@prayhe Ein großer Kritikpunkt an Gmail war damals, dass Google die Inhalte im Postfach durchleuchtet hat um damit das Werbeprofil für den Nutzer anzupassen.
Die totale Durchleuchtung im Tausch für einen kostenfreien Dienst ist eh schon eher fragwürdig, weil die Menschen da selten wirklich informiert zustimmen - sie wissen es halt oft nicht besser.
Grundsätzlich geht es natürlich schon in Ordnung, aber eben nur für den Nutzer selbst!
Aber: Es wurden ja - eigentlich klar - eben alle Inhalte durchleuchtet die in dem Postfach ankamen, auch die die andere dem Nutzer geschrieben haben!
Es wurden also die Inhalte Dritter durchleuchtet.
Um das zu vermeiden, hätte man keine Mails mehr an Gmail-Nutzer schicken dürfen, aber warum soll ich als Mailversender bitte nun lernen welche Mailprovider irgendwelche shady Dinge tun?!
Und was wenn jemand seine "seriöse" Mail an Gmail weiterleitet?
Woher soll ich wissen, dass deine Mailadresse kontakt[AT]doktorprayhe.de, wo ich Details meiner Krankheit schildere, auf dein Gmail-Postfach weitergeleitet wird?!
Das landete dann aber alles bei dem Datenkrakenaspekt von Google.
Facebook beispielsweise erstellte Schattenprofile von Nutzern, mit Informationen über Menschen die keinen Facebook-Account haben, die aber von Facebooknutzern irgendwie zu Facebook übergingen, beispielsweise die unsägliche Adressbuchfreigabe bei Whatsapp, wo dann dank Metadaten wunderbar ersichtlich ist wer mit wem in irgendeiner Beziehung steht, weil ei Nicht-Nutzer Adressbuch von verschiedenen Leuten vorkommt.
(Facebook schlug Menschen einander als mögliche Freunde vor, weil beide eine Psychotherapeutin im Telefonbuch gespeichert hatten!!!)
Mittlerweile ist diese Durchleuchtung bei Gmail meines Wissens nach eingestellt; weil eben automatisch immer auch Daten Dritter betroffen waren, ist das auch absolut richtig so!
Und nun kommt stattdessen - bei einem Dienst Googles! - die Funktion doch einfach einen Videocall
mit Dritten an ihr KI-System weiterzugeben.
Ob der Anrufer seine Zustimmung gegeben hat? Interessiert Google im Ernstfall eher nicht - der Anruf geht aber trotzdem in die Trainingsdaten ein und wenn der Gesprächspartner ne tolle Stimme hat klingt dann der nächste Google Assistent halt ganz zufällig sehr sehr ähnlich.
Es ist eh schon sehr ungeil, dass für das Training von KI-Systemen einfach das gesamte Internet in den Aufnahmetrichter der Maschinen gekippt wird und damit auch dieser Beitrag in der nächsten Generation der Modelle drin sein wird - aber man muss nicht noch stumpf ggf. private Gespräche reinschütten oder die Bilder Dritter.
Denn diese Informationen über Dritte gehen Google nichts an und man hat auch einfach grundsätzlich nicht das Recht diese Dinge einfach mit KI-Systemen zu teilen.
Wenn ihr euer Bild hochladen sollt um ein Bild zeichnen zu lassen wie ihr als Katzenmensch aussehen würdet - von mir aus!
Aber das Bild des Partners oder der Partnerin oder von Freunden hochzuladen! - Nein!
Auch die Frage wie eure Großmutter ihre Alkoholsucht besiegen könnte, hat in den KI-Modellen nichts zu suchen, mit den Informationen die ihr über euch selbst angegeben habt und den Informationen über die Großmutter ist diese dann irgendwann sehr schnell identifizierbar und taucht ggf. im nächsten KI-Modell als Beispiel für eine Alkoholikerin auf.