Passwörter vom Google-Konto versehentlich gelöscht - kann man die widerherstellen?

F

Fryous

Gast
Hallo,
ich muss meinen alten PC mal für ein paar Monate jemandem zur Verfügung stellen. Da dort tlw. vielleicht noch wichtige Daten darauf sind, habe ich nicht komplett formatiert, aber zumindest mal alles rübergeschoben, was auf den ersten Blick wichtig war usw.

Jedenfalls dann noch schnell in allen Browsern Cookies, Verlauf usw. löschen - also eben persönliche Daten. Natürlich habe ich auch noch ein neues Konto gemacht, ist klar. Trotzdem halt in allen Browsern die persönlichen Daten komplett gelöscht. Habe dabei nicht daran gedacht, dass damit ja alle Daten auch aus dem Google Password Manager gelöscht werden.

So, jetzt sind natürlich alle meine Passwörter weg. Zum Glück (!) benutze ich überall dort, wo ich keine Bankdaten oder ähnliches habe 2-3 Standard-Passwörter. Trotzdem wäre es mir jetzt eigentlich lieber, wenn man die Passwörter widerherstellen könnte - aber daran hat Google sicher nicht gedacht, oder? Eine Art Wiederherstellung eines vorhergehenden Zustandes?

Meine eMail-Adressen und ähnliches haben einzigartige Passwörter, welche ich mir schriftlich notiert habe. Darüber müsste sich das meiste wiederherstellen lassen.

Wie kann man sichere Passwörter haben und gleichzeitig nicht auf einen PW-Manager angewiesen sein? Einmal falsch geklickt und alle Passwörter sind weg...
 
Fryous schrieb:
Wie kann man sichere Passwörter haben und gleichzeitig nicht auf einen PW-Manager angewiesen sein? Einmal falsch geklickt und alle Passwörter sind weg...
Fryous schrieb:
einzigartige Passwörter, welche ich mir schriftlich notiert habe
Da hast du deine Lösung.

Gibt auch Leute die ihr Standard-Passwort haben und bei jeder Seite einen Zusatz anhängen. Bsp.: CB12345Forum

Aber was hast du den gegen einen Passwortmanager, wenn man fragen darf?
 
Fryous schrieb:
aber daran hat Google sicher nicht gedacht, oder? Eine Art Wiederherstellung eines vorhergehenden Zustandes?

Schieb das nicht auf Google. Das ist alleine in deiner Verantwortung und HOFFENTLICH gibt es keine Möglichkeit die Passwörter wieder herzustellen, weil das ein großes Sicherheitsrisiko wäre!
Wenn du den Account gelöscht hast, SOLLTE alles auch wirklich gelöscht sein. Jedenfalls für dich... Was Google mit gelöschten Daten macht, weiß nur Google selbst. Er könnte nämlich sein, dass die aus eigenem Interesse oder per Gesetzt gelöschte Daten xxx Jahre aufbewahren müssen.

Für solche Dinge gibt es den Google Support, sogar mit Chat, wie fast alle Supports heute.
 
Fryous schrieb:
Wie kann man sichere Passwörter haben und gleichzeitig nicht auf einen PW-Manager angewiesen sein?

Indem man sich ein System ausdenkt, welches nur einem selbst bekannt ist.

Beispiel Passwort:
  • Immer der erste und dritte Buchstabe der Website in der man sich registriert
  • Standard Passwort das man immer nutzt
  • Der erste Buchstabe der Website in Zahlen, addiert mit 5
  • bestimmte Sonderzeichen
  • das was oben steht rückwärts oder doppelt beides
  • eine fortlaufende Zahl wie das Jahr der letzten Passwortänderung, addiert mit 10
Damit hättest du für jede Website ein anderes Passwort das lang und stark ist und wenn man es ständig eingibt, kann man das System zum Rekonstruieren nicht vergessen.
Das System selbst könnte man sich zur Sicherheit auf ein Blatt Papier aufschreiben. Vielleicht sogar so, dass man auch die Erklärung nur selbst verstehen könnte.
 
Highspeed Opi schrieb:
Schieb das nicht auf Google
Ja und nein.

Ja, der TE hätte Backups haben sollen. Nein, nicht "nur die Schuld" des TEs wenn man es so sehen will denn Fehler passieren. Immer und überall und niemand ist perfekt daher wäre es sinnvoll wenn es entweder eine eindeutige zu bestätigende Felder gibt ob man wirklich alle Kennwörter löschen will oder es sollte auch dafür eine Art Papierkorb geben wie für Dateien.

@Falls du ein Backup des PCs hast dann geh über den entsprechenden User Data Ordner wie von @be_myself verlinkt oder alternativ diesen hier aber müsste mehr oder weniger identisch sein: https://www.repairwin.com/recover-deleted-bookmarks-passwords-settings-chrome/

Highspeed Opi schrieb:
Indem man sich ein System ausdenkt, welches nur einem selbst bekannt ist.
Werden mehr als eins deiner Kennwörter kompromittiert dann lässt sich je nach Komplexität des "Systems" dein Schema erraten und dann probiert weitere Dienste aus...
@Fryous Was spricht denn gegen einen Kennwort-Manager? Da gibt es brauchbare Dienste, Software zum selbst hosten oder simple lokale Programme.
 
@snaxilian
Das gibt es! Sogar in rot und als Warnung ausgegeben!
Wenn man aber aus Gewohnheit nichts ließt und stumpf immer auf weiter, weiter, weiter, JA, SICHER, klickt, dann muss man damit leben.

Und ja... es sollte selbstverständlich sein, dass man kein dummes System haben sollte.
Ein normaler Mensch wird ein gutes System nicht erraten können.
Das Ziel solcher System ist es auch sich gegen Menschen zu schützen. Gegen Programme wie Keylogger hat man sowieso keine Chance und gegen die Dummheit, Faulheit oder Fehler der Halter dieser Passwörter (Google, Microsoft, etc.) noch weniger. Vor allem weil die Passwörter für Unternehmen wie Google, Microsoft, etc. nur Dekoration sind, weil sie per US-Gesetz den Geheimdiensten wie NSA sowieso Zugang zu deinen Daten gewähren müssen.

Es ist also egal wie gut dein Schlüssel ist, wenn der Besitzer den Generalschlüssel hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Fryous
Dann solltest du vielleicht auf einen unabhängigen Passwort Manager zurückgreifen.

KeePass ist hier die Referenz.
Es ist OpenSource,
es ist offline,
man kann es trotzdem synchronisieren,
man kann es trotzdem in Browser zum automatischen Ausfüllen integrieren,
es kann zufällige Passwörter nach deinen Wünschen erstellen,
es funktioniert überall (Windows, Linux, MacOS, Android, iOS, PalmOS, Windows Phone, etc.),
niemand hat Zugriff darauf außer du selbst,
du kannst Backups davon erstellen wie du lustig bist,
wenn dein Gerät kaputt ist, kannst du es von anderen Geräten wieder synchronisieren.
 
Highspeed Opi schrieb:
Schieb das nicht auf Google.
Naja, dass man solche sensiblen Daten mit einem Klick löschen kann ist schon "unüblich". Bei uns in der Firma ist immer alles dreifach gesichert, Dateien wie auch Daten. Kann ich diese Datei mal in der Version von vorletzter Woche, habe dort leider etwas falsch gemacht? Ja, kein Problem. Daten im ERP-System gelöscht, die sind trotzdem noch da.
In der Software-Entwicklung gibt es Versions-Verwaltung usw.


Das ist alleine in deiner Verantwortung und HOFFENTLICH gibt es keine Möglichkeit die Passwörter wieder herzustellen, weil das ein großes Sicherheitsrisiko wäre!
Zumindest für eine normale "Papierkorb"-Laufzeit für 30 Tage wäre es sinnvoll. Und warum ist es ein Sicherheitsrisiko, wenn ich meine EIGENEN alten Passwörter wiederherstellen kann, falls ich diese versehentlich gelöcscht habe.

Wenn du den Account gelöscht hast, SOLLTE alles auch wirklich gelöscht sein.
Ich habe nicht den Account gelöscht, sondern lediglich beim alten PC den Verlauf geleert und dabei auch Cache, Passwörter und Cookies gelöscht. Dass in dem Moment gleich auch alle Passwörter vom Handy und vom neuen PC gelöscht werden ist denke ich mal nicht sofort offensichtlich...

Für solche Dinge gibt es den Google Support, sogar mit Chat, wie fast alle Supports heute.
Ahja, bevor ich dort Stunden damit verbringe, Level 1 und 2 Support zu erklären, was ein Passwort ist, bis Level 3 mir dann sagt, dass es nicht geht, stelle ich doch lieber alles selbst wieder her.
Ergänzung ()

be_myself schrieb:
Leider keine vorhergehende Version verfügbar.
Ergänzung ()

snaxilian schrieb:
Ja, der TE hätte Backups haben sollen.
Ja, zum Glück die wichtigen einzigartigen Passwörter schriftlich notiert.
Ergänzung ()

Highspeed Opi schrieb:
@snaxilian
Wenn man aber aus Gewohnheit nichts ließt und stumpf immer auf weiter, weiter, weiter, JA, SICHER, klickt, dann muss man damit leben.

Wenn du bei jeder Software den kompletten Lizenzvertrag und bei jeder Webseite die kompletten Datenschutzbestimmungen lesen würdest, in welche du da immer einwilligst, dann ist die Informationseffizienz vom Internet in etwa auf dem Niveau von einer mittelguten Bibliothek um das Jahr 1900...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ich jetzt nicht verstehe. Du löscht alle Daten aus dem/den Browsern und machst danach Google Vorwürfe, das jetzt alles weg ist ? Liegt es nicht auch zum Teil an dir selber das Du, nicht dafür gesorgt hast, dass so etwas nicht passiert ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Fryous schrieb:
Das Google-Ding ist doch ein Passwort-Manager. Und was hat er mir gebracht, nicht viel. :-D
Jaein. Solange man da nichts anrührt funktioniert das, aber wie schnell man das gelöscht hast du ja selber gemerkt.

Wie @Highspeed Opi schon geschrieben hat, einen unabhängigen Passwortmanager verwenden, viele bieten auch eine Browsererweiterung an um die Passwörter wie Google, automatisch einzutragen, zu erstellen und zu merken.
Hier mal eine Auswahl "sicherer" Passwortmanager: https://www.privacytools.io/software/passwords/

Fryous schrieb:
Naja, dass man solche sensiblen Daten mit einem Klick löschen kann
Fryous schrieb:
auch alle Passwörter vom Handy und vom neuen PC gelöscht werden
Da hast du recht, ist von Google etwas bescheiden gelöst und hat bestimmt schon einige in das offene Messer laufen lassen. Das mit dem Handy und dem neuen PC ist halt wegen der Sync-Funktion, nett für den Alltag, gefährlich bei solchen Aktionen.

Der Fehler ist aber nun mal passiert, retten lässt sich da wahrscheinlich nicht mehr viel. Aus dem Fehler lernen und wichtige Sachen separat sichern (Sicherheitskopien + externen Passwortmanager), da du deine E-Mail Passwörter noch hast kann man bestimmt das meiste in Handarbeit wieder erreichen, wenn auch mühsam (hier gleich die neuen PW vom PW-Manager einpflegen lassen - und die natürlich nicht löschen ;)).
 
Fryous schrieb:
Dass in dem Moment gleich auch alle Passwörter vom Handy und vom neuen PC gelöscht werden ist denke ich mal nicht sofort offensichtlich...
Doch das ist ersichtlich, denn die Synchronisierung ist automatisch eingeschaltet, das kann man sehen wenn man im Google Chrome die Einstellungen öffnet. Dort steht unter "Google und Ich", Synchronisation und Google Dienste. Ebenso ist dort beim Profilbild ein grüner Kreis, mit zwei weißen Pfeilen. Das besagt das die Synchronisation eingeschaltet ist. Heißt im Umkehrschluss, wenn dort was gelöscht wird, wird es auch im Konto gelöscht.
 
be_myself schrieb:
Was ich jetzt nicht verstehe. Du löscht alle Daten aus dem/den Browsern und machst danach Google Vorwürfe, das jetzt alles weg ist ? Liegt es nicht auch zum Teil an dir selber das Du, nicht dafür gesorgt hast, dass so etwas nicht passiert ?
Ja, du schreibst das schon richtig. Ich lösche alle Daten aus dem Browser auf dem PC... und dann sind sie plötzlich auch auf dem Handy weg, auf dem neuen PC weg usw...

Ich wollte ja nur die Passwörter von diesem alten PC löschen und eben nicht von überall. Ich vermute mal, richtig wäre es gewesen, sich bei Chrome auszuloggen. Die Funktion scheint mir aber auch ziemlich versteckt. Wenn ich oben rechts mein Profilbild anklicke, dann sehe ich dort zig Optionen aber eine Option, wo eindeutig steht "von diesem Browser ausloggen/abmelden", sehe ich nicht..

Ich glaube das war auch heute früh mein Gedankengang.. hmm, man kann sich hier nirgendwo ausloggen von Chrome.. da lösche ich einfach mal alle Daten und gut.. ohne eben in diesem Moment daran zu denken, dass es "synchronisiert"..
Ergänzung ()

Das nächste Ding ist ja, dass diese Anmeldung in Chrome zwangsweise passiert, wenn man einen Google-Dienst wie GMail nutzt. Bin eigentlich nicht der "Anmelder", wenn es nicht notwendig ist. Aber nutzt du GMail, dann wird gleich dein Chrome mit einem Konto "infiziert" (lässt sich manuell abstellen, habe ich gelesen.. ja, super). Das gleiche als ich Office installiert hatte, gab es sofort eine Verknüpfung von meinem Offline-Windows-Account mit meinem Microsoft-Konto.

Naja egal, mit Mail-Zugang lässt sich ja alles im Prinzip recht einfach wiederherstellen. Habe ich gemacht. Macht einem aber auch bewusst, wo man überall seine Daten hinterlässt (echte Daten wie Bankdaten, Kreditkartendaten, Adresse usw. - keine anonymisierten Werbe-ID-Daten, worüber sich jeder aufregt).
 
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