Leute...
Dieser Verstärker stammt bummelig aus dem Jahr 1980. Für die Jungspunde hier, die CD wurde 1982 eingeführt!
Damals gab es keine DSP Programme und Lautsprecher wurden so gebaut, dass sie das volle Frequenz-Spektrum "der Musik" wiedergeben konnten, ganz einfach weil es zu dieser Zeit die Geräte Gattung "Sub-Woofer" eigentlich auch noch gar nicht gab
Aus welchen Gründen auch immer war es damals aber "schick", wenn ein Verstärker möglichst tief runter konnte. Mein damaliger Akai war sogar DC gekoppelt, der konnte also bis 0Hz runter und auch eine Gleichspannung verstärken (was natürlich der Tod der Lautsprecher bedeutet hätte, wenn man das tatsächlich getan hätte, aber man hätte es können)
So, wie gesagt, CD's gab es damals noch nicht und wer was auf sich hielt hatte eine Revox Bandmaschine für die Aufnahmen und eben einen Plattenspieler zuhause stehen.
Die Platten werden/wurden mechanisch abgetastet. Damit hat man aber (mindestens) drei Probleme:
1) der Pegel den der Magnet in der Spule (die Nadel bewegt entweder den Magneten in der Spule (Moving Magnet) oder die Spule ist an der Nadel befestigt und bewegt sich über den Magnet (Moving Coil) erzeugt ist sehr gering und muss extrem verstärkt werden. Das bedeutet aber auch Rauschen...
2) für tiefe Frequenzen mit hohem Pegel werden die Auslenkungen der Nadel extrem. Tchaikovskys 1812 ist bekannt dafür, dass dabei auch mal die Nadel aus der Rille springt.
Also was macht man? Man verändert beim Pressen der Platte den Frequenzgang nach einer festgelegten Kurve! Dabei werden der Bass reduziert (damit die Nadel nicht aus der Rille fliegt) und die Höhen verstärkt, damit sie lauter als das Rauschen sind.
Bei der Wiedergabe muss das dann wieder rückgängig gemacht werden, die Bässe werden verstärkt und die Höhen (zusammen mit dem parasitären Rauschen, das sich dazu gemischt hat) abgesenkt.
Das ist die RIAA Entzerrung und genau das Gegenteil von einem Subsonic Filter!!!
3) die Platte ist nie ganz plan. Wenn sie sich mit dem Teller dreht kommt es halt zu diesem "Rumpeln". Weiterhin überträgt sich jede Bewegung (und sei es der Dielenboden beim Gehen) auf den Plattenspieler und die Nadel. Und wie oben bereits gesagt, der Tiefton wird sogar noch besonders verstärkt, weil er bei der Pressung reduziert wurde. Das kann bei einem DC Verstärker dann zu Problemen führen.
Was haben wir heute? Digitale Musik! Die untere Frequenz ist per Nullen und Einsen 100%ig festgelegt. Wenn die Aufnahme nur bis 30Hz runter geht, dann kommt darunter auch nix mehr, selbst wenn die Straßenbahn gerade vorbei fährt. Das war bei der Schallplatte eben anders.
So schwer ist das doch nicht zu verstehen!
Wenn jetzt jemand mit dem HPF einer Car-Hifi Anlage kommt, ok? Was nutzt da ein Filter mit 10...15Hz wie er üblicherweise in solchen alten Verstärkern verbaut wurde?
Sowas macht man bei neueren Anlagen auch nur, wenn man die Frequenz (und am besten auch noch die Güte) anpassen kann, mit dem guten alten Rumpel-Filter hat das nur bedingt zu tun!