Router mit funktionierender Downstream-Priorisierung gesucht

halwe

Lt. Commander
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Durch meinem etwas schwachen Internetanschluss (2000er Leitung) macht der neue Windows 10 Rechner durch seine umfangreichen und vor allem nur schwer vom Zeitpunkt her kontrollierbaren Update-Downloads öfter mal das Internet bei uns im Haus zu.
Eigentlich sollte da in der Fritz!Box die Priorisierung helfen, ich musste aber feststellen, das diese zunächst nur den Upload betrifft, nicht den Download. Auch mit neueren Fritz!Boxen soll es (noch) nicht verlässlich möglich sein, den Downstream wirkungsvoll zwischen Geräten im Netzwerk oder Anwendungen zu priorisieren (Auskunft AVM).

Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine so schwer zu realisierende Sache ist. Deshalb möchte ich hier mal in die Runde fragen , ob es auf dem Markt Router gibt, wo diese Priorisierung wirkungsvoll funktioniert. Wo ich also sagen könnte, dass bestimmte Rechner im Netzwerk nur in dem Umfang Internetbandbreite bekommen, wie diese gerade nicht von anderen benötigt wird, gern auch mit prozentualer Vorgabe.

Falls dieses Thema hier schon öfter diskutiert wurde (ich konnte auf Anhieb keinen Thread entdecken), würde ich mich über einen entsprechenden Hinweis freuen.

Viele Grüße, Halwe
 
NetLimiter kann auf den einzelnen Klienten bestimmten Diensten Bandbreite zuordnen.
 
Danke für die Rückmeldung. Wenn ich es richtig verstehe, läuft Netlimiter auf einem Computer. Kann denn diese Lösung auch die Bandbreite zwischen verschiedenen Geräten priorisieren? Ihr will ja meinem Windows 10 Computer durchaus volle Bandbreite geben, wenn die anderen Geräte grad kein Internet brauchen.
 
Das ist schwer umzusetzen, da die Prioriesierung immer beim Sender erfolgt.
Das wäre in diesem Fall der Microsoft Update Server.

Deswegen hat die Fritzbox auch nur eine Upload Periodisierung, weil sie in diesem Fall der Sender ist.
 
Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ist IPFire zwar vielleicht nicht ganz das, was Du als Antwort erwartet oder erhofft hattest, aber damit könntest Du problemlos (fast) Alles einstellen, was Du nachgefragt hast.

Vergleichbare bzw. eher sogar noch (deutlich) größere Konfigurationsvielfalt bieten pfSense bzw. OPNsense

Würde es "nur" den ausgehenden Verkehr betreffen, könnte ich Dir ggfs. "trotz D-Link" u. a. auch 'nen DIR-652 empfehlen. Und wenn schon dieser "relativ kleine" D-Link-Router Priorisierung bietet, ist das bei den anderen ggfs. "größeren" Modellen vielleicht auch beim eingehenden und nicht nur ausgehenden Verkehr der Fall, aber das weiß ich leider nicht sicher.

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Nachtrag:
Bei den aktuelleren Nachfolgemodellen scheint es in beide Richtungen problemlos zu funktionieren: D-Link-QoS-HowTo
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Viel Erfolg!

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PS:
Fündig wirst Du "natürlich" auch bei den etwas besseren (nach welchen Kriterien auch immer) Herstellern wie u. a. Lancom Systems: 1781 u.s.w.

PPS:
Die Kollegen von heise können Dir vielleicht auch weiterhelfen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Fehler / Nachtrag)
Bei Ubiquitis EdgeRoutern (zB ER-X @ 50€) kann man QoS recht individuell konfigurieren - im Up- und Download.

QoS kann aber im allgemeinen keine Wunder wirken. Aus einer dünnen Leitung kan QoS keine gefühlt dicke Leitung machen. Erwarte also nicht zuviel.
 
Danke erst mal für das umfangreiche Feedback. Ich bin leicht irritiert, weil ich nicht dachte, dass eine Priorisierung des Downstreams so kompliziert ist.
Laut Beschreibung kann ich selbst bei meiner alten Fritz!Box Prioritäten einstellen. Aber das funktioniert eben nicht.
Von daher bräuchte ich eigentlich jemanden, der so eine Lösung erfolgreich im Einsatz hat.
 
Wie gesagt, erwarte keine Wunder. Wenn es vorwiegend um Windows 10 Updates geht, solltest du als erstes dort ansetzen.

Schau dir mal diesen Artikel an. Vielleicht hilft das schon. Es geht ja in erster Linie darum, die Windows Updates zu limitieren, während der Rest unangetastet bleibt.

http://www.zdnet.de/88276103/windows-10-bandbreite-bei-updates-begrenzen/

QoS-Systeme arbeiten teilweise so, dass sie einen gewissen Teil der Bandbreite reservieren und den Rest dynamisch freigeben. Wie du dir denken kannst, ist der Spielraum bei einer 2 Mbit/s Leitung denkbar klein. Bei zB 25 Mbit/s könnte man ohne Probleme die Bandbreite portionieren, um zB schnelles Surfen, adäquate Downloads und gleichzeitiges Zocken auf einem gewissen Level zu gewährleisten. Bei 2 Mbit/s dagegen wird es schon schwierig eines davon zur Zeit in zufriedenstellendem Rahmen bereitzustellen. Damit auch noch dynamisch hauszuhalten, wird denkbar schwierig.
 
OK, ich verstehe, es ist kompliziert. Und gerade bei einer geringen Bandbreite, wo die Not am größten ist, ist es noch komplizierter.

Wobei, was heißt Not, ich bin wider Erwarten zufrieden und wen dieses Windows Update sich etwas mehr zurückhalten würde, hätte ich wohl keine Probleme (unter Windows 7 kann ich noch selbst bestimmen, wann er die Downloads macht.

Danke für den Link Raijin, das ist erhellend, ich hatte in die Richtung auch schon recherchiert. Leider läuft auf diesem Windows 10 Home PC nicht mal gpedit, aber ich bezweifle, dass das helfen würde. Hab jetzt erst mal wieder in der Diensteverwaltung die Übermittlungsoptimierung deaktiviert (da sie ohnehin nichts bringt) und den Intelligenter Hintergrundübertragungsdienst wieder aktiviert. Vielleicht hält sich ja Windows dann wenigstens an die Zeiten, wobei auch das wenig nützt, da der PC die meiste Zeit aus ist. Beim Einschalten gibt es fast immer erst mal was zu laden.

Am interessantesten fand ich den Hinweis, "dass sich der Privatanwender keinen teuren Router mit ausgefeilten Bandbreitenmanagement leisten kann".
Klingt also so, als gäbe es die. Wobei, was heißt ausgefeilt, mir würde ja reichen, wenn der PC vom Internet abgeschnitten wird, wenn ein anderer PC gerade läd. Und ja, das müsste in kürzeren Zeitscheiben geschehen, da im Verlauf einen Minute fast jedes Gerät mal im Internet vorbeischaut.

Eine Begrenzung der Downloads auf sagen wir 500 kBit würde wenig bringen, da dann die Downloads ewig dauern würden und ich quasi ständig eine verminderte Bandbreite hätte.

Wäre es nicht möglich, durch "killen" irgendeines Prozesses den Download vorübergehend ganz zu deaktivieren (und später zu definierten Zeitpunkten wieder zu aktivieren). Vielleicht sogar per Skript, welches Leerlauf erkennt oder sogar den PC nachts für die Downloads aufweckt? So könnte ich zumindest an diesem PC dafür sorgen, dass man surfen kann.

Viele Grüße, Halwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss gestehen, dass ich dir bei Windows 10 im Detail nicht weiterhelfen kann, da ich es schlicht und ergreifend nicht einsetze bzw. einsetzen will. Evtl. hat jemand anderes eine Idee bzw. sogar eine Lösung parat.
 
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