stefan92x schrieb:
Aber wenn sie es nicht tun, dann hat Perplexity gute Chancen, sich einen immer größeren Marktanteil zu sichern.
Genau so gute Chancen wie andere Browser oder Suchmaschinen

?
Mir wäre neu, dass trotz des massiven Ergebnis-Qualitäts-Verlust sich was den Marktanteilen geändert hätte.
Maximal ein paar Enthusiasten wie hier werden was anders nehmen, das en Gros der Leute bleibt aber bei Google und wenn die den Nutzern nicht "KI" aufzwingen, dann würde es auch dort keiner nutzen.
FrAGgi schrieb:
Je spezieller einer Anfrage ist, desto besser geeignet sind die KI Lösungen - meiner bescheidenen Erfahrung nach.
Sorry dass ich es so sage, aber wenn deine Lösungen "so speziell" sind, dass eine normale Suchmaschine die nicht kac*e ist das Ergebnis nicht findet, dann wird es eine "KI" auch nicht, da das Daten-Set auf denen die Arbeiten schlicht das exakt selbe ist.
FrAGgi schrieb:
Hier kann ich mehrere Anforderungen definieren und bekomme eine maßgeschneiderte Lösung für mein Problem. Die bei mir bisher auch meistens 1:1 funktionierte.
Du könntest aber auch linear arbeiten und Teilprobleme suchen... Was noch den Vorteil hat, dass du dir Gedanken über den Lösungsweg machen musst und somit das Problem sowie die Lösung richtig verstehen wirst.
Ich kann dir hier sehr das Buch "How we learn" ans Herz legen, dass hier sehr gut zeigt wieso das degradieren von Lösungs-Wegen zu "frag die Black-Box" eine richtig, richtig beschi**ene Idee ist. TLDR: je weniger du dein Gehirn mit der Lösung von Problemen im Detail beschäftigst, desto schlechter wirst du bei genau der Arbeit.
Und als Anekdotische Evidenz hier gegen dein anekdotische Evidenz: ich kann genau das Gegenteil bestätigen. Wenn deine Suchanfrage zu speziell ist und du mehrere spezielle Dinge aneinander hängst, dann hast du sofort Halluzinationen. Nicht nur "mal" sondern sofort und das wirklich konsistent in quasi allen "speziellen" Anfragen.
Schon wenn du nur etwas ins Detail zu z.B. Python-Unit-Tests gehst, scheitert "KI" daran dass es nicht versteht dass keiner mehr in Python <2.7 programmiert und dir dann Lösungen zeigt die schlicht nicht funktionieren weil sie aus Python >3 Code in Kombination mit Python <2.7 Code bestehen. Schlimmer wird es wenn du zu richtig speziellen Dingen ohne gute Doku oder massiv Stackoverflow Lösungen gehst: versuch ja nicht zu fragen wie task im Detail dinge löst, die Antworten sind durch die Bank weg alle (also alle die nicht offensichtlich sind) Schwachsinn.
FrAGgi schrieb:
Bei klassischen Suchmaschinen ist es in der Regel unwahrscheinlich, dass ich genau das finde. Hier muss ich mehrere Suchanfragen stellen um jeden Teilschritt meines größeren Problems zu lösen.
Das ist bei "KI" Suchmaschinen genau so, da je spezieller dein Problem ist die Wahrscheinlichkeit massiv sinkt, dass "KI" dir ein richtiges Ergebnis liefern wird. Wieso? Weil beide das gleiche Daten-Set nutzen.
FrAGgi schrieb:
Zu normalen Suchmaschinen greife ich eigentlich nur noch, wenn ich eine kurze Info oder bestimmte Webseite brauche. Nicht mehr, um ein Problem zu lösen.
Wie oben genannt: so müsste es nicht sein, wenn Google ihre Suche wieder so gut wie vor einigen Jahren machen würde.
Was vielen von euch hier wohl nicht ganz klar zu sein scheint: "KI" Suche funktioniert noch (!) gut weil die Macher von Webseiten noch nicht in der Lage sind diese richtig zu manipulieren damit ihr Slop oben auftaucht. Dank der Black-Box wird das sicher auch noch wenige Jahre so bleiben... Aber dann kommt der Boomerang zurück und die Black-Box wird zu einem Problem weil das Lösen der dann genau so existierenden Such-Probleme um Größenordnungen schwerer zu erreichen ist.
Der große Vorteil von "KI" Suchmaschinen den hier aber keiner von euch bisher genannt hat ist, dass sie Einsteiger-Freundlich sind, da sie mit natürlicher Sprache bedient werden können. Sowas hat zu Folge, dass z.B. Personen ohne großes Python Können in der Lage sind sich in Script zu basteln, was genau das macht was sie wahrscheinlich wollen, da ihre Probleme oft eh nicht "speziell" genug sind. Und selbst für Leute mit mittlere Kenntnis-Stand hat es ähnliche Vorteile, die einem wieder dank der natürlichen Sprache schneller zum richtigen Ergebnis führt.
Auf der Kehrseite aber wieder das Problem was ich oben angesprochen hatte: weil dank sowas der Problem-Lösungs-Weg nicht mehr vorhanden ist, lernt man nicht das Problem wirklich zu lösen und so bleibt man auf seinem Wissens-Niveau stehen bzw. fällt sogar zurück wenn man größere Zeiträume betrachtet.
Sowas ist natürlich voll ok, wenn man nicht hauptberuflich an den von "KI" zu lösenden Problemen arbeitet, wird aber zu einem massiven Problem wenn man es doch hauptberuflich macht: "KI" hat schlicht keinen Kontext, keinerlei Verständnis was eigentlich passiert und keine Lösungen die "Out of the box" Denken sind, sobald es eben "spezieller" wird. Sowas muss man aber lernen durch eigenes Scheitern, durch "Trial and error" und das geht am besten wenn man selbst (!!!) Code schreibt, Architektur erstellt, Test-Aufbauten konzeptioniert und am wichtigsten selbst scheitert damit das Gehirn überhaupt nen Lern-Effekt hat.
Daher würde ich euch sehr das oben genannte Buch "How we learn" ans Herz legen, da es sehr gut erklärt wieso wir eben nicht vergleichbar mit "KI" sind und wieso wir nicht einfach Arbeit delegieren können ohne dass es negative Effekte gibt. Und das noch bevor wir beim Thema "Emotionen" oder "Hormone" etc. waren, was das Ganze noch mal drei Größenordnungen Komplexer macht.
Und nur falls es nicht klar ist: ich sehe "KI" als sehr sinnvoll an und nutze Perplexity selbst. Allerdings wie oben beschreiben vor allem weil die Google-Suche schlicht und ergreifend Mist ist. Dabei spare ich dann sicher auch die ein oder andere Minute, da ich hier eben natürliche Sprache bedienen kann und mir nicht ausdenken muss, wie ich mein Teil-Problem in solche Key-Words runter breche, damit es von der Suche richtig verstanden wird... Bzw. noch, weil wir in wenigen Jahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei "KI Suche" die gleichen Effekte sehen werden wie bei normaler Suche, sofern "KI" nicht vorher Pleite geht weil Urheberrechte defacto massiv verletzt werden.