Samsung C34F791 (VA) versus LG 34UM88C-P (IPS) / Weiß-Darstellung beim Samsung

mad_zero

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Hallo zusammen,

weil sich 21:9-Displays mit UWQHD-Auflösung zunehmender Beliebtheit erfreuen und dabei häufig ein Vergleich zwischen VA- und IPS-Panels gezogen wird, möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen. Das Ziel war die preiswerte Ablösung meines 8 Jahre alten BenQ-Monitors (24" TN mit Full-HD), wobei folgende Anforderungen zu erfüllen waren:

  • 30% Casual Gaming, 30% Web-Surfen, 30% Office und 10% Foto- und Videobearbeitung.
  • Möglichst große, angenehm aufgelöste Bildfläche zu einem fairen Preis.
  • Akzeptable Performance mit meinem Rechner (Ryzen 7-1700X, GTX 1800).
  • Aus den beiden vorgenannten Punkten abgeleiteter "Sweet Spot": 34" Ultra-Wide bei 3440x1440 Pixel.
  • Bewusster Verzicht auf (als überteuert wahrgenommenes) G-Sync.
  • Möglichkeit zur Wandmontage.
  • Budget bis 700 €.

In der vergangenen Woche waren die o.g. Monitore günstig zu haben, weshalb ich sie in einem direkten Vergleich gegenübergestellt habe. Die Spezifikationen beider Geräte sind Interessenten sicher bekannt bzw. im Web zu finden; daher gehe ich darauf nicht näher ein. Beim Gegenüberstellen beider Geräte ist mir (subjektiv!) Folgendes aufgefallen:
  • LG ist flach und wirkt dadurch etwas größer. Samsung ist curved, ragt weiter in den Raum hinein und wirkt damit etwas kompakter. Die bestmögliche Immersion bietet das gebogene Panel. Der Effekt ist nett, hat meine Erwartungen aber nicht übertroffen. Die Arbeit mit geraden Linien (z.B. Photoshop oder Visio) ist gewöhnungsbedürftig, aber machbar. Sehr angenehm ist bei einem gebogenen Panel, dass der Abstand zwischen dessen Oberfläche und den Augen immer nahezu gleich bleibt. Texte an den Bildrändern bzw. in den Ecken sind leicht zu lesen, ohne den Kopf bewegen zu müsen.
  • Der Unterschied zwischen 60 Hz (LG) und 100 Hz (Samsung) ist mir in Spielen nicht eklatant aufgefallen. Sehr wohl aber auf dem Desktop (etwa beim Scrollen auf Webseiten).
  • Das Gerät von LG weist deutliches IPS-Glow auf. In dunklen Spielszenen gehen dunkle Details (insbesondere in den Ecken) in einem gelblichen Schimmer unter.
  • Dafür sind die Farben (IPS-typisch) etwas knackiger. Als Quantensprung gegenüber gegenüber Samsung's VA-Panel mit Quantum Dot würde ich den Unterschied aber nicht bezeichnen. Subjektiv fällt die Differenz nur im direkten Vergleich auf.
  • Das Gerät von Samsung stellt schwarz und weiß sehr natürlich und kontrastreich dar. Beim LG wirkt wirken beide Farben etwas gelbstichig.
  • Bei LG befinden sich VESA-Gewinde direkt im Gerät, sodass es mit einer passenden Halterung sehr flach an die Wand gebracht werden kann. Bei Samsung funktioniert dies nur über einen mitgelieferten Adapter, mit dem das Display etwa 10 cm weiter in den Raum hineinragt. Dafür bleibt die Funktion der Höhenverstellung erhalten.
  • Beim Vergleich der Reaktionszeiten (per UFO-Test) empfand ich das Panel von Samsung als etwas flotter, obgleich dieses bei hohen Geschwindigkeiten leichtes Ghosting aufweist.
  • Das Gehäuse von LG ist auch vorne aus Hochglanz-Kunststoff gefertigt (Fingerabdrücke, Spiegelungen). Das Gehäuse von Samsung ist stellenweise unsauber verarbeitet (Kleberreste, fehlende Entgratung).

Da mich das IPS-Glow in dunklen Spielszenen schon sehr störte, ich die Krümmung als angenehm empfand und mir das schwarze Hochglanz-Gehäuse des LG nicht zusagte, habe ich mich für das Gerät von Samsung entschieden. Nun habe ich noch ein Problem, bei dem ihr mir vermutlich nicht weiterhelfen könnt ... aber vielleicht tut es gut, sich den Frust von der Seele zu schreiben. :)

Und zwar wurde der Samsung C34F791 wenige Tage nach meinem Vergleich nochmals deutlich im Preis gesenkt. Daher habe ich mir ein zweites dieser Modelle gekauft, um sie untereinander zu vergleichen. Das Gerät mit der besseren Bild- und Verarbeitungsqualität möchte ich behalten. Das war wohl ein Fehler, denn nun bin ich total hin- und hergerissen. :freak:

Das "ältere" Display zeichnet sich durch eine strahelde Weißdarstellung aus, zeigt in sehr dunklen Umgebungen jedoch leichtes Clouding. Verglichen zum IPS-Panel des LG fällt dieses aber kaum auf. Bei dem "neueren" Display von Samsung wirkt das Weiß um einige Nuancen gräulicher. Dafür ist aber die Ausleuchtung sehr homogen. Es scheint fast so, als sei die Hintergrundbeleuchtung beider Geräte unterschiedlich stark (obwohl die Einstellungen im OSD übereinstimmen). Dies führt dazu, dass helle Farben auf dem ersten Samsung-Monitor etwas "knackiger" ausschauen. Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass ein zu helles Weiß die Augen schneller ermüden lässt und ich irgendwann sowieso die Helligkeit herunterregele.

Nun bin ich ziemlich verunsichert, welches des beiden Samsung-Geräte ich behalten soll. Vielleicht habt ihr hilfreiche Tipps?
 
Ich meine, dass es normal ist, dass zwei Monitore mit dem gleichen Panel und gleichen OSD Einstellungen nicht perfekt gleich aussehen. Bekommst du über die Einstellungen die Monitore denn so eingestellt, dass sie ähnlicher von den Farben sind?

Das mit der Ausleuchtung wirst du jedoch (außer über die Helligkeit) nicht verändern können. Das sind einfach die verschiedenen Monitore. Du könntest noch einen dritten bestellen und schauen, wie der ist ;)
 
Um Müdigkeit der Augen vorzubeugen, könntest du dir eine "Computer-Brille" besorgen, die das weiße Licht rausfiltert oder den Nacht-Modus von Win10 nutzen.

Ich für meinen Teil habe in der Tat eine "Computer-Brille" und bin davon überzeugt. Es wird nicht zu viel rausgefiltert, aber immerhin soviel, dass man damit stundenlang am PC arbeiten kann. Der nacht-Modus von Win10 schaltet sich zu Hause auch mit beginnender Dämmerung ein und ist, wenn man nur arbeitet oder ließt, hervorragend. Beim zocken mache ich den dann wieder aus, weil zu dunkel und zu Gelbstichig.
 
Jeder Monitor hat nen Bluelightfilter heut zu tage da brauch man kein teures Geld für solch eine Brille ausgeben..

Ausserdem ist es fraglich obs überhaupt was taugt.
Bei mir wirkt sich das eher überansträngend aus statt zu helfen ein gelbstichiges Bild belastet mMn mehr als von haus aus ein Hardware kalibrierter Monitor.
MMn ist die BQ es A und O wenn die nicht passt dann hilft auch kein Bluelightfilter/Brille was.

Aber zum TE behalt den der dir besser taug fertig.
Jeder Monitor hat halt Abweichungen da ist A nicht gleich wie B auch bei 2 gleichen Modellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure schnellen Antworten. :)

Die Nachtmodus-Funktion von Windows 10 habe ich bereits bei meinem alten Monitor zu schätzen gelernt. Vorher hatte ich tatsächlich Probleme beim Einpennen, wenn ich kurz zuvor noch am Rechner gesessen habe.

Aber ich finde es krass, dass es innerhalb der gleichem Modellreihe - gar innerhalb des gleichen Produktionsmonats - derartige Unterschiede in der Qualität bzw. den Farb- und Lichteigenschaften gibt. Wenn ich die Helligkeit des "älteren" Monitors auf ca. 75% herunterregele, schaut das Bild etwa so aus, wie auf dem gestern erhaltenen Monitor. Allerdings wird damit auch das zuvor strahlende Weiß eher gräulich.

Den am besten gefallenden Monitor zu behalten ist mein Dilemma. Einerseits gefällt mir das strahlende Weiß des anderen Displays sehr, aber andererseits gefällt mir am anderen Gerät, dass es eine sehr homogene Ausleuchtung hat. :/
 
hast du die homogenität der ausleuchtung des alten modells, auch schon, mit 75% helligkeit, angeschaut und dann verglichen? ändert sich hier was?
 
smooth el 4a schrieb:
hast du die homogenität der ausleuchtung des alten modells, auch schon, mit 75% helligkeit, angeschaut und dann verglichen? ändert sich hier was?

Um das zu testen, habe ich vorhin nochmal beide Samsung-Monitore abgeklemmt und auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Die große Überraschung: Die Farbdarstellung beider Geräte stimmt plötzlich überein. Lediglich die Homogenität des "jüngeren" Displays ist nach wie vor etwas besser.

Nun habe ich in den letzten Tagen ausschließlich ebendiesen Monitor genutzt. Kann es sein, dass er einfach etwas Zeit brauchte, um sich zu "akklimatisieren"?
 
ok, trotz gleicher einstellungen dann doch der unterschied nach zurücksetzten auf werkszustand. man lernt nie aus...

also wenn die farbdarstellung gemessen wird, dann wird auch teilweise das ergebnis nach längerem betrieb nochmals geprüft, aber die unterschiede die ich bisher mitbekommen habe, waren nicht sooo dramatisch. eher interessant für grafiker. hab mich damit aber auch nicht soo arg damit befasst, aber denke, wenns da öfters mal größere veränderungen gäbe, hätt ich das mitbekommen...
 
Hallo,

ich bin auch gerade dabei, von 24" auf 34" umzusteigen und habe zufällig genau die beiden Monitore aus diesem Thread gerade zur Entscheidungsfindung bei mir.

@mad_Zero
Die meisten der Wertungen der beiden Monitore kann ich voll unterschreiben. Den Unterschied curved / flat merke ich jedoch sehr deutlich und würde klar curved bevorzugen.

Ich habe nochmal Fragen zum Weissabgleich/Farbeinstellung der Monitore, insb. des Samsung:

bei beiden Monitoren war ein Kalibrierzeugnis dabei, das recht kleine Abweichungen aufweist, beim Samsung sogar noch weniger als beim LG. Laut den Testberichten auf Prad sind die Farbabweichungen in den Werkseinstellungen auch tatsächlich recht gut.

Wenn ich die beiden Monitore nebeneinander stelle, dann fällt beim Samsung aber ein sign. Rotstich auf. Mein alter 24" von NEC (VA-Panel) ist deutlich näher am LG als am Samsung, deshalb weise ich dem Samsung mal die Abweichung zu.

Ich meine damit nicht die im Werkspreset "Standard" deutlich andere Rotdarstellung des Samsung. Diese ist viel weniger "Orange-lastig" als die des LG oder meines alten NEC, sondern viel intensiver und "röter" so blöd diese Beschreibung klingen mag.

Wenn ich hier auf die Voreinstellung "Basisfarbe" gehe (also die "inoffizielle" sRGB-Einstellung) dann ist die Rotdarstellung recht nahe am LG - leider aber auch recht blass. Und man kann an diesem Modus nicht ändern. Sobald ich den Wert für Rot ändern will springt der Monitor auf die "Standard"-Einstellung zurück, also mit der intensiven Rot-Darstellung.

Um bei nem hellgrauen Hintergrund (z.B. 75% Eizo Monitortest) in etwa die gleiche Darstellung des LG zu erreichen müsste ich gehörig an den Fargreglern drehen: Rot vom Standardwert 50 auf 45, Grünwert gleichzeitig von 50 auf 60, Blauwert auch leicht reduzieren von 50 auf 45.

Das passt dann aber nur für diesen Grauwert. Im Grauverlaufsbild treten dann schon klar ersichtliche Farbstiche auf in Richtung gelb-grün.

Als praktikablen Kompromiss habe ich bisher nur gefunden nur den Rotwert von 50 auf 45 runterzuziehen und den Rest in den Werkseinstellungen zu belassen.

Ich betreibe die Monitore rel. Dunkel, je nachdem ob Tag oder Nacht zwischen 30-50% Helligkeit, falls das hilft. Bei der Homogenität der Graustufen/Weissbild kann mein Modell des Samsung dem LG das Wasser nicht reichen - da ist ein deutlicher Unterschied zu sehen.


Welche Möglichkeiten sehr ihr noch?

Möglichkeit zum Kalibrieren habe ich leider nicht.


Ach ja: der Samsung hat übrigens keine Pixelfehler und keine Fusel oder sonstige Verschmutzungen - scheint ja nicht die Regel zu sein.

TX
Visionmaster
 
ohne mich je groß damit auseinander gesetzt zu haben, sollte es zumindest noch die möglichkeit geben, die farbtemperatur zu verändern. aber wie gesagt, ich habe mich selbst damit nie groß beschäftigt und kann dir nicht sagen, was es bringt.
 
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