der Regel immer ein Spectrophotometer mit (diese Geräte sind deutlicher messgenauer als Colorimeter, dafür aber weitaus teurer) und messen damit die Ungenauigkeiten zwischen Display und Colorimeter (einfach ausgedrückt), um die zuvor angesprochenen Korrekturdaten für Dein bzw. das zu kalibrierende Display zu erstellen.
 
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Ich hatte mal vor Jahren sowohl den Spyder als auch einen x-rite.
Beide lieferten schlechte Ergebnisse an meinem damaligen NEC Monitor.
Der Spyder war am Anfang ok, ließ dann aber schnell nach (Verschleiß?).
Es war teilweise ein deutlicher Rotstich nach der Kalibrierung zu erkennen.
Ein damaliger Freund der im prof. Bereich arbeitete (Druck) sagte, dass die "günstigen" ComsumerColorimeter alle nichts taugen.
Das wäre bauartbedingt durch die verbaute Technik.

Ich habe dann z. B. mal ein Blatt weißes Papier an den Monitor gehalten, und auf dem Bildschirm eine weiße Fläche anzeigen lassen.
Dabei viel es deutlich auf.
Entweder zu rot, oder zu grün, meistens aber rot.

Ich hatte damals wirklich viel ausprobiert, mit den Firmen kommuniziert die auch halfen und Tipps gaben, aber letztlich wars nix.
Meine Meinung mittlerweile: Das Geld kann und sollte man sich sparen.
 
Eine Möglichkeit wäre noch, sich ein SpyderXPro gebraucht zu kaufen, wird ja genug angeboten.

Hier erhebt sich nur die Frage, ob ich das dann überhaupt benutzen kann bzw. "darf". Ich las davon, dass man die Geräte mit der Software registrieren muss, also wohl "verheiraten". Und da weiß ich nicht, ob ich als neuer Abnehmer das dann realsieren darf oder ob die Software sagt: "Nö, das Gerät wurde schon einmal registriert, Pech gehabt, geht nur einmal."

Eine analoge und sichere aber dafür viel aufwendigere Alternative wäre wohl, sich eine Farbkarte oder ähnliches zu besorgen und dann selbst am Monitor herumzufummeln.
 
@Arboster

Das hat aber auch mit der menschlichen Wahrnehmung zu tun. Deine Augen passen sich immer der Lichtumgebung an. Das Phänomen kennst Du bestimmt von UV-Lampen in öffentlichen Sanitäranlagen. Die weißen Wände wirken sofort blaustichig, nach einer Weile lässt der Effekt ein wenig nach, weil die Augen - wenn man so will - einen Weißabgleich selbst durchführen.

Kommt man dann wieder ins Tageslicht zurück, wirkt alles intensiv gelblich/rötlich und das Spiel begíint von vorn.

So ist es auch, wenn man ein weißes Blatt Papier neben einen Monitor hält. Die Augen betrachten das weiße Blatt mit dem Einfluss des Lichts im Raum (Tageslicht, Kunstofflicht). Der Monitor ist selbstleuchtend mit eigener Farbtemperatur. Ganz egal, ob jetzt kalibriert, oder nicht. Man wird für eine Weile immer erst "Unterschiede" wahrnehmen und braucht Eingewöhnungszeit.

Wer seinen TV schon einmal professionell hat kalibrieren lassen, kennt das. Viele Empfinden die Kalibrierung zu Beginn sehr rot-/gelbstichig. So, wie beim Lesemodus von Smartphones/Windows.
 
@SonyXP
Das weiß ich, und das stimmt alles.
Trotzdem war die Kalibrierung vom Spyder am Anfang prima, und nach 1-2 Jahren schlecht.
Ich meine, da wurden irgendwelche biologischen Filter verwendet, die sich veränderten...
Vielleicht gibt es ja mittlerweile bessere Techniken.
 
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@Paul7547

Es gibt gute Software, wie etwa DisplayCAL, die keine Registrierung voraussetzen. Damit habe ich sowohl die Spyder 4/5 als auch ein xRite i1Display Pro jahrelang betrieben. Aber in der Tat, scheinen die neueren - bspw. die Calibrite Produkte - eine Initialaktivierung zu erfordern, zumindest läuft mir das bei Reddit ab und an über den Weg.

@Arboster
Dann habe ich Dich missverstanden :) Genau, die Filter in den "günstigen" Geräten altern wohl recht schnell. Aber für 100-200€ ist man da mit den Teilen dennoch für den Start gut beraten. Man lernt ja auch was dabei. Und online gekauft, hat man ja bei Nichtgefallen meist doch kulante Rückgabemöglichkeiten.
 
@SonyXP Ah ok, also einfach ein Spyder kaufen, günstig irgendwo und dann damit legal fremdgehen. ;-)

Gibt es denn zwischen Spyder 4 und 5 Quantensprünge oder reicht die 4?
 
So ging es zumindest bei den etablierten Colorimitern der "älteren" Serien. Die DisplayCAL Community hat sicherlich die Antwort darauf :)

:Edit:

Auf Deine 2. Frage - Die neuere Modelle sind in der Regel "genauer" und messen schneller. Wobei genauer hier auch immer relativ ist und eine Frage des Marketings (bei den neueren Calibrite-Serien wurde Messgenauigkeit eingetauscht, um Lichtstärkere Displays (HDR) zu kalibrieren). Lies dir einfach mal Reviews zu den Geräten durch, das sollte Dir ein Bild zeichnen.
 
Damals einen Xrite ColorMonky display gekauft für ca. 80€ und mit DisplayCal verwendet.

Heute wäre es ein Calibrite Display 123 (gleiche Preisklasse).

Meiner Meinung nach kaufen: Notebook, PC display möchten gerne Kalibriert werden, sodass wenn die Geräte nebeneinander sehen das Bild identisch aussieht. Über die Jahre wird das häufig genug verwendet werden.
 
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Ich würde keinen Spyder mehr kaufen. Die Geräte von X-Rite/Calibrite haben sich bei mir in den Disziplinen Schnelligkeit und Genauigkeit wesentlich besser geschlagen.
Die Produkte von Datacolor werden im direkten Vergleich (z.B. mit dem i1Display Pro) auch nicht besonders lange vom Hersteller (softwareseitig) unterstützt.
 
Ich habe mich gestern noch etwas eingelesen und werde mir wohl ein Spyder X gebraucht besorgen und dazu dann DisplayCal. Immerhin sind die Versionen vor der X noch mit organischen Filtern, welche als "Sollbruchstelle" der Geräte gehandelt werden, danach ab 2019 mit der X - Version gab es dann Linsen. X-Rite wird zu teuer, ich habe ja auch keinen 1000 Euro Monitor. Man sollte das immer im Verhältnis sehen. So ein 100 Euro Teil - oder gebraucht eben billiger - tut es dann auch, mit DisplayCal.
 
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