Zunächst etwas zu mir, ich wohne in der Region in der auch Lützerath liegt, habe in einem zusammengelegten Dorf, eine Hälfte alteingesessen, die andere Hälfte aus einem umgesiedelten Dorf. Von 2 Seiten her Tagebau. Also ich kann behaupten das es nicht unbedingt schön war.
Meine Erfahrung mit den umgesiedelten Menschen ist die, dass die meisten kurz nach der Umsiedlung damit abgeschlossen haben, ähnlich sieht es mit Lützerath heute heute aus. Das Dorf ist immerhin seit 2017 unbewohnt, nimmt man den Bauern der 2019 dort hingezogen ist und erst letztes Jahr ausgezogen ist mal raus. Das Argument der Klimaschützer Lützerath retten zu wollen hinfällig, das Dorf ist tot, es wird auch nie wieder in dieser Form existieren.
Schaut man darauf wie der letzte Entschluss gefallen ist, Lützerath abzureißen, stehen der Nutzung der dortigen Kohle zunächst die "Rettung" von 5 bewohnten Dörfern entgegen, dazu kommt noch ein 8 Jahre früherer Kohleausstieg für NRW. Ich denke das ist ein guter Deal, 8 Jahre früher keine Kohle zu nutzen dürfte in einer Gegenrechnung umweltfreundlicher sein als Lützerath zu retten und die dortige Kohle nicht zu nutzen.
Dann behaupten die Aktivisten, wenn man die Kohle dort nutzt, ist das 1,5° Ziel weltweit nicht mehr zu erreichen, völlig an den Haaren herbei gezogen, weltweit gesehen ist der Anteil vermutlich kaum messbar, da wären andere Maßnahmen deutlich effektiver und umsetzbar (z.B. ein Tempolimit).
Es wurden alle Rechtmittel eingelegt, diverse Protestaktionen unternommen, völlig legitim in einer Demokratie, sich dort illegal aufzuhalten, zu verschanzen Polizisten, Arbeiter von RWE und andere Personen anzugreifen, Maschinen zu sabotieren und damit Andere zu gefährden ist des Guten mehr als zu viel, Protest ja, Gewalt ganz klar nein. Daher müsste es die Möglichkeit die Menschen die Ordnungswidrigkeiten und Straftaten begehen an den Kosten angemessen zu beteiligen.
Dabei stellt sich mir eh die Frage, wie sich die Aktivisten es leisten können teils mehrere Jahre dort zu hausen (normal leben kann man das nicht nennen, wenn man die Bilder gesehen hat), und eine "Protestinfrastruktur" zu schaffen, billig ist das sicher nicht.
Nett war auch die Mülldeponie die am Rande entstanden ist, wenn für die Herrschaften so Umweltschutz aussieht, dann weiß ich nicht was die im Kopf haben.